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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2022

Spannend, fantasievoll, wunderbar magisch. Ein tolles Finale!

Die Zuckermeister (3). Das letzte Bündnis
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Auf den finalen Teil von „Die Zuckermeister“ habe ich mich wahnsinnig gefreut. Die beiden vorherigen Bände waren absolute Highlights für mich, daher konnte ich es wirklich kaum mehr erwarten, endlich ...

Auf den finalen Teil von „Die Zuckermeister“ habe ich mich wahnsinnig gefreut. Die beiden vorherigen Bände waren absolute Highlights für mich, daher konnte ich es wirklich kaum mehr erwarten, endlich in den dritten Band eintauchen zu können.

Elina wurde zur Hüterin ernannt und ist nun endlich ein Teil der magischen Welt der Süßigkeitenwerker. Gemeinsam mit Charlie und Robin setzt sie nun alles daran, das Geheimnis der Süßigkeitenwerker-Magie zu schützen. Wahrlich keine leichte Aufgabe. Die Anderwärts-Gesellschaft hat bereits einen neuen hinterlistigen Plan auf Lager und schreckt vor nichts zurück, um ihn zu verwirklichen. Dieses Mal haben sie es auf die lang verschollenen Chronik Madame Picots abgesehen – eine äußerst mächtige Waffe, die auf gar keinen Fall in die falschen Hände geraten darf. Elina und ihre Freunde müssen sich schleunigst etwas einfallen lassen, um ihren Gegnern das Handwerk zu legen. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...

Ehe ich euch berichte, wie mir der dritte Teil gut gefallen hat, kurze Info an alle Neulinge: Ich rate dringend von Band 1 an aufwärts zu lesen, da die Bände sehr aufeinander aufbauen. Ich denke nicht, dass man den Geschehnissen problemlos folgen kann, wenn man die chronologischen Reihenfolge der Bücher nicht einhält.

Da mir die Ereignisse aus den Vorgängern zum Glück noch recht präsent waren, habe erneut ohne Schwierigkeiten in das Zuckermeister-Universum zurückgefunden.
Bei mir trat von Anfang an das ein, was bereits bei den beiden vorherigen Bänden der Fall war: Einmal in die Geschichte versunken, wollte ich sie am liebsten gar nicht mehr verlassen. Der mitreißende und lockere Schreibstil von Tanja Voosen gefiel mir mal wieder auf Anhieb, für mich hat er sich wie gewohnt angenehm flüssig lesen lassen. Der Zielgruppe sollte er ebenfalls keine Probleme bereiten, auch wenn ich ihn für die empfohlene Altersklasse doch als etwas anspruchsvoll empfunden habe. Zu schwierig ist er aber nicht, keine Sorge, für Kinder ab 9 Jahren, die schon geübte Leserinnen sind, ist die Zuckermeister-Serie meiner Ansicht nach prima wirklich geeignet.

Auch die Handlung hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen und begeistern können. Gleich der Start der Geschichte ist äußerst aufregend und da diesem rasanten Einstieg zahlreiche spannungs- und actionreiche Szenen folgen werden, mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Langeweile kommt auf den gut 312 Seiten definitiv nicht auf, das könnt ihr mir glauben. Elina, Charlie und Robin wird in diesem Band viel abverlangt werden. Finstere Gegner, dramatische Kämpfe, jede Menge Gefahren und Geheimnisse – all das erwartet die drei Freunde auf ihrem letzten großen Abenteuer. Man kommt aus dem Mitfiebern und Mitbibbern wirklich gar nicht mehr heraus und da sich natürlich auch die Magie und der Einfallsreichtum sehen lassen können und eine genau richtig dosierte Portion Humor ebenfalls Teil der Handlung ist, kommen wir auch in den Genuss von lauter fantasievollen Ideen sowie magischer und unterhaltsamer Momente.

Ich war beim Lesen erneut richtig am Staunen, was sich die Tanja Voosen mal wieder alles Cooles hat einfallen lassen. Der Fantasie sind hier wahrlich keine Grenzen gesetzt. Wir werden an viele faszinierende Orte mitgenommen wie zum Beispiel die Bittersüße Allee, und dürfen neue außergewöhnliche Süßigkeiten kennenlernen wie Kokonuss-Knall-Kometen und Täuschungs-Toffee. Was die Süßwaren angeht, sollte ich vielleicht besser mal vorwarnen: Auch dieser Band macht total Appetit auf Naschkram. Vor allem die Szene, in der wir das große Vergnügen haben, bei der Zubereitung der Zeitig-zurück-Zimtkringel dabei zu sein zu dürfen, lässt einen das Wasser im Munde zusammen laufen. Diese Zimtkringel werden einfach so lecker beschrieben – ich habe den Zimtgeruch richtiggehend riechen können und hätte nur zu gerne mal von dieser herrlichen Köstlichkeit probiert.
Die Beschreibungen der anderen Naschereien sind allerdings auch sehr anschaulich und schmackhaft – haltet beim Lesen also besser eine Tafel Schokolade oder Tüte Bonbons griffbereit. Und so turbulent und spannend, wie die Geschichte ist, kann man ordentlich Nervennahrung eh sehr gut gebrauchen. ;)

