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Veröffentlicht am 25.04.2022

Die Pensionierung rückt heran

Mehr Zeit mit Horst
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Nur noch 190 Tage bis zur Pensionierung von Horst. Horst ist Lehrer und mit Beginn der Sommerferien will er in seinen wohl verdienten Ruhestand gehen. Gemeinsam mit seiner Frau Gabriele, die Buchhändlerin ...

Nur noch 190 Tage bis zur Pensionierung von Horst. Horst ist Lehrer und mit Beginn der Sommerferien will er in seinen wohl verdienten Ruhestand gehen. Gemeinsam mit seiner Frau Gabriele, die Buchhändlerin ist, will er sich auf Reisen begeben, am liebsten mit einem Wohnmobil durch die USA. Für Gabriele muss nun ein neuer Pass her. Doch dieses ist nicht so einfach wie es klingt. Die Dame im Service-Center der Stadt bemängelt ausgiebig die Bilder, die Horst in mühevoller Kleinarbeit in der eigenen Wohnung von Gabriele erstellt hat, denn sie entsprechen nicht der geforderten Norm. Hilfreich weist sie auf den Fotoautomaten vor dem Büro, doch der hat auch seine Tücken und ständig wird man gestört.

Ein herrlich erfrischendes Buch, das aus der Sicht von Gabi erzählt wird. Es liest sich flüssig und leicht. Schnell ist man im Geschehen und kann sich gut die jeweiligen Situationen vorstellen, da man selbst schon ähnliches erlebt hat. Während der Arbeitszeit freuen sich die meisten auf ihre Pensionierung und denken nicht an die große Umstellung, die sich dann ergibt. Auch Gabi ist noch unschlüssig, ob Dauerferien ihrer Ehe gut bekommen würden. Sie liebt ihre Tätigkeit als Buchhändlerin und ist unschlüssig, ob sie diese aufgeben soll, um mit ihrem Mann 24 Stunden am Tag zusammen zu sein. Denn gerade steht sie in ihrem Job vor neuen Herausforderungen.

An dem Buch gefällt mir besonders, dass es sich bei den Protagonisten um ganz normale Personen handelt, die mit ihren alltäglichen und lebensnahen Problemen zu Recht kommen müssen. Die Umgestaltung des Ehealltags, die Bedürfnisse des Einzelnen und die Gedanken, die einer Frau um die 60 durch den Kopf gehen, werden auf humorvolle Weise geschildert, ohne platt zu wirken. Neben der wunderschönen Situationskomik bietet das Buch auch ein paar ernste Gedankensplitter, die zum Nachdenken anregen.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Frischer Wind auf Usedom

Der Tote im Netz
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In ihrem Krimi-Debüt entführt uns Frauke Scheunemann auf die Sonneninsel Usedom.
Hier arbeitet Franziska Mai als Radioreporterin beim Ostsee-Lokalsender Bäderland-Radio. Sie macht Reportagen und kümmert ...

In ihrem Krimi-Debüt entführt uns Frauke Scheunemann auf die Sonneninsel Usedom.
Hier arbeitet Franziska Mai als Radioreporterin beim Ostsee-Lokalsender Bäderland-Radio. Sie macht Reportagen und kümmert sich um alles worüber man auf Usedom spricht. Als bekannt wird, dass der kleine Lokalsender verkauft werden soll, plant Franzi, um ihren Job zu sichern, ein neues Format mit Hörerbeteiligung. Die Problemlöser-Rubrik wird eingeführt. Schon bald meldet sich der Fischer Maik Peters, der sich vom Fischereiaufseher verfolgt fühlt. Franzi will am nächsten Tag gemeinsam mit dem Volontär Janis recherchieren. Sie finden die Leiche von Maik Peters eingerollt in einem Netz im Hafen. Es sieht nicht nach einem Unfall aus. Die Ermittlungen werden von Hauptkommissar Kay Lorenz übernommen und Franzi sieht ihre Chance hier mitzumischen.

In ihrem Krimi hat die Autorin sehr unterschiedliche Charaktere eingeführt. Die rheinische Frohnatur Franzi Mai trifft auf den zurückhaltenden Insulaner Kay Lorenz. Nicht nur Kay Lorenz hatte Anlauf Probleme mit der Plaudertasche Franzi, sondern auch ich musste mich erst an ihr Verhalten gewöhnen. Durch ihre teilweise flapsige Art bringt Franzi frischen Wind in das Geschehen, wo bei Janis zu ihr eine gute Ergänzung darstellt. Der Volontär Janis war mir von Beginn an sympathisch und macht im Laufe des Buches eine Entwicklung durch.

