Ein Mann, der niemals vergisst
Seit Amos Decker bei einem Footballspiel getackelt wurde und für wenige Sekunden tot war, funktioniert sein Gehirn anders als das von normalen Menschen. Seit dem Unfall vergisst es nichts, egal um was ...
Seit Amos Decker bei einem Footballspiel getackelt wurde und für wenige Sekunden tot war, funktioniert sein Gehirn anders als das von normalen Menschen. Seit dem Unfall vergisst es nichts, egal um was es sich hierbei handelt. Das war für seinen Job als Detective mehr als hilfreich. Als aber plötzlich seine Familie ermordet wird und er seither von den Bildern in seinem Kopf verfolgt wird, bricht seine ganze Existenz in sich zusammen. Erst verliert er seinen Job, dann sein Haus. Zum Glück schafft er es wieder aus der Obdachlosigkeit und öffnet eine Detektei mit der er sich über Wasser hält. Bis sich ein Jahr später ein Mann der Polizei stellt und behauptet, dass er Deckers Familie umgebracht habe. Zeitgleich ereignet sich ein grausamer Amoklauf in einer Schule. Decker wird als Berater von seinen ehemaligen Kollegen hinzugezogen, doch schnell stellt sich heraus, dass der Mord an Deckers Familie und der Amoklauf an der Schule zusammen hängen.
Amos Decker – der Memory Man
Auch wenn die Figur des etwas heruntergekommen und eher wortkargen Detektivs keine neue Erfindung ist, hat mir Amos Decker wirklich gut gefallen. Dadurch, dass er nie etwas vergisst ist er ein ausgesprochen guter Ermittler. Besonders gut fand ich seinen innerer Zwist; er versucht sich zu erinnern, wer etwas gegen ihn haben könnte. Leider haben mir die anderen Charaktere in dem Buch nicht so gut gefallen, aber es gab auch wirklich nur sehr kleine Nebendarsteller.
Ein abnormales Hirn
Dafür, dass Decker ein Gedächtnis hat, für das ihn andere beneiden würden, war er nicht unbedingt ein herausragender Ermittler. Eher wurde sehr oft der Tod seiner Familie damit in Verbindung gebracht. Immer wieder wird darüber gesprochen, dass er die Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekommt und jede Einzelheit sich eingeprägt hat. Ich kann das bei einer Person, die alles verloren hat sehr gut nachvollziehen. Aber ich hätte mir schon gewünscht, dass seine Einzigartigkeit doch auch bei den Ermittlungen noch stärker heraussticht. Ich bin der Meinung, dass jeder andere Ermittler mit normalen Hirnfunktionen ebenso die Spuren entdeckt hätte und zwar einfach mit guter Ermittlungsarbeit.
Fazit
Für mich war dieses Buch geprägt von Irrwegen, falsche Richtungen, in die ermittelt wurde und leider ein wenig Unglaubhaft. Die Auflösung hat mir eigentlich ganz gut gefallen, war für mich aber einfach nicht stark genug als Motiv, um jemandes Familie umzubringen. Trotz allem ein solider Auftakt einer neuen Buchreihe und wunderbar als Hörbuch im Auto zu hören, besonders wegen des tollen Sprechers Dietmar Wunder.