Profilbild von scouter

scouter

Lesejury Star
offline

scouter ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit scouter über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2023

Nostalgie

Prophet
0

Ein unerklärliches Phänomen ist dafür verantwortlich das man Rao aus dem Gefängnis holt und mit Colonel Adam Rubinstein auf den Fall ansetzt. Es gibt einen Diner, der einfach in der Landschaft auftaucht ...

Ein unerklärliches Phänomen ist dafür verantwortlich das man Rao aus dem Gefängnis holt und mit Colonel Adam Rubinstein auf den Fall ansetzt. Es gibt einen Diner, der einfach in der Landschaft auftaucht und ohne Anbindung an irgendetwas dort steht. Adam und Rao kennen sich schon länger und haben schon in Afghanistan zusammengearbeitet. Dieses Phänomen interessiert auch das Militär und genau das ist der Grund, warum Adam in den Fall involviert wurde. Rao ist Spezialist für Wahrheitsfindung. Er kann jede Lüge entdecken. Im Umfeld dieses Diners werden auch zwei Tote gefunden, die aber keinerlei Verletzungen aufweisen. All das sollen Adam und Rao herausfinden um was es sich handelt. Es dauert eine ganze Zeit, bis die beiden sich wieder aneinander gewöhnt haben. Sie befragen viele militärische Angehörige und bekommen mit, dass es sich um einen Stoff handelt, der sich in der Nostalgie bewegt und Menschen beeinflussen kann. Auch die Wissenschaftler der Armee prüfen einen Stoff der Prophet heißt und dessen Wirkung noch nicht ganz klar ist. Also machen sich die beiden auf die Spur diese Substanz.
„Prophet“ von Sin Blache und Helen MacDonald ist ein Roman, der durch sein aggressives und feuriges in knalligem gelb gehaltenes Cover auffällt. Das ist der Knaller zu Beginn. Ansonsten bleibt alles im mystischen Bereich. Ein amerikanischer Diner in England, ohne Anbindung und ohne Sinn. Die beiden Hauptcharaktere, die im Auftrag des Militärs das Phänomen ergründen sollen. So weit, so gut, doch das ist auch alles, was ich am Anfang mitbekommen habe. Zu Beginn wird dann auch noch auf die Situation von Adam als Kind beschrieben. Naja, Nostalgie ist ein Phänomen, das in diesem Mystery/Thriller eine Rolle spielt. Aber langsam wird klar, dass Rao etwas ganz Besondere darstellt und die Beziehung zu Adam auch. Hier wird irgendwann klar, dass es etwas Außergewöhnliches ist. Er ist ein lebender Lügendetektor, der auch den Wissenschaftlern Aufklärung verspricht. Doch was soll er aufklären. Das bleibt für mich lange im mystischen. Es sind endlose Dialoge, die nicht unbedingt für Klarheit sorgt. Es sind verschiedene Hinweise, die immer wieder eingestreut werden. Bis irgendwann klar wird, dass das Militär etwas Großes startet. Der Schreibstil ist alles in allem etwas langatmig und der Spannungsbogen schließt sich zum Schluss logisch, aber doch etwas überraschend.
Der Beginn dieses Romans war vielversprechend, doch das ist im Laufe des Buches irgendwie verloren gegangen. Ich habe mich irgendwann in diesem Roman verloren und mich nur sehr langsam wiedergefunden. Es wird für diese Art Romane Leser geben, die darin aufgehen, ich bin es nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2022

Zukunftsvisionen

Liquid
0

Tief im Süden von Amerika arbeitet die Biologin Madeleine Alberti an einem streng geheimen Projekt. Es geht um die Herstellung von Impfstoff für einen internationalen Konzern CELESTIALWORK. Doch durch ...

Tief im Süden von Amerika arbeitet die Biologin Madeleine Alberti an einem streng geheimen Projekt. Es geht um die Herstellung von Impfstoff für einen internationalen Konzern CELESTIALWORK. Doch durch Unterhaltungen mit ihren Kollegen merkt sie das es sich nicht nur um einfache Impfungen handelt. Die Kollegen berichten, dass sie keinen Lohn erhalten, sondern mit einem Chip, der ihnen durch die Impfung implantiert worden ist. Das verwirrt Madeleine sehr und sie beschließt, ihre Arbeit zu kopieren. Durch einen ihrer Kollegen bekommt sie einen Kontakt zu einem mexikanischen Drogenboss und außerdem nimmt sie Kontakt zu Richard Weigelt, dem Vorsitzenden einer NGO gegen das bargeldlose Zahlen. Nach einer abenteuerlichen Reise und einer neuen Identität erreicht sie Deutschland. Doch hier herrscht das Chaos.
Liquid von Herbert Genzmer ist ein Thriller, der sich hauptsächlich im Jahr 2029 abspielt. Er handelt von der Vision des bargeldlosen Zahlens und malt es in eine Schreckensvision. Es werden auch einige aktuellen Zukunftsvisionen verarbeitet, wie das Chippen von Menschen durch eine Impfung und der Einschränkung des Datenschutzes durch die Regierung. Das alles soll dazu beitragen diesen Thriller spannend erscheinen zu lassen. Das geschieht auch am Rande, aber die meisten Schritte, die die Hauptperson Madeleine unternimmt, wie ein großes Abenteuer. Logisch gedacht ist es schon einen Drogenboss als Retter des Bargelds aufzubauen, doch das ist auch ein wenig zynisch. Für Madeleine ist er natürlich die Rettung, aber ist ein derartiges Szenarium vorstellbar. Ich habe meine Zweifel. Auch die Kontaktaufnahme mit dem zweiten Hauptcharakter, Richard Weigelt, ist möglich, es gibt genug Kontaktbörsen im Internet, doch in diesem Fall finde ich es schon weit hergeholt.
Ich empfinde den vorliegenden Thriller, eher als Science Fiktion Roman, da mir die absolute Spannung hier abgeht. Als Science Fiktion Vision kann ich mir das Szenarium vorstellen, vielleicht nicht im Jahre 2029, sondern deutlich später.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere