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Veröffentlicht am 09.05.2022

Nachdenklich stimmend

Die sieben Schalen des Zorns
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Max ist Arzt und liebt seinen Beruf, was mehr eine Berufung ist. Doch dann bittet ihn seine Tante , ihr Sterbehilfe zu leisten, da sie todkrank ist und ein selbstbestimmtes Recht auf Sterben wünscht. Damit ...

Max ist Arzt und liebt seinen Beruf, was mehr eine Berufung ist. Doch dann bittet ihn seine Tante , ihr Sterbehilfe zu leisten, da sie todkrank ist und ein selbstbestimmtes Recht auf Sterben wünscht. Damit findet sich Max in einem moralischen Dilemma wieder....

Das Buch beginnt in der Vergangenheit und erzählt ein gemeinsames Erlebnis der Freunde.
25 Jahre später, stehen sie noch in Kontakt und haben mittlerweile Karriere gemacht.
Die Figuren sind sehr bildlich und anschaulich beschrieben, so dass ich sie als Leser schnell vor Augen hatte. Ebenso schnell hatte ich das Gefühl, die einzelnen Charaktere bereits seit Jahren zu kennen.
Die Geschichte selber ist gut nachvollziehbar und hat mich als Leser immer wieder zum Nachdenken angeregt. Fragen wie " Wie hätte ich entschieden" oder " Macht er sich gerade schuldig" waren fast ständig in meinem Kopf und doch konnte ich keine eindeutige Lösung finden.
Allerdings muss ich gestehen, ich habe die Geschichte um Max sehr genossen, auch wenn hier die Grenzen zwischen Gut und Böse fast ineinander verlaufen und es keine klare Trennung gibt.
Die Handlungsorte haben ihr übriges dazu beigetragen, dass die Geschichte anschaulich und ansprechend erzählt wurde.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich hatte eher das Gefühl, als erzähle ein Freund etwas Erlebtes.
Das Anspruchsvolle an diesem tollen Buch ist, dass man sich als Leser immer und immer wieder damit auseinandersetzt, es lässt einen einfach nicht los, selbst jetzt, nach dem ich das Buch gelesen habe, ist es immer noch so gegenwertig in meinen Gedanken, als sei ich beim Lesen.

Alles in allem ist es ein tolles Buch, welches den Leser nachdenklich stimmt und seinen eigenen Standpunkt zum Thema zum Thema Sterbehilfe immer wieder neu überdenken lässt.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Angststörungen

Sowas wie Sommer, sowas wie Glück
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Astrid und Cecilie leben mit ihren Eltern ein normales Leben, bis sich bei Cecilie Angststörungen entwickeln. Von da an dreht sich alles um Astrids ältere Schwester, die durch ihren Leidensweg die Familie ...

Astrid und Cecilie leben mit ihren Eltern ein normales Leben, bis sich bei Cecilie Angststörungen entwickeln. Von da an dreht sich alles um Astrids ältere Schwester, die durch ihren Leidensweg die Familie teilweise an ihre Grenzen bringt.

Astrid und Cecilie sind von der Autorin sehr realistisch und gut dargestellt, somit hatte ich das Gefühl ein Teil der Familie zu sein. Die Bindung der beiden Mädchen ist wie im wahren Leben, mal mehr und mal weniger findet man zueinander. doch als Cecilie Astrid braucht, ist sie immer da und vergisst dabei ihr eigenes Leben.
Ebenso sind die Eltern der Mädchen menschlich und nicht unrealistisch dargestellt, auch ihre unterschiedlichen Reaktionen auf verschiedene Begebenheiten sind für mich als Leser gut nachvollziehbar.
Der Fokus der Geschichte liegt auf der Verhältnis der beiden Schwester untereinander und wie sie mit Cecilies Erkrankung umgehen. Allerdings gibt es auch einige Nebencharaktere , die nicht zur Familie gehören, die glaubwürdig und lebhaft dargestellt sind.
Durch den Schreibstil hat man eher das Gefühl, dass man in der Familie zu Gast ist und alles um einen herum geschieht, was ich sehr positiv fand, denn ich persönlich war mitten in der Geschichte.
Während des Lesens hatte ich alle Arten von Emotionen in mir, wie Wut , Trauer, Hilflosigkeit, Freude und vor allem Hoffnung.
Menschen , die von Angststörungen nicht betroffen sind, können sich teilweise nur sehr schwer vorstellen, was der Betroffene erlebt und durchmacht, dieses darzustellen, ist nicht ganz einfach und doch ist es der Autorin gelungen, ein Szenario zu schaffen, welches viele Facetten der Störungen beinhalten, was mich sehr ansprach.
Die Kapitellänge ist angemessen und manchmal benötigt man als Leser dann auch einen Moment, um einfach wieder in seiner eigenen Welt zu sein und Abstand zu der Geschichte zu erhalten, so ging es mir.
Dennoch ist die Geschichte immer vor meinen Augen und ich denke oft an das Gelesene zurück, was einen als Mensch möglicherweise offener für Mitmenschen macht.
Alles in allem kann ich das Buch sehr gut weiterempfehlen, wenn man sich auf die Erkrankung der Angststörungen einlassen möchte.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Spannend und teilweise brutal