Auch zu den Charakteren kann ich mich nur positiv äußern. Ob alte Bekannte oder neu eingeführte Personen, ob gut oder böse – alle wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften für ein unvergessliches Leseerlebnis.
Besonders gut gefallen hat mir wieder unsere Hauptprotagonistin Elina, aus deren Sicht alles in der dritten Person geschildert wird. Elina fand ich erneut einfach nur großartig, sie ist sympathisch, mutig und klug und immer für ihre Freunde da. Man muss Elina einfach gernhaben und für ihre Tapferkeit und Entschlossenheit kann man sie nur bewundern.
Mit ihren beiden besten Freunde Charlie und Robin schaut das ganz genauso aus, auch diese sind zwei Figuren, die sich sofort in die Herzen von uns Leser
innen schleichen und die eine bemerkenswerte Stärke besitzen. Ich fand es abermals wunderschön zu sehen, was für ein tolles Team die drei ergeben und wie sehr sie sich aufeinander verlassen können und füreinander einstehen. Die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen werden in dieser Reihe ganz wirklich groß geschrieben.

Das Ende lässt keine Fragen offen und schließt die Erzählung rundum gelungen ab. Mich hat der Schluss vollkommen zufriedenstellen können, allerdings hat er mich auch etwas wehmütig gestimmt, schließlich hieß es nun Abschied nehmen von Elina, Charlie, Robin und Co. Echt schade, dass die Reihe nun abgeschlossen ist, seufz.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die Gestaltung des Buches. Das Cover ist, wie das seiner beiden Vorgänger, ein einziger Augenschmaus, ich liebe es! Von der Innenaufmachung bin ich aber auch völlig verzaubert. Jeder Kapitelanfang wird von hinreißenden herumwirbelnden Süßigkeiten geziert und die Geschichte wird von - leider nur sehr wenigen – traumhaften schwarz-weiß Illustrationen begleitet, die eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Von den Bildern hätte es liebend gerne noch viele mehr geben können, die Viktoria Gavrilenko kann einfach so schön zeichnen!

Fazit: Lauter magische Süßigkeiten und bezaubernde Charaktere, viele starke Freundschaftsmomente, jede Menge Action, Überraschungen, Spannung, Spaß und Magie, skrupellose Widersacher – all das und noch mehr erwartet euch hier. Mich hat Tanja Voosen mit dem Abschlussband ihrer Zuckermeister-Reihe wunschlos glücklich machen können, in meinen Augen ist ihr mit „Das letzte Bündnis“ ein zuckersüßes und perfektes Finale geglückt, mit welchem sie ihre Fantasy-Trilogie ab 9 Jahren würdig abschließt. Ich habe wunderbare Lesestunden mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Ein absolutes Highlight und Herzensbuch für mich!

Amelia. Alle Seiten des Lebens
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Als man mir im vergangenen Jahr das neue Frühjahrsprogramm des Arctis Verlags vorstellte, wusste ich augenblicklich, dass ich „Amelia. Alle Seiten des Lebens“ unbedingt lesen muss. Der Klappentext klang ...

Als man mir im vergangenen Jahr das neue Frühjahrsprogramm des Arctis Verlags vorstellte, wusste ich augenblicklich, dass ich „Amelia. Alle Seiten des Lebens“ unbedingt lesen muss. Der Klappentext klang einfach so, so gut und in das bezaubernd hübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Ich ließ das Debüt von Ashley Schumacher also nur zu gerne bei mir einziehen.

Die 18-jährige Amelia Griffin ist ein absoluter Bücherwurm. Eine Buchreihe liebt sie ganz besonders: Die Chroniken von Orman, geschrieben von dem jungen und sehr zurückgezogen lebenden N. E. Endsley. Diesen Büchern hat sie es zu verdanken, dass sie sich mit Jenna angefreundet hat, nachdem ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen hat. Die beiden Mädchen werden im Nu allerbeste Freundinnen und teilen alles miteinander. Nach ihrer Schulzeit wollten sie gemeinsam aufs College gehen, doch dann soll alles ganz anders kommen. Jenna stirbt bei einem tragischen Unfall und Amelia beginnt alles, was sie für die Zukunft geplant hatten, in Frage zu stellen. Als sie eines Tages plötzlich ein rätselhaftes Päckchen erreicht, in welchem sich eine seltene Ausgabe der Orman-Chroniken befindet, begibt sich Amelia auf eine alles verändernde Suche nach Antworten. Wer hat ihr das Buch zugeschickt? War es Jenna? In einem Buchladen in Michigan wird sie auf den geheimnisvollen Nolan treffen – der Autor ihrer Lieblingsbuchreihe. Dank ihm wird sie schließlich erkennen, dass es niemals zu spät ist, um ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen.

