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Veröffentlicht am 10.05.2022

Keine Verbindung zu Charakteren oder Story aufgekommen

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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„Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ von Maxim Leo klang für mich erstmal interessant, da das Buch als „eine rasante, anrührende und ungemein vergnügliche Hochstaplergeschichte“ angepriesen wurde, leider ...

„Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ von Maxim Leo klang für mich erstmal interessant, da das Buch als „eine rasante, anrührende und ungemein vergnügliche Hochstaplergeschichte“ angepriesen wurde, leider habe ich davon nicht viel mitbekommen und daher nach etwas über einem Drittel abgebrochen.
Michael Hartung, der eine Videothek besitzt, die kaum Geld einbringt, bekommt zum 30jährigen Jubiläum des Mauerfalls Besuch eines Journalisten, um einer Massenflucht aus der damaligen DDR nachzugehen. Hartung dementiert alles, ehe er sich doch auf die Geschichte einlässt, nachdem ihm 2000 Euro geboten werden. Und auf einmal wird er als Held gefeiert und findet sich in Fernsehshows wieder. Doch dann taucht Paula auf, die damals als Kind in der S-Bahn saß und sich nun bedanken will – und beide verlieben sich ineinander. Wäre da nicht die große Lüge.
An sich klang es recht spannend, doch schon der Einstieg fiel mir schwer. Erstmal wird immer nur von Hartung gesprochen und auch andere Charaktere, wie der Journalist Alexander Landmann, werden mit Nachnamen betitelt, was ich ungewöhnlich und auch irgendwie anstrengend finde. Wieso nutzt der Autor nur die Nachnamen und nicht die Vornamen, wie es üblich ist? Dazu kommt, dass Hartung eigentlich nur auf Geld aus ist, ständig trinkt und das auch recht früh und irgendwie auf nichts Lust hat. Nur Filme gucken, schlafen und trinken. Landmann wird hier als unseriöser Journalist dargestellt, der einfach seine Story rausbringen will, ohne sich richtig an Fakten zu halten und später, als er weiß, dass er einen Fehler begangen hat, noch mehr Lügen aufbaut. Vergnüglich fand ich das Buch daher überhaupt nicht. Vielleicht wird es später unterhaltsamer und lustiger, aber im ersten Drittel war davon absolut nichts zu merken. Dafür gab es einen über 50jährigen Protagonisten, der seinen Ruhm durch die Lügen genießt, trinkt und nicht mal mitbekommen hat, wie seine eigene Tochter erwachsen geworden ist und schon eigene Kinder hat.
Ich gebe dem Buch gutgemeinte zwei Sterne, weil die Idee sicherlich interessant ist, es an der Umsetzung aber eindeutig hapert.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Mehr Liebesgesülze mit Selbstzweifeln als Teil der tollen Reihe

Midnight Chronicles - Seelenband
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Nachdem ich die Midnight Chronicles Reihe bislang absolut verschlinge und gerade nach dem Ende von „Dunkelsplitter“ unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, konnte ich es kaum erwarten „Midnight Chronicles ...

