Zum Inhalt:
Nach dem Unfall ihrer Mutter steht für Ilva Feddersen fest, dass sie wieder in ihre alte Heimat zurückkehren muss, um ihre Eltern und ihren Bruder zu unterstützen. So nimmt sie die Stelle als Lehrerin an ihrer alten Schule an und freut sich auf ein ruhiges Leben in St. Peter-Ording. Doch die Ruhe hält nicht lange an, als Hagen Westermann, Architekt des umstrittenen Hotelprojekts in St. Peter-Ording, ums Leben kommt. Da Hagen Westermann unter einem Protestbanner der Umweltgruppe, die gegen das Hotel gekämpft hat, liegt und er sich zudem mit dessen Vorsitzenden Eike Christians heftig gestritten hat, gerät diese sofort unter Verdacht. Ilva kann jedoch nicht glauben, dass ihre alte Jugendliebe Eike zu einem Mord fähig ist und beginnt zusammen mit ihrer Freundin Ute und ihrem Kollegen Bernd auf eigene Faust zu ermitteln.
Meine Meinung:
Zu Anfang der Geschichte lernen wir erst mal alle für die Handlung wichtigen Personen kurz kennen. Was ich ganz gut fand, denn so konnte ich mir erst mal ein Bild von allen machen und vor allem besser verstehen, wieso es Ilva so wichtig ist, in dem Fall auf eigene Faust zu ermitteln. Zügig kommt es dann aber auch schon zum ersten Mordfall und ich war sofort mittendrin in den Ermittlungen.
Interessant und witzig zugleich fand ich es, dass der Ermittler niemand ist, der nur ungern Informationen herausgibt und in dem Fall Ilva von den Ermittlungen abbringen möchte oder sogar etwas von vorneherein gegen diese hat. Viel mehr ist der Ermittler hier Ilvas Bruder Ernie, der es lieber ruhiger mag und der sich zwar zu Anfang schon etwas ziert, Informationen herauszugeben, gegen seine Schwester aber nicht ankommt. Letztendlich, denke ich, war er ganz froh, dass seine Schwester sich dem Fall angenommen hat und er dadurch weniger Stress hatte.
Die Ermittlungen von Ilva, bei der sie Hilfe von ihrer Freundin Ute und ihrem Kollegen Bernd bekommt, waren spannend und ich bin mit ihr zusammen gerne auf die Spurensuche gegangen. Was auch daran lag, dass die Autorin es weiß, gekonnte die ein oder andere falsche Fährte zu legen, was die Spurensuche bis zum Schluss spannend gemacht hat. Einiges habe ich mir zwar schon zusammenreimen können und bei einer Person war ich mir schon ziemlich früh sicher, dass sie Dreck am Stecken hat. Dennoch konnte mich die Autorin am Ende mit einigen Zusammenhängen und einer schuldigen Person überraschen.
Mit Ilva ist der Autorin eine Protagonistin mit einem vielschichtigen Charakter gelungen, die mir gleich sympathisch war. Zudem hat sie es geschafft, die Atmosphäre des Orts und den Charme der Einheimischen einzufangen. Gut gefallen hat mir dabei auch der Zusammenhalt, der dort geherrscht hat und den ich immer wieder gespürt habe. Durch die detaillierten und bildreichen Beschreibungen der Schauplätze hatte ich diese vor Augen und habe beim Lesen regelrecht den Wind um meine Nase wehen gespürt.
Fazit:
Ein spannender Krimi, bei dem wir Ilva dabei begleiten, wie sie versucht, die Unschuld ihrer Jugendliebe Eike Christians zu beweisen und gleichzeitig den wahren Tätern auf die Schliche zu kommen. Ich hatte zwar schon einige Vermutungen, wer Dreck am Stecken hat.
Dennoch konnte mich die Autorin am Ende mit einigen Zusammenhängen und einer schuldigen Person überraschen, auf die ich nie gekommen wäre. Nun bin ich gespannt, bei welchem Fall Ilva ihrem Bruder Ernie noch helfen kann.