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Veröffentlicht am 23.05.2022

Direkt und erschütternd - aus dem Leben eines jüdischen Mädchens

„Doch meine Seele hat Narben“ - Wie Niusia Horowitz dank Oskar Schindler den Holocaust überlebte
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Wer sich wie ich schon früh mit dem Holocaust und der Verfolgung der Juden auseinander gesetzt hat, dem ist der Name „Oskar Schindler“ ein Begriff. Während des 2. Weltkrieges hat er gemeinsam mit seiner ...

Wer sich wie ich schon früh mit dem Holocaust und der Verfolgung der Juden auseinander gesetzt hat, dem ist der Name „Oskar Schindler“ ein Begriff. Während des 2. Weltkrieges hat er gemeinsam mit seiner Frau Emilie circa 1200 bei ihm Angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten gerettet.
Niusia Horowitz ist eine der von Oskar Schindler Geretteten. Sie erzählt in diesem Buch Ihre ganz persönliche Geschichte und die Ihrer Familie. Dadurch , dass Ihr Name auf Oskar Schindlers berühmter Liste stand, konnte ihr Leben gerettet werden. Doch zu welchem Preis ?

Das Buch befasst sich anders wie zunächst von mir erwartet nicht überwiegend mit Oskar Schindler und seiner Liste. Vielmehr wird das Leben Niusias nachgezeichnet. Beginnend im Krakauer Ghetto über das polnische Lager Plaszow bis hin zu einigen Wochen in Auschwitz Birkenau zeichnet dieser Zeitzeugenbericht ein sehr erschütterndes und reelles Bild eines jüdischen Mädchens während des Holocaust . Durch die vielen beigefügten Fotos und Dokumente aus Niusias Leben wird das ganze Grauen für die jungen Leser greifbar .Sie geben der unmenschlichen Fratze des Holocaust ein ganz persönliches Gesicht und schaffen es den Leser zu berühren . Geschrieben für Jugendliche ab 14 ist das Buch in der Sprache einfach und verständlich gehalten. Beschönigende Umschreibungen sucht man ebenso vergeblich wie andere rhetorische Feinheiten . Das Grauen der Nazis wird genauso dargestellt wie es gewesen ist.

Zum Schluss erhält man einen guten aber seltenen Einblick in das Seelenleben der Holocaust-Überlebenden wie Niusia. Diese Ausführungen waren für mich besonders wertvoll und hätten gerne detaillierter dargestellt werden können. Angefangen bei den quälenden Schuldgefühlen, den Holocaust überlebt zu haben (während Millionen anderer kaltblütig und systematisch ermordet wurden), bis hin zu der Tatsache, dass die Erfahrungen und das Erlebte von den Betroffenen oft jahrelang zum Tabuthema erklärt wurden.

Ein erschütterndes Jugendbuch, ein Zeitzeugenbericht der unheimlich wichtig ist, wenn wir uns gegen das Vergessen einsetzen wollen. Stellenweise für meinen Geschmack etwas zu langatmig und direkt, wenn man bedenkt, dass die angesprochenen Leser noch relativ jung sind.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Eine phantastische Geschichte mit starken Charakteren

Ascheherz
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Die geheimnisvolle Geschichte um ein geheimnisvolles Mädchen, welches Ihre Erinnerungen völlig verloren hat, machte mich im Vorfeld sehr neugierig auf das Buch. Nach dem Lesen des Buches bin ich nun allerdings ...

Die geheimnisvolle Geschichte um ein geheimnisvolles Mädchen, welches Ihre Erinnerungen völlig verloren hat, machte mich im Vorfeld sehr neugierig auf das Buch. Nach dem Lesen des Buches bin ich nun allerdings zwiegespalten. Nina Blazon schafft in Ascheherz eine phantastische Welt mit charakterstarken Figuren und neuen Motiven ( die Idee der Existenz von Wesen, die den Sterbenden mit einem letzten Kuss den Tod schenken fand ich sehr gelungen, vor allem weil Nina Blazon es so auf eine unvoreingenommene und geschickte Weise schafft, das Tabuthema Tod in diesem Roman anzusprechen). Auch sprachlich hat mich das Buch zu hundert Prozent überzeugt. gerade mit der ersten Seite des Buches habe ich mich sehr schwer getan, und ich muss gestehen, wäre es kein Roman von Nina Blazon, hätte ich es sehr wahrscheinlich zur Seite gelegt. Nach der Hälfte, nimmt das Buch zwar rasant an Fahrt auf, und der Leser wird immer mehr in die Geschichte gesogen, dennoch muss ich abschließend 2 Sterne abziehen, da ich mich wortwörtlich durch die erste Hälfte des Buches quälen musste.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Eine typische Urlaubslektüre mit neugieriger Ermittlerin