Es gibt diese Bücher, bei denen man einfach schon nach wenigen Zeilen weiß, dass man sie lieben wird. „Amelia. Alle Seiten des Lebens“ war so ein Buch für mich. Wobei – eigentlich war mir sogar schon damals, als ich zum ersten Mal von Ashley Schumachers Erstlingswerk hörte, sofort klar, dass es mich komplett verzaubern wird. Und tja, wie gesagt, dem war dann auch so. Ich hoffe nun sehr, dass ich hier in meiner Rezension die richtigen Worte finden werde, um deutlich zu machen, warum mich dieses Buch so dermaßen beeindruckt, berührt und gefesselt hat.

Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an packen und begeistern können. Von dem Schreibstil war ich sofort ganz hingerissen, er ist ausdrucksstark und gefühlvoll und steckt voller Poesie und Tiefe. Irgendwie kann ich es kaum glauben, dass es sich bei „Amelia“ tatsächlich um das erste Werk der Autorin handelt. Natürlich trägt auch die hervorragende Übersetzungsarbeit von Barbara König dazu bei, dass sich das Buch so gut liest, aber dass in Ashley Schumacher ein großes Talent schlummert und sie ein besonderes Gespür für die Schönheit der Sprache besitzt, ist dennoch mehr als offensichtlich.

Mit den Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls gänzlich überzeugen können. Sie wurden vielschichtig und glaubhaft ausgearbeitet, alle besitzen sie ihre Ecken, Kanten und Besonderheiten, was sie so herrlich echt erscheinen wird. Ich gehe fest davon aus, dass mir die Figuren in diesem Buch eine lange Zeit im Gedächtnis bleiben werden, sie sind einfach allesamt einzigartig. Amelia, Nolan, Jenna, Val, Alex, Wally – ich habe sie alle wahnsinnig liebgewonnen.

Besonders fest in mein Herz geschlossen habe ich Amelia, unsere 18-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin. Mit ihr habe ich mich vom allerersten Moment an richtig verbunden gefühlt, es war irgendwie fast schon unheimlich, wie gut ich mich in ihr wiederfinden und in sie hineinversetzen konnte. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass es jedem anderen genauso ergehen wird wie mir. Mit Amelia hat die Autorin eine Romanheldin erschaffen, die man als Leserin einfach sofort gernhaben muss und zu der man von Anfang an eine starke Bindung aufbaut. Allein schon, dass sie Bücher und das Lesen so sehr liebt, macht sie einem ungeheuer sympathisch. Amelia besitzt aber natürlich noch viele andere tolle und faszinierende Eigenschaften. Sie ist liebenswert, authentisch, fantasievoll und klug, sie denkt viel nach und lässt Wale am Himmel schwimmen (was es mit den Walen auf sich hat, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden) – also ich fand Amelia einfach nur großartig und habe sie nur zu gerne auf ihrer Suche nach Antworten und ihrer Reise zu sich selbst begleitet.

Eine weitere ausgesprochen interessante und spannende Persönlichkeit ist Nolan, der Autor von Amelias Lieblingsbuchreihe: Die Chroniken von Orman. Die Beschreibungen über ihn sind zunächst äußerst vage, sodass ihn anfangs etwas sehr Geheimnisvolles umgibt und man einfach nur noch schleunigst weiterzulesen möchte, um endlich mehr über diesen berühmten und mysteriösen Schriftsteller zu erfahren. Als wir schließlich mit Amelia auf ihn treffen, zeigt sich Nolan erst ziemlich unnahbar und verschlossen. Nach und nach lässt er uns aber hinter seine Fassade blicken, sodass wir den wahren Nolan kennenlernen dürfen, der in Wirklichkeit ein total lieber, einfühlsamer, humorvoller und kreativer junger Mann ist. Da aber auch er, wie Amelia, einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat und viel Schmerz und Leid in sich trägt, versteckt er sich stets hinter einer Mauer, um sich selbst zu schützen.

Zusammen mit Amelia und Nolan erlebt man als Leser
in eine höchst emotionale Zeit voller herzzerreißender, ergreifender, lustiger und wunderschöner Momente. Ich habe an vielen Stellen zutiefst mit den beiden mitgefühlt und mitgelitten und ihren Schmerz nur zu deutlich spüren können. Ich habe aber auch sehr oft mit den beiden gelacht und geschmunzelt und jeden einzelnen gemeinsamen Augenblick der beiden, ihre langsame Annäherung und ihre Gespräche, einfach nur zutiefst genossen.

