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Veröffentlicht am 17.04.2022

Der nächste Teil einer faszinierenden Familiensaga

Die Schokoladenfabrik – Das Geheimnis der Erfinderin
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Der Klappentext: „Köln, 1862. Apollonia Krusius gilt als Wunderkind. Eines Tages will sie studieren und Erfinderin werden, genau wie ihr Vater. Doch als er stirbt, scheint dieser Traum in weite Ferne zu ...

Der Klappentext: „Köln, 1862. Apollonia Krusius gilt als Wunderkind. Eines Tages will sie studieren und Erfinderin werden, genau wie ihr Vater. Doch als er stirbt, scheint dieser Traum in weite Ferne zu rücken: Ihr Onkel will sie mit einem Stollwerck verheiraten, da deren junge, aber erfolgreiche Schokoladenfabrik eine sichere Zukunft verspricht. Zuerst ist Apollonia entsetzt. Wider Erwarten verliebt sie sich jedoch in den klugen Maschinenbauer Heinrich Stollwerck. Allerdings ist sie bereits seinem älteren Bruder Nikolaus versprochen. Und als der Deutsch-Französische Krieg ausbricht, steht Apollonia plötzlich vor ganz neuen Herausforderungen...“

Zum Inhalt: „Das Geheimnis der Erfinderin“ ist der zweite Band der Schokoladenfabrik-Reihe rund um das Schokoladenimperium Stollwerck. Natürlich ist es bei solchen Familiensagas immer schöner, wenn man sie chronologisch liest, aber da es hier um die nächste Generation geht, kann man auch als Neueinsteiger gut ohne Vorkenntnisse zurechtkommen. Der Name Stollwerck ist etabliert, die Firma äußerst erfolgreich und es stehen neue Herausforderungen an: die Industrialisierung schreitet schnell fort, Maschinen werden im Produktionsablauf immer wichtiger und die meisten müssen erst erfunden werden. Aber auch der Anbau, die Produktion von Kakao werden beleuchtet und sowohl Afrika als auch Amerika werden bereist und historisch aufgearbeitet. So gibt es wieder verschiedene Handlungsstränge, die Abwechslung und Spannung sorgen. Natürlich steht Apollonia und ihre (Liebes-)Geschichte im Vordergrund, bildet quasi den roten Faden durch die Geschichte.

Meine Meinung: In meinen Augen ist es der Autorin Rebekka Eder erneut gelungen einen spannenden, fesselnden und überzeugenden historischen Roman zu Papier zu bringen. Fakten und Fiktionen, gut recherchierte Hintergründe und lebendige Charaktere verbinden sich zu einer lesenswerten Familiensaga. Wie auch das Nachwort verrät hat Rebekka Eder aus einigen historischen Tatsachen und belegten Geschehnissen, zusammen mit einer Portion dichterischer Freiheit eine runde Geschichte erschaffen. Auch wenn das Buch annähernd 600 Seiten umfasst, ist sie so abwechslungsreich und fesselnd geschrieben, dass man sie innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hat. Und man ist am Schluss schon gespannt wie es mit den Stollwercks weitergeht. Es gibt übrigens wieder ein Personenregister am Ende des Buches, das auch noch mal Klarheit über Fakten und Fiktionen liefert.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Wien, der nächste Schritt

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 2)
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Der Klappentext: „Die 29-jährige Sarah Rosewell wird stellvertretende Leiterin des Auktionshauses Hofmann's. Wertvolle Lampen, edle Teppiche, stilvolle Gemälde – Sarahs Ruf als Kunstkennerin ist legendär. ...