Mordseefest
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Ich hatte mich sehr auf den dritten Borkum Krimi von Emmi Johannsen gefreut. Ohne die Vorgänger zu kennen, wollte ich diesen so außergewöhnlich anmutenden Krimi (siehe Cover) unbedingt lesen. Verspürte ...

Ich hatte mich sehr auf den dritten Borkum Krimi von Emmi Johannsen gefreut. Ohne die Vorgänger zu kennen, wollte ich diesen so außergewöhnlich anmutenden Krimi (siehe Cover) unbedingt lesen. Verspürte ich doch seit meinem 3-wöchigen Borkum-Aufenthalt Ende Januar /Anfang Februar eine solche Sehnsucht nach den weiten des Borkumer Strandes, dass ich mich vor allem auf den Lokal-Kolorit des Buches freute. Ein verunglückter Fallschirmspringer und die Frage ob Unfalltod oder Mord klang nach nach einer spannenden Lektüre.

Ich kannte weder das Ermittler Duo Caro Falk und Jan Akkermann, noch einen Ihrer 2 Vorgängerfälle. Da die Handlung hier aber für sich steht und nur an wenigen Stellen Bezug zu den vorherigen Fällen hergestellt wird ist dies aber auch kein Muss und man konnte dem neuen Fall auch ohne jegliche Vorkenntnisse prima folgen.

Alles in allem habe ich einen recht unterhaltsamen Krimi aus norddeutschen Gefilden lesen dürfen. Da ich selber bereits auf Borkum gewesen bin gefiel mir vor allem der Lokal- Kolorit. Viele Plätze und Dinge habe ich wieder erkannt, für mich eines der Highlights beim lesen. Die Atmosphäre war teilweise so authentisch, dass ich die Handlung teilweise wie bei einem Krimi im Fernsehen vor meinem inneren Auge ablaufen sah. Für alle Ortsunkundigen gibt es aber auf der ersten Seite eine gute Darstellung der Insel und der häufigsten Schauplätze des Kriminalromanes.

Genossen habe ich beim lesen das typische Inselfeeling und dir Darstellung der eingeschworenen „Dorf-Gemeinde“. Es gibt nicht vieles was den Insulanern verborgen bleibt. Irgendjemand hat immer etwas beobachtet – und genau dieses „dörfliche Insel-Leben“ hat die Autorin sehr gut dargestellt.

Schauplatz und Atmosphäre konnten mich als Leser auf jeden Fall begeistern. Anders die Charaktere. Diese waren mir alles in allem ein wenig zu oberflächlich dargestellt. Zwar sind Caro und Jan als Hobby-Detektive unterwegs , aber ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle mehr Realitätsnähe gewünscht. Caro ist mit Ihrer Neugier recht offensiv und teilweise kann man Caro nur als nervend und übergriffig bezeichnen. Natürlich gibt es neugierige Menschen, ich selbst zähle mich auch dazu. Aber Caro wird mir zum Ende des Buches hin von Seite zu Seite unsympathischer und vor allem unglaubwürdiger . Ihr Drang alles wissen zu wollen lässt sie auch vor Lügen nicht zurückschrecken und das führt zu einem faden Beigeschmack .


Der Handlungsstrang wird durch Rückblenden unterbrochen, in denen die Leser etwas von einem lange zurückliegenden Verbrechen erfahren Mit der Zeit formt sich ein neues Bild längst zurückliegender Geschehnisse und die Wirkung auf die Gegenwart wird sichtbar. Ich konnte diese Rückblenden jedoch lange gar nicht als solche Einordnen ,und habe mich andauern gefragt ob mir beim lesen etwas entgangen ist. Erst zum Ende hin ergeben sie einen Sinn und fügen sich in die Geschehnisse der Gegenwart ein.

Alles in allem ist der dritte Borkum Krimi ein unterhaltsamer, seichter Krimi, den ich mir als Urlaubslektüre sehr gut vorstellen kann. Recht einfach gehalten in der Sprache gibt es einige humorvolle Begebenheiten, die mich ein wenig an Gaby Hauptmann erinnern lassen.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Ein enttäuschendes Finale

Der Weg der gefallenen Sterne
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Mit „Der Weg der gefallenen Sterne“ hat die Autorin einen nahtlosen Übergang zum Finale der Dystopie um die junge Gaia Stone geschaffen.

Besonders gut hat mir gefallen, das Gaia sich endlich an Ihre ...

Mit „Der Weg der gefallenen Sterne“ hat die Autorin einen nahtlosen Übergang zum Finale der Dystopie um die junge Gaia Stone geschaffen.

Besonders gut hat mir gefallen, das Gaia sich endlich an Ihre Führungsrolle gewöhnt hat und nun viel reifer und erwachsener wirkt. Die Entwicklung die sie im Laufe der Reihe nimmt ist wirklich enorm. Nicht zuletzt hat sie dies natürlich auch Ihren Wegbegleitern zu verdanken. Dennoch zeigt ihre Figur, dass es sich lohnt an das Unmögliche erscheinende zu glauben und für seine Ziele zu kämpfen. Auch wenn das ziemlich idealistisch klingt, denke ich doch, dass es der Zielgruppe angemessen ist.

Das Thema Genetik und Fortpflanzung zieht sich wie ein roter Faden durch diesen Band. Die unwürdigen Methoden die dabei jedoch angewandt werden empfand ich persönlich weder als spannend noch interessant genug um die jüngeren Leser begeistern zu können. Teilweise fand ich die Handlung eher abschreckend und verworren. Nicht alle losen Enden fügten sich am Ende zusammen, so dass das Buch meine Erwartungen an das Finale einer Dystopie nicht erfüllen konnte. Auch die geringe Seitenanzahl war eher enttäuschend, hier hätte ich mir mehr Länge zugunsten der Handlung gewünscht , die einen runden Abschluss ermöglicht hätte.



Mein Fazit
Das hohe Niveau des ersten und zweiten Bandes konnte leider nicht gehalten werden. Zwar entwickelt Gaia eine starke und überraschende Persönlichkeit, vermag jedoch nicht den schwächelnden Gesamteindruck hinsichtlich der Handlung damit auszugleichen.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Leider kein überzeugendes Finale

Silber - Das dritte Buch der Träume
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Der dritte Teil der Silber-Trilogie, ist für mich ein absolutes Muss gewesen, nachdem mich bereits der erste und der zweite Teil binnen weniger Seiten begeistern konnten. Dementsprechend hoch sind natürlich ...

Der dritte Teil der Silber-Trilogie, ist für mich ein absolutes Muss gewesen, nachdem mich bereits der erste und der zweite Teil binnen weniger Seiten begeistern konnten. Dementsprechend hoch sind natürlich auch meine Erwartungen gewesen. Leider konnte der letzte Teil und das versprochene „große Finale“ nicht halten was es verspricht. Aber von vorne…

Den bisher gewohnten Humor aus den beiden vorangegangen Teilen suchte man in diesem Band über lange Strecken vergebens. Zwar gab es auch hier einige amüsante Szenen, diese waren aber nicht Ansatzweise vergleichbar mit den bisher gewohnten. Hier hätte ich wenn schon keine Steigerung des Niveaus, zumindest ein gleich bleiben erwartet.

Auch einige Charaktere und Handlungsstränge blieben für mich völlig überraschend ohne Tiefe und wurden nur schemenhaft dargestellt. So bleibt der neue Nachbar Matt lediglich eine Randfigur, auf den nicht näher eingegangen wird. Die Wandlung von Arthur hingegen ist so drastisch und krass , dass sie völlig unrealistsich wirkt.

Die Handlung zieht sich teilweise sehr in die Länge und einige Geheimnisse und Fragen bleiben auch zum Ende hin unbeantwortet oder werden nur teilweise gelöst. Für das versprochene große Finale ist dies meiner Meinung eindeutig zu wenig. Selbst die Enthüllung, wer sich hinter der geheimnisvollen Secrecy verbirgt ist alles andere als spannend und wirkt letzendlich nahezu lächerlich .

Mein Fazit
Ein großes versprochenes Finale, welches einige Schwachpunkte hat und leider nicht überzeugen konnte. Schade, wo die Trilogie doch so vielversprechend begonnen hatte.

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