Mir hat es gefallen, dass es zwischendurch Sätze im Meckelbörger Platt gibt, dadurch wirkt alles sehr authentisch. Die Spannung ist lange Zeit kontinuierlich vorhanden und lässt Raum für Spekulationen, bis sie am Ende noch ansteigt. Die losen Fäden werden zusammengeführt und überraschen am Schluss mit einer Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe.
Die Krimihandlung ist unterlegt mit einer Prise Humor und verbreitet auch noch Inselfeeling, so dass der Roman die perfekte Urlaubslektüre ist.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Die Lebenden und die Toten

Die Lebenden und die Toten
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Wie die vorherigen Bände der Bodenstein-Kirchhoff-Reihe hat mich auch der siebte Band aus der Feder von Nele Neuhaus wieder gefesselt.

Es ist kurz vor Weihnachten und die Hauptkommissarin Pia Kirchhoff ...

Wie die vorherigen Bände der Bodenstein-Kirchhoff-Reihe hat mich auch der siebte Band aus der Feder von Nele Neuhaus wieder gefesselt.

Es ist kurz vor Weihnachten und die Hauptkommissarin Pia Kirchhoff hat ihren langersehnten Urlaub. Heimlich haben sie und Christoph Sander geheiratet. In zwei Tagen wollen sie in ihren Urlaub starten. Dann erreicht Pia ein Anruf von ihrem Chef Bodenstein, der sie verzweifelt um Hilfe bittet, da ein Teil des Teams erkrankt ist. Eine Frau wurde bei einem Spaziergang durch Kopfschuss aus dem Hinterhalt erschossen. War die Frau zur falschen Zeit am falschen Ort? Denn die Tote, Ingeborg Rohfelder, war beliebt und hatte keine Feinde. Wenige Tage später geschieht der nächste Mord. Eine weitere Frau wird beim Plätzchen backen durch das Küchenfenster erschossen. Es stellt sich heraus, dass beide Frauen mit derselben Waffe getötet wurden. In der Bevölkerung macht sich Panik breit und die Polizei sucht verzweifelt nach einer Verbindung zwischen den beiden Frauen. Zusätzlich erhält das Team um Bodenstein noch Unterstützung von dem Fallanalytiker Andreas Neff und von Kim, der Schwester von Pia. Die Polizei hat auf der einen Seite viele Vermutungen, Spekulationen und Verdachtsmomente und auf der anderen Seite erhalten sie von den Beteiligten viele Ausreden und Lügen. Kann die Polizei den Täter stoppen, bevor weitere Morde geschehen?

Wie immer führt Nele Neuhaus langsam in die Geschichte ein und hat es wieder geschafft, ein gutes Maß zu finden zwischen der Kriminalhandlung und der Weiterentwicklung der Kommissare. Wie in ihren Vorgängerbüchern gibt es auch hier mehrere Erzählstränge, in denen verschiedene Personen eingeführt werden, dieses führt bei anderen Autoren öfter zu Verwirrungen, aber bei Nele Neuhaus nicht.

Auch dieses Mal hat die Autorin wieder ein brisantes Thema aufgegriffen und zwar die Organtransplantation. Ich bin hierüber etwas im Zwiespalt, denn nach dem Lesen dieses Buches werden sich einige gegen eine Organspende entscheiden, obwohl dringend Organspender gesucht werden.

Trotz dieses Kritikpunktes, der auch zum Nachdenken anregt, ich fand das Buch spannend vom Anfang bis zum Ende und fühlte ich mich wieder gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Was passiert mit Michaela?

Lügentanz
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Ist es Wahrheit oder spielt jemand ein perfides Spiel mit Michaela? Michaela lebt mit ihrem Mann David und ihrer 12jährigen Tochter Karla in einer beschaulichen Siedlung bei Frankfurt. Es ist Michaelas ...

Ist es Wahrheit oder spielt jemand ein perfides Spiel mit Michaela? Michaela lebt mit ihrem Mann David und ihrer 12jährigen Tochter Karla in einer beschaulichen Siedlung bei Frankfurt. Es ist Michaelas 36. Geburtstag. Sie fühlt sich, als hätte jemand ihr mit dem Hammer auf den Kopf gehauen. Sie hält den Telefonhörer in der Hand, ohne sich bewusst zu sein telefoniert zu haben. Die Haustür ist angelehnt, doch den Radau auf der Straße hat sie nicht mitbekommen. Beim Frühstück fragt sie ihren Mann David, ob er sie noch liebe und sie erhält eine negative Antwort. Als er nach einer Radtour zurückkommt, spricht sie ihn auf das Gespräch beim Frühstück an, doch er streitet alles ab. Michaela versteht gar nichts mehr, waren ihre Aussetzer wieder da wie vor zehn Jahren.

