Profilbild von Leiraya

Leiraya

Lesejury Star
offline

Leiraya ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leiraya über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2022

Liebe, Musik und Corona in einer besonderen WG

Für immer und noch ein bisschen länger
0

Das Cover des Buches lässt einen gewöhnlichen, verträumten Liebesroman vermuten. Aber das Buch ist viel mehr als das.

Es beginnt mit dem Prolog über die Geburt der Hauptfigur Anna, deren Mutter dabei ...

Das Cover des Buches lässt einen gewöhnlichen, verträumten Liebesroman vermuten. Aber das Buch ist viel mehr als das.

Es beginnt mit dem Prolog über die Geburt der Hauptfigur Anna, deren Mutter dabei verstirbt. Jahrzehnte später spielt die eigentliche Handlung, in der die Pianistin Anna an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht. Sie muss nämlich plötzlich eine neue Bleibe finden, als ihr ihre geliebte Wohnung gekündigt wird. Plötzlich verändert sich immer mehr in ihrem sonst recht gleichförmigen Leben. Und nicht zuletzt sorgt auch der erste Corona-Lockdown für eine Beschleunigung dieses Prozesses.
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut: locker, mit Gefühl und Humor aber auch Gedanken zum Drüber-Nachdenken haben mir sehr gut gefallen und mich prima unterhalten.
Sehr angenehm gelesen mit guter Akzentuierung.

Ein sehr angenehmes Buch für Zwischendurch. Unterhaltsam und doch auch bisweilen etwas tiefgründiger als erwartet. Dazu überraschend und meiner Meinung nach auch nicht allzu kitschig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2022

DIY vom Samenkorn bis zum Einmachglas - ein geniales Nachschlagewerk

Selbstversorgung
0

Selbstversorgung war früher nur etwas für Ökos oder Gartenliebhaber. Mittlerweile ist es wieder in aller Munde, da es Spaß macht und man genau weiß, was man isst. Als wir vor drei Jahren in unser Haus ...

Selbstversorgung war früher nur etwas für Ökos oder Gartenliebhaber. Mittlerweile ist es wieder in aller Munde, da es Spaß macht und man genau weiß, was man isst. Als wir vor drei Jahren in unser Haus gezogen sind, war für uns sofort klar, dass wir in einem kleinen Teil des Gartens etwas Obst und Gemüse anbauen möchten. Obwohl wir durch unsere Eltern sogar ein kein wenig Erfahrung darin hatten, hat vieles nicht sonderlich gut funktioniert.

Dank Marie Diederichs Buch, weiß ich nun zum Teil auch wieso. Unterhaltsam und offen erzählt sie in ihrem Buch “Selbstversorgung“, wie sie dazu kam ihr Gemüse anzubauen und einzumachen, Brot selbst zu backen und Tiere zu halten. Auch berichtet sie von Fehlern, die sie dabei gemacht hat, und die man als Leser:in durch die Lektüre womöglich vermeiden kann.

Anschaulich sind die Pflanzenportraits von 40 verschiedenen Gemüse- und Obstsorten, die ideal zum Nachschlagen einladen. Darüber hinaus gibt es Informationen zu Fruchtfolgen und welche Pflanzen sich gut vertragen, welche nicht.

Für Gartenliebhaber ein wahrer Schatz zum Nachschlagen. Wer das Sauerteigbrotbacken oder das Einkochen ausprobieren möchte, oder sich überlegt Tiere zu halten, für den sind hier erste hilfreiche Hinweise zu finden, es empfiehlt sich aber, sich noch anderswo genauer zu informieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2022

Ein Buch über die Rolle der Frau (und auch etwas Chemie)

Eine Frage der Chemie
0

Der Titel "Eine Frage der Chemie" hat mich bei dem Buch neugierig gemacht. Dazu diese keck in die Kamera lächelnde Frau auf dem Cover - ich wollte wissen, welche berühmte Wissenschaftlerin hier wohl vorgestellt ...

Der Titel "Eine Frage der Chemie" hat mich bei dem Buch neugierig gemacht. Dazu diese keck in die Kamera lächelnde Frau auf dem Cover - ich wollte wissen, welche berühmte Wissenschaftlerin hier wohl vorgestellt wird. Als ich dann den Beginn des Klappentexts las, war ich erst mal verwirrt: es geht ums Kochen!? Wie passt das zusammen?