Der Klappentext: „Die 29-jährige Sarah Rosewell wird stellvertretende Leiterin des Auktionshauses Hofmann's. Wertvolle Lampen, edle Teppiche, stilvolle Gemälde – Sarahs Ruf als Kunstkennerin ist legendär. Doch die Schatten ihrer Vergangenheit lassen sie nicht zur Ruhe kommen – jemand verfolgt sie mit einem perfiden Racheplan. Als der amerikanische Kaufhauskönig John Redloff sie bittet, sein Stadthaus in London auszustatten, zieht es sie zurück in ihre Heimatstadt. Sarah muss sich ihren Dämonen stellen und kämpft um ihren Ruf und ihre Existenz. Zumal ihr ehemaliger Geliebter Philipp Maynard plötzlich wieder vor ihr steht…“

Zum Inhalt: „Das Auktionshaus. Die Träume Wiens“ ist der zweite Band der Auktionshausserie der Autorin Amelia Martin. Es behandelt die Jahre zwischen 1920 und 1930, die Goldenen Zwanziger, die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Und nachdem es sich bei dieser Reihe um die fiktive Lebensgeschichte von Sarah Rosewell handelt, würde ich empfehlen, die Reihe chronologisch zu lesen. Sarah hat es geschafft, sie ist von einem Mädchen aus dem Arbeiterviertel Londons, ohne Zukunftsaussichten zur stellvertretenden Leiterin des Auktionshauses Hofmann in Wien geworden. Ihr Renommee ist hervorragend und ihre Expertise sehr gefragt, natürlich ruft das Neider auf den Plan. Und der Kunstmarkt ist unter dem ganzen schönen Schein ein hartes Pflaster. Das Auktionshaus ist auch in diesem Band ein fiktives, hat aber reale Vorbilder und auch die Namen der Sammler, Händler und Künstler sind häufig historisch belegbar. So bekommt der Leser erneut einen interessanten und gut recherchierten Einblick in den Kunstmarkt und die Kunstströmungen dieser Zeit.

Meine Meinung: Man merkt sofort, dass die Autorin Amelia Martin, auch bekannt unter ihrem Namen Constanze Wilken, sich sowohl mit der Kunst- als auch mit der Auktionswelt auskennt. Ihr Umgang mit den Abläufen, den Zusammenhängen und den Objekten selbst wirkt äußerst authentisch und gut beobachtet. Aber nicht nur das Geschehen auf dem Kunstmarkt, die Geschehnisse in der Zeit, auch das Leben von Sarah wirkt echt und lebendig. Wie der erste Band bietet auch dieser Teil eine durchaus spannende, emotionale und fesselnde Geschichte. Mich persönlich konnte auch der Schreibstil packen, so dass ich das Buch nur ungern aus der Hand legen wollte. Ich bin jetzt schon gespannt wie es weiter gehen wird.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Mumienfund in Wien

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Der Klappentext: „Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede ...