Düsterhof (Thriller)
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Der Täter ist der, der bestimmt, wann die Zeit des Sterbens gekommen ist, so praktiziert er es. Erst vor kurzer Zeit hat er genau das bei einer jungen Frau miterlebt, als er bestimmte, sie zu töten.
Schnell ...

Der Täter ist der, der bestimmt, wann die Zeit des Sterbens gekommen ist, so praktiziert er es. Erst vor kurzer Zeit hat er genau das bei einer jungen Frau miterlebt, als er bestimmte, sie zu töten.
Schnell wird der Ex-Freund der Frau verhaftet und als Mörder angeklagt, doch die Pflichtverteidigerin Annabelle Hart glaubt nicht daran, zusammen mit dem Privatdetektiven Felix Hertzlich begibt sie sich auf Spurensuche.

Bereits das Cover hatte mich in seinen Bann gezogen, weil es so schön düster und geheimnisvoll erscheint, ebenso wie der Buchtitel.
Die Geschichte beginnt auch sofort brutal und düster.
Dank des Schreibstils der Autorin war ich auch gleich in der Geschichte gefangen und wollte gar nicht mehr das Buch zur Seite legen.
Die Charaktere sind bildlich sehr anschaulich beschrieben, so dass ich sie als Leser schnell vor Augen hatte. Gut fand ich, dass sie so unterschiedlich dargestellt wurden und erst bei näherem Hinsehen Gemeinsamkeiten aufweisen.
Die Stimmung im Buch ist meistens geheimnisvoll, spannend und sehr düster. ebenso sind einige recht brutale Szenen dabei, die das Gesamtbild der Handlung jedoch rund machen.
Die Handlungsorte werden mit viel Liebe zum Detail beschrieben, somit was das Lesen des Buches ein Film , der vor meinem inneren Auge ablief.
Selten war ich von einem Thriller so in den Bann gezogen, dass ich es nur mit kurzen Unterbrechungen gelesen habe.
Die Handlung selber ist zum Ende hin in sich schlüssig und logisch aufgebaut. Dank mehrerer falscher Fährten und Irrleitungen wurde ich erst sehr spät auf den Mörder aufmerksam, was mir persönlich sehr gut gefiel.
Alles in allem ein guter Thriller, der geradezu nach einem 2.Band schreit.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Toller Start in Montagnola

Mord in Montagnola
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Da ihr Vater einen Schlaganfall erlitten hat, kehrt Moira für einige Zeit zurück in das Dorf ihrer Kindheit, um ihn zu unterstützen.

Kaum ist Moira angekommen, hat sie schnell das Gefühl, sie sei nie ...

Da ihr Vater einen Schlaganfall erlitten hat, kehrt Moira für einige Zeit zurück in das Dorf ihrer Kindheit, um ihn zu unterstützen.

Kaum ist Moira angekommen, hat sie schnell das Gefühl, sie sei nie weggewesen und genießt das Leben im Dorf, doch dann wird in der Nähe eine Leiche gefunden.



Schon der Klappentext sprach mich an und als ich die Leseprobe gelesen hatte, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

Moira ist ein sehr anschaulicher und sympathischer Charakter, in vielen ihrer Facetten konnte ich mich als Leser wiederfinden und hatte gleich ein Gefühl der Vertrautheit zu ihr. Sie ist eine Frau, die trotz ihrer Vergangenheit nicht den Kopf in den Sand steckt, sondern eine starke Persönlichkeit ist, die jedoch das Herz am rechten Fleck hat. Die Entwicklung, die diese Figur im Laufe des Krimis durchläuft, hat mich persönlich sehr angesprochen.

