Cover-Bild Das Fundbüro der verlorenen Träume
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 16.03.2022
  • ISBN: 9783423263177
Helen Frances Paris

Das Fundbüro der verlorenen Träume

Roman
Sophie Zeitz (Übersetzer)

Wer nichts sucht, kann auch nichts finden

Seit dem bitteren Verlust, der ihr Leben erschütterte, hat sich Dot von der Welt zurückgezogen. Sie vergräbt sich in ihrer Arbeit im Londoner Fundbüro und geht ganz in ihrem Job als Hüterin verlorener Dinge auf. Ihre größte Freude ist es, wenn sie jemandem einen vermissten Gegenstand wiedergeben kann. Denn hinter ihrer stachligen Fassade schlägt ein sehr großes Herz. Als ein bekümmerter älterer Herr in ihr Fundbüro kommt, der eine Tasche mit einem Andenken an seine verstorbene Frau darin verloren hat, setzt Dot alles daran, Mr. Applebys Tasche wiederzufinden. Dabei findet sie schließlich auch etwas, womit sie gar nicht gerechnet hätte: Sich selbst und ihr wirkliches Leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2022

Tiefgründiger als erwartet

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Das Äußere zeigt nicht immer, wie es innen drin aussieht. Das trifft sowohl auf Menschen als auch auf Bücher zu. Zugegeben, das Cover hat mich angezogen, habe ich doch auf eine locker-leichte Unterhaltungslektüre ...

Das Äußere zeigt nicht immer, wie es innen drin aussieht. Das trifft sowohl auf Menschen als auch auf Bücher zu. Zugegeben, das Cover hat mich angezogen, habe ich doch auf eine locker-leichte Unterhaltungslektüre gehofft. Frau Paris hat dann aber doch ein wenig mehr abgeliefert.

Dot arbeitet im Fundbüro, gehört anders als das ständig wechselnde Personal zum festen Stamm und geht in ihrem Job auf. Sachen sortieren, katalogisieren und mit ihren Besitzern zusammenbringen, das macht sie glücklich. Oder zumindest bietet es ihr Sicherheit und Halt in ihrer kleinen, gut organisierten und strukturierten Welt. Doch dann geschehen auf einmal mehrere Dinge gleichzeitig, die ihr kleines Kartenhaus zusammenstürzen lassen.

Man muss ganz klar sagen, dass es in diesem Buch weniger um das Fundbüro als um die gute Seele desselben geht. Denn Dot steht ganz klar im Mittelpunkt der Erzählung. Auch wenn Fundsachen und die damit verbundenen Erinnerungen und Träume eine große Rolle spielen, so steht doch alles im Zusammenhang mit der innerlich gebrochenen Frau und ihrer unverarbeiteten Vergangenheit.

Dot ist eine großartig gezeichnete Hauptfigur, ihr Denken und Fühlen wird auf eindringliche Art und Weise dargestellt und man fiebert förmlich mit ihr mit. Auch die Nebenfiguren haben mir gefallen, wenn auch nicht alle unbedingt sympathisch wirkten.

Leider entstehen vor allem im Mittelteil gewisse Längen, dafür hat mich das überraschende Ende dann aber doch noch entschädigen können.

Ja, in gewisser Weise ist es ein Wohlfühlroman, da es einen zuletzt mit einem wohligen Gefühl in der Brust verabschiedet. Bis dahin muss man aber einige emotionale Tiefen überwinden.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Sehr berührend

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[TW : Suizid, sexualisierte Gewalt, Gewalt, Tod, Verlust]

Nach einem schweren Verlust begibt sich Dot sozusagen in die innere Emigration. Sie kapselt sich vor der Welt ab. Ihr ganzes Leben widmet sie ...

[TW : Suizid, sexualisierte Gewalt, Gewalt, Tod, Verlust]

Nach einem schweren Verlust begibt sich Dot sozusagen in die innere Emigration. Sie kapselt sich vor der Welt ab. Ihr ganzes Leben widmet sie dem suchen und wiederfinden. Nur ihren eigenen großen Verlust, den ihres Vaters kann sie nicht vergessen. Zu tief ist die Wunde und zu groß die Lücke die er in ihrem Leben hinterlassen hat. Auch ihre Mutter verliert nach und nach etwas das ihr sehr viel bedeutet, nämlich ihre Erinnerungen.

