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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2022

Eine Frau in Indien

Die Hennakünstlerin
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Ich habe mich immer gefragt, wozu die Henna- Malerei eigentlich dient, denn schön fand ich sie noch nie. Aber im Roman wird deutlich, welch große Wirkung sie auf die Frauen und Männer haben kann, die in ...

Ich habe mich immer gefragt, wozu die Henna- Malerei eigentlich dient, denn schön fand ich sie noch nie. Aber im Roman wird deutlich, welch große Wirkung sie auf die Frauen und Männer haben kann, die in der indischen Tradition aufwachsen. Dass ein bestimmtes Bild, Verlangen wecken kann, sogar die Empfängnisbereitschaft steigern, warum nicht. Und Geschmack ist ja bekanntlich Definitionssache. Was wir schön finden, entscheidet nicht zuletzt unser kultureller Background. Die Hennakünstlerin vermittelt aber weit mehr als Ästethik.. Sie ist Psychologin, Kräuterkundige Krankenschwester und eine echte Künstlerin.
Den harten Weg einer traditionell erzogenen Bramahnin, die mit 15 verheiratet wird und ihrem unpassenden Ehemann aus purer Verzweiflung fortläuft und sich ein florierendes Geschäft aufbaut, zu verfolgen, hat mir Freude bereitet. Und zu mehr Verständnis der indischen Kultur und des Kastenwesens beigetragen. Ich freue mich immer über Bücher, die auch bilden. Dass die Autorin ihren ersten Roman erst mit zweiundsechzig Jahren veröffentlicht hat, finde ich bemerkenswert. Und erst recht, welchen Erfolg das Buch erringen konnte. Da hat bestimmt wieder Reese Witherspoons Bookclub seinen Teil beigetragen. Die Frau macht Romane durch ihre Empfehlung immer wieder zu Bestsellern.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Mainstream Massenware

Das Haus der stummen Toten
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Den Titel fand ich schon etwas befremdlich und er passt auch eigentlich nicht zur Story. Was mir gut gefallen hat, ist die beklemmende Atmosphäre in besagtem Haus. Dass die Protagonistin keine Gesichter ...

Den Titel fand ich schon etwas befremdlich und er passt auch eigentlich nicht zur Story. Was mir gut gefallen hat, ist die beklemmende Atmosphäre in besagtem Haus. Dass die Protagonistin keine Gesichter erkennen kann ist natürlich ebenfalls eine gute Idee.Das habe ich so auch noch nie gelesen. Sie hat den Mörder ihrer Großmutter gesehen, aber würde ihn nicht wieder erkennen, selbst wenn er ihr gegenübersteht. Sehr gruselig. Dass das Angst macht ist verständlich. Aber leider kommen dann weniger überzeugende Passagen. In einen Küchenaufzug gestoßen zu werden, zu wissen, ob ich wirklich geschubst wurde, oder mir das nur eingebildet habe. Hä? Total die Orientierung zu verlieren, dem eigenen Freund nicht zu vertrauen und doch in seine Hände zu begeben, den Notar bei seltsamen Telefonaten zu belauschen, ohne daraus Konsequenzen zu ziehen? Schon alles sehr spooky.
Im weiteren Verlauf hat mich der Roman nicht wirklich gefesselt, denn ich fand die Personen nicht überzeugend lebendig. Aber die Story ist gut geplottet und liest sich flüssig. Trotzdem kein Thriller, der mir im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Na, wenn das Freunde sind

Freunde. Für immer.
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Fünf Freunde sollt ihr sein … aber sind sie wirklich so gute Freunde? Sind sie gute Menschen? Oder einfach Leute, die durch ein Geheimnis aneinander gekettet, einander irgendwie aushalten müssen? Keiner ...

Fünf Freunde sollt ihr sein … aber sind sie wirklich so gute Freunde? Sind sie gute Menschen? Oder einfach Leute, die durch ein Geheimnis aneinander gekettet, einander irgendwie aushalten müssen? Keiner der Fünf ist wirklich sympathisch. Und je besser ich sie kennenlerne, desto weniger mag ich sie.
Immer mehr Schwierigkeiten und schließlich taucht sogar ein noch hässlicher Charakter auf: der unsägliche Finch.
Wenn so die angesagten Cliquen sind, fragt man sich, wer möchte da dazugehören? Kann man das nur verstehen, wenn man Amerikaner:In ist?
Aber wie auch immer. Mit dem Plot hat sich die Autorin viel Mühe gegeben, das Ende überrascht. Aber zwischendrin hatte ich Mühe am Ball zu bleiben. Ganz einfach, weil mich die Charaktere so wenig interessiert haben. Und das ist auch bis zum Schluss so geblieben. Ich würde kein weiteres Buch der Autorin lesen. Gut konstruiert ist noch lange kein lesenswerter Roman.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Fade, wie ein altbackenes Croissant

Bonjour Agneta
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Ich habe abgebrochen. Nach 120 Seiten, in denen ich leider keinerlei Interesse aufbauen konnte an einer unmotivierten, orientierungslosen Protagonistin und ihren ach so unkonventionellen französischen ...

Ich habe abgebrochen. Nach 120 Seiten, in denen ich leider keinerlei Interesse aufbauen konnte an einer unmotivierten, orientierungslosen Protagonistin und ihren ach so unkonventionellen französischen Bekanntschaften, habe ich aufgegeben. Ich kann den Hype um die Autorin nicht verstehen. Not my cup of tea. Womöglich kriegt Agneta noch die Kurve und findet Sinn in ihrem leeren Leben, aber mir ist es zu mühselig, darauf zu warten. Wenn das Schwedens Bestseller ist, dann gute Nacht. Es gibt doch wahrhaftig genügend großartige AutorInnen, warum sind es so oft die flachsten, uninspiriertesten Romane, die gelesen werden? Ich versteh das nicht und es deprimiert mich ziemlich. Ich hoffe, das ist kein 1:1 Sinnbild unserer Gesellschaft, das wäre grausam. Annie Ernaux, Alex Schulman, Aris Fioretos wer liest euch?
Ich habe wirklich nichts gegen Feel-Good-Bücher und coming of age frauenbewegte Romane. Aber das hier ist für mich ein Weder-Noch.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Banal

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Wieder einmal muss ich mich wundern, warum gerade dieser Roman in zwanzig Sprachen übersetzt wird, wo es doch so viele Bücher gibt, die bedeutend besser, geschrieben und viel interessanter sind.
Liegt ...

Wieder einmal muss ich mich wundern, warum gerade dieser Roman in zwanzig Sprachen übersetzt wird, wo es doch so viele Bücher gibt, die bedeutend besser, geschrieben und viel interessanter sind.
Liegt es am Thema? Hollywood-Diva, Sex, Glamour?
Ganz ehrlich: ich fand das Buch ziemlich langweilig. Evelyn Hugo, das Kunstprodukt heiratet sieben Mal. Sie hatte große Brüste und liebte eigentlich eine Frau. So what! Das wäre vielleicht in den sechziger Jahren spannend gewesen, aber heute darüber zu lesen ist schlicht banal. Natürlich war es damals schwer, bisexuell, schwul oder lesbisch zu sein. Aber Evelyn Hugos Geschichte hat wenig Charme, gar keine Witz und nicht einmal die tragischen Momente brachten mich ins Mitgefühl. Denn der Stil ist staubtrocken, die Figuren wenig lebendig und die Story atmet nicht. „BookTok-Erfolge“ werde ich von nun an eher meiden.

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