Der Klappentext: „Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!“
Zum Inhalt: „Das Mädchen und der Totengräber“ ist der zweite Fall von Inspektor Leopold von Herzfeldt in Wien, man kann die Fälle aber gut unabhängig voneinander lesen, die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber natürlich gibt es eine fortlaufende Rahmenhandlung aus dem Privatleben der Protagonisten. Im Klappentext wird nur ein Fall angesprochen, um den sich Leopold diesmal kümmern muss: ein angesehener Professor wird mumifiziert im Kunsthistorischen Museum entdeckt. Doch wer hat seine Leiche dort versteckt? Und wer kann die Kunst des Mumifizierens überhaupt noch? Während Leopold unter höchster Geheimhaltung in diesem Fall ermittelt, geschieht ein Mord im Tierpark, hier steht der Täter zumindest fest: ein Löwe. Außerdem gehen seine Kollegen den Morden an jungen Strichern nach und auch dieser Fall ist nicht so einfach, wie er zuerst erscheint. Es gibt also gleich drei Fälle in denen sich Leopold beweisen muss. Unterstützt wird er dabei wieder vom Totengräber Rothmayer und auch Leopolds Geliebte Julia mischt sich tatkräftig ein.
Meine Meinung: Wie schon beim ersten Band zeichnet auch „Das Mädchen und der Totengräber“ ein interessantes Bild der Stadt Wien kurz vor der Jahrhundertwende, es werden hier vor allen das neueröffnete Kunsthistorische Museum und der Tierpark mit Völkerschau zum Schauplatz, aber auch die Unterwelt und selbstverständlich der Friedhof. Die wichtigsten Charaktere wurden bereits im ersten Band eingeführt, die Eckpunkte zu den Personen werden aber für Neueinsteiger nochmals kurz umrissen, auch wenn ohne Vorkenntnisse einige Feinheiten vermutlich verloren gehen, sind alle Charaktere sehr lebendig und mehrschichtig angelegt.
Da der Schreibstil des Autoren Oliver Pötzsch einfach so flüssig und mitreißend ist, lässt sich das Buch auch wenn es fast 500 Seiten umfasst innerhalb kürzester Zeit verschlingen. Mir persönlich hat auch die Sprache sehr gut gefallen, denn einige Personen sprechen Wienerisch, auch wenn Leopold immer noch Hochdeutschen spricht. Es war vor allem der konstante Spannungsbogen, der mich immer weiterlesen ließ: es gibt das Rätsel der Mumie, die Morde an den jungen Männern und den Tiergartenmord, bei allen rätselt man mit. Und es sind vor allem die Unterschiede im Umfeld der Toten, die verschiedenen Hürden, die bei den Ermittlungen überwunden werden müssen, die für Spannung sorgen.
Mein Fazit: Wieder ein spannender und packender Fall aus den Anfangsjahren der modernen Ermittlungsarbeiten, der auch einen kleinen Einblick in die Anfänge der Ägyptologie gewährt.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Der Tote in den Dünen

Düsteres Watt
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„Düsteres Watt“ ist der sechste Fall der Liv-Lammers-Reihe und ich würde sagen, sehr gut ohne Vorkenntnisse zu lesen, mit der Rahmenhandlung rund um das Privatleben von Liv kommt man zurecht und die einzelnen ...

„Düsteres Watt“ ist der sechste Fall der Liv-Lammers-Reihe und ich würde sagen, sehr gut ohne Vorkenntnisse zu lesen, mit der Rahmenhandlung rund um das Privatleben von Liv kommt man zurecht und die einzelnen Fälle sind abgeschlossen. Für mich war es der erste Fall und wird sicherlich nicht der letzte bleiben.
Schauplatz ist die Insel Sylt, hier wird die Leiche eines Mannes in den Dünen gefunden. Allerdings ist der Tote ertrunken. Nicht das einzige Rätsel um den Toten, aber zumindest seine Identität ist schnell geklärt: Karl von Raboisen, ein steinreicher Spross einer Adelsfamilie und Mann einer Politikerin. Klar, dass sich die Medien auf diesen Mordfall stürzen. Vor allem als auch noch eine weibliche Leiche aus dem Wasser gefischt wird, eine Frau die verdurstet ist. Wie hängen die beiden Todesfälle zusammen? Wer hat die Taten verübt, gerade bei Karl von Raboisen gibt es genügend Motive und Verdächtige, jetzt müssen Liv und ihr Team nur noch das richtige finden und natürlich den Täter. Kein leichter Fall und man darf sich als Leser so richtig den Kopf zerbrechen.
Der Autorin Sabine Weiss ist es gelungen einen spannenden Krimi zu kreieren, der einen so richtig fesselt und mitfiebern lässt. Dank des flüssigen Schreibstils merkt man gar nicht wie rasch man die Seiten verschlingt, vor allem, weil der Spannungsbogen bis zur letzten Seite gehalten wird. Die beteiligten Charaktere sind bei weitem nicht alle sympathisch, vor allem das Mordopfer, aber alle auch die Nebenfiguren sind sehr komplex und gut beschrieben. Genauso sorgfältig ist die Umgebung und sind die einzelnen Situationen beschrieben. Ich kann für diesen Sylt-Krimi nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Etwas anders als erwartet, aber richtig gut

Risky Love: Wunden der Vergangenheit
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Der Klappentext: „Logan Hammington ist ein angesehener Elitesoldat mit dunkler Vergangenheit. Jede Nacht jagen ihn die Erinnerungen an seine erste Liebe. Ausgerechnet sie hat ihn verraten und lächelnd ...