Also in meinen Augen hat Ashley Schumacher die schwierigen Themen Tod und Trauerbewältigung rundum gelungen verpackt. Die Story strahlt trotz all ihrer Tragik und Traurigkeit auch ganz viel Licht und Hoffnung aus, und da sie uns in Vals traumhafte Buchhandlung mitnimmt, verzaubert sie uns auch mit einer wohligen, buchigen Atmosphäre. Die Kulisse habe ich richtig geliebt, ich wäre beim Lesen nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um in Vals Buchladen selbst mal ausgiebig zu stöbern.
Klasse fand ich auch, dass wir einige Textauszüge aus den Orman-Chroniken zu lesen bekommen. Diese Passagen verleihen der Geschichte etwas Magisches und machen sie nur noch außergewöhnlicher und wundervoller.

Fazit: Ashley Schumacher hat mir mit ihrem Debütroman ein absolutes Highlight und neues Herzensbuch bescheren können. Ich liebe dieses Buch, das eine so schmerzlich-schöne und berührende Geschichte über Trauer, Verlust, dem Erwachsenwerden und Freundschaft erzählt und eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher und das Lesen ist.
Lauter zauberhafte Charaktere, die man so schnell nicht wieder vergisst; eine malerische, poetische Sprache; eine zarte Liebesgeschichte; ganz viel wunderbare Buchladenatmosphäre; jede Menge Emotionen und Tiefgang – all das und noch mehr erwartet euch hier. Ich kann nur sagen: Unbedingt lesen! Ich kann euch dieses Buch wirklich nur ans Herz legen, mich hat es tief bewegt, durchweg mitgerissen und einfach nicht mehr nicht losgelassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Eine zauberhafte Fortsetzung!

Ein Fuchs für Tomti
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es dieses Frühjahr endlich mit Tomti weitergehen wird. Den ersten Band fand ich einfach nur bezaubernd. Die Fortsetzung musste ich mir daher natürlich unbedingt ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es dieses Frühjahr endlich mit Tomti weitergehen wird. Den ersten Band fand ich einfach nur bezaubernd. Die Fortsetzung musste ich mir daher natürlich unbedingt zulegen.

Als Maja, Fini und Konrad ihrem Baumgeist-Freund Tomti mal wieder einen Besuch abstatten, finden sie einen kleinen Fuchs, der seine Mutter verloren hat. Alleine ist er ist jedoch nicht: Das Wildkind Liska passt auf das kleine Kerlchen auf. Sie ist zunächst überhaupt nicht begeistert von Tomti, erklärt sich aber schließlich doch noch dazu bereit, sich gemeinsam mit ihnen auf die Suche nach der Fuchsmutter zu machen. Ob sie sie wohl finden werden? Ein aufregendes Abenteuer beginnt...

Den ersten Band hatte ich vor über zweieinhalb Jahren gelesen, was nun also schon wieder ein kleines Weilchen her ist. An die Geschehnisse habe ich mich aber dennoch noch ziemlich gut erinnern können, sodass ich mühelos in die Fortsetzung hineingefunden habe. Es wäre allerdings vermutlich auch kein Problem gewesen, wenn mir die Handlung nicht mehr so präsent gewesen wäre. Die Bände bauen zwar aufeinander auf, aber da uns zu Beginn alle wichtigen Figuren kurz noch einmal vorgestellt werden und es einige Rückblicke zum Vorgänger gibt, ist es meinem Empfinden nach nicht zwingend erforderlich, die Bücher in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Ich würde jedoch trotzdem sehr raten, besser mit Band 1 zu starten; das Lesevergnügen ist dann einfach um einiges höher.

Was mein Leseerlebnis angeht, kann ich nur sagen, dass ich mich eindeutig zurecht so sehr auf mein Wiedersehen mit Tomti und Co. gefreut habe. In meinen Augen hat Nina Blazon mit „Ein Fuchs für Tomti“ einen wunderbaren Folgeband geschrieben, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Auch „Ein Fuchs für Tomti“ erzählt eine herzerwärmende und lehrhafte Geschichte über Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Wildtiere und Natur und steckt voller Spannung, Spaß und Fantasie. Also meine Erwartungen konnten definitiv vollkommen erfüllt werden; die Mischung aus abenteuerlich und informativ ist der Nina Blazon einfach mal wieder hervorragend gelungen.

