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Veröffentlicht am 02.06.2017

Erwartungen wurden leider nicht erfüllt...

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Der kleine Buchverlag LOVE-Books in Braunschweig, bei dem Bea Weidemann als Pressereferentin arbeitet, ist kurz vor der Pleite, denn die einstigen Bestsellerautoren der Kategorie Liebesromane sind mittlerweile ...

Der kleine Buchverlag LOVE-Books in Braunschweig, bei dem Bea Weidemann als Pressereferentin arbeitet, ist kurz vor der Pleite, denn die einstigen Bestsellerautoren der Kategorie Liebesromane sind mittlerweile zu renommierteren Buchverlagen abgewandert. So muss es nun der neue Dystopie-Starautor Tim Bergmann richten und mit dem Gewinn des Roderich-Buchpreises, für den er vorgeschlagen ist, den LOVE-Books-Verlag aus der Krise reißen. Um den Autor auf Linie und bei Laune zu halten, wird kurzerhand Bea zu seiner persönlichen Betreuung abgestellt, der das so gar nicht passt, mag sie doch keine Fantasy- und Dystopie-Bücher. Und vor allem, nachdem sie schon so einiges über den egozentrischen und rüpelhaften Autor gehört hat. Auch Bergmann selbst wehrt sich entschieden gegen seine neue Aufpasserin, doch nun heißt es „Zusammenraufen“ – leichter gesagt als getan. Wird es Bea gelingen, Tim zu bändigen? Kann der Verlag gerettet werden?

Kristina Günak hat mit ihrem Roman „Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ einen unterhaltsamen Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und weißt zwischendurch immer wieder einen angenehmen Humor auf, von dem es ruhig mehr hätte geben dürfen. Es wird aus dem Blickwinkel von Bea erzählt und der Leser bekommt einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Der Einstieg in das Buch ist etwas langatmig und lässt die Erwartungen an die Handlung noch steigen. Einen Spannungsbogen gibt es leider nicht, so dass man das Buch auch mal zur Seite legen kann.

Die Charaktere sind gut skizziert und wirken authentisch und lebensnah. Bea ist eine Frau, die ihre Arbeit mit Liebe und Hingabe versieht. Sie ist in einer Pflegefamilie aufgewachsen und hält die Bande zu ihren Pflegeeltern aufrecht, wobei sie sich oftmals allerdings auch ausnutzen lässt. Bea hat eine gute Beziehung zu ihren „Geschwistern“ und lässt schon mal alles liegen und stehen, wenn es Schwierigkeiten gibt. Bea wirkt oftmals kühl und distanziert, doch insgeheim sehnt sie sich nach jemandem, auf den sie sich verlassen kann. Mit ihrem besten Freund hat sie eine On-Off-Beziehung, wobei Liebe allerdings für beide keine Rolle spielt. Tim ist ein egozentrischer Mann, der in seiner Kindheit schon so einiges einstecken musste und sogar eine kriminelle Vergangenheit vorweisen kann. Er wirkt zwar selbstbewusst und stark, allerdings zieht er sich lieber zurück und möchte seine Zeit nicht mit Oberflächlichkeiten verplempern. Er möchte sich seine Authentizität bewahren und doch weiß er selbst nicht so recht, was ihm eigentlich fehlt im Leben.

„Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ ist einer dieser Liebesroman, die man mal im Urlaub nebenher lesen kann, ohne groß nachdenken zu müssen. Es gibt keinerlei Spannungsmomente und die Geschichte plätschert nur so vor sich hin. Hier fehlt von allem etwas, ob es die Spannung, die Handlung oder die Protagonisten betrifft. Daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.02.2017

Besser nicht!

Der Modigliani-Skandal
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Die in Paris lebende Kunststudentin Dee findet bei ihren Recherchen zu ihrer Abschlussarbeit einen Hinweis auf ein bisher unbekanntes Gemälde des berühmten Malers Modigliani. Leider kann sie diese Neuigkeiten ...

Die in Paris lebende Kunststudentin Dee findet bei ihren Recherchen zu ihrer Abschlussarbeit einen Hinweis auf ein bisher unbekanntes Gemälde des berühmten Malers Modigliani. Leider kann sie diese Neuigkeiten nicht für sich behalten und berichtet ihrer Freundin und auch ihrem Onkel, einem englischen Kunsthändler, davon, der nichts anderes zu tun hat, als seiner Nichte sofort einen Detektiv an die Fersen zu heften. So machen sich alle unabhängig voneinander auf die Suche nach dem Gemälde. Die Reise führt quer durch Italien und jeder will bei der Jagd nach dem Bild der erste sein, um Ruhm und Reichtum einzuheimsen. Ob es Dee und ihrem Freund gelingt, das Bild zu finden?