Nach der Lektüre des Buches kann ich nur sagen: es passt wunderbar gut zusammen! Bonnie Garmus ist mit ihrem ersten Roman ein Meisterstück gelungen! Mit viel Witz und Ironie erzählt sie die Geschichte von Elizabeth Zott, der Chemikerin, die vielen Amerikanern das Kochen durch ihre Kochshow beibrachte. Elizabeth ist, wie das Klischee einer Naturwissenschaftlerin schlechthin ist: intelligent, vergleichsweise nüchtern und wenig emotional. Sie entscheidet und begründet alles rational. Emotionen spielen eher eine untergeordnete Rolle. Und doch ist sie sehr zielstrebig und versucht, sich in einer männerdominierten Welt durchzusetzen.
Garmus Schreibstil greift diese Stimmung sehr gekonnt auf, und weiß, mit Wortwitz und gekonnten Pointen, die schwierigen Themen der Frauen aufzugreifen. Dabei geht es weit über die in der Geschichte dargestellten Sechzigerjahre hinaus. Auch heute noch sind viele Themen des Romans aktueller denn je. Das wird einem beim Lesen auch immer wieder vor Augen geführt. Zwischendurch hat der Roman etwas Längen, aber das ist meist nur von kurzer Dauer. Die Zeitsprünge und verschiedenen Erzählstränge sind nämlich so geschickt verwoben, dass man wirklich große Freude beim Lesen hat.

Ein absolut lesenswerter Roman! Vor allem auch für diejenigen, die sich für Chemie (am Rande), das Kochen und vor allem die Rolle der Frauen interessieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2022

Eine dufte Sache

Mein duftes Jahr
0

Den Jahresverlauf mit Düften zu bestreiten, ist eine schöne Idee. Denn es gibt ja auch in der Natur bestimmte Düfte, die wir mit verschiedenen Jahreszeiten verbinden. So macht es auch Sinn, einzelne Düfte ...

Den Jahresverlauf mit Düften zu bestreiten, ist eine schöne Idee. Denn es gibt ja auch in der Natur bestimmte Düfte, die wir mit verschiedenen Jahreszeiten verbinden. So macht es auch Sinn, einzelne Düfte in den unterschiedlichen Jahreszeiten gezielt in den Vordergrund zu rücken.

Gisela Leinberger hat mit ihrem Buch "Mein duftes Jahr" ein schönes Buch geschrieben, durch das ich sehr viel Neues über Düfte lernen durfte. Angefangen bei der Produktion der ätherischen Öle, erfährt man viel Wissenswertes, wie diese gewonnen werden und gewinnt auch einen Eindruck, warum die Preise für naturreine ätherische Öle so viel höher sind als für synthetische Dufterzeugnisse. Neu war mir das Konzept, auch Hydrolate zu verwenden, die während des Destillationsprozesses ebenfalls anfallen und nicht so intensiv wie die Öle sind. Dadurch ergeben sich viele Anwendungsmöglichkeiten, bei denen eine geringere Intensität des Duftes bzw der Wirkung der Pflanze verwendet werden soll. Beispielsweise finden diese in Kosmetika oder auch zum Verfeinern von Speisen ihren Platz. Ein sehr spannender Aspekt. Toll sind auch die vielen Rezepte, die mir größtenteils nie in den Sinn gekommen wären und im Internet viel schwieriger aufzustöbern sind.

Ein rundum gelungenes Buch für alle, die sich mit Düften näher beschäftigen wollen oder auch neue Ideen suchen, wie sie bereits bekanntes Düfte ansprechend mischen oder anderweitige verwenden können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2022

Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte

Die Halligprinzessin
0

Wer schon einmal eine Hallig besucht hat, weiß, dass dies ein ganz besonderer Ort ist. Und auch wenn sich jeder denken kann, dass das Leben dort sehr eng mit der Natur verwoben ist, so war dies vor 100 ...

Wer schon einmal eine Hallig besucht hat, weiß, dass dies ein ganz besonderer Ort ist. Und auch wenn sich jeder denken kann, dass das Leben dort sehr eng mit der Natur verwoben ist, so war dies vor 100 Jahren sicher noch viel stärker der Fall. “Die Halligprinzessin“ erzählt von beidem - dem Leben damals wie heute und nimmt einen mit auf Ellas Reise durch ihre Familiengeschichte sowie ihre eigene. Denn eine Hallig ist etwas Besonderes und Ella fühlt das, sobald sie dort ankommt. Durch den Tod ihrer Tante liegt es an ihr, zu entscheiden, was mit der Warft auf der Hallig passieren wird. Im Wechsel erfährt man mehr über das Leben von Ella und ihrer Großmutter Charlotte.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Allerdings muss ich zugeben, dass meine Erwartungen nicht ganz so hoch an das Buch waren, da es vom Cover her doch recht romantisch und verspielt daherkommt. Der Schreibstil hat mich jedoch absolut überzeugt. Die Gedanken von Ella und Charlotte sowie die Dialoge sind geistreich, zum Teil recht amüsant und wirken wie aus dem Leben gegriffen. Ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen, so schnell war ich jedes mal in die Welt des Romans eingetaucht.

Selten habe ich in letzter Zeit solch überaus gute Belletristik gelesen. Historisch interessant und auf ganzer Linie überzeugend. Als ich gehört habe, dass es eine Fortsetzung geben wird, habe ich mich außerordentlich gefreut, so sehr sind mir die Charaktere ans Herz gewachsen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere