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Veröffentlicht am 07.10.2022

Gute Unterhaltung mit Genre-untypischen Elementen

Das Gotteshaus
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Auf diesen Thriller habe ich mich sehr gefreut, denn Bücher der Autorin punkten sonst mit Spannung und einer Prise Übernatürlichem.

Mit dieser Erwartung wurde ich auch bei „Das Gotteshaus“ (ursprünglicher ...

Auf diesen Thriller habe ich mich sehr gefreut, denn Bücher der Autorin punkten sonst mit Spannung und einer Prise Übernatürlichem.

Mit dieser Erwartung wurde ich auch bei „Das Gotteshaus“ (ursprünglicher Titel auf englisch: „Burning Girls“) nicht enttäuscht. Ich denke das Cover spricht schon für sich.
Die Protagonistin Jack muss nach einer Tragödie mit ihrer jugendlichen Tochter Flo umziehen und wie sollte es anders sein: In ein völlig abgeschiedenes, altes Haus mit Blick auf Grabsteine und Kirchenmauern, in einem sehr altertümlichen Dorf. Das Setting ist gut beschrieben und hat bei mir von Anfang an ein wenig für Gänsehaut gesorgt, denn bei alten Kirchen in Büchern spüre ich förmlich einen kalten Windhauch von den Felswänden zu mir rüber wehen.

Was mich allerdings überrascht hat, war die sarkastische, forsche, weltoffene Art von Jack. Immerhin steht sie im Dienst der Kirche. Sie lockert die Geschichte etwas auf und unterstützt Messages über veraltete Ansichten innerhalb der Kirche/ der Gesellschaft, oder auch psychische Erkrankungen und Misshandlung.

Tochter Flo trifft man selten ohne ihre Kamera und auch hier fand ich die Side Facts zur Fotografie nicht Thriller-typisch und auflockernd.

Vielleicht merkt ihr es schon selbst, hier kommt mein Kritikpunkt: Zu viel Nebengeplänkel. Im Grunde kristallisieren sich drei große Handlungsstränge heraus, die zwischen den Nebenschauplätzen ab und zu an Relevanz verloren haben. Und sollte es keine Fortsetzung geben, finde ich einen der Stränge relativ unnötig.
Auch die von mir geliebten mystischen Passagen sind zwar nice to have zum Gruseln, aber meiner Meinung nach unwichtig für die Story.

Zusammenfassend ein solider Thriller mit Unterhaltungswert und auch „WtF-Momenten“, allerdings nicht das Beste Werk der Autorin (ja, die Erwartungen waren hoch), da man meiner Meinung nach ein bisschen hätte kürzen können und die finale Wendung nicht völlig überraschend für mich kam.

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Thriller mit Desperate Housewives Feeling

Die Verschwundene
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„Ich habe mir sehr lange große Mühe gegeben, nicht gesehen zu werden, und so hat es etwas Berauschendes, ihm zu erlauben, mich tatsächlich zu sehen.“

Ein Thriller, bei dem man ziemlich schnell weiß, ...

„Ich habe mir sehr lange große Mühe gegeben, nicht gesehen zu werden, und so hat es etwas Berauschendes, ihm zu erlauben, mich tatsächlich zu sehen.“

Ein Thriller, bei dem man ziemlich schnell weiß, wo die Reise hingeht- auf welche Art Nervenkitzel man sich hier einlässt. Das klischeehafte Bild, das man von einem amerikanischen Wohnviertel alla Desperate Housewives hat, in dem das Motto „mehr Schein als Sein“ gelebt wird, wird hier einfach mit einer Prise Düsternis verfeinert.

Jane mimt die unschuldige Hundesitterin in diesem Viertel, bis sie dem Witwer Eddie begegnet. Seine Frau und dessen beste Freundin hatten einen Unfall, doch die Umstände sind noch völlig unklar. Welche Geheimnisse werden noch in dieser äußerlich friedlichen Nachbarschaft gehütet?

Dadurch, dass immer wieder düstere Gedanken der handelnden Personen eingeschoben werden, entstand für mich schnell eine verheißungsvolle Grundstimmung. Dazu trägt auch die originelle Aufteilung des Buches bei.

Auf mich wirkten zunehmend einfach alle Beteiligten etwas irre. Das macht die Story unterhaltsam. Ich denke es lässt sich alles mit dem Satz: „Verrückt, aber nicht unvorhersehbar“, zusammenfassen.

Kleine Schwächen sehe ich in der Übersetzung. Ich hatte öfter das Gefühl, den ursprünglichen, englischen Wortlaut zu kennen, denn mache Sätzen wirkten auf mich etwas plump übersetzt. Zum Beispiel nennen die Frauen sich immer „Mädchen“. Das sagt man so im deutschen einfach nicht, da hätte man auch einfach das „Girl“ so stehen lassen können, das hat mich etwas wahnsinnig gemacht.

Außerdem sind zwischendurch Stilbrüche im Erzählstil aufgekommen- Vom inneren Monolog zur Berichterstattung, die sich direkt an den Leser richtet. Das hat mich etwas verwirrt.
Im Mittelteil hat mir außerdem ein bisschen Spannung gefehlt.

Insgesamt eine super Idee mit interessanter Umsetzung und einer Auflösung, die noch etwas Spielraum für Spekulationen lässt.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Licht märchenhafte historische Fantasy-Story

Die Hexen von Woodville - Rabenzauber
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Es ist 1940, es herrscht Krieg und in dem kleinen, altertümlichen Dörfchen Woodville passieren die skurrilsten Dinge. Die Einzige, die Fragen stellt, ist die junge Faye, die Protagonistin dieser Reihe. ...

Es ist 1940, es herrscht Krieg und in dem kleinen, altertümlichen Dörfchen Woodville passieren die skurrilsten Dinge. Die Einzige, die Fragen stellt, ist die junge Faye, die Protagonistin dieser Reihe.

Ich hatte minimale Einstiegsschwierigkeiten, denn ich musste mich zunächst an Zeit und Schreibstil gewöhnen. Als ich dann in die Story gefunden habe, habe ich durchaus gefallen an dem Humor gefunden. Der Krieg bringt lustige Bürgerwehren zutage, die sich mit Besen und Mistgabeln ausrüsten und ab und an ihre Rolle zu wichtig nehmen.

Der Mittelpunkt des Dorfes ist ein Pub, in dem der neueste Dorftratsch ausgetauscht, über Hexen gelästert und gemeckert wird. Hier lebt und arbeitet auch Faye mit ihrem Vater und muss mit anhören, wie die verschlossene Dorfgemeinschafft alles Übernatürliche für Humbug erklärt. Sie sieht das allerdings anders…

Sie ist vorlaut, neugierig, clever, aufgeschlossen und fleißig, doch sie merkt schnell, dass auch andere Fähigkeiten in ihr schlummern. Ich muss allerdings sagen, dass sie mir für ihr Alter doch recht kindlich erschien.

Mir hat ein bisschen der Spannungsbogen gefehlt. Das hätte man besser ausbauen können. Das Zusammenspiel aus Zeit, Erzählstil und der handelnden Personen hat dem Buch für mich eher Märchencharakter verliehen, nicht den eines Fantasy-Buches.

Nichtsdestotrotz habe ich mich unterhalten gefühlt und habe merkwürdigerweise eine gewisse Abneigung gegen Vogelscheuchen entwickelt…

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Mal eine etwas andere Reise

Die wundersame Reise der Bienen
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Wie meistens fällt mir hier der Einstieg eher schwer.
Wir haben hier nicht unbedingt eine Standart-Lovestory, denn das ist hier nicht der große Schwerpunkt. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, nur dass ...

Wie meistens fällt mir hier der Einstieg eher schwer.
Wir haben hier nicht unbedingt eine Standart-Lovestory, denn das ist hier nicht der große Schwerpunkt. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, nur dass das mancher Menschen etwas schwerer ist. Und darum geht es in diesem Buch.

Mehrere völlig unerwartete Umstände führen nicht nur zur wundersamen Reise der Bienen, sondern auch zweier Menschen, auf der sie nicht nur einander, sondern viel mehr sich selbst kennenlernen.

Der Schreibstil ist sagen wir mal… extravagant. Ich habe am Anfang immer die Perspektivwechsel verpasst, weil es keine Überschriften dazu gibt. Bis ich dann festgestellt habe, dass der eine Part in der Ich-Perspektive erzählt wird und der zweite Part aus der Sicht eines Erzählers. Ich weiß- lange Leitung.

Auch die Wortwahl ist außergewöhnlich, denn viele Vokabeln waren für mich absolut nicht gängig und ich musste auch welche nachlesen (vielleicht bin ich auch einfach zu minderbemittelt für das Buch). Aber insgesamt ist es einfach sehr modern.

Die Infos rund um die Bienen und die Imkerei waren ein netter Pluspunkt für mich und sehr interessant.
Das schönste war für mich das Setting. Weitläufige Felder, Meer, Blumen: Südfrankreich hinter den Touri-Aktivitäten und Selfie-Spots. Es hat auf jeden Fall Lust auf Urlaub gemacht.

Insgesamt kleine Schwächen im Spannungsbogen, aber wer Lust auf eine kleine Reise hat und mit den Protagonisten das eigene Leben zu hinterfragen, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Bunter Genre-Mix, da ist für jeden etwas dabei...

Das Geheimnis von Windsor Castle
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„𝙰𝚞𝚏 𝚍𝚎𝚖 𝙳𝚊𝚌𝚑 𝚐𝚕𝚘𝚖𝚖 𝚎𝚒𝚗 𝚑𝚎𝚕𝚕𝚎𝚛 𝙵𝚎𝚞𝚎𝚛𝚋𝚊𝚕𝚕, 𝚍𝚎𝚜𝚜𝚎𝚗 𝙵𝚕𝚊𝚖𝚖𝚎𝚗 𝚜𝚒𝚌𝚑 𝚔𝚛ä𝚞𝚜𝚎𝚕𝚝𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚗𝚊𝚌𝚑 𝚘𝚋𝚎𝚗 𝚛𝚊𝚐𝚝𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚎 𝚏𝚕𝚎𝚑𝚎𝚗𝚍𝚎 𝙰𝚛𝚖𝚎. 𝚄𝚗𝚍 𝚍𝚊𝚗𝚗, 𝚋𝚎𝚒𝚗𝚊𝚑𝚎 𝚎𝚡𝚙𝚕𝚘𝚜𝚒𝚘𝚗𝚜𝚊𝚛𝚝𝚒𝚐, 𝚗𝚊𝚑𝚖 𝚍𝚊𝚜 𝙵𝚎𝚞𝚎𝚛 𝚎𝚒𝚗 𝚕𝚎𝚞𝚌𝚑𝚝𝚎𝚗𝚍 𝚑𝚎𝚕𝚕𝚎𝚜 𝙶𝚛ü𝚗 𝚊𝚗- 𝙳𝚊𝚜 𝚉𝚎𝚒𝚌𝚑𝚎𝚗 ...

„𝙰𝚞𝚏 𝚍𝚎𝚖 𝙳𝚊𝚌𝚑 𝚐𝚕𝚘𝚖𝚖 𝚎𝚒𝚗 𝚑𝚎𝚕𝚕𝚎𝚛 𝙵𝚎𝚞𝚎𝚛𝚋𝚊𝚕𝚕, 𝚍𝚎𝚜𝚜𝚎𝚗 𝙵𝚕𝚊𝚖𝚖𝚎𝚗 𝚜𝚒𝚌𝚑 𝚔𝚛ä𝚞𝚜𝚎𝚕𝚝𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚗𝚊𝚌𝚑 𝚘𝚋𝚎𝚗 𝚛𝚊𝚐𝚝𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚎 𝚏𝚕𝚎𝚑𝚎𝚗𝚍𝚎 𝙰𝚛𝚖𝚎. 𝚄𝚗𝚍 𝚍𝚊𝚗𝚗, 𝚋𝚎𝚒𝚗𝚊𝚑𝚎 𝚎𝚡𝚙𝚕𝚘𝚜𝚒𝚘𝚗𝚜𝚊𝚛𝚝𝚒𝚐, 𝚗𝚊𝚑𝚖 𝚍𝚊𝚜 𝙵𝚎𝚞𝚎𝚛 𝚎𝚒𝚗 𝚕𝚎𝚞𝚌𝚑𝚝𝚎𝚗𝚍 𝚑𝚎𝚕𝚕𝚎𝚜 𝙶𝚛ü𝚗 𝚊𝚗- 𝙳𝚊𝚜 𝚉𝚎𝚒𝚌𝚑𝚎𝚗 𝚍𝚎𝚛 𝙷𝚎𝚡𝚎𝚗.“

Der sechste Fall für die Ermittler Frey und Mc Gray, in dem sie sich einem Fall widmen, der sie den Kopf kosten, oder retten kann. Aber wie viel besser wird es, wenn sie den Hexen zu nahe kommen?
Man kann jeden Band geschlossen für sich lesen, aber wie meistens hätte es auch hier nicht geschadet, die vorherigen zu kennen, um ein Gefühl für das Verhältnis der beide und der ganzen Umstände zu bekommen.

Auf mich erinnert das Ganze ein wenig wie Sherlock und Watson. Zumindest steht McGray Sherlock in Sachen Zynismus in nichts nach und er ist es meiner Meinung nach, der die Richtung angibt. Allerdings wirkt Frey aktiver als Watson, er wird auch nicht so… sagen wir mal dümmlich dargestellt (ich möchte hier nochmal betonen, dass ich wirklich ein Sherlock Fan bin- das ist kein Hate gegen Watson).

Die Kombi viktorianischer, also historischer Krimi mit mystischen Elementen fand ich von vorn herein super interessant und spannend, eigentlich alles, was mich begeistert.

Schreibstil und Storyline fand ich wirklich super, allerdings auch seeehr ausschweifend. Ich denke es liegt daran, dass man viele Zusammenhänge aus den vorherigen Bänden erläutern muss, um Logik in die Geschichte zu bringen. Das ist einerseits super, denn ich hatte nie das Gefühl, den Faden zu verlieren, habe mich aber dabei ertappt, Absätze nur noch zu überfliegen, weil es doch sehr detaillierte Beschreibungen sind, auch zum Setting und den handelnden Personen. Hat also für mich hin und wieder an Spannung verloren.

Dennoch ein interessanter Krimi, der gut recherchiert ist und den leisen Gedanken aufkommen lässt, ob es sie doch gab, oder sogar noch gibt: Die Hexen und das Mystische um uns herum. Denn auch Frey ist durchweg Skeptiker, kann sich aber nicht vor den Fakten verschließen.

Ich werde bestimmt auch die vorherigen Bände gerne noch lesen.

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