Iglhaut ist recht verbaut
IglhautOh, wie habe ich mich auf diesen Roman gefreut. Auch, wenn ich "Ida" nur als eher mittelprächtig in Erinnerung habe, war ich mir sicher, dass Katharina Adler mit "Iglhaut" eine Protagonistin gezaubert ...
Oh, wie habe ich mich auf diesen Roman gefreut. Auch, wenn ich "Ida" nur als eher mittelprächtig in Erinnerung habe, war ich mir sicher, dass Katharina Adler mit "Iglhaut" eine Protagonistin gezaubert hat, die für mich wie gemacht ist. Eine eigensinnige, ja stachlige Person, die die Städterinnen, die nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens stehen, präsentiert, ihnen eine Stimme gibt.
Leider bleibt ihr gerade diese Stimme aus meiner Sicht versagt: Iglhaut hat - auch wenn sie durchaus ihren eigenen Stiefel fährt - nicht allzu viel zu sagen. Also nicht allzuviel wirklich Wichtiges und Bedeutungsvolles, so mein Eindruck. Sie und ihre Geschichte hat einfach keinen Eingang in meine Wahrnehmung gefunden. Sobald ich diese vernahm, entzog sie sich auch schon wieder meinen Sinnen, geriet in Vergessenheit. So verbaut, wie ihr Wohnort mitten in einem Münchner Innenhof zu sein scheint, so verbaut ist auch sie als Typ - jedenfalls für mich. Ich bin nicht an sie herangekommen. Schade drum und ich glaube, ich muss mir Katharina Adler für künftige Lesefreuden leider abschminken. Sie und ich werden keine Seelenfreundinnen!