Mit seinem Buch „Der Modigliani Skandal“ hat Ken Follett seinen ersten Roman, damals noch unter dem Pseudonym Zachary Stone, vorgelegt, der allerdings keinem Vergleich der neueren Romane des Autors standhält. Der Schreibstil ist zwar flüssig, allerdings ist schon die Anzahl der auftauchenden Protagonisten so verwirrend und undurchschaubar, dass man wirklich eine Weile braucht, bis man halbwegs durchblickt. Die verschiedenen Perspektivwechsel, die man von Follett gewohnt ist, machen hier einige Sprünge und sind in sich nicht immer schlüssig. Die meisten Fäden laufen am Ende aber zusammen. Der Leser bekommt einiges an Hintergrundwissen über die einzelnen beteiligten Protagonisten und in welcher Beziehung sie zu dem einen oder anderen stehen. Einen richtigen Spannungsbogen hat das Buch leider nicht.

Die Charaktere sind nicht sehr gut ausgestaltet, so dass sie oftmals nicht überzeugen können. Als Leser steht man eher außen vor und hat das Gefühl, alles zu beobachten, als mit zu fühlen und mit zu fiebern. Dee ist eine junge Frau, die bei ihrem Fund völlig aus dem Häuschen gerät und naiv, wie sie ist, ihr Wissen gleich an die große Glocke hängt, ohne über die möglichen Folgen nachzudenken. Der moderne Künstler Usher kämpft gegen die arroganten Händler und möchte am liebsten auf sie verzichten. Sammy, eine junge Schauspielerin stellt sich als eine moderne Robina Hood heraus, die den Reichen liebend gern etwas wegnehmen würde, um es den Armen zu geben. Und Julian möchte eine eigene Galerie eröffnen, hat aber kein Geld.

„Der Modigliani-Skandal“ ist ein eher unaufregendes Buch, das streckenweise sehr langweilig daher kommt. Wer sich zum ersten Mal einen Ken Follett zulegen möchte, der sollte sich lieber eines seiner neueren Bücher kaufen, die inzwischen so detailliert, spannend und unterhaltsam sind, dass man sie nicht aus der Hand legen kann. Hiervon bitte Finger weg!

Veröffentlicht am 16.02.2017

Wills Heimkehr

Wer Hoffnung sät
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Nach 12 Jahren wird Will aus der Haft entlassen und geht zurück in seine Heimatstadt Dogwood. Ihm ist klar, dass die Menschen ihm dort das Leben schwer machen werden, aber seine Mutter und sein Bruder ...

Nach 12 Jahren wird Will aus der Haft entlassen und geht zurück in seine Heimatstadt Dogwood. Ihm ist klar, dass die Menschen ihm dort das Leben schwer machen werden, aber seine Mutter und sein Bruder leben dort ebenso wie der für ihn wichtigste Mensch in seinem Leben: seine große (Jugend-)Liebe Karin. Die ist allerdings inzwischen mit einem Pastor verheiratet und hat drei Kinder. Doch Will träumt immer noch von einem gemeinsamen Leben und hofft, dass Karin ihn vielleicht erhören wird und er ihr endlich das gemeinsame Traumhaus auf dem Hügel bauen kann. Werden sich seine Träume nach all den schweren Jahren noch erfüllen lassen?

Chris Fabry hat mit seinem Buch „Wer Hoffnung sät“ einen sehr ambivalenten Roman vorgelegt, den man zum einen in die Kategorie Thriller, aber auch in das Genre Liebesroman und Tragik einordnen könnte. Der Schreibstil ist flüssig, der Leser ist schon mit dem Prolog mitten in der Handlung. Die Geschichte wird aus der Perspektive von vier Personen erzählt, wobei hauptsächlich Karin und Will zu Wort kommen. Bei den anderen beiden stellt man sich immer wieder die Frage, warum sie eigentlich überhaupt im Buch auftauchen, diese Frage wird bis zum Ende bin leider nicht beantwortet. Die wechselnden Kapitel über Will und Karin erzählen jeweils, was die beiden in all den Jahren erlebt haben. Dabei gibt es auch einige Rückblenden in ihre Jugendzeit, wo sie zusammen Zeit verbracht haben. Erst sehr langsam eröffnet sich dem Leser durch das häppchenweise Entblättern das ganze Ausmaß der Geschichte, unter der eigentlich alle Beteiligten leiden und viele Menschen in Mitleidenschaft gezogen haben.