Der Klappentext: „Logan Hammington ist ein angesehener Elitesoldat mit dunkler Vergangenheit. Jede Nacht jagen ihn die Erinnerungen an seine erste Liebe. Ausgerechnet sie hat ihn verraten und lächelnd dabei zugesehen, wie man versuchte, ihn zu ermorden. Während ein Teil von ihm damals für immer starb, kämpfte Logan sich nicht nur ins Leben zurück, sondern auch die Karriereleiter im Militär nach oben. Als er zum Ausbilder einer Spezialeinheit berufen wird und unter seinen Rekruten eine Frau vorfindet, tut er alles, damit sie sein Team freiwillig verlässt. Frauen sind - Logans Meinung nach - nicht zum Personenschutz geeignet, sondern selbst schutzbedürftig! Ab diesem Moment ist Ärger vorprogrammiert, denn bei jeder Begegnung fliegen zwischen den beiden die Fetzen. Dass Cassy Candle jedoch eine ebenso mutige wie schöne Kämpferin ist, hat Logan nicht erwartet. Widerwillig muss er sich nicht nur eingestehen, dass sie ihn beeindruckt, sondern auch, dass sie die erste Frau ist, die seinen harten Schutzpanzer durchbrechen und längst vergessene Gefühle in ihm wecken konnte. Verbotene Leidenschaft und Gefühle entflammen. Als Logan dann auch noch von seiner Vergangenheit eingeholt wird, droht er erneut in einem Sumpf aus Geldgier, Macht und Korruption zu versinken. Doch noch schlimmer ist, dass er sich plötzlich zwischen seiner einstigen großen Liebe und Cassy entscheiden muss ...“
Zum Inhalt: Schauplatz dieses Romans ist Südafrika um 1999, ein Land, dass die Apartheid zwar offiziell abgelegt hat, in den Köpfen vieler ist sie aber immer noch verankert. So kommt es auch, dass der neue Bürgermeister von Pietermaritzburg ein reicher Weißer mit fragwürdiger Vergangenheit aber viel Macht wird. Die Elitetruppe von Logan soll seinen Schutz übernehmen. In dieser Truppe findet sich auch eine Frau, die keinen leichten Stand hat. Aber Cassy kann ihren Wert beweisen und selbst Logan muss das akzeptieren. Außerdem zieht sie ihn an, wie das Licht die Motte. Es ist ein Schock, als Logan den neuen Bürgermeister erkennt, denn die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit und Logan endlich die Chance für Gerechtigkeit zu sorgen.
Meine Meinung: „Risky Love“ spricht für eine erotische Militärromanze viele schwere Themen an, die Apartheid, die Rassen- und Geschlechterdiskriminierung, die soziale Ungerechtigkeit in Südafrika. All das sind Themen, die hier zur Sprache kommen und dem Roman etwas seine Leichtigkeit nehmen. Dennoch versteckt sich darunter eine romantische Liebesgeschichte und ein spannender Thriller. Ausschlaggebend sind dafür Logans Erlebnisse, seine Vergangenheit wird in Rückblenden erzählt und zwischen die aktuelle Handlung geschoben. Mir persönlich hat der Erzählstil der Autorin Leah Docks sehr gut gefallen und ich konnte mir sowohl die Südafrikanische Landschaft wie auch die Handlung sehr gut vorstellen. Ihre Protagonisten haben so ihre Ecken und Kanten, das liegt schon alleine an ihren Erfahrungen und den Kämpfen, die sie austragen mussten. Es sind keine einfachen Charaktere, doch sie passen hervorragend zusammen und zur Geschichte. In meinen Augen liegt der Schwerpunkt des Romans mehr auf der Situation in Südafrika als auf der eigentlichen Liebesgeschichte, wer sich aber darauf einlassen will, wird ganz bestimmt nicht enttäuscht werden.

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