Beginnen tut die Geschichte auch dieses Mal zu Hause bei der Familie Lindemann. Die Eltern und die beiden Schwestern Maja und Fini sitzen gerade am Frühstückstisch, nur irgendwie ist Fini anders als sonst. Sie ist überhaupt nicht morgenmuffelig, sondern richtig aufgekratzt und gut gelaunt. Zum Glück werden wir nicht lange auf die Folter gespannt, was der Grund für Finis sonderbares Benehmen ist: Majas kleine Schwester hat einen neuen Freund und wie Tomti, Maja, Fini und Majas bester Kumpel Konrad, so war mir auch Finis neue Bekanntschaft auf Anhieb sympathisch. Tomti aber, so viel sei schon mal verraten, ist zunächst nicht allzu begeistert und reagiert ziemlich eifersüchtig. Ich musste stellenweise sehr über Tomti und sein leicht brummeliges Verhalten schmunzeln und fand es richtig schön zu sehen, wie er seine Eifersucht schließlich noch überwindet. Tomti ist einfach ein so lieber Kerl, ich habe ihn schon längst fest in mein Herz geschlossen. Mit ihm hat Nina Blazon eine einzigartige Buchfigur erschaffen, mit der wir hoffentlich noch so einige weitere aufregende Abenteuer erleben werden.

Neben Tomti wurden auch die weiteren Charaktere mit viel Liebe ausgearbeitet und besitzen ihre Eigenschaften und Besonderheiten. Ob bekannte Gesichter wie Maja, Fini oder Konrad, oder Neulinge wie das temperamentvolle Wildmädchen Liska - ich mochte sie alle richtig gerne.

Sehr gut gefallen hat mir auch wieder die Einbindung von Informationen rundum um die Natur und verschiedene Tierarten. Während allerdings im ersten Band der Fokus auf Bäumen und Pflanzen lag, geht es dieses Mal über unsere heimische Tierwelt. Vor allem über Füchse erfahren wir eine Menge, aber auch über andere Wildtiere wird viel berichtet, wie zum Beispiel über Waschbären und Marder.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 8 Jahren und dem schließe ich mich abermals an. Wer schon geübter im Lesen ist, sollte bei der Tomti-Reihe meiner Ansicht nach keine Schwierigkeiten mit dem Selberlesen haben. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Schrift ist angenehm groß, die vielen Kapitel sind sehr kurz gehalten und es gibt zahlreiche Bilder, die den Textfluss auflockern. Zum Vorlesen ab 6 Jahren bieten sich beide Bände aber auch prima an, die Tomti-Erzählungen sind einfach die idealen Vorlesebücher.

Illustriert wurde auch dieser Band von Karin Lindermann. Sie hat die Geschichte mit vielen unterschiedlich großen, farbigen Illustrationen versehen, die allesamt perfekt zum Geschehen im Text harmonieren, total süß gezeichnet sind und eine wundervolle Atmosphäre schaffen.

Bezüglich der Handlung möchte ich dann auch gar nicht mehr groß ins Detail gehen. Für mich, als Erwachsene, kam jedenfalls an keiner Stelle Langeweile auf. Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen und hatte einfach nur super viel Spaß dabei.

Enden tut die Geschichte in sich abgeschlossen, aber Potenzial für eine weitere Fortsetzung ist definitiv vorhanden. Also ich hoffe sehr, dass es auch noch einen dritten Band geben wird, ich mag mich von Tomti und den weiteren liebenswerten Charakteren einfach noch nicht verabschieden.

Hinten im Buch gibt es dann noch einen liebevoll gestalteten Anhang, in welchem sich unter anderem „Finis kleine Wildtierschule“ und „Majas kleine Baumschule“ befinden und in dem uns in Form von kleinen Bildern und kurzen und einfach formulierten Texten viele interessante Dinge über verschiedene Tier- und Baumarten nähergebracht werden.

Fazit: Mit „Ein Fuchs für Tomti“ ist Nina Blazon ein rundum gelungener Folgeband geglückt, der genauso schön und zauberhaft ist wie sein Vorgänger. Auch das zweite Abenteuer von Tomti und seinen Freunden vermittelt auf eine fantasievolle und unterhaltsame Art und Weise eine Menge tolles Wissen über Wildtiere und die Natur und ist spannend und lehrreich zugleich. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, in das Buch einzutauchen und mich beim Lesen von der warmherzigen Geschichte und den vielen bunten, wunderhübschen Illustrationen verzaubern zu lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Einfühlsam, tiefgründig, mitreißend, witzig, wunderschön!

Sommerwind in der Mähne
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Die Bücher von der Mina Teichert lese ich immer wahnsinnig gerne – vor allem ihre Pferderomane liebe ich sehr. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Pferdeschmöker ...

Die Bücher von der Mina Teichert lese ich immer wahnsinnig gerne – vor allem ihre Pferderomane liebe ich sehr. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Pferdeschmöker von ihr erscheinen wird. Das Buch war natürlich ein absolutes Muss für mich!