Die Charaktere sind sehr durchwachsen skizziert, die beiden herausragenden Protagonisten sind Will und Ruthie. Will ist ein sehr netter Mann, der tief in seinem Glauben verhaftet ist und sich nur Gutes für sein Umfeld wünscht. Er hat einen starken Willen und ruht in sich, obschon er so ein trauriges Schicksal tragen muss. Will kümmert sich um seine Mitmenschen und wirkt oft nachdenklich und in sich gekehrt. Der Leser ist schon nach einigen Kapiteln nicht mehr davon überzeugt, dass Will die ihm vorgeworfene Tat begangen hat, so sympathisch ist er. Karin ist eine Frau, an der sich die Geister scheiden. Sie wirkt zerrissen und hat ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle. Sie verbringt die Nächte in einem Kleiderschrank und träumt oft von der Vergangenheit. Leider vermag sie keine Sympathie beim Leser auszulösen, sie bleibt mehr oder weniger farb- und leblos. Ruthie ist eine sehr interessante Frau, die oft in Gleichnissen spricht und wie ein Schutzengel wirkt. Allerdings erfährt man erst sehr spät, wie sehr sie mit der Geschichte um Will involviert ist. Wills Mutter wirkt in den wenigen Momenten, in denen sie in der Handlung auftaucht, eher wie eine alte kranke Frau, doch sie weiß am Ende sehr zu überraschen. Die anderen Protagonisten unterstützen mal mehr, mal gar nicht die Handlung und der Leser fragt sich, welchen Stellenwert sie überhaupt haben.

Der christliche Aspekt in diesem Buch ist eigentlich das Thema Vergebung, Sühne und Liebe. Dies wird besonders durch Will und Ruthie deutlich und ist hier schön herausgearbeitet.

„Wer Hoffnung sät“ ist ein Buch, das durchwachsene Gefühle auslöst. Wer von Chris Fabry schon andere Romane wie „Junikäfer flieg“, „Das Lied der Liebe“ oder „Symphonie des Himmels“ gelesen hat, der wird über dieses Buch überrascht, aber noch mehr enttäuscht sein, denn bis man den Roman halbwegs versteht, kämpft man sich durch drei Viertel des Buches. Und trotzdem wirkt die Geschichte am Ende nur halbfertig und es bleiben einige offene Fäden übrig und lässt einen enttäuscht zurück. Eingeschränkte Leseempfehlung, wer kann, sollte eines seiner anderen Werke lesen, die sind allesamt einsame Spitze!

Veröffentlicht am 04.02.2017

Eine Löwin ohne Biss

Die rote Löwin
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13. Jh. Bei einem Überfall von Wenden auf die elterliche Burg verlieren die 18-jährige Rubina und ihr jüngerer Bruder Waldemar nicht nur ihre geliebten Eltern, sondern auch ihr Zuhause. Sie müssen flüchten ...

13. Jh. Bei einem Überfall von Wenden auf die elterliche Burg verlieren die 18-jährige Rubina und ihr jüngerer Bruder Waldemar nicht nur ihre geliebten Eltern, sondern auch ihr Zuhause. Sie müssen flüchten und begeben sich nach Magdeburg, wo sie sich Hilfe durch Verwandte erhoffen, doch ihr eigener Onkel jagt sie davon. So sind sie auf sich allein gestellt, und bald schon geraten sie an Domdekan Laurenz, der die Geschwister für seine eigenen Pläne benutzen will, um seine Macht zu festigen und auszubauen. Rubina genannte Runja, lässt er zur Mörderin ausbilden, denn diese ist seit dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern vom Rachegedanken beseelt. Schon bald muss Rubina allerdings eine folgenschwere Wahl treffen: das Leben ihres Bruders oder ihrer großen Liebe Pirmin, der Laurenz Rivale ist. Wie wird sie sich entscheiden?

Thomas Ziebula hat mit seinem Buch „Die rote Löwin“ einen temporeichen, rasanten historischen Roman vorgelegt, der das Mittelalter von seiner düstersten Seite zeigt. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser mit in eine lange zurückliegende Zeit. Der Spannungsbogen wird recht schnell aufgebaut und zieht sich wie ein roter Faden bis zum Schluss durch die Geschichte. Die Handlung teilt sich in zwei Perspektiven, die eine dreht sich um Runja und ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle, der andere behandelt die Sichtweise von Laurenz. So lernt der Leser beide Seiten und auch die Charaktere bestens kennen und hat ein gutes Kopfkino. Der historische Hintergrund wurde vom Autor sehr schön recherchiert und in der Handlung wunderbar eingeflochten. Allerdings stechen innerhalb der Handlung die brutalen Szenen sehr hervor und sind nichts für zarte Gemüter.

