Ein Buch der leisen Töne
SperlingCharlotte studiert in Berlin, arbeitet nebenbei in einem französischen Lokal, hat kaum Kontakte und trägt eine große seelische Last mit sich herum.
Wolfgang schreibt an seiner Doktorarbeit, lebt im selben ...
Charlotte studiert in Berlin, arbeitet nebenbei in einem französischen Lokal, hat kaum Kontakte und trägt eine große seelische Last mit sich herum.
Wolfgang schreibt an seiner Doktorarbeit, lebt im selben Haus wie Charlotte und ist ihr Dozent an der Universität.
Wolfgang kann von seinem Fenster aus Charlotte beobachten, er ist fasziniert von ihr und fühlt sich zu ihr hingezogen. Charlotte ist sich zuerst nicht darüber bewusst, dass sie beobachtet wird.
Katharina Korbach hat einen pointierten Schreibstil. Mit kurzen Sätzen, die fast durchgehend im Präsens formuliert sind, zieht sie den Leser direkt in die Geschichte hinein. Wir erfahren über die beiden Protagonisten im Wechsel, die Erzählperspektive wechselt zwischen ihnen hin und her.
Viele Dinge bleiben ungesagt und etwas undurchsichtig. Ganz besonders auch die fragile Beziehung zwischen Charlotte und Wolfgang. Nach und nach kommt man beiden näher und erfährt mehr über ihre Vergangenheit, ihre Ängste, Wünsche und Hoffnungen. Dennoch gibt es eine Distanz und manchmal fast ein Gefühl der Unwirklichkeit. Im Roman taucht das Wort Schattentheater auf und das trifft es für mich auch recht gut.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, die Sprache hat mir absolut gefallen, dennoch hat mir noch das letzte i-Tüpfelchen gefehlt, um 5 Sterne zu vergeben.
Dennoch ist dies ein wirklich lesenswertes Buch, das ich sehr gerne empfehle. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.