Nachdem ich die Midnight Chronicles Reihe bislang absolut verschlinge und gerade nach dem Ende von „Dunkelsplitter“ unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, konnte ich es kaum erwarten „Midnight Chronicles – Seelenband“ von Bianca Iosivoni und Laura Kneidl zu lesen. Leider war dieses Buch eine einzige Enttäuschung. Es kam für mich eher als Lückenfüller rüber, um irgendwie den Dreh zu bekommen, wie man die Story um die vermissten Hunter und Niall, Roxys Bruder, unterbringen kann. Außerdem war das Buch eigentlich eine reine Liebesgeschichte mit einem Hauch Geister und anderen übernatürlichen Wesen. Das, was ich an der Reihe bislang so geliebt habe, war hier einfach nicht zu finden. Leider… Stattdessen war es einfach größtenteils kitschig, weil sich Ella und Wayne ja so lieben, aber nicht zusammen sein können und beide ihre Zweifel an sich selbst haben. Also eher wie jeder New oder Young Adult Roman. Nur dass zwischendurch eben doch mal ein wenig Midnight Chronicles Flair durchsickerte, weil man ja irgendwie die Geschichte rund um Roxy, ihren vermissten Bruder und den damit verbundenen entflohenen Geistern weiter vorantreiben musste. So gerne ich Ella und Wayne in den Vorbänden auch gemocht hatte, auch wenn diese ja nur Nebencharaktere gewesen waren, so ist dieser Band wirklich überflüssig.
Die Story selbst beginnt auch nicht erst nach Band drei, sondern schon irgendwie mitten im Vorgänger, denn es startet mit Waynes Auftauchen aus Band drei und der Leser erlebt nun das Geschehen aus Ellas und Waynes Sicht, die nach Roxys und Shaws Abreise, in Prag bleiben. Ella ist nach wie vor nicht über die Tode ihres Vaters und von Owen hinweggekommen, sodass sie versucht, das Tor zur Geisterwelt zu öffnen und sich währenddessen von Wayne fernzuhalten, da sie sich wegen ihrer Liebelei mit diesem die Schuld an Owens Tod gibt. Dieser wiederrum hat mit sich und seinem körperlichen Zustand zu kämpfen, denn nach dem Blutbad in Edinburgh kann er sein Bein nicht mehr richtig belasten und hat dauerhafte Schmerzen, was für den Blood Hunter eine absolute Tragödie ist. Und da bin ich schon bei den ersten Problemen in dem Buch. Die ganze Zeit liest man nur, wie er sich wertlos fühlt, weil er keine Vampire mehr jagen kann, und wie sie in Selbstmitleid zerfließt, weil Owen sie geliebt hat und gestorben ist, weil sie nur Augen für Wayne hatte. Fast das ganze Buch über… Das war einfach nur anstrengend. Ich war gerade von Ella weitestgehend genervt. Auch wegen ihrem Hin und Her mit Wayne, der sich um sie bemüht, sie sich aber nicht überwinden kann. Dazu wurde es immer wieder unglaublich kitschig, weil sie sich ja so sehr lieben und es gab Einblicke in sie Vergangenheit, wo das mit den beiden angefangen hatte und über einen kleinen Zeitraum der Beziehung. Dazu gab es ziemlich explizit geschriebene Sexszenen, die so auch nicht hätte sein müssen. Es stört mich nicht, sowas in Büchern zu lesen, das hatte mir im letzten Band auch nicht missfallen, aber es muss eben passen und hier tat es das einfach nicht, weil das Buch einfach wie New Adult zu lesen war und sowas wünsche ich mir nicht, wenn ich ein Fantasybuch lese. Schon klar, es ist Romantasy, also mit einer Romanze gemischt, aber es besteht schon ein großer Unterschied zu den anderen Büchern, wo die Liebesgeschichten in die Story eingewoben werden und es zum Verlauf passt und zu einer reinen Liebesgeschichte, wo die Geisterwelt und alles, worum sich die anderen Bänder drehen, nur nebensächlich abgehandelt werden, als sei es eine Pflichtaufgabe. Zudem habe ich mich die ganze Zeit, als Ella versucht hat, das Portal zu öffnen, nichts aus Roxys Situation gelernt hat. Immerhin muss diese Geister jagen, die sie ausversehen frei gelassen hat, weil sie solchen Mist abgestellt hat. Und was macht Ella? Fast dasselbe, nur noch schlimmer, weil sie es, anders als Roxy, sogar bewusstmacht, denn sie weiß, dass sie als Lebende nichts in der Geisterwelt zu suchen hat. Denn das ist ein ungeschriebenes Gesetz der Soul Hunter. Da fasse ich mir auch nur an den Kopf.
Für mich war das Buch leider eine absolute Enttäuschung, aber das wird mich nicht davon abhalten, die Reihe weiterzuverfolgen, da ich die Vorbände ja alle geliebt habe und ich unbedingt wissen will, wie es mit Roxy und Shaw weitergeht, gerade nach dem fulminanten Ende von Band drei. „Seelenband“ kann ich aber nur zwei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Protagonistin war nicht mein Fall

10 Wahrheiten und ein Happy End
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Für mich war „10 Wahrheiten und ein Happy End“ von Ashley Elston leider eine Enttäuschung. Nachdem ich so viel Gutes über den ersten Band „10 Blind Dates für die große Liebe“ gehört hatte, dachte ich, ...