Ebenso sind die anderen Charaktere sehr bildlich und anschaulich beschrieben, jeder hat so seine Eigenarten, die ihn aus machen und doch stimmt einfach das ganze Zusammenspiel.

Die Beschreibungen der Handlungsorte empfand ich als sehr ansprechend, schnell hatte ich eine Verbindung zu Montagnola und den umliegenden Städten sowie Dörfern. Montagnola entwickelte sich für mich als eine Art Ruhepol, der ein Stück Heimat darstellt und die Vorzüge des Dorflebens zeigte.

Dank des flüssigen Schreibstils der Autorin, stand meinem Lesefluss nichts im Wege und ich hatte große Freude daran, in dem Mord zu hinterfragen und zu ermitteln. Durch die Länge der Kapiteln, die im Übrigen sehr gut unterteilt sind, bekam die Handlung mal Tempo und dann wieder Ruhe.

Die Spannung ist im ganzen Buch gegeben, mal mehr und mal weniger, allerdings erfährt man erst am Ende die Hintergründe der Tat, was eine durchgängige Spannung erzielt. Das Legen von falschen Fährten, Kleinigkeiten , die nicht gesehen wurden und ähnlichem gefielen mir persönlich sehr gut.

Die Handlung ist in sich schlüssig, Es bleiben zum Ende des Buches keine offenen Fragen, die den Fall betreffen und dennoch möchte man wieder zurück nach Montagnola, um das Leben dort zu genießen und zu erfahren, wie die Dorfbewohner weiterleben.

Alles in allem ein toller Auftakt und ich hoffe, es werden noch einige Fälle um Moira folgen.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Aus Freunden werden Feinde

Wenn ich dich je vergesse ...
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Erfurt 1348, die Menschen leben friedlich ungeachtet der Religion zusammen, sie treiben Handel und verbringen ihre Freizeit gemeinsam.
Doch dann ändert sich etwas im Denken der Erfurter, mitten in diesen ...

Erfurt 1348, die Menschen leben friedlich ungeachtet der Religion zusammen, sie treiben Handel und verbringen ihre Freizeit gemeinsam.
Doch dann ändert sich etwas im Denken der Erfurter, mitten in diesen Warren sind die jüdischen Geschwister Jakob und Naomi sowie deren Freund aus Kindheitstagen der Christ Merten, welcher auf Grund seiner Gehbehinderung von der Gesellschaft eher gemieden wird. Wird es den drei Freunden gelingen , an ihrer Freundschaft festzuhalten und den Pogrom zu überleben?

Vorab möchte ich sagen, dass ich historische Roman sehr gerne lese und es liebe in vergangene Zeiten einzutauchen. So hat mich auch dieser Roman angesprochen und ich wollte wissen, was es mit den drei Freunden und dem Pogrom auf sich hat.
Zu Beginn des Buches hatte ich leichte Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden, da einige Zeitsprünge dabei waren, die sich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschlossen. Doch dann war ich plötzlich mitten in Erfurt, in einer Stadt, wo Menschen einander achten, ihren Glauben ausüben und in Freundschaft zueinanderstehen. Ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, auch wenn der Schreibstil der Autorin sehr ansprechend und in meinen Augen gehoben ist. Man kann dem Geschehen gut folgen, jedoch merkt man schnell, dass mehr dahinter steckt und die Autorin sehr gut recherchiert hat.
Von einem Tag auf den anderen ist plötzlich alles anders, die Juden werden zu Feinden und jahrelange Handelsabkommen sind nichtig, Nachbarn schauen sich nicht mehr an und die Stimmung kocht.
Als sehr ansprechend empfand ich, dass die Autorin die Religionsausübung der Juden sehr stark in den Fokus genommen hat, so sind für mich viele Momente dabei gewesen, die ich neu lernte und über die ich mir zuvor nie Gedanken gemacht habe. Erstaunlicherweise empfand ich beim Lesen gerade diese Momente als sehr ruhig und harmonisch.
Die Handlung selber ist sehr rasant, mal liebevoll und dann wieder brutal. In diesem Roman habe ich wirklich alle Emotionen durchlebt, die es gibt. Vielleicht ist es auch gerade dieser Zustand, dass mich das Buch auch nach dem ich es gelesen habe, lange nicht losgelassen hat.

Das Nachwort der Autorin sollte man auf jeden Fall lesen, denn es beinhaltet Erklärungen zu Momenten und erwähnt auch, welche Personen in dem Roman reine Fiktion sind, ich war erstaunt, dass es so wenige waren....

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