Als Dot bei ihrem Job im Fundbüro einen älteren Mann kennenlernt der eine für ihn sehr wichtige Tasche verloren hat die Eigentum seiner Frau enthält setzt sie alles daran dem sympathischen alten Herren seine Tasche zurückzugeben und setzt damit auch ihren Job aufs Spiel. Doch sie ist der festen Überzeugung das sie Mr Appelby seine Tasche zurückgeben muss.

Dot und ihre Familie haben alle einen eigenen Weg um mit dem Verlust des Vaters bzw Ehemannes umzugehen. Dots Mutter, die allmählich alle Erinnerungen verliert und sich so dem Schmerz entzieht, Dot die sich dem Suchen und wiederfinden verlorener Dinge widmet und ihre Schwester die jegliches Chaos verabscheut und einen regelrechten Zwang nach allem sauberen und reinem entwickelt hat müssen sich im Laufe des Buches ihrer Vergangenheit und ihren Wunden stellen.


Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen auch wenn ich etwas ganz anderes erwartet habe. Ich war positiv Überrascht von der Handlung und der Komplexität der Figuren. Im großen und ganzen war es nicht der easy read den ich aufgrund des Titels und des Covers erwartet hatte, davon hatte mich der Klappentext schon abgebracht. Was ich allerdings geboten bekommen habe hat alle meine Erwartungen übertroffen. So konnte ich eine interessante, wenn auch etwas schrullige, jedoch durchaus liebenswerte Protagonistin und ihre Geschichte kennenlernen und habe jede Seite dieses berührenden Romans genossen.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Berührend

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Helen Frances Paris - Das Fundbüro der verlorenen Träume

Was soll ich zu diesem wundervollen Buch sagen. Der Titel fast es bereits auf grandiose Weise perfekt zusammen und das Cover rundet das Gesamtbild ...

Helen Frances Paris - Das Fundbüro der verlorenen Träume

Was soll ich zu diesem wundervollen Buch sagen. Der Titel fast es bereits auf grandiose Weise perfekt zusammen und das Cover rundet das Gesamtbild sehr ansprechend ab.

Durch die Umstände ihres Lebens landet Dot im Londoner Fundbüro und bleibt viel länger als sie selbst je gedacht hätte. Sie geht wie niemand sonst in ihrer Arbeit auf. Dabei vergisst sie sich selbst jedoch immer mehr - ihr Träume, ihre Ziele...
Erst als Mr. Appleby ins Fundbüro kommt und die Tasche seiner verlorenen Frau sucht, findet Dot auf Ihrer Suche danach auch wieder zu sich selbst.

Dots Geschichte ist so wunderschön erzählt. Die Geschichte fließt nur so dahin. Man könnte es auf der einen unspektakulär nennen aufgrund des ruhigen Erzählstils, aber das wäre zu kurz gegriffen.

Ein wirklich wundervolles Buch, das ich jedem nur an Herz legen kann.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Was man alles verlieren kann und wie man es wiederfindet

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Der Roman hat mir genau das gegeben, was ich von ihm erwartet habe. Eine Lebens- und Liebesgeschichte der Protagonistin Dot, die über viele Umwege schließlich im Londoner Fundbüro landet und sich dort ...