Für mich war „10 Wahrheiten und ein Happy End“ von Ashley Elston leider eine Enttäuschung. Nachdem ich so viel Gutes über den ersten Band „10 Blind Dates für die große Liebe“ gehört hatte, dachte ich, ich gebe diesem Buch eine Chance, da man die Teile unabhängig voneinander lesen kann. Zwar erfährt der Leser ein paar Details aus dem ersten Band, aber auch ohne das Vorwissen habe ich alles gut verstanden, da jede Geschichte in sich geschlossen ist.
In diesem Band geht es um Olivia, die als Zweitbeste ihrer Schule ihren Abschluss feiern will. Leider hat sie durch ihr eigenes Versagen einen Kurs nicht erfüllt, weswegen ihr Abschluss nun in Gefahr gerät. Um dies zu verhindern, will sie mit der Hilfe ihrer drei besten Freunde den Golfkurs heimlich nachholen. Doch da gibt es Probleme. Zum einen ihre kontrollsüchtige Mutter und zum anderen ein süßer Typ, der ihr den Kopf verdreht.
Ich war gespannt darauf, wie Olivia diesen Kurs in so einer kurzen Zeitspanne ganz still und heimlich wiederholen möchte, denn ihre Familie ist nicht nur riesig, sondern auch sehr neugierig und mischen sich auch in alles gerne ein. Das muss man schon mögen. Die Lösung war leicht gefunden: Während Olivia bei einem Golfturnier aushilft, der nur wenige Tage geht, kümmern sich ihre Freunde abwechselnd um ihr Handy, denn ihre Mutter schreibt ihr gefühlt jede Sekunde eine Nachricht und verfolgt ständig ihren Aufenthaltsort. Und da komme ich schon zu meinem ersten Kritikpunkt: Die Mutter war eine unglaubliche Helikoptermutter, sogar noch schlimmer. Sie hat wirklich alle paar Sekunden geschrieben, hat ihr fast schon vorgeschrieben, was sie anzuziehen hat, hat ihren Standpunkt andauernd kontrolliert, gesagt wann sie wo zu sein hat usw. Das war absolut anstrengend zu lesen und ging überhaupt nicht. Die Mutter war mir unglaublich unsympathisch. Und wie heißt es so schön: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Mit Olivia wurde ich auch nicht wirklich warm. Angeblich nimmt sie die Schule so extrem ernst, aber den Golfkurs hat sie total vernachlässigt. Und dann gibt ihr der Coach eine Chance, das wiedergutzumachen und ihren Abschluss zu retten und sie nimmt es immer noch nicht ernst. Lieber schleicht sie sich heimlich auf die Partys ihrer Freunde und kommt ständig zu spät. Sie kommt mir immer so egoistisch und undankbar rüber. Auch ihre Freundschaft zu Wes, Charlie und Sophie kommt sehr einseitig rüber. Die drei helfen ihr und sind immer für sie da, aber Olivia scheint immer nur auf sich zu achten. Leo hingegen fand ich gut gelungen. Er war ein sympathischer Protagonist, der immer ein offenes Ohr zu haben scheint und sich Gedanken um andere macht. Ich habe auch gedacht, dass das Buch sich mehr um die Liebesgeschichte dreht und das Chaos um Olivias Abschluss eben drum herum geschieht, aber das war nicht der Fall. Der größte Teil des Buches handelt nur um Olivia, wie sie versucht, die Heimlichtuerei durchzuziehen, wie sie daran fast verzweifelt, wie sie sich auf dem Golfturnier langweilt usw. Die Beziehung der beiden wird nur sehr nebensächlich aufgefasst, was ich sehr schade fand. Dadurch kam für mich auch nicht wirklich das Gefühl rüber, dass zwischen den beiden wirklich Etwas ist. Es war einfach zu wenig. Dann wurde immer gesagt, wie groß das Drama wäre, wenn die Familie herausfindet, was los ist. Aber das war auch nur heiße Luft und am Ende nichts. Ebenfalls wurde das Thema um die Bösen Joes immer aufgeputscht und am Ende wurde das auch irgendwie völlig ignoriert, obwohl das ja auch immer so präsent und riesig war. Mit dem Ende bin ich auch nicht zufrieden, denn da wurde mir zu viel auf Friede-Freude-Eierkuchen gemacht. Das hat einfach nicht gepasst und war viel zu viel. Mal davon abgesehen, dass Olivia in meinen Augen einfach keine Entwicklung gemacht hat, die dieses Ende gerechtfertigt hätte.
Leider kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben, da es einfach eine Enttäuschung war und die Beziehung zwischen Olivia und Leo einfach zu oberflächlich gestaltet wurde, weil das Hauptaugenmerk auf die unsympathische Olivia und ihr großes Drama gelegt wurde.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Leider eine Quälerei

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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Da mich „The promises we made – Als wir uns wieder trafen“ von Simona Ahrnstedt aufgrund vertauschter Geschlechterrollen angesprochen hat, musste ich das Buch unbedingt lesen. Denn so oft kommt es nicht ...

