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Veröffentlicht am 14.06.2017

Grandioses Buch!

Mein Mann, seine Frauen und ich
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INHALT

Nadia ist frisch geschieden, wohnt im beschaulichen Fürth, hat lange Zeit in der Modebranche gearbeitet, ist mit ihren besten Freundinnen verreist und hat so ihr Interesse für den Orient entdeckt. ...

INHALT

Nadia ist frisch geschieden, wohnt im beschaulichen Fürth, hat lange Zeit in der Modebranche gearbeitet, ist mit ihren besten Freundinnen verreist und hat so ihr Interesse für den Orient entdeckt. Ihr geordnetes Leben wird allerdings mit einem Anruf völlig auf den Kopf gestellt. Am Telefon meldet sich ein Mann namens Karim, entfernter Bekannter. Er will sie wie aus dem heiteren Himmel treffen, stellt sie sogar vor vollendete Tatsachen und kommt schon am nächsten Tag mit dem ICE in Nadias idyllischem Leben an. Schnell zieht der gebildete, streng gläubige Moslem Nadia in seinen Bann. Unter seiner Liebe geht Nadia auf, sie entdeckt den Zauber des Orients, findet Halt im Islam. Da kann sie gut und gerne darüber hinwegsehen, dass Karim bereits verheiratet ist. Immer wieder beteuert er, seine erste Frau nicht zu lieben, sie als gläubiger Moslem nicht verlassen zu dürfen. Nadia ist so glücklich wie nie zuvor. Doch eines Tages bringt Karim Ehefrau Nummer drei mit nach Hause …


MEINUNG

Die Themen Islam und der Orient faszinieren mich – ähnlich wie Nadia – schon eine geraume Zeit. Der Einstieg in die Geschichte, die gar nicht so sehr Geschichte, sondern vielmehr Realität ist, denn sie bezieht sich auf wahre Begebenheiten, fiel mir ehrlich gesagt etwas schwer. Nadia erschien mir unsympathisch und naiv und ich kann mir vorstellen, dass es vielen Lesern so gehen wird. Sich vor Augen zu halten, dass ihre Geschichte genau so, wie sie dargestellt ist, der Wahrheit entspricht, war anfangs nur schwer zu fassen. Meine Meinung musste ich jedoch schnell revidieren: Nadia ist eine unglaublich starke Frau. Sie hat meinen vollen Respekt, sie liebt ihr Umfeld bedingungslos und verhält sich absolut selbstlos. Sie ist gebildet und offen. Alles in allem: Nadia hat mich schwer beeindruckt.

Der Oman, Nadias und Karims späterer Wohnort, ist wunderbar geschildert. Sowohl die dortigen Bräuche und Sitten, aber auch die Landschaft, das Essen, die Art zu Leben und die Arbeitswelt werden nach und nach erleuchtet. Und das stets so, dass es interessant bleibt. Das Thema Familie kommt nicht zu kurz. Zum einen natürlich, weil Nadia sich selbst plötzlich mit einem Moslem verheiratet auf in ein neues Leben macht und dabei mit Erstfrau und dazugehörigen Kindern klarkommen muss, aber auch hinsichtlich ihrer eigenen Familie daheim in Deutschland. Der Spagat zwischen den uns bekannten westlichen Werten und dem Orient ist omnipräsent und die gravierenden Unterschiede regen immer wieder zum Nachdenken an.

Aber auch der Islam wird dem Leser unwahrscheinlich ausführlich nähergebracht. Ich habe viel gelernt, ich fand die Beschreibungen unheimlich gelungen und interessant. Das Buch ist aber keinesfalls eine Art Lehrbuch. Ich hatte nie das Gefühl, dass Erklärungen nur auftauchen, um etwas zu rechtfertigen oder um Lücken zu füllen. Das Buch leistet ganze Arbeit hinsichtlich Aufklärung und Toleranz, das finde ich unwahrscheinlich wertvoll! Wie sehr der Glaube in das Leben von Nadia Einzug erhält ist für uns erst einmal schwer vorstellbar. Man muss sich beim Lesen dazu in der Lage fühlen, in eine komplett andere Welt einzutauchen. Schafft man das, so bekommt man ein Buch serviert, dass einem die Augen öffnet und einem etwas für das Ganze Leben mitgibt.