Sie hat Angst davor, dass sich die Vergangenheit wiederholt, deshalb muss sie weg aus ihrem Haus. Die Anzeige von Florian Grunwald kommt ihr gerade zur rechten Zeit, denn er sucht einen Homesitter für seine Wohnung und den Hund, während er sich auf Weltreise begibt. Michaela bekommt den Job, sehr zum Kummer der Mitbewerberin Lena, einer jungen Frau aus Berlin, die einen Neuanfang wagen will. Als Michaela eines Abends auf die durchnässte und obdachlose Lena trifft, lässt sie die junge Frau mit in der Wohnung wohnen. Die beiden Frauen freunden sich an und Michaela fasst Vertrauen zu Lena. Diese versucht Michaela zu helfen.

Am Anfang des Buches hatte ich eine klare Vorstellung wie das Buch wahrscheinlich enden wird, doch im weiteren Verlauf der Geschichte kamen immer mehr Zweifel auf und ich wurde immer verwirrter. Die Autorin gab immer wieder kleine Informationen zu den handelnden Personen bekannt. Über die Vergangenheit von Michaela, die ihre Kindheit in einem Heim verbrachte und über ihre Freundschaft zu Bea. Alles wird immer nur kurz angedeutet, dieses steigert sehr die Spannung. Als Leser fällt es erst schwer die richtigen Puzzleteile an die passende Stelle zu legen. Ein fesselnder psychologischer Roman und ich hatte beim Lesen immer den Gedanken – Was passiert mit Michaela?

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Macht Appetit auf mehr

Venezianische Delikatessen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 2)
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Schon am Anfang beginnt das Buch spannend und lässt den Leser Eintauchen in die Atmosphäre, die von der Stadt Venedig ausgeht.

Im Prolog erfährt der Leser näheres über den Starkoch Nicolo Zamparoni, der ...

Schon am Anfang beginnt das Buch spannend und lässt den Leser Eintauchen in die Atmosphäre, die von der Stadt Venedig ausgeht.

Im Prolog erfährt der Leser näheres über den Starkoch Nicolo Zamparoni, der ein Perfektionist in seinem Gourmetrestaurant im Palazzo Callieri auf der Insel Giudecca war. Dieses verlangt er auch seinem Personal ab. Auch die junge Hilfskraft Roberta hatte unter ihm zu leiden, als sie eine Platte aus Muranoglas fallen lässt. Hatte sie doch so auf einen Ausbildungsplatz gehofft. Nach dem alle Angestellten das Restaurant verlassen haben, gönnt sich Nicolo Zamparoni am Ende dieses anstrengenden Arbeitstages noch einen Cognac, den er in der hinteren Ecke der Spüle versteckt hat. Doch dann überfällt ihn eine Lähmung und er sieht den Mörder mit einem Messer auf sich zu kommen.

Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti verbringen einen angenehmen Abend im Garten. Doch ihr Feierabend wird durch einen Anruf gestört und Luca Brassoni eilt zur Rialto-Brücke. Dort haben Touristen die Leiche eines Mannes entdeckt, in dessen Brust ein Messer steckt. Schnell wird der Polizei klar, dass es sich hier um den Sternekoch Nicolo Zamparoni handelt. Doch was muss dieser Mann verbrochen haben, dass man ihn auf diese Weise ums Leben gebracht hat? Bis Commissario Luca Brassoni und sein Kollege Commissario Goldini den Fall lösen können, passiert noch ein Mord, es gibt Verletzte und einige Überfälle.

Der Schreibstil von Daniela Gesing ist angenehm und flüssig. Das Buch lässt sich schnell und einfach lesen. Die Autorin verwendet gängige italienische Redewendungen und obwohl ich nicht alle kannte, sind sie doch für mich verständlich gewesen und die Menge hielt sich in Grenzen. Die guten Beschreibungen der Handlungsorte mit den vielen Sehenswürdigkeiten ermöglichten es mir, dass ich mich in die Lagunenstadt versetzt fühlte. Die Spannung war immer vorhanden und es gab für mich keine langatmigen Abschnitte. Das Buch macht nicht nur Appetit auf den nächsten Fall, sondern auch auf die italienische Küche.

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