Da mich „The promises we made – Als wir uns wieder trafen“ von Simona Ahrnstedt aufgrund vertauschter Geschlechterrollen angesprochen hat, musste ich das Buch unbedingt lesen. Denn so oft kommt es nicht vor, dass eine Frau der Bodyguard ist und einen Mann beschützen muss. Doch leider kam sehr schnell die Ernüchterung.
Ich weiß nicht, was das ist, dass inzwischen in allen Büchern immer so viel Drama wie möglich reingepackt werden muss. Es scheint keine Grenze mehr zu geben und das war auch leider hier so. So haben nicht nur die zwei Hauptcharaktere mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, sondern auch jeder Nebencharakter. So hat Dessies beste Freundin eine Schwester, die einen gewalttätigen Ehemann hat, vor dem sie sich mit ihrem Kind versteckt und von dem sie vergewaltigt und misshandelt wurde, und ihre eigene Schwester ist ebenfalls ängstlich ihrem Exmann gegenüber. Dazu kommen noch Dessies eigene Dramen, wie ein schiefgelaufener Einsatz in der Türkei, und ihrer verzwickten Vergangenheit, die auch mit Sam zu tun haben, mit dem sie als Teenager zusammen gewesen war. Natürlich ist in ihrer Sicht er der böse, während er zu dem Vorfall noch einmal andere Erinnerungen hat, mit denen er auch 15 Jahre später noch kämpft. Zudem muss sich Sam immer wieder mit Rassismus auseinandersetzen. Ganz viele Probleme und noch mehr Drama, dass während den Seiten immer wieder aufgebauscht wird und das oftmals viel zu künstlich.
Zudem denken Sam und Dessie trotz des Vorfalls immer wieder, dass sie beide eine so tolle Beziehung damals geführt hatten. Aber so mehr Seiten vergingen, umso weniger kam das rüber. Stattdessen war alles rein körperlich. Wenn sie sich an etwas zurückerinnert haben, dann ging es immer nur um Sex. Aber auch in der gegenwärtigen sich langsam aufbauenden Beziehung der beiden war immer alles rein körperlich. Chemie war absolut keine rübergekommen, nur dass sie sich beide gerne die Zunge in den Hals steckten und sich gegenseitig an den unterschiedlichsten Orten vernaschten. Und trotzdem wollte man ja nicht zusammen sein, weil sich der eine vom anderen betrogen fühlte und Dessie aufgrund ihres Jobs und ihrer aktuellen Lage mit der Türkei nicht mit ihm zusammen sein durfte und wollte. Andauernd wurde wiederholt, wie sie ja ihre Schutzwälle um sich aufgebaut hatte und wie stark sie doch an sich sei und trotzdem war sie nur am jammern. Ebenso wie Sam sich auch gefühlt 80 Prozent des Buches, wo es mal nicht um Sex ging, einerseits wie so ein toller Pfau präsentierte und anderseits andauernd nur Selbstzweifel und -mitleid hatte, weil alle in ihm ja nur einen Ausländer sehen würden.
Das Buch hätte so spannend sein können mit dem Thema Rassismus, getauschten Geschlechterrollen und allem, aber da war nur Gejammer oder Sex. Dazu kam, dass so viel angesprochen wurde, wie eben Gewalt Frauen gegenüber, Rassismus und wie falsch alles ist, was ja auch stimmt und auf das aufmerksam gemacht werden sollte, und dann werden Reisen, auf denen Menschen geschützte und teilweise gefährdete Tierarten nur zum Spaß jagen und töten können, als vollkommen harmlos und normal angepriesen. Da passt so einiges zusammen, auch nicht das Ende, was mit miesen Erläuterungen und komischen Zusammenhängen versucht wurde zu erklären. Zudem haben sehr viele Sachen am Ende gefehlt, die mit der Story zusammenhängen. Wo am Anfang des Buches viel unnütz erklärt und viel Langweiliges geschrieben wurde, so hat am Ende einfach noch zu viel gefehlt.
Ich kann dem Buch nur gutgemeinte zwei Sterne geben aufgrund der ans ich interessanten Idee mit einem weiblichen Bodyguard, aber ich musste mich viel zu sehr durchquälen als dass ich dem Buch mehr geben könnte.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Anstrengende Protagonistin und viel zu langatmig

Für immer und ein Wort
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„Für immer und ein Wort“ von Anne Sanders war für mich eine einzige Enttäuschung. Die ersten Seiten klangen noch ganz vielversprechend, da Annie auf der Hochzeit ihres Exmannes ist, was ich sehr ungewöhnlich ...