Die 15-jährige Enola hat einen tragischen Reitunfall hinter sich und hat seitdem nicht nur mit einer schweren Knieverletzung zu kämpfen, sondern auch mit großen Schuldgefühlen und Selbstzweifeln. Ihre Eltern fassen schließlich den Entschluss, ihre Tochter über den Sommer nach Schottland zu ihrer Tante Hillary zu schicken, in der Hoffnung, dass es ihr dort gelingen wird, den Verlust und das Geschehene zu verarbeiten. Doch auch der idyllisch gelegene Shetlandponyhof der Tante, die schottische Landschaft und süßen kleinen Shettys schaffen es nicht, Enola aus ihrer Melancholie herauszuholen. Doch dann stößt sie auf das alte Tagebuch eines Jungen namens Georgie, der in den 30er Jahren gemeinsam mit seinem Pit-Pony Lucky in den Kohleminen verschüttet wurde und der trotz der schlimmen Situation, in der er sich befand, niemals den Mut verloren hat. Die Einträge von Georgie bewegen etwas in Enola. Als sie dann auch noch mit den Nachbarskinder Effie und Finley Freundschaft schließt und viel Zeit mit ihnen verbringt, beginnt sie wieder Hoffnung zu schöpfen. Ob sie in Schottland vielleicht doch noch aus ihrer Trauer herausfinden wird?

Mich hat bisher noch kein Buch von Mina Teichert enttäuschen können. An ihr neues Werk aus dem Ueberreuter Verlag bin ich daher natürlich mit ziemlich hohen Erwartungen herangegangen und um es kurz zu machen: Sie konnten gänzlich erfüllt werden.
Mir hat das Buch genau das beschert, was ich mir erhofft habe: Eine gefühlvolle, mitreißende und sommerliche Geschichte mit Tiefgang, die einen tief berührt, zugleich aber auch bestens unterhält und die so viel mehr ist als nur ein Pferderoman. Natürlich spielen Pferde eine große Rolle – Cover, Titel und Klappentext versprechen da eindeutig nicht zu viel – aber die Story handelt auch noch von vielen anderen tollen und wichtigen Dingen wie Trauer, Schicksalsschläge, Selbstfindung, das Hinauswachsen über sich selbst, Liebe, Freundschaft und Vertrauen. Ich kann das Buch daher auch deutlich weniger pferdeverrückten Leserinnen nur ans Herz legen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen.

Mich hat die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und begeistern können. Mina Teicherts lockerer und spritziger Schreibstil gefiel mir mal wieder auf Anhieb – für mich hat er sich erneut superangenehm lesen lassen – und von dem Setting war ich ebenfalls sofort ganz angetan. Schottland zählt schon seit langem zu meinen liebsten Schauplätzen in Büchern. Mich hat es daher sehr gefreut, dass uns Mina Teichert dieses Mal dorthin mitnimmt und durchweg mit einer wunderbaren Schottland-Atmosphäre verzaubert.
Auch unsere 15-jährige Protagonistin und Ich-Erzählerin Enola mochte ich vom ersten Moment an. Mit Enola hat die Autorin eine starke und sympathische Hauptfigur erschaffen, die jederzeit völlig authentisch wirkt und der man sich dank der gewählten Erzählform und empathischen Darstellungsweise ihres Seelenlebens beim Lesen extrem nahe fühlt. Auch ich, als Erwachsene, habe mich unheimlich gut in Enola hineinversetzen und ihren Schmerz nur zu deutlich spüren können.

Als Leser
in wird einem gleich zu Beginn klar, dass Enola gerade eine verdammt harte Zeit durchmacht und ihren schlimmen Unfall und Verlust noch längst nicht verarbeitet hat. Ich habe zutiefst mit unserer Protagonistin mitgefühlt und mitgelitten, aber keine Sorge, zu bedrückend wird die Handlung nicht. Mina Teichert ist es in meinen Augen hervorragend gelungen, eine schwere Thematik altersgerecht zu verpacken. Enolas Trauerbewältigung wird mit viel Feingefühl und der genau richtigen Portion Leichtigkeit beschrieben und da uns die Geschichte zudem auch viele lustige und heitere Augenblicke beschert, ist das Buch trotz der schwierigen Themen ein echter Wohlfühlroman. Dennoch muss ich sagen, dass ich mit der Altersangabe ein kleines bisschen hadere. Für manche 10-jährige Leserinnen könnte die Story trotz allem vielleicht dann doch etwas zu ernst und emotional sein und da Enola überdies bereits 15 Jahre alt ist, würde ich persönlich „Sommerwind in der Mähne“ eher ab 12 Jahren empfehlen.