FAZIT

Dieses Buch hat mich absolut mitgenommen. Nadias Schicksal ist bewundernswert, aufregend, diskutierbar – aber vor allem eines: authentisch! Ich habe wahnsinnig viel mitgenommen aus dieser Geschichte, die Hera Lind wunderbar verpackt hat. Eine Palette voller Emotionen hat mich stets begleitet und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen!

Veröffentlicht am 08.06.2017

Absolutes Highlight!

Ich, Eleanor Oliphant
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Inhalt
Eleanor Oliphant lebt ein sehr einsames Leben. Sie arbeitet unter der Woche und verkürzt sich ihr Wochenende und damit das Warten auf die einzig wirkliche Beschäftigung in ihrem Leben mit Alkohol ...

Inhalt
Eleanor Oliphant lebt ein sehr einsames Leben. Sie arbeitet unter der Woche und verkürzt sich ihr Wochenende und damit das Warten auf die einzig wirkliche Beschäftigung in ihrem Leben mit Alkohol und dem daraus resultierenden Schlaf. Doch schließlich verliebt sich die junge Frau. Sie findet neuen Lebenswillen und schöpft Hoffnung, plant ihr Leben und startet damit, es zu gestalten. Was für die meisten Menschen alltäglich, ja sogar „normal“ ist, stellt Eleanor Oliphant immer wieder vor neue Herausforderungen. Doch sie geht ihn, den Weg, so schwer er auch erscheint. Und dabei findet sie vor allem eines: Sich selbst.

Meinung
Das ist das erste Mal, dass ich eine Rezension schreiben möchte und nicht weiß, wie ich beginnen soll. Ich kann so viel verraten: Ich bin berührt von diesem unglaublichen Buch! Es hat mich so sehr mitgenommen wie es schon lange kein Buch mehr geschafft hat! Es hat mich selbst verändert, mein Denken, mein Handeln, mein Empfinden. Und es ist schwer, diese grenzenlose Begeisterung in Worte zu fassen.

Eleanor Oliphant, unsere Protagonistin, war mir auf den ersten Seiten tatsächlich unsympathisch. Ich kann nicht sagen, woran genau das gelegen haben mochte und ich schäme mich heute sogar ein bisschen dafür. Diejenigen, die das Buch vielleicht selbst schon gelesen haben, verstehen sicherlich, was ich meine. Allen anderen sei gesagt: Lasst euch bitte, bitte von diesem Roman überraschen. Es lohnt sich! Meine anfängliche Skepsis wurde schnell wieder weggefegt und schon bald musste ich feststellen, dass Gail Honeyman eine Reihe einzigartiger Charaktere geschaffen hat. Ich möchte sogar so weit gehen zu sagen, dass Eleanor Oliphant eine meiner liebsten Figuren überhaupt ist.

Selten hat die Ich-Perspektive bei einer Geschichte so gut funktioniert. Unvorstellbar gut hat die Autorin es geschafft, mich in Eleanors Gedankenwelt mitzunehmen und hat mir Stück für Stück begreiflich gemacht, warum sich die Protagonistin so verhält, wie sie es tut. Sie hat eine Handlung geschaffen, die ich so keineswegs erwartet habe. Ich denke, der Klappentext suggeriert etwas anderes, als das, was tatsächlich in dem Buch steckt. Ich habe selbst mit einem „typischen Frauenroman“ gerechnet und wurde eines Besseren belehrt.

Die Themen Liebe, Freundschaft und Familie kehren immer wieder, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Oft findet man sein eigenes Leben in der Handlung wieder. Die Geschehnisse sind nicht übertrieben, nicht unrealistisch, sondern einfach aus dem puren Leben. Hin und wieder haben wir es natürlich mit Klischees zu tun, aber die treten an Stellen auf, an denen es beinahe nicht mehr auffällt, weil man sie aus dem eigenen Leben kennt. Dieses Spiel mit Klischees hat mich sehr berührt. Denn oft ist das, was wir gemeinhin als Klischee abtun, mittlerweile so sehr in unseren Köpfen verankert, dass wir es tun, ohne nachzudenken. Mich hat schockiert, wie gleichmütig, wie uninteressiert manche Charaktere im Buch waren. Doch als ich gemerkt habe, dass einem diese Figuren tagtäglich wirklich begegnen, da schlug die Schockiertheit in Wut um. Manchmal ist es, als säße eine kleine Eleanor auf meiner Schulter, die mich daran erinnert, dass das Leben, das ich als normal bezeichnen würde, für andere unvorstellbar ist. Und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich Sachen hinterfrage, die mir vorher vielleicht gar nicht aufgefallen sind.