Die Charaktere sind sehr differenziert gezeichnet und lassen Raum für eigene Gedanken. Leider können sie in ihrer Darstellung nicht wirklich überzeugen. Runja ist zwar eine selbstbewusste junge Frau, die sich liebevoll um ihren kleine Bruder kümmert und auch schon einiges ertragen musste, doch ihre Rachegedanken machen sie zu einer kalten und eher unnahbaren Person, die sich wenig um andere schert und nur ihre Ziele verwirklichen will. Sie hinterfragt nichts und lässt sich gnadenlos und ohne Widerspruch manipulieren, da fehlt ihr der Kampfgeist, den sie sonst so sehr an den Tag legt, was sie irgendwie nicht echt erscheinen lässt, sie wirkt eher wie ferngesteuert. Durch ihre Art kann sie den Leser nicht für sich einnehmen und eine gewisse Distanz macht sich während des Lesens breit. Auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Pirmin wirkt wenig glaubwürdig, man hat die ganze Zeit das Gefühl, als fehle etwas Grundlegendes. Laurenz ist ein machtgieriger Mensch, der über Leichen geht, um seine Ziele zu erreichen und vor keinem bösartigen Mittel zurückzuschrecken scheint. Aber auch sein Charakter lässt im Laufe der Handlung nach und wirkt irgendwie lahm. Auch die Nebenprotagonisten erscheinen eher blass und können nicht wirklich überzeugen.

„Die rote Löwin“ ist ein historischer Roman, der zwar recht unterhaltsam, aber auch eher kommerziell und seicht daher kommt. Thomas Ziebula hat mit „Der Gaukler“ und „Die Hure und der Spielmann“ bereits zwei ausgezeichnete historische Romane vorgelegt. Wer diese Romane kennt, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Der Autor selbst bezeichnet dieses Buch als Experiment. Man kann nur hoffen, dass Thomas Ziebula sich auf seine außerordentlichen Fähigkeiten besinnt und seiner Erzählkunst beim nächsten Roman wieder alle Ehre macht. Leider durchgefallen!

Veröffentlicht am 29.12.2016

Nur nett reicht nicht

Die Muschelsammlerin
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1885 Heiligendamm. Damit ihre Mutter sich wieder erholt, nachdem ihr Vater gestorben ist, zieht Lily mit ihr von Berlin zurück in die Heimat ihrer Mutter nach Doberan. Dort leben sie fortan bei ihrem unausstehlichen ...

1885 Heiligendamm. Damit ihre Mutter sich wieder erholt, nachdem ihr Vater gestorben ist, zieht Lily mit ihr von Berlin zurück in die Heimat ihrer Mutter nach Doberan. Dort leben sie fortan bei ihrem unausstehlichen Onkel, während sich Lily als Süßspeisenköchin in einem Luxushotel eine Anstellung findet und somit den Lebensunterhalt sichert. Doch dann verliert sie ihre Arbeit. Lily ist verzweifelt und beschließt, ihr Leben in der eiskalten Ostsee zu beenden, aber die Rettung naht in Gestalt von Franz Xaver von Maichenbach, einen recht vermögenden Herrn mit Hund. Schon bald hat Lily eine neue Arbeit als Hundehüterin und hat schnell den Ruf, zuverlässig und geschickt zu sein. Allerdings träumt sie insgeheim davon, wieder als Süßspeisenköchin arbeiten zu können, denn sie liebt diese Arbeit. Als Clemens von Rastrow, ihr Jugendfreund aus Afrika zurückkehrt, geraten Lilys Gefühle durcheinander, denn sie ist nicht standesgemäß für Clemens Familie. Dann wirbt noch jemand um ihre Gunst. Für wen wird sich Lily entscheiden, um endlich glücklich zu sein?
Katryn Berlinger hat mit ihrem Buch „Die Muschelsammlerin“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und schon bald findet sich der Leser im Deutschland des 19. Jahrhunderts wieder und folgt Lily bei ihren Gedanken, Gefühlen und Unternehmungen. Die Landschaftsbeschreibungen des Ostseebades Heiligendamm sind so bildhaft dargestellt, dass der Leser das Gefühl hat, dort herum zu wandeln und alles mit eigenen Augen zu sehen. Die Handlung schwächelt allerdings etwas, vieles wird etwas zu oberflächlich geschildert, was sowohl die Liebesgeschichte als auch die Charaktere betrifft.
Die Protagonisten sind leider etwas farblos gestaltet, ihnen fehlt das Lebendige und das Tiefgründige. Die Dialoge sind recht flach geraten und verleiten den Leser dazu, regelrecht darüber hinweg zu fliegen auf der Suche nach mehr Intensität. Dabei hatte die Geschichte eigentlich das Potential, hier Ausdrucksstärke zu zeigen und den Leser zu verzaubern.
„Die Muschelsammlerin“ ist ein ambitionierter Roman, der seinen Erwartungen leider nicht sehr gerecht wird. Als Urlaubslektüre ganz ok, weil man hier nicht viel nachdenken muss. Eingeschränkte Leseempfehlung.