Mit den Nebenfiguren hat mich Mina Teichert ebenfalls komplett überzeugen können. Sie wurden allesamt liebevoll und glaubhaft skizziert und besitzen ihre Eigenschaften und Besonderheiten. Da hätten wir zum Beispiel Enolas herzensgute Tante Hillary, die ich richtig liebgewonnen habe, und die beiden Geschwister Effie und Finley, mit denen sich unsere Romanheldin innerhalb kurzer Zeit anfreunden wird und die sich sofort in mein Herz geschlichen haben. Vor allem Effie fand ich klasse. Sie ist so herrlich aufgeweckt und witzig drauf, ich habe mich stellenweise köstlich über ihre schräge Art amüsiert.
Bestens unterhalten haben mich auch zwei tierische Charaktere: Tante Hillarys verrückter Kater Dobby und ihr kleiner Shetty-Wallach Pitty. Die zwei sind ebenfalls einfach nur einmalig, ich musste ständig über die beiden schmunzeln. Für das Erschaffen von zauberhaften und unvergesslichen Figuren hat die Mina Teichert zweifellos ein wahres Händchen, mit diesem Aspekt kann sie mich jedes Mal aufs Neue begeistern.

Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen berührenden Tagebucheinträge des Jungen Georgie, die uns in die 30er Jahre mitnehmen. Wie die vorherigen Pferderomane der Autorin, so enthält also auch „Sommerwind in der Mähne“ zwei verschiedene Erzählperspektiven, was schriftlich prima gekennzeichnet wurde. Ich mochte diesen Mix aus Gegenwart und Vergangenheit abermals total gerne, sie gestalten das Leseerlebnis nur noch spannender und machen die Pferdebücher von Mina Teichert zu etwas ganz Besonderem.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung durchgehend packen können, vor allem zum Ende hin habe ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen können, da mich die dramatischen Geschehnisse so sehr gefesselt haben.
Das Ende hat mich ebenfalls zufriedenstellen können. Es ist bewegend und wunderschön und da keine Fragen offenbleiben, gehe ich davon aus, dass es sich auch bei „Sommerwind in der Mähne“ um einen Einzelband handelt. Potenzial für einen zweiten Teil wäre zwar durchaus vorhanden, aber da bisher alle Ueberreuter-Pferdebücher von Mina Teichert alleinstehende Werke waren, rechne ich auch hier mit keiner Fortsetzung. Aber wer weiß, vielleicht irre ich mich ja auch. Lassen wir uns einfach überraschen.

Fazit: Einfühlsam, tiefgründig, unterhaltsam. Eine wundervolle Geschichte, die bewegt, mitreißt und nicht mehr loslässt.
Die deutsche Autorin Mina Teichert hat mit „Sommerwind in der Mähne“ einen weiteren tollen Roman für Leser
innen ab 10 Jahren geschrieben, in dem so viel mehr steckt als nur eine typische Pferdegeschichte. Das Buch enthält einfach die perfekte Mischung aus Pferde, Sommer und Abenteuer und ist trotz der ernsten Themen eine richtige Wohlfühllektüre mit vielen Schmunzelmomenten. Ich habe großartige Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Zauberhaft schön!

Annes turbulente erste Schultage
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Was war meine Freude groß als ich erfuhr, dass dieses Frühjahr endlich ein weiterer Band der Vorlesebuch-Reihe zu Lucy Maud Montgomerys Kinderbuch-Klassiker „Anne auf Green Gables“ erscheinen wird. Von ...

Was war meine Freude groß als ich erfuhr, dass dieses Frühjahr endlich ein weiterer Band der Vorlesebuch-Reihe zu Lucy Maud Montgomerys Kinderbuch-Klassiker „Anne auf Green Gables“ erscheinen wird. Von dem ersten Teil war ich ganz hin und weg. Der zweite war daher natürlich ein absolutes Muss für mich.

Der Herbst ist da und wie jeder in Avonlea, so liebt auch Anne von Green Gables diese Jahreszeit über alles. Ihr Leben ist gerade einfach nur herrlich. Seit drei Wochen geht sie nun schon zur Schule und findet es dort ganz wunderbar. Dies soll sich jedoch ändern, als Gilbert Blythe in die Klasse zurückkehrt. Dieser ist zwar sehr gutaussehend, hat allerdings auch lauter Flausen im Kopf. Als er Anne an einem ihrer Zöpfe zieht und „Karotte“ nennt, schwört sie sich, nie wieder ein Wort mit diesem unverschämten Jungen zu wechseln. Dass er sich über ihre roten Haare lustig gemacht hat, kann sie ihm einfach nicht verzeihen. Doch dann gerät Anne eines Tages beim Spielen am Teich in eine äußerst unglückselige Situation und es ist ausgerechnet Gilbert, der sie rettet. Ob sie seine Entschuldigung vielleicht doch annehmen sollte?