Das Buch ist aber nicht nur traurig und ergreifend, es ist vor allem auch amüsant. Eleanors Ausdrucksweise ist köstlich, ich finde ihre Art sehr erfrischend. Sie sorgt dafür, dass die Gefühle des Lesers permanent schwanken. Aber ein Gefühl bleibt auch noch lange nachdem der Buchdeckel zugeklappt ist: Hoffnung.


Fazit

Ein sehr aufwühlender Roman, der tief in meinem Kopf und meinem Herzen verankert ist. Ein absolutes Highlight mit Gefühlsachterbahn und einer unvergleichlichen Hauptperson! Tut euch selbst einen Gefallen und lest dieses fabelhafte Buch!

Veröffentlicht am 02.06.2017

Wunderbares Buch!

Die Seelen der Nacht
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INHALT

Diana Bishop gehört einer uralten Hexenfamilie an. Als gefeierte Historikerin, die ihren Beruf nicht nur ausübt, sondern regelrecht lebt, arbeitet sie in Oxford. In der dortigen universitätseigenen ...

INHALT

Diana Bishop gehört einer uralten Hexenfamilie an. Als gefeierte Historikerin, die ihren Beruf nicht nur ausübt, sondern regelrecht lebt, arbeitet sie in Oxford. In der dortigen universitätseigenen Bibliothek fällt ihr eines Tages ein Manuskript in die Hände, bei dem sie schnell merkt, dass mehr als nur Worte darin verborgen sind. Das Manuskript ist magisch und die Diana, die das Hexenblut in ihren Adern weitestgehend zu vermeiden versucht, merkt schnell, dass ihre Entdeckung Dreh- und Angelpunkt vieler anderer nichtmenschlicher Wesen ist. Unerwartet findet sie Hilfe von Matthew Clairmont – einem Vampir. Einem Wesen, mit dem sich Hexen für gewöhnlich nicht einlassen. Sie aber tut es dennoch und merkt dabei schnell, dass sie mehr für den Mann empfindet, der schon seit 1500 Jahren auf der Erde verweilt. Doch hat diese Liebe eine Chance? Und was hat es mit dem Manuskript auf sich?

MEINUNG

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass das Buch schon relativ alt ist – es stand eine gaaaaaaanze Weile ungelesen in meinem Regal. Das Cover ist wunderschön, deswegen hatte ich es damals in der Buchhandlung in die Hände genommen. Hexen und Vampire sind außerdem immer eine hervorragende Idee. Was mich allerdings ziemlich abgeschreckt hat, waren die mehr als 800 Seiten, die da auf mich warteten … und so musste eben erst eine Weile vergehen, bis ich es endlich begonnen habe. Aber was soll ich nun sagen? Ich ärgere mich maßlos, dass ich so lange ohne dieses Buch auskommen musste! Es war wirklich unglaublich gut – und die vielen Seiten waren ratzfatz umgeblättert.

Diana ist eine unglaublich fein ausgearbeitete Figur und dazu die Haupterzählerin der Geschichte. Durch die Länge des Buches hat man sie bis ins kleinste Detail kennenlernen dürfen. Sie ist sehr eigenwillig und sehr stark. Ihre Intelligenz und Weitsicht machen immer wieder Spaß. Aber auch Matthew ist sowohl sympathisch als auch interessant. Sein Leben steckt jedoch auch nach diesem ersten Band noch voller Geheimnisse. 1500 Jahre wollen eben erst mal gefüllt werden. Immer wieder liefert uns Deborah Harkness kleine Schnipsel aus Matthews Leben. So kommt es, dass wir uns fühlen wir Diana, die auch bei weitem noch nicht alles über den Mann weiß, der dort in ihr Leben getreten ist. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind also schon beinahe das ganze Buch wert. Nie wird etwas überhastet oder übergangen, das fand ich wirklich sehr schön.

Doch natürlich geht es um weitaus mehr als nur die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Neben ihnen treten eine ganze Reihe weiterer einzigartiger Figuren auf, darunter Kollegen, Familienangehörige oder Freunde, und sie alle erzählen ihre ganz eigene Geschichte. Manche über viele Seiten, andere treten nur kurz auf, aber immer ist es ein Leseerlebnis. Daneben gilt es natürlich auch, die Herkunft und Bedeutung des gefundenen Manuskripts aufzudecken. Genau darum schlängelt sich die ganze Geschichte und macht das Buch deswegen sehr spannend. Die Handlungen sind nachvollziehbar und ganz besonders toll fand ich, dass man häufig über geschichtliche Ereignisse gestolpert ist. Da vermischen sich Realität mit Fiktion und geben einem beim Lesen eben mal einen ganz anderen Blick auf die historischen Fakten, die man schon kennt.

Ich hatte niemals das Gefühl, dass an einer Stelle zu viel „um den heißen Brei“ herumgeredet wurde. Es kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf – in meinen Augen (und damit in denen eines Viellesers) eine wahre Meisterleistung bei den vielen Seiten! Manche Autoren schaffen es nämlich auch auf 200 Seiten Langeweile zu erzeugen …

FAZIT

Absolute Leseempfehlung von mir! Lasst euch nicht abschrecken! Ein grandioses Buch, das Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion vermischt, und das einen dank eines fiesen Cliffhangers geradezu zum Weiterlesen zwingt!

Veröffentlicht am 09.05.2017

Voller Leidenschaft!

Fire in You
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INHALT

Jillian will neu durchstarten, nachdem sie sich viel zu lang hinter ihrem Schicksal versteckt hat. Ihren langweiligen Job ersetzt sie durch einen neuen, sie lässt sich zum ersten Mal seit langer ...

INHALT

Jillian will neu durchstarten, nachdem sie sich viel zu lang hinter ihrem Schicksal versteckt hat. Ihren langweiligen Job ersetzt sie durch einen neuen, sie lässt sich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder auf ein Date ein und findet ganz langsam wieder zu sich selbst. Allerdings ahnt sie nicht, dass schon bald der Mensch wieder in ihr Leben treten wird, der ihr früher alles bedeutete. Brock, mit dem sie ihre Kindheit verbracht hat, taucht wieder in Jilians Leben auf und rasch wird klar: Alte Gefühle frieren nicht so schnell ein.


MEINUNG

Im ersten Moment dachte ich, dass das Buch sehr stark nach „Morgen lieb ich dich für immer“ klingt (die Rezension kannst du dir gerne auch anschauen ?), aber der Schein trügt. Natürlich sind Anhaltspunkte identisch, aber das ist bei New Adult/Young Adult ja häufig der Fall.

Ich kam etwas schwer in das Buch hinein, was auch am oben genannten Grund liegen könnte. Es hat jedoch nicht lang gedauert, bis die Geschichte an Fahrt aufnahm und mich fesseln konnte.

Was mich bei Jennifer L. Armentrout immer wieder begeistern kann, sind die unterschiedlichen und einzigartigen Charakterzüge ihrer Figuren. Sie schafft es immer wieder, auf relativ wenigen Seiten eine ganze Lebensgeschichte zu beschreiben und bleibt dabei immer authentisch und echt. Ihre Figuren treten dem Leser ins Leben und wollen einfach nicht mehr verschwinden – so war es auch bei Jilian und Brock. Ich mochte Jilian unwahrscheinlich gerne, eine sehr tolle junge Frau, die es immer wieder geschafft hat, mir selbst Mut zu machen. Die dafür steht, dass es nicht negativ sein muss, wenn man anders ist, so lange man mit sich selbst im Reinen ist. Ich war begeistert, wie sich ihr Selbstbild im Laufe der Geschichte verändert – natürlich trug auch Brock seinen Teil dazu bei. Brock fand ich auch sehr interessant und absolut liebenswürdig.

Die Handlung ist sehr authentisch und sehr direkt. Kleine Reibereien zwischen den Charakteren merkt man sofort, das Buch wird dadurch aber nicht zwingend vorhersehbar. Natürlich ist klar, wie sich die Sache zwischen den Protagonisten entwickelt, wer New Adult liest, der stört sich daran nicht. Trotzdem ist es keine stumpfe Abfolge an Dialogen und Szenenbeschreibungen. Das Buch hat Herz und Charakter und das macht es zu einem sehr guten Buch, das mich begeistern konnte!

Der Humor kommt wie immer nicht zu kurz. Es gab immer wieder Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben und die das Lesevergnügen unglaublich bestärkt haben. Familie und Freunde werden großgeschrieben und wenn man das Buch dann letztendlich zuklappt, ist man doch ein bisschen traurig, dass man nicht weiter ein Mitglied dieser ganzen tollen Figuren ist.



