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Veröffentlicht am 05.05.2022

Eine wichtige Botschaft weiter tragen

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Anne Frank
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Dieses Bilderbuchcomic hat mich gleich interessiert. Gerne wollte ich wissen, wie der Autor die Geschichte von Anne Franks Tagebuch für Kinder erzählt hat.
Das Cover jedenfalls fand ich schon gleich sehr ...

Dieses Bilderbuchcomic hat mich gleich interessiert. Gerne wollte ich wissen, wie der Autor die Geschichte von Anne Franks Tagebuch für Kinder erzählt hat.
Das Cover jedenfalls fand ich schon gleich sehr ansprechend.
Anne hält darauf ihr Tagebuch in der Hand und wird von der Sonne durch ein lichtdurchflutetes Fenster angestrahlt.
Sie sieht glücklich und zufrieden aus.

Das fast quadratische Buch hat eine angenehme Größe.
Die Bilder im Comicstil sind ansprechend, aber doch eindrucksvoll gestaltet.
Durch Mimik, Gestik und Farbgestaltungen werden Stimmungen gut dargestellt.

Es beginnt damit das Annes Leben so verläuft wie bei jedem gesunden Kind.
Doch dann ändert sich plötzlich ihr Leben, ohne das sie was dafür kann.
Trotz aller Repressalien gestalten die Eltern das Leben ihrer Kinder so, dass Anne glücklich ist und nie den Glauben an das Gute im Menschen verloren hat. Sie erfreut sich an den kleinen Dingen des Lebens.
Im Buch wird an vielen Stellen der tatsächliche Wortlaut Annes genutzt, damit ihrer Stimme Geltung verschafft wird.

Das ist sicherlich eines der Hauptthemen des Buches, nämlich zu erkennen, das man im Leben gar nicht so viel braucht , um glücklich zu sein.

Das andere Thema ist natürlich die Information über den Holocaust.
Diese Information wird den Kindern in leichter Sprache näher gebracht und nicht zu grausam ausgeschlachtet.
Es wird weitestgehend neutral berichtet, wie es Anne und ihrer Familie, stellvertretend für die Juden, im dritten Reich und während des zweiten Weltkriegs erging.

Über die Verhaftung der Bewohner des Verstecks und Annes Tod erfährt man nur über einen kurzen Hinweis und einen Zeitstrahl auf der letzten Seite.
Hier sieht man auch reale Fotos von Anne und wie es damals bei ihr aussah.

Ein fantastisches Buch, das mich, genau wie beim ersten Lesen von Anne Franks Tagebuch, zum weinen gebracht hat. Das aber auf jeden Fall eine wichtige Botschaft beinhaltet, die weiter gegeben werden muss

Ich hoffe dieses Buch gerät in viele Kinderhände, damit sie erfahren wie es damals war, damit so etwas nie wieder passieren wird und Zivilcourage nicht nur einfach ein schwierig zu schreibendes Wort ist.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Ein tolles, neues Ermittlerduo

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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In Österlen, einem Gebiet in Schweden trifft der krankgeschriebene Ermittler Peter Vinston rein zufällig auf eine Leiche. Prompt wird er der jungen Ermittlerin Tove Esping bei ihrem ersten Fall als Berater ...

In Österlen, einem Gebiet in Schweden trifft der krankgeschriebene Ermittler Peter Vinston rein zufällig auf eine Leiche. Prompt wird er der jungen Ermittlerin Tove Esping bei ihrem ersten Fall als Berater zugeteilt. Ein neues Ermittlerduo ist geboren.

Schon das Cover hat mich neugierig gemacht. Wer macht in Schweden Urlaub, und findet dieser Urlauber den Tod?
Toll war für mich auch die Karte des Gebiets auf der vorderen Innenklappe. So konnte ich mir die einzelnen, im Buch vorkommenden Entfernungen gut vorstellen.

Peter Vinston ist ein angenehmer Charakter. Sehr penibel sauber, schon fast zu clean. Und ausgerechnet er gerät an die eher burschikose, etwas genialere Tove, deren Auto eher einem Mülleimer auf Rädern gleicht.
Hier scheinen Konflikte vorprogrammiert.
Nebenbei erfährt man immer Neues über den Ermittlungsstand, die familiären und freundschaftlichen Verknüpfungen der Schonen und Zugereisten vor Ort.

