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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2022

Ein neuer Ansatz

Was Männer kosten
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Das Patriarchat kostet uns Freiheit, Entfaltungsmöglichkeiten, manchen von uns Sicherheit im öffentlichen Raum, Repräsentation und nimmt vielen von uns die Möglichkeit einfach wir selbst sein zu können. ...

Das Patriarchat kostet uns Freiheit, Entfaltungsmöglichkeiten, manchen von uns Sicherheit im öffentlichen Raum, Repräsentation und nimmt vielen von uns die Möglichkeit einfach wir selbst sein zu können. Boris von Heesen erklärt, dass das Patriarchat uns aber auch sehr viel Geld kostet.
Anfangs war ich wirklich skeptisch, weil es sich etwas geschmacklos angefühlt hat Aspekte wie Partnerschaftsgewalt an Geld zu messen, aber vielleicht braucht es die finanzielle Ebene, zusätzlich zu den anderen, auch noch. Der Ansatz war auf jeden Fall interessant und für mich etwas ganz Neues.
Das Buch ist sehr schnell lesbar und bietet spannende Fakten und schockierende Zahlen. Die Herleitung der Zahlen ist gut erklärt und durch übersichtliche Graphiken verliert man auch nicht den Überblick.
Den Titel finde ich eher provokant und er schreckt wahrscheinlich genau diejenigen ab, die das Buch eigentlich lesen sollten. Bei diesem Titel werden das Buch wahrscheinlich nur diejenigen lesen, die sich eh schon gut mit den gesellschaftlichen Strukturen auskennen und gerade diejenigen, die von dem Buch enorm profitieren würden, werden es eher nicht lesen.
Nichtsdestotrotz füllt das Buch eine Marktlücke, erweitert die Perspektive, setzt Dinge in einen neuen Kontext und bietet eine weitere Argumentationsebene, um für gesellschaftlichen Fortschritt zu kämpfen.
Ein neuer Blick auf ein bekanntes Problem.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Authentisch und humorvoll

Fünfzehn Tage sind für immer
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Die Leseprobe hatte mich schon total begeistert und ich konnte es kaum erwarten, endlich weiterzulesen. Ich wollte die Protagonisten die ganze Zeit knuddeln und ihnen sagen, dass sie okay sind, wie sie ...

Die Leseprobe hatte mich schon total begeistert und ich konnte es kaum erwarten, endlich weiterzulesen. Ich wollte die Protagonisten die ganze Zeit knuddeln und ihnen sagen, dass sie okay sind, wie sie sind. Die beiden haben mein Herz mit ihrer zuckersüßen Art erobert und ich will mehr davon lesen.

Der Schreibstil war sehr persönlich und unaufgeregt. Als würde man direkt in Felipes Kopf blicken. Es war total authentisch und richtig schwer, das Buch mal zur Seite zu legen. Als hätte jemand sein gesamtes Herzblut in den Text gesteckt.

Was mich persönlich leider etwas gestört hat, ist dass bei beiden Jungs hauptsächlich die Mütter Bezugspersonen zu sein schienen. Das sind halt leider sexistische Stereotype die repliziert werden und mich nervt diese "Das Kind gehört zu Mutter" Mentalität persönlich einfach extrem. Ansonsten mochte ich ihr soziales Umfeld total. Es war absolut nicht perfekt, aber es fühlt sich einfach realistisch und nachvollziehbar an.

Manchmal hatte ich ein bisschen das Gefühl, als wäre ich theoretisch schon zu alt für das Buch, aber es war so niedlich und unterhaltsam und ich musste häufig vor Freude quietschen. Ich glaube das Buch steht in direkter Verbindung zu meinem Teenager-Ich.

Ansonsten ist die Geschichte wirklich unfassbar humorvoll, süß und herzergreifend und geht sensibel mit schwierigeren Themen um.

Mich hat es wirklich gut unterhalten und berührt und ich könnte gerne noch stundenlang weiterlesen. Bei mir ist es jetzt schon ein paar Tage her, dass ich das Buch beendet habe, aber die beiden gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich wäre auch voll für eine Fortsetzung!

Ich kann das Buch allen, die eine süße, sensible und unterhaltsame Geschichte über zwei ganz besondere Jungs lesen wollen zu 100 % empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Innovativer Auftakt

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Ich tue mir immer wieder schwer, den ersten Band einer Reihe zu bewerten, da die Geschichte ja noch nicht abgeschlossen ist und noch viel offen ist. Aber bis jetzt bin ich von den Protagonist:innen, der ...

Ich tue mir immer wieder schwer, den ersten Band einer Reihe zu bewerten, da die Geschichte ja noch nicht abgeschlossen ist und noch viel offen ist. Aber bis jetzt bin ich von den Protagonist:innen, der Welt und dem Handlungsrahmen positiv überrascht.

Ich hatte einfach genug von diesen „random Waisenmädchen findet heraus, dass es auserwählt ist eine Welt zu retten, von der es nichts wusste, trifft einen random Typen der dunkel, sexy, geheimnisvoll und arrogant ist, und rettet die Welt obwohl gefühlt jede:r Statist:in besser qualifiziert gewesen wäre“- Fantasy. Da hat mich dieser Klappentext sofort gepackt und das Cover hat mir auch sehr gut gefallen.