FAZIT

Die Geschichte von Jilian und Brock ist wirklich ein Muss für New Adult Fans und solche, die es werden wollen. Viel Leidenschaft, aber auch viel Ernsthaftigkeit sorgen für die perfekte Mischung und einen wunderbaren Lesespaß!

Veröffentlicht am 03.05.2017

Ein MUSS für Thrillerfans!

Der Näher
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Inhalt
Martin Abel wird nach Gummersbach geschickt – ein Ort, den er sich nicht unbedingt als Traumarbeitsplatz vorstellen mag. Der Fall, den er übernehmen muss, stellt sich jedoch als noch viel grausamer ...

Inhalt
Martin Abel wird nach Gummersbach geschickt – ein Ort, den er sich nicht unbedingt als Traumarbeitsplatz vorstellen mag. Der Fall, den er übernehmen muss, stellt sich jedoch als noch viel grausamer vor, denn es verschwinden nicht nur zwei hochschwangere Frauen, es werden auch die einbetonierten Leichen einer Mutter mit ihrem Kind gefunden. Erste Hinweise zeigen, dass ein Täter am Werk ist, der grausamer kaum sein könnte. Was dieser seinen Opfern antut, überschreitet jegliche Vorstellungskraft und lässt auch Abel immer wieder auf ein Neues absolut sprachlos zurück. Dass Abel viel mehr in diesem grausigen Fall drinsteckt, als er glaubt, bleibt ihm jedoch vorerst verborgen …

Meinung
Wer auf der Suche nach einem perfekt konstruierten Thriller ist, der wird mit diesem dritten Teil rund um Martin Abel keinen Fehler machen!

Rainer Löffler schreibt spannend wie kaum ein Zweiter. Immer wieder hat er mich mit den auftretenden Ereignissen schocken können, kamen die Taten und Entdeckungen doch absolut realistisch bei mir als Leser an. Er hat einen Täter erschaffen, der unglaublich grausam, ohne Zweifel, Scheu oder Moral handelt. Dieser Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven, mehr als einmal lief es mir in kalten Schauern über den Rücken.

Das war mein erstes Buch des Autors und obwohl es sich dabei um eine Reihe rund um Fallanalytiker Martin Abel handelt, hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. Abel hat eine etwas eigene Art, ist ein sehr schlagfertiger und intelligenter Zeitgenosse, der sich so leicht nicht unterkriegen lässt. Gefühle zeigt er eher ungern, dass er es im Laufe der Ermittlungen dann doch tut, beweist einmal mehr, wie sehr die Geschehenisse an die Substanz gehen. Die neuen Kollegen in Gummersbach habe ich auch auf Anhieb gemocht – mit Ausnahme seines neuen Vorgesetzten, der sich gleich zu Beginn und ohne Umschweife als richtiger Kotzbrocken darstellt.

Schön finde ich, wie Abels Privatleben immer wieder mit eingeflochten wird, ohne dass man beim Lesen das Gefühl hat, ein Tagebuch zu lesen. Noch viel besser haben mir die Zwischenkapitel gefallen, die die Kindheit und das Schicksal des Täters, also des „Nähers“, beschrieben haben. Ohne zu viel zu verraten: Das, was hier in der Jugend des „Nähers“ passiert, beruht auf wahren Begebenheiten – und macht diesen Thriller daher noch mehr zu einem Buch, dessen Plot unter die Haut geht!

Die Ermittlungsansätze sind realistisch, aber spielt natürlich auch der Zufall eine Rolle. So kommen Abel und seine Kollegen manchmal sehr schnell an Hinweise oder zumindest an die Personen, die sie ihnen liefern können. Das tat der fantastischen Story oder der Spannung jedoch keinen Abbruch.

Jeglichen klitzekleinen Kritikpunkt in Richtung Glückshinweise hat ein fulminantes Ende jedoch wieder unter sich begraben. Mein persönlicher Ermittlerinstinkt, den ich mir in diversen Krimis manchmal glaube angewöhnt zu haben, hat mich diesmal völlig im Stich gelassen. Nie – NIE – hätte ich mit dem gerechnet, was mich am Ende dieses herausragenden Thrillers erwartet. Ein Endgegner der ganz besonderen Art!

Fazit
Bisher der beste Thriller dieses Jahres! Ganz fein herausgearbeitet, schockierend, düster, grausam und voll mit Gewalt. Nicht für schwache Gemüter geeignet, für alle anderen jedoch ein MUSS!

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