Calendar Girl - oder besser gesagt Ehefrauen-Girl
Achtung! Diese Rezension enthält SPOILER
Mia und ihre Marotten
Da stellt sich die Frage: Welche Marotten? In den ersten zwei Büchern tritt Mia als unabhängige und starke Frau auf. Ab Band 3 und besonders ...
Achtung! Diese Rezension enthält SPOILER
Mia und ihre Marotten
Da stellt sich die Frage: Welche Marotten? In den ersten zwei Büchern tritt Mia als unabhängige und starke Frau auf. Ab Band 3 und besonders in dem letzen Teil der Reihe war sie für mich nur noch eine Frau, die für ihren Mann lebt. Ständig redet sie von „Ihrem Mann“ obwohl sie gerade mal seit ein paar Wochen eine Beziehung führt, alles dreht sich nur noch um Liebe und Familie aber ihre Freundin (die sie von Anfang an Hurenschlampe nennt) vernachlässigt sie immer mehr. Genau solche Frauen mag ich überhaupt nicht. Natürlich ist Liebe wichtig und gerade wenn man einen neuen Mann kennengelernt hat ist es absolut verständlich, dass man auch Zeit mit ihm verbringen möchte. Aber warum hat Mia nicht das Bedürfnis mit einer Freundin über ihre Beziehung und besonders über Schwierigkeiten in der Beziehung zu reden? Wobei ich auch da anmerken muss: Welche Schwierigkeiten?
Alles Friede Freude Eierkuchen
Enorm gestört hat mich dieses durchgehende Happyend. Ok, es wurde dann doch noch etwas Drama hier und da eingefügt, aber Mia war mir doch für ein Jahr, in dem sie sich halbwegs prostituieren muss um die Schulden ihres Vaters abzubezahlen, ein wenig zu glücklich. Im letzten Band war das so schlimm, das ich echt keine Lust mehr hatte weiter zu lesen. Eigentlich musste ich mich sogar schon zum weiterlesen zwingen. Generell habe ich doch sehr dem Ende entgegen gefiebert in der Hoffnung, dass mich noch mal ein Höhepunkt im nicht vorhandenen Spannungsbogen erwarten würde, doch auch hier wurde ich wieder enttäuscht.
Was hat sich die Autorin dabei gedacht
Während dem Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, wie man aus einer interessanten Idee dann so ein schwaches Ende wachsen lassen kann. Ich musste immer mal wieder genervt die Augen rollen lassen, weil es einfach so „Cheesy“ wurde. Besonders gestört hat mich, dass Mia dann ja auch noch ihren Bruder, von dem sie vorher nichts wusste, gefunden hat und dieser nach nur kurzem Kennen sie „Maus“ nennt. Noch dazu Mias Schwester Maddie dann den Spitznamen „Spatz“ verpasst. Wenn ich nicht versuchen würde einen seriösen Buchblog zu betreiben würde ich jetzt ein Kotz-Emoji einfügen.
Und warum muss Mias Arzt Dr. McHottie heißen? Das macht ja fast den Eindruck, als hätte die Autorin vergessen, dem Charakter einen richtigen Namen zu geben und nur mit dem Arbeitstitel weitergeschrieben hat.
Mindestens genauso unrealistisch war die Art, wie Mia mit den Alpträumen von Wes umgegangen ist. Immer wenn er schreiend und weinend aufgewacht ist, hat sie sich entkleidet und sich ihm hingegeben. Der Akt dabei hat mehr an eine geduldete Vergewaltigung erinnert, als an liebende Hingabe und war für mich völlig schwachsinnig. Zumal es mehr als einmal im Buch vorgekommen ist. Völliges Unverständnis von meiner Seite und ich kann es nicht verstehen das so etwas in einen Erotikroman vorkommt.
Fazit
Wie man anhand meiner Rezension vielleicht schon gemerkt hat, war ich nicht gerade sehr begeistert von der letzten Hälfte der Buchreihe. Alles in allem war der Auftakt der vier Teile gelungen aber insgesamt endete die Reihe mit einem viel zu kitschigen, schnulzigen und charakterschwachem Ende.