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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2022

Atmosphärisch

Woman in Cabin 10
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Die Journalistin Laurao Blacklock wird zur Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs an der norwegischen Küste eingeladen, um einen Artikel über die Reise zu schreiben. Für Lo geht ein Traum ...

Die Journalistin Laurao Blacklock wird zur Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs an der norwegischen Küste eingeladen, um einen Artikel über die Reise zu schreiben. Für Lo geht ein Traum in Erfüllung! Doch bereits in der ersten Nacht auf See wird die Reise zum Albtraum: Sie hört ein Geräusch aus der Nachbarkabine und ist sich sicher, dass danach etwas ins Wasser geworfen wurde – oder jemand. Sofort tritt sie auf den Balkon und entdeckt Blutspuren. Lo ruft den Sicherheitsoffizier, der ihr jedoch nicht wirklich zu glauben scheint. Ebenso wurden sämtliche Hinweise, die auf die Tat hindeuteten, beseitigