Cover-Bild Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten
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22,00
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  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783552072893
Elyas Jamalzadeh, Andreas Hepp

Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten

„Eigentlich flüchtet jeder“, sagt der afghanische Flüchtling Elyas Jamalzadeh. Ein spannendes und humorvolles Buch über seine tragische Fluchtgeschichte

„Stell dir mal vor, du bist dein Leben lang nervös, merkst alles, bist ständig auf der Hut. Ich wurde schon nervös geboren. Ich war illegal. Jedes Jahr, jeden Tag, jede Minute konnte es passieren.“ Die afghanischen Eltern von Elyas Jamalzadeh lebten schon im Iran, als er auf die Welt kam. Er wurde als Flüchtling geboren. 2014 macht er sich auf den gefährlichen Weg nach Europa. Mit beeindruckender Unmittelbarkeit wird hier eine Reise beschrieben, die man kaum überleben kann. Dass Jamalzadeh Humor und Ehrgeiz nie eingebüßt hat, hilft ihm beim Ankommen in einem fremden Land. Er lernt Deutsch, beginnt eine Ausbildung und verliebt sich. Ein tragisches, ein komisches Buch, ein Buch, das niemanden kaltlässt!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2022

Interessante und sehr intensive Lektüre

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Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt: Zu Beginn das Leben im Iran und die Zeit der lang andauernden Flucht. Der zweite Teil umfasst das Ankommen und Leben in Österreich. Anfangs hat mich der Schreibstil ...

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt: Zu Beginn das Leben im Iran und die Zeit der lang andauernden Flucht. Der zweite Teil umfasst das Ankommen und Leben in Österreich. Anfangs hat mich der Schreibstil etwas irritiert, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und er bringt den Charakter eines quirligen, humorvollen und optimistischen Menschen zum Ausdruck, daher empfinde ich ihn jetzt vollkommen passend. Die Beschreibung der Flucht mit ihren Irrungen und Wirrungen fand ich sehr intensiv und eindringlich und hat manche Frage beantwortet, die ich mir immer gestellt habe, z. B. wie funktioniert das mit dem Geldtransfer auf der Flucht. Interessant auch die Witze unter Flüchtenden über Schleuser und ihr Ranking. Menschen finden anscheinend immer Humor als Ventil. Mich hat der intensive, andere Blick auf Europa und unsere Lebensumstände hier sehr dankbar gemacht. Eine sehr interessante und intensive Lektüre!

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Grandios verfasste Asylanten-Autobiografie!

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Ein witziger Buchtitel, das neugierig macht, und ein Cover, das gute Unterhaltung verspricht, anstatt moralinsaurer Belehrung, wie man sich gegenüber Asylanten gemäß Political Correctness gefälligst zu ...

Ein witziger Buchtitel, das neugierig macht, und ein Cover, das gute Unterhaltung verspricht, anstatt moralinsaurer Belehrung, wie man sich gegenüber Asylanten gemäß Political Correctness gefälligst zu verhalten habe und dergleichen. Einzig zu bemängeln die Leseprobe auf der Umschlagrückseite. Wie altbacken, die literarische Qualität des Autors anhand einer Naturmetapher hervorzuheben, wie sie von allgewaltigen LektorInnen des deutschsprachigen Verlagsbusiness heutzutage verlangt wird wird, wenn sie Jungautoren die Gnade der Veröffentlichung erweisen. Jamalzadeh und Hepp leisten viel mehr, sie haben in ihrem Erstlingswerk Genre-übergreifend neuen Standards gesetzt.

Schon auf Seite 7 ein wirklich witziges Dialog-Gemisch aus Deutsch und Arabisch, wobei man Leser spätestens auf Seite 12 nicht mehr aus dem Lachen herauskommt, wenn es heißt: „Stell dir vor, du gehst in die Schule, und plötzlich dürfte niemand mehr Deutsch sprechen, sondern nur noch irgendein Chinesisch. Den darauf folgenden Dialog kann ich hier nicht wiedergeben, da meinem Laptop die sinologischen Piktogramme fehlen. Ich schwöre jedoch als sorgsamer Rezensent, dass man sich spätestens ab hier beruhigt im Caféhaus-Sessel zurücklehnen kann und das genießen, war nur wirklich gute Autoren zu leisten vermögen: Den Leser ernst nehmen, ihn angenehm unterhalten und in eine fremde Welt hineintragen!

Jene Welt, die des frauenverachtenden Taliban-Islamismus Afghanistans, ist hart und brutal. Man wird auf den folgenden Seiten mit viel Leid konfrontiert, das dort herrscht. Und zur Flucht gen Westeuropa steht Elyas in seinem autobiografischen Roman auch kein fliegender Teppich wie in Tausendundeiner Nacht zur Verfügung. Sein Buch ist voll Fakten und Erlebnisberichten. Die Gefahr von langweilendem Infodumping ist groß, zumal es in den letzten Jahrzehnten genug Fernsehberichte die so genannte Flüchtlingskrise medial eigentlich schon über die Maßen ausgewalzt ist.

Ein Blick auf die Danksagungen Seite 253ff verrät, dass Elyas Jamalzadeh durch Andreas Hepp, den ich an dieser Stelle Co-Autor nennen möchte, Unterstützung erhielt, zudem von professionellen LektorInnen – was jedoch nicht unbedingt zu einen guten Buch führen muss (siehe Privater Hinweis des Rezensenten). Ausschlaggebend ist für mich jedoch, dass der Autor ist in literarische Weise assimiliert hat, ohne seine Herkunft zu verleugnen. Natürlich mag ich Wien und die Österreicher habe Freunde dort und verliebte mich einst unsterblich in eine Burgenländerin namens Lisl – aber bittschön Herrschaften, das ist nun wirklich privat!

Was den Clash of Cultures betrifft, so fühle ich mich an des Hollywood-nominierten Spielfilm „I Love Vienna“ von 1991 erinnert, wo auf erfrischend witzige Weise die positiven Multikulti-Nachwirkungen der Österreichisch-Ungarischen Donaumonarchie wiederauferstehen. Übrigens war der im Iran geborene Afghane Elyas Jamalzadeh vor seiner Flucht über die Türkei und das Mittelmeer nicht nur Kinderarbeiter, Straßenhändler, Mitglied einer Jugendband und Boutiquebesitzer, sondern auch Hauptdarsteller eines iranischen Spielfilms, bevor schließlich im Oberösterreichischen Linz das Friseurhandwerk erlernte. Vielleicht rührt daher jener irrwitzige Humor, mit dem er seinen autobiografischen Abenteuerroman vorantreibt.

Man denkt beim Lesen unwillkürlich an Mark Twains "Tom Sawyer", Robert Louis Stevensons "Schatzinsel", Karl Mays "Durchs wilde Kurdistan", Jack Londons "Lockruf des Goldes", Ernest Hemingways "Fiesta", Jack Kerouaks "Unterwegs", Salman Rushdies "Mitternachtskinder" und Sven Regeners "Magical Mistery",
allesamt authentische Heldenerzählungen in Ich-Form, jedoch mit einem großen Unterschied: Elyas Jamalzadeh übernahm schon in frühester Jugend, gezwungenermaßen, die Rolle des Familienernährers, ähnlich wie es momentan, wenn die Rezensent diese Zeilen schreibt, bei Millionen junger Menschen im Ukraine-Kriegs sein wird. Es ist kein Spiel, auf dass er sich erlässt, sonder blutiger Ernst – ein Ernst, den er gegenüber uns Lesern auf heitere Weise vermittelt, gleich jenes jüdischem TV-Komiker, der jetzt in Kiew als Ziel von Mordkommandos sein Volk zum Durchhalten motiviert.

Dieses so genannte"Genre-Problem" wird die großen deutschsprachigen Verlagskonzerne, die in Zeiten von Corona auf bewährtes setzen, auf sadistische Thiller der üblichen Art, auf schon längst erschlaffte ehemalige Bestsellerautoren und Übersetzungen von Literatur, die sich auf dem englischsprachigen Buchmarkt durchgesetzt hat, davon abgehalten haben, das Buch in ihr Programm aufzunehmen und mit den üblichen Lektoratsvorgaben zu verhunzen. Mit Unterstützung der österreichischen Kulturforderung konnte es im kleinen Wiener Paul Zsolnay Verlag herauskommen, einst einverleibt aber nicht glattgebügelt von Münchner Carl Hanser Verlag.

Kommen wir zum eingangs kritisierten Leseprobe auf Umschlagseite 4. Das Autorenteam Jamalzadeh/Hepp hat weit mehr zu bieten als Naturmetapher, wie sie von Großrezensenten in TV-Literaturclubs stets gähnend langweilig vorgetragen werden. Anstatt auf den ersten Seiten uns Wohlstandsbürger beim Lesen von Flüchtlingsbiografien ein schlechtes Gewissen zu machen, verführen sie mit Allerwelts-Jugenderlebnisse, wenn sie auf Seite 19 schreiben:

"Ich liebte es, rauszulaufen vors Haus und mit den anderen Jungs auf den weiß-schwarzen Lederball einzudreschen, der mit dem Älterwerden nur noch ein Drittel so groß, dann nur mehr ein Viertel so groß, dann schließlich nur noch ein Fünftel so groß war wie ich."

Das erinnert mich sofort an Wolfgang Tilgners großartige Poesie im "Lied der Generationen" von den Puhdys:

"Als ich klein war, schien die Welt riesig groß, ziemlich groß..."

Ein Stück weiter auf Seite 36 stellen die Autoren in der Icherzählers-Rolle selbstbewusst klar:

"Ich erzähl nicht alles der Reihe nach. Das ist mein Buch, also darf ich das."

Die Macht der scheinbar allmächtigen Großverlags-Lektor-Zensur ist gebrochen. Auf der nächsten Seite 37 ein Beispiel für schwarzen Humor, wenn von prügelnden Koranlehrern berichtet wird:

"Wir mussten die Hände ausstrecken, und jedem von uns wurde ein paar Mal auf die Hände geschlagen. Einmal, als ich die Hand zurückgezogen hab, hat er sich mit dem Zweig, weil der so biegsam war, selbst in die Eier geschlagen" Das war witzig! Und dann bin ich von ihm verprügelt worden. Und – scheiß drauf - es war trotzdem witzig."

Das ist Literatur, dass hätte auf Umschlagseite 4 stehen müssen anstatt der dort abgedruckten Naturmetapher, die nichts, aber auch gar nicht über den literarischen Stil der Autoren aussagt.

Und weil's so schön ist, trotz all der geschilderten Schrecken, hier die auf den Seiten 52 bis 53 beschriebenen Gesichtsakne eines Geheimdienstmannes, der den kleinen Afghanenjungen in den Folterkeller steckt:

"So viele bunte Formen. Ein Kunstwerk! Rote Pickel, aufgekratzte Pickel, eitrige Pickel, (...) vielleicht sogar ganze Pickelfamilien, wie sich manche richtig zusammenkauerten auf der Hautoberfläche (...) I-don't-need-no-woman-Pickel, kompensierende Pickel, scheinbar zufriedene Pickel, an diesem Tag aufwachende Pickel, auf den Basar gehende Pickel (...) ihm genüsslich ins überraschte Gesicht blickende Pickel."

Verdammt nochmal, so etwas will ich kommenden Juno 2022 bei der Live-Übertragung beim altehrwürdigen Ingeborg-Bachmann-Preis hören, wenn Elyas Jamalzadeh und Andreas Hepp als Gewinner 25.000 Euro einsacken. Ich wette, die üblichen Verdächtigen der Literaturmafia trauen sich nicht!

Noch nicht genug Okay Leute. hier eine allerletzte Leseprobe von den Seiten 60 bis 61. Den Rest könnte ihr selber lesen! Ihr werdet bestens unterhalten und zugleich öffnet sich euer Horizont für die Welt dort draußen jenseits unserer mitteleuropäischen Luxusproblemchen.

"Und wo könnt man Elyas Jamalzadeh das Ende der Welt besser verbringen als in einem Keller nahe Teheran, einige Stunden vor der Abschiebung in das fremde Heimatland, in dem sie deine Familie in die Luft sprengen wollen, und in dem hennafarbene Bärte mit ihren Männern spazieren gehen, und in dem Mädchen ohne Jungs Jungs und Jungs Jungs sind, und in dem Kalaschnikows mit Hochzeitsgästen – echt, schau auf YouTube, da gibt's Videos davon! - tanzen?"

*

Zum Ende des Buches eine überraschende Wendung, die noch einmal deutlich zeigt, welch tödlicher Ernst hinter diesem genial erzählten Flüchtlingsdrama steckt. Ich wünsche dem Autor ein langes Leben. Seine literarisches Qualität erinnert mich in vielem an Wolfgang Herrndorf ...

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Neue Heimat

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Dieser lesenswerte Tatsachenbericht des jungen Mannes aus Afghanistan geht schon teilweise unter die Haut, denn seine Flucht, die glücklicherweise zusammen mit seinen Eltern geglückt ist, war schon schwierig ...

Dieser lesenswerte Tatsachenbericht des jungen Mannes aus Afghanistan geht schon teilweise unter die Haut, denn seine Flucht, die glücklicherweise zusammen mit seinen Eltern geglückt ist, war schon schwierig genug.

Aber endlich in Österreich angekommen, ist kein Ende der Probleme in Sicht. Keine Sprachkenntnisse, kein Geld, keine Ausbildung...

Elyas steckt aber nicht den Kopf in den Sand, er will es schaffen, sich eine eigene Existenz aufzubauen, selbst sein Leben in die Hand nehmen und sich seine neue Heimat erobern. Das erweist sich als schwerer als gedacht, ist aber mit viel Mühe, Fleiß und Hilfe von engagierten Menschen zu schaffen.

Ein mitreißendes Buch, das den Leser immer an das Gute glauben und hoffen lässt, dass der Protagonist und seine Familie ein gutes neues Zuhause zum Bleiben finden können.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Geboren um zu Flüchten

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Wie das Unfassbare in Worte fassen, wenn wiederkehrende Albträume und die Angst vor tiefen Gewässern immer noch präsent sind? Elyas Jamalzadeh gelingt mit seinem Freund und Co-Autor Andreas Hepp in einer ...

Wie das Unfassbare in Worte fassen, wenn wiederkehrende Albträume und die Angst vor tiefen Gewässern immer noch präsent sind? Elyas Jamalzadeh gelingt mit seinem Freund und Co-Autor Andreas Hepp in einer frischen, modern-jugendlichen Sprache, die zwischen Tragik und Situationskomik changiert, in „Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten“ genau das: Gemeinsam erzählen sie die schmerzhaften und unglaublichen Fluchtepisoden von Elyas so direkt, authentisch und unmittelbar-ungeschönt, dass sie spür- und erlebbar sowie durchaus unterhaltsam jedem Leser ins gemütliche Wohnzimmer transportiert werden, während Menschen auf dem Mittelmeer um ihr Überleben kämpfen. Dabei sticht vor allem die lakonische Selbstironie von Elyas hervor, mit der er die schlimmsten Situationen schwarzhumorig beschreibt und die Leser auch direkt anspricht und miteinbezieht – diesen könnte manchmal das Lachen zwar im Halse steckenbleiben, doch am Ende siegt der unbeschreibliche mutmachende Lebenswille und zielstrebige Tatendrang von Elyas.

Die Familie Jamalzadeh lernt bereits in ihrem Heimatland Afghanistan die todbringenden Schrecken des Taliban-Terrors kennen und muss in den Iran flüchten, nachdem ihr Haus in die Luft gesprengt und eine Tochter entführt wurde. Dort kommt Elyas zur Welt und muss sich als illegaler Geflüchteter ohne Papiere bereits in sehr jungen Jahren ohne Schulbildung durchs Leben kämpfen und den Unterhalt seiner Familie mit illegalen Mitteln bestreiten, nachdem seine Brüder schon geflohen sind. Doch dann gerät er in Abschiebehaft in einem Gefängnis, das der Hölle gleicht. Er kann zwar freikommen, doch gemeinsam mit seinen Eltern beschließt Elyas über die lebensgefährliche Mittelmeer-Route nach Griechenland und über Land nach Österreich zu fliehen – eine menschenverachtende Tortur voller 'Games' (Fluchtversuche über die Grenze), Rückschlägen und korrupten Schleppern nimmt seinen Lauf, bei denen Elyas nicht nur in eigener, sonder auch in Todesangst um seine gebrechlichen Eltern schwebt.

In Österreich angekommen, durchlebt die Familie ein turbulentes Auf und Ab in Flüchtlingsheimen, aber auch unglaubliche Hilfsbereitschaft in Goisern – dort wird Elyas seine große Liebe und eine Schulbildung finden. Doch das Glück währt nicht lange und Interpol steht vor der Tür, um die Familie sicherheitsbedingt wieder umzusiedeln: Der Terror verfolgt sie bis in die neue Heimat. Und Elyas erhält zudem noch die schreckliche Diagnose eines Hirntumors. Doch er lässt sich nicht unterkriegen und geht seinen Weg in die Hoffnung – Elyas wird heiraten und in Eferding eine Lehrstelle zum Friseur erhalten.

In einem kreativen und eigenwilligen Sprach-Spiel mit Reimen, Quizfragen, Gedichtszeilen, ungewöhnlichen Überschriften und der direkten Ansprache des Lesers ist es Andreas und Elyas gelungen, nicht nur eine individuelle und persönliche Lebens- und Fluchtgeschichte bewegend und aufschlussreich zu vermitteln, sondern ein universelles und eindringliches Narrativ über die Lebenslinien von Geflüchteten zu schreiben und was jeder Einzelne gesellschaftlich zu deren Integration leisten kann. Die Lektüre ist vom frech-facettenreichen Erzähl-Stil vorzugsweise an Jugendliche gerichtet, doch auch jeder erwachsene Leser wird nicht unberührt diese Geschichte, die auch viele Kindheits- und Jugenderinnerungen aus anderen Kulturen sehr szenisch, anekdotenhaft und dicht schildert, weglegen und weiter darüber nachdenken, wie privilegiert wir Menschen sind, die nicht geboren wurden, um zu flüchten. Eine lesenswerte und packende Romanbiografie, bei der man zwischen Lachen und Weinen stark und nachhallend mitfühlt. Und bei der ein Teil der Erlöse Geflüchteten zugute kommt!

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