So kommt auch das private, das lukullische, die herrliche Landschaft und eben das Sommerleben nicht zu kurz.

Mir hat der lockere, leichte Schreibstil gut gefallen. Die einzelnen Charaktere waren gut heraus gearbeitet und mengenmäßig nicht zu viele, so dass ich dem Geschehen jederzeit gut folgen konnte.
Die Überlegungen die Tove und Peter bezügliche des Tathergangs anstellten konnte ich gut verfolgen. Sie waren logisch und schlüssig nachvollziehbar.
So kam ich gegen Ende auch auf die Lösung des Falls.
Vorher wurde der Kreis der Verdächtigen aber immer wieder erweitert, verkleinert, erneuert, so dass es lange spannend blieb.

Wer unblutige Krimis, mit ein bisschen Humor liebt, ist bei diesem neuen Ermittlerduo sicher gut aufgehoben.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band, wenn Tove mit ihrem Berater Peter wieder gemeinsam ermittelt.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Dora Maar und Picasso

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
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Theodora Markowitsch, die sich den Künstlernamen Dora Maar gab, ist eine junge Fotografin, die mit ihrem Bild Pere Ubu sogar zu Weltruhm kam.
Sie verliebte sich einst in Pablo Picasso und wurde seine Muse. ...

Theodora Markowitsch, die sich den Künstlernamen Dora Maar gab, ist eine junge Fotografin, die mit ihrem Bild Pere Ubu sogar zu Weltruhm kam.
Sie verliebte sich einst in Pablo Picasso und wurde seine Muse. Was sie während ihrer Zeit mit dem Künstler alles erlebte kann man in diesem Buch erfahren.

Ich kannte den Namen Dora Maar zunächst nicht. Als ich ihr Foto Pere Ubu dann googelte wusste ich das ich schon von diesem Werk gehört hatte.
Picasso war mir bisher auch nur durch einige Werke bekannt, die ich auch zeitlich dem Anfang des 20. Jahrhunderts zuordnen konnte.
Mit diesem Wissen ausgestattet entschied ich mich das Hörbuch anzuhören, um mehr zu erfahren.

Ich fand Dora Maar faszinierend. Die junge Frau hatte es schon in ihrer Jugend nicht einfach, denn die Eltern hatten sich schon sehr auseinander gelebt und gingen getrennte Wege. Die Mutter fand ich megaanstrengend. Ich weiß nicht , ob ich die länger ausgehalten hätte.

Toll fand ich wie Dora ihren eigenen Weg zur Kunst ging.
Erschrocken hat mich wie sehr Picasso später Einfluss darauf nahm. Dora wirkte zunächst so taff, das ich nie vermutet hätte das sie sich so von diesem Mann beeinflussen und benutzen lassen würde.

Hier konnte man gut sehen, wie sich ein Mensch durch einen anderen Menschen, den er zu lieben glaubt , verändern kann.

Picasso kam in meinen Augen nicht wirklich gut weg in der Geschichte. Er war wohl ein sehr selbstverliebter Künstler, der hauptsächlich schaute das es ihm gut ging.
Seine Beziehungen zu Frauen waren wohl alles andere als normal zu bezeichnen. So war er verheiratet, hatte mit einer anderen Frau ein Kind, lebte offen die Beziehung zu Dora und hatte immer wieder Affären.
Das Dora das mitmachte, weil sie den Künstler und seine Kunst so liebte konnte ich mir nicht so recht vorstellen.
Sie wirkte so stark und gab sich doch streckenweise völlig auf. Sie begehrte zwar zwischendurch auf, schaffte aber erst nach vielen Tränen klarere Verhältnisse.

Trotz allem fand ich die Geschichte der Beiden sehr interessant und auch ein bisschen geschichtliche Hintergrundinformationen zur Vorkriegszeit und der Zeit des Weltkriegs, so wie zur Entstehung einzelner Bilder Picassos und des Fotos von Pere Ubu fand ich toll.