Das Buch ist innovativ, leicht zu lesen, vielseitig und hat mir ein paar nette Lesestunden beschert. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich in der Welt zu orientieren und manchmal bin ich mit den vielen Fantasy-Worten etwas durcheinandergekommen, aber bei so einer detaillierten Welt ist das auch kein Wunder. Die Autorin hat hier nicht nur ein Buch geschrieben, sondern eine ganz neue Welt erschaffen. Nachdem ich diese Art der Fantasywelt noch nicht kannte, haben sich auch die Plottwists und Handlungsstränge, die ich in vielen Fällen wirklich nicht kommen sehen habe, sehr natürlich entfaltet.

Zeitweise war mir die Stimmung etwas zu düster, aber wer den Klappentext gelesen hat, kann sich vorstellen, dass das bei der Handlung durchaus passt.

Die Figuren wirkten authentisch, auch wenn sie nicht immer sympathisch waren. Sie waren echt. Und ich fand es total erfrischend, dass endlich mal eine Frau einen höheren sozialen Status hat, als der Mann.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Persönliche Einblicke in die Biographie einer bewundernswerten Frau

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
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Bernardine Evaristo ist seit Girl, Woman, other wahrscheinlich jedem literaturinteressierten Menschen ein Begriff. Ich habe das Buch damals verschlungen und war dementsprechend neugierig auf Manifesto. ...

Bernardine Evaristo ist seit Girl, Woman, other wahrscheinlich jedem literaturinteressierten Menschen ein Begriff. Ich habe das Buch damals verschlungen und war dementsprechend neugierig auf Manifesto.

Das Cover hätte mich persönlich nicht angesprochen, wenn ich nicht schon Fan der Autorin wäre. Als begeisterte Leserin weiß ich allerdings, dass alleine der Name Bernardine Evaristo auf einem Cover ein Highlight bedeutet. Bei ihr braucht man keinen Schnickschnack, weil sie als Person aussagekräftig genug ist.

Der Sprachstil war wirklich angenehm zu lesen und sie erzählt ihre Geschichte, trotz einiger härteren Themen mit einer Leichtigkeit, sodass man nur die Seiten fliegt. Aber das sollte bei einer Autorin ihres Kalibers nicht weiter überraschen.

Was mich allerdings überrascht hat, war der persönliche, ehrliche und fast schon intime Einblick, den sie uns in ihr Leben ermöglicht hat. Neben einigen Anekdoten aus ihrer Kindheit, dem Aufdecken strukturellen Missstände und einen differenzierten Einblick in die englische Literaturszene, werden auch die Geschichten hinter der Entstehung ihrer Werke genauer betrachtet.

Ein weiteres Highlight waren für mich die Familienfotos, die das Buch zu etwas persönlichem gemacht hat. Über eine Familie zu lesen ist eine Sache. Die Familie zu sehen, ihre Körpersprache, ihre Mimik und den Blick ihrer Augen zu betrachten, macht das ganze noch „echter“.

Ich kann das Buch jedem Menschen empfehlen, der die Geschichte hinter der preisgekrönten Autorin und ihrer Werke kennenlernen will. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Neue Perspektiven und die Frage nach Zugehörigkeit

Zusammenkunft
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Da das Buch wirklich sehr kurz und der Sprachstil angenehm ist, habe ich es sehr schnell durchlesen können. Anfangs hat es ein bisschen gedauert, bis ich in der Story drinnen war. Durch die voneinander ...

Da das Buch wirklich sehr kurz und der Sprachstil angenehm ist, habe ich es sehr schnell durchlesen können. Anfangs hat es ein bisschen gedauert, bis ich in der Story drinnen war. Durch die voneinander unabhängigen Szenen habe ich eine Weile gebraucht, um den Kontext und den Zusammenhang zu verstehen, Aber umso länger ich in dem Buch gelesen habe, umso genialer fand ich den Aufbau.

Augenblick um Augenblich – Szene um Szene – wächst so das Bild einer Gesellschaft, die sich Schritt für Schritt als unsere Realität entpuppt. Durch das gezielte Auslassen von Szene wird der Fokus auf das scheinbar Selbstverständliche gerichtet und Aspekte unseres Zusammenlebens beleuchtet, die sonst untergehen.

Meine Lebensrealität unterscheidet sich gravierend von dem Leben der Protagonistin und ich konnte ihre Handlungen nicht immer verstehen, aber sie wirkte wie eine authentische Protagonistin, die mir eine neue Perspektive eröffnen konnte. Die Stimmung wirkte auf mich schwermütig, fremdgesteuert, als würde die Protagonistin die Welt durch eine Glasscheibe betrachten. Als wäre sie dabei, aber kein Teil dieser Gesellschaft. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt.

In „Zusammenkunft“ wird die Frage nach Zugehörigkeit und Identität gestellt. Verschiedene Gedankengänge und neue Perspektiven werfen eine Menge Fragen auf, die ich auch nach dem Lesen noch immer nicht beantworten kann und lassen mich auch ein bisschen unbefriedigt zurück.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es für mich ein komplett neuer Stil war und, obwohl das Thema ernst ist, konnte mich die schöne Sprache und die sensiblen Gedankengänge von dem Buch begeistern.

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