Ein Leben mit Korrekturmodus
Nie mehr zurückEin Leben mit Korrekturmodus habe ich mir schon öfter
gewünscht, wenn mal was gründlich schief gegangen ist, ob aus eigenem
oder fremden Verschulden: einfach die Zeit nochmal ablaufen lassen und
alles ...
Ein Leben mit Korrekturmodus habe ich mir schon öfter
gewünscht, wenn mal was gründlich schief gegangen ist, ob aus eigenem
oder fremden Verschulden: einfach die Zeit nochmal ablaufen lassen und
alles anders und damit besser machen.
Die fünfzehnjährige Zoe,
ein Mädchen, das nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens steht, hat
diese Möglichkeit: sie kann Ereignisse zurücklaufen und nochmal neu
geschehen lassen, allerdings nicht uneingeschränkt. Im Gegenteil: ihr
bleiben nur 23 Minuten Zeit, in denen alles anders gemacht werden kann
und diese können 10x wiederholt werden. Und außerdem kann dies nur im
unmittelbaren Anschluss an das jeweilige Ereignis geschehen - schnelles
Handeln ist also angesagt.
Im vorliegenden Buch gerät Zoe in eine
Situation, in der ihre Gabe über Leben und Tod anderer entscheiden
kann: sie ist Zeugin eines Banküberfalles, bei dem ein junger Mann
erschossen wird. Dies nun gilt es zu verhindern, doch bei den ersten
Durchläufen wird es immer noch schlimmer, noch verheerender. Zoe ist
also gezwungen, im Schnellverfahren zu reifen, zu wachsen und
Verantwortung für die größte Sache überhaupt, nämlich für das Leben
anderer zu übernehmen.
Ich muss gestehen, dass ich dieses - für
ältere Jugendliche gedachte - Buch nur mäßig interessant fand und das
lag vor allem am Erzählstil der Autorin. Die wieder und wieder
heruntergenudelten Ereignisse empfand ich trotz der prekären Situation
bald nur noch als langweilig und meine Bereitschaft, mich in die Lage
des Mädchens hineinzuversetzen, sank extrem. Aus meiner Sicht hat die
Autorin längst nicht das Optimum aus der Geschichte rausgeholt, im
Gegenteil: Stellenweise ist es unglaublich langweilig und träge. Ja, das
Mädchen durchläuft einen Reifungsprozess und man erfährt auch nach und
nach das ein oder andere aus ihrem Leben, aber all das wird unglaublich
öde und vollkommen ohne Pep dargestellt. Finde ich und rate deswegen
Krimi- und Thrillerfreunden von dieser aus meiner Sicht unspannenden und
unspektakulären Lektüre ab.