Mit den Geschichten über das rothaarige Waisenmädchen Anne Shirley hat die kanadische Autorin Lucy Maud Montgomery etwas ganz Wunderbares und Einzigartiges erschaffen. Sie sind definitiv zurecht zu so bekannten Klassikern geworden und dürfen in meinen Augen auf gar keinen Fall in Vergessenheit geraten. Ich finde es daher großartig, dass es inzwischen eine Anne-Vorlesebuch-Reihe gibt, in denen die Erlebnisse des quirligen Rotschopfs für eine jüngere Leserschaft nacherzählt werden und dank der schon Kinder ab 5 Jahren die Möglichkeiten erhalten, ihre Liebe für Anne zu entdecken.
Also ich bin schon seit langem ein riesiger Fan der „Anne auf Green Gables“ - Serie und kann in die Bücher gar nicht oft genug eintauchen. Meine letzte buchige Reise nach Avonlea hat mir nun also Kallie George mit einer ihrer Nacherzählungen beschert und tja, was soll ich sagen, ich habe mich eindeutig zurecht so sehr drauf gefreut.

Mich hat auch dieser Band auf ganzer Linie überzeugen können. Kallie Georgie ist es meiner Meinung nach erneut hervorragend gelungen, einen Teil von „Anne auf Green Gables“ auf eine stark gekürzte und vereinfachte Art und Weise neu zu erzählen, ohne dass dabei der besondere Zauber des Originals verloren geht.
An alle, denen es noch nicht bewusst war: Die Bände dieser Reihe enthalten nicht die Originalgeschichten, sie beruhen nur darauf und das in einer sehr komprimierten und sprachlich altersgerechten Form. Wobei einem das ja eigentlich schon bei einem Blick auf die geringe Seitenzahlen der Bücher klar sein müsste. ;)
Dieser Band umfasst ungefähr 70 Seiten – anders als der vorherige, der gut doppelt so viele hat, da er gleich zwei Erzählungen enthält. Auf Englisch sind alle Bände einzeln erschienen, im Deutschen hat man sich jedoch dazu entschlossen, die ersten beiden Nacherzählungen in ein Buch zu packen. Das, was bei uns also als der zweite Teil der Reihe gilt, ist im Englischen der dritte. Nur so zur Info, falls ihr euch wundert, dass sich die Seitenzahlen der Ausgaben unterscheiden.

Da die Geschichte nicht so lang ist, die Sätze sehr einfach gehalten sind und die kurzen Kapitel eine ideale Vorleselänge besitzen, eignet sich auch dieser Band fabelhaft zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren. Für Erstleser bietet er sich meiner Ansicht nach aber ebenfalls prima an. Die Schrift ist sehr groß und da sich stets nur wenig Text auf einer Seite befindet und es viele Bilder gibt, sollten Grundschulkinder das Buch problemlos selber lesen können.

Was die Aufmachung angeht, könnte ich euch nun wieder endlos etwas vorschwärmen. Das Cover sieht einfach nur bezaubernd aus und auch der Innenteil des Buches ist so hübsch und liebevoll gestaltet. Zu jedem Kapitelanfang gibt es eine von Blumen umrankte farbige Zeichnung und auch in den Kapiteln kommen wir in den Genuss von zahlreichen bunten Illustrationen, die meistens eine ganze Seite einnehmen.
Ich habe mich an den vielen Bildern mit ihren warmen, herbstlichen und satten Farben gar nicht sattsehen können. Sie sind einfach so wunderschön und fangen die besondere Atmosphäre des Originals rundum gelungen ein. Der nostalgische Zeichenstil von Abigail Halpin passt wahrlich einfach nur perfekt zu den zeitlosen Anne-Geschichten.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, dass es auch Kallie Georgie erneut prima geglückt ist, den Charme der herkömmlichen Geschichte in ihrer Nacherzählung beizubehalten. Anne ist das aufgeweckte, fantasievolle und dickköpfige junge Mädchen, wie wir es kennen und lieben; Gilbert der freche und sympathische Junge und auch die weiteren Figuren besitzen ihre jeweiligen bekannten Eigenschaften und Besonderheiten. Mir hat es erneut unheimlich viel Spaß gemacht, Zeit mit den ganzen liebenswerten Charakteren zu verbringen und ich freue mich schon sehr auf mein nächstes Wiedersehen mit ihnen. Zum Glück werde ich mich da gar nicht so schrecklich lange gedulden müssen. Der nächste Band wird nämlich voraussichtlich dieses Jahr im September erscheinen.

Fazit: Mit „Annes turbulente erste Schultage“ beschert uns Kallie George eine weitere ganz zauberhafte Nacherzählung des kanadischen Kinderbuchklassikers „Anne auf Green Gables“, die ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Das Buch erzählt eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Schule, das Ärgern und Verzeihen. Es ist unterhaltsam und lehrreich zugleich, zum Träumen schön illustriert und ein großes Muss für alle Anne-Liebhaber*innen. Ich bin absolut begeistert von diesem Schätzchen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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