Der Roman hat mir genau das gegeben, was ich von ihm erwartet habe. Eine Lebens- und Liebesgeschichte der Protagonistin Dot, die über viele Umwege schließlich im Londoner Fundbüro landet und sich dort mit viel Engagement und Liebe ihrer Arbeit hingibt. Daneben gibt es Dots demenzkranke Mutter, die schwierige Beziehung zu ihrer Schwester, ihr soziales Leben allgemein sowie natürlich auch die Liebe. Der Schreibstil der Autorin ist immer schön, manchmal sehr poetisch, ab und an überschlagen sich die Ergeignisse, dann wirkt es etwas hektisch, was aber irgendwie auch zu unserer sonst eher ruhigen Protagonistin passt. Dot muss man ins Herz schließen. Sie hat ihre Eigenheiten und ihre Erfahrungen, die sie zu dem Menschen machen, der sie ist. Vieles davon kann man im Laufe des Romans verstehen und nachvollziehen, gegen Ende klärt sich alles auf. Der Roman wirkt dadurch sehr rund, aber ohne zu geplant zu wirken. Mein einziger Kritikpunkt ist ein Geschehen, in dem Dot psychisch etwas angeschlagen ist und sich einen Ausweg sucht, um mit der Situation klarzukommen (wer es schon gelesen hat: den Teil im Keller mit Absinth). Hier wirkt die Szenerie unglaubwürdig, die Handlungen scheinen nicht zur Protagonistin zu passen. Ansonsten ein herzergreifender Roman, der die wichtigen Dinge im Leben anspricht und auch für unsere Protagonstin Dot einen Weg zeichnet, den sie trotz der familiären Tragödien gehen kann. Der Roman hat - auch durch die Vergangenheit von Dot - etwas Französisches an sich, das mich an einige eher stille französische Romane erinnert hat - obwohl es von der englischsprachigen Autorin Helen Frances Paris geschrieben wurde.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Das Fundbüro der verlorenen Träume – ganz anders als erwartet

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Das Fundbüro der verlorenen Träume, von Helen Frances Paris

Cover:
Schön nostalgisch, die Farben gefallen mir und es passt zum Inhalt.

Inhalt und meine Meinung:
Dot hat im Londoner Fundbüro eine Aufgabe ...

Das Fundbüro der verlorenen Träume, von Helen Frances Paris

Cover:
Schön nostalgisch, die Farben gefallen mir und es passt zum Inhalt.

Inhalt und meine Meinung:
Dot hat im Londoner Fundbüro eine Aufgabe gefunden in der sie ganz und gar aufgeht. Von ihrer Familie und ihrem Umfeld hat sie sich ganz zurückgezogen.
Warum ? Das erfahren wir in der zweiten Hälfte des Buches erst so richtig.

Ist in der ersten Hälfte der Fokus noch auf das Fundbüro und alles drum herum gerichtet (was mit der Zeit ein bisschen zäh wird), macht es mich dann immer nachdenklicher.
Dann wird es meiner Meinung nach sogar dramatisch.
Es geht um die traurigen und ernsten Themen: Demenz und Suizid.
Da ich mit beidem in der Familie zu tun habe, war ich im ersten Moment wirklich geschockt, da ich nach dem Klappentext eher von einem heiteren Buch mit verschiedenen emotionalen Geschichten über die Fundstücke ausgegangen bin. Wie auch die Geschichte mit der verlorenen Tasche, des älteren Herren, vom Klappentext im Grunde gar nicht so wichtig ist.

Zum Glück gibt es dann ein wunderschönes Happy End das mich dann hier in diesem Fall wieder versöhnt hat.

Weiterhin hat das Buch auch gut aufgezeigt wie es manchmal in Familien so läuft. Man lebt nebeneinander her, steckt den anderen in Schubladen und (wenn man Glück hat) erkennt man rechtzeitig, dass diese Schubladen nur Fassaden sind.

Der Schreibstil gefällt mir gut. Dot ist eine sympathische Protagonisten deren Denk und Handlungsweise ich gut nachvollziehen konnte, wenn sie mich auch an manchen Stellen überrascht hat.

Autorin:
Helen Frances Paris ist künstlerische Leiterin des Londoner Theaters Curious. Sie hatte fast zehn Jahre lang eine Professur für Theaterwissenschaft an der Stanford University in Kalifornien inne und lebt jetzt wieder in Großbritannien.

Mein Fazit:
Ein Buch von dem ich etwas ganz anderes erwartet habe, das mich nach einigen Längen zu Beginn, dann total überrumpelt und überrascht hat.
Von mir 4 Sterne.