„Für immer und ein Wort“ von Anne Sanders war für mich eine einzige Enttäuschung. Die ersten Seiten klangen noch ganz vielversprechend, da Annie auf der Hochzeit ihres Exmannes ist, was ich sehr ungewöhnlich fand und man schnell gemerkt hat, dass sie damit weder glücklich noch über ihn hinweg war. Doch leider konnte sich dieser Eindruck nicht lange halten. Stattdessen war ich schnell von der Protagonistin genervt, die Handlung war unglaublich langatmig und langweilig, es passierte absolut gar nichts, nur dass Annie in dem Notizbuch, dass sie in einer Letterbox gefunden hat, liest und sich da hineinfantasiert. Nach einem Drittel haben sich Annie und Jack dann endlich mal getroffen. Solange gab es unnötigen Input. An sich ist es ja schön, die verschiedenen Charaktere kennenzulernen, aber das war viel zu viel, zu umschweifend und absolut unnütz für die Geschichte. Und so langsam wie alles erst voranging, so wurde am Ende alles ganz schnell und holprig zu Ende gebracht, sodass dann viele wirklich wichtige und für den Leser interessante Dinge ausgelassen wurden. Da hätte es einen deutlich besseren Weg geben müssen.
Mit Annie wurde ich nicht ganz warm, auch wenn sie sich ab der Hälfte des Buches durchaus ein wenig entwickelt hat, aber mir war das zu wenig. Vor allem fand ich sie gerade am Anfang sehr anstrengend. Sie war anfangs geradezu besessen von ihrem Exmann Finley, nur um sich dann in eine andere Besessenheit zu stürzen. So war sie völlig verrückt nach diesem Notizbuch und hat alles Mögliche hineinfantasiert, wer diese Person ist, den sie auch unbedingt treffen wollte. Konnte ja nur ein gutaussehender Mann sein, den sie zufällig im Moor, wo sie dieses gefunden hatte, gesehen hatte. Dabei wusste sie ja nicht einmal, wie lange das Buch dalag und es hätte auch von einem ganz alten Mann oder einem Teenager sein können. Aber sie war einfach krankhaft von allem besessen, wie vorher von ihrem Exmann. Ganz schrecklich… Und dann hat Annie mit einer Entscheidung alles getoppt. Ich war da wirklich sprachlos. Ich war von ihr die ganze Zeit nicht sonderlich begeistert, aber sie hatte sich wirklich entwickelt und dann handelt sie einfach wieder komplett dämlich und auch unpassend zu ihrer Entwicklung und ihren vorherigen Gedanken und Gefühle. Allerspätestens da war das Buch für mich unten durch. Jack hatte mir da durchaus besser gefallen. Er hatte sich um seinen kranken Bruder gekümmert, bis dieser starb, und hat dadurch seine Familie verloren, da seine Frau sich deswegen von ihm getrennt hat. Er ist mehr ein Einzelgänger, liebt aber seine Tochter und Mutter über alles und findet nur schwer Worte. Die meiste Kommunikation zwischen Annie und Jack lief durch Nachrichten oder Briefe, wodurch ich keine wirkliche Chemie feststellen konnte. Mir haben die persönlichen Interaktionen gefehlt, da diese wirklich viel zu wenig waren und selbst da sind keine Funken übergesprungen. Die Nebencharaktere waren auch nicht sonderlich meines. Annies Mutter war unglaublich anstrengend und zum Fremdschämen. Ihre beste Freundin war für mich teilweise keine Freundin, weil sie etwas bewusst von Annie ferngehalten und diese belogen hat, was für mich in diesem Bereich absolut unverständlich ist, gerade auch wie diese immer mit dem Thema umgegangen ist. Mehr kann ich nicht sagen, ohne zu spoilern. Bridget, die Frau von Jacks bestem Freund, fand ich an sich durchaus interessant, hat am Ende aber absolut einen an dem Knall und sie respektiert keine Privatsphäre, macht ein absolutes No-Go.
Die Handlung war sehr vorhersehbar, wodurch keine wirkliche Spannung aufkam. Den Schreibstil fand ich zwischendurch anstrengend, da in einem Satz dreimal das Wort Annie vorkam. Teilweise konnte ich den Namen nicht mehr lesen. Mir sind ich-Perspektiven deutlich lieber, aber das ist einfach Gewöhnungssache, aber es hätte mit dem Namen deutlich besser gelöst werden können.
Alles in allem kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben, die schon gut gemeint sind. Ich fand das Buch einfach anstrengend, gerade wegen Annie.

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