Eine klare Lese- bzw. Hörempfehlung für dieses gelungene Buch.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Der letzte Teil der Reihe um die Weinhändlerin Alyss

Das Lied des Falken
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Nachdem Alyss ihr Kind und ihren Mann verlor und der Englische Tuchhändler John of Lynne ihr Herz zu erobern versucht, wird sie in diesem letzten Teil der Serie entführt.

Alyss ist eine taffe Frau, die ...

Nachdem Alyss ihr Kind und ihren Mann verlor und der Englische Tuchhändler John of Lynne ihr Herz zu erobern versucht, wird sie in diesem letzten Teil der Serie entführt.

Alyss ist eine taffe Frau, die mit ihrem Weinhandel ausreichend verdient , um ihr Hauswesen zu unterhalten.
Dazu gehören Frieder, Thilo, Lauryn, Leocadie und Hedwigis, die ihr als Jugendliche anvertraut wurden. Neu hinzu kommen in diesem Teil zwei junge französische Geschwister namens Denise und Lucien. Letzterer treibt Alyss und die ihren mit seinen Streichen fast in den Wahnsinn.
Auch Lore, die kleine Päckelchesträgerin mit dem kölschen Zungenschlag und dem Herz am rechten Fleck ist wieder mit von der Partie.
Alyss Bruder Marian übernimmt endlich die Handelsgeschäfte seines Vaters und bemüht sich weiterhin um die Schlyfferstochter Gislindis.

Auch Merten, der Stiefsohn von Alyss verstorbenem Mann , hat wieder seinen Auftritt im Buch.
Ein übles Ränkespiel um die Gunst von Alyss ist Hauptbestandteil dieses Bandes.

Mir sind die einzelnen Charaktere in den vielen Bänden, die ich zunächst mit den Büchern über die Begine Almut und den Pater Ivo begonnen und dann mit den Büchern der Alyss Reihe fortgeführt habe, ans Herz gewachsen.
Die Kölner Familie und ihre Verwandten und Freunde waren jedes Mal wieder wie ein kleines Nachhause kommen.
Ich bin froh das sie in der Fährmannstochter Myntha erneut einen Auftritt haben werden und noch nicht alles beendet ist.

Für Liebhaber mittelalterlicher Romane mit Kriminalfall auf jeden Fall ein unbedingtes Muss. Andrea Schacht schreibt so bildhaft das man voll in die Geschichte versinken kann und alles vor seinem inneren Auge sehen kann.
Aber Vorsicht. Die Bücher der Reihen haben Suchtcharakter, da man immer unbedingt wissen möchte wie es weiter geht.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Ein toller Einstieg in die Reihe

Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Marlene und Emma verlieren auf tragische Weise ihre Mutter und wachsen im Waisenhaus auf. Doch das Leben hat ihnen einen unbekannten Förderer zur Seite gestellt, so dass sie ihr Abitur und eine Ausbildung ...

Marlene und Emma verlieren auf tragische Weise ihre Mutter und wachsen im Waisenhaus auf. Doch das Leben hat ihnen einen unbekannten Förderer zur Seite gestellt, so dass sie ihr Abitur und eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester machen können. Was sie dort in der Kinderklinik erleben kann man in diesem Buch mitverfolgen.

Die beiden Mädels leben Anfang des 20. Jahrhunderts und haben damit zu kämpfen das sie in einem Waisenhaus aufgewachsen sind.
Standesdünkel ist an der Tagesordnung und viele Menschen haben deutlich he Vorbehalte gegenüber den Schwestern.
Das macht ihr Leben nicht gerade leicht und es ist gut das sie wenigstens sich haben. Widrige Umstände erschweren den beiden jedoch irgendwann das geschwisterliche Miteinander und jede für sich gerät in arge Bedrängnis.

Mutig gehen die jungen Frauen ihre Probleme an und kämpfen sich durch. Das bleibt nicht immer ohne Komplikationen. So ist die Geschichte von Emma und Marlene von Anfang an spannend. Der Spannungsbogen kann durch die Querelen der Eleven untereinander und anderer Probleme rund um das Leben der beiden Waisen beständig gespannt bleiben und hat mich gut unterhalten.

Jetzt mache ich mich auf die Suche nach dem zweiten Band der Reihe, der im letzten Jahr erschienen sein sollte.
Ich kann es allen, die historische Romane mit starken Frauenfiguren lieben, nur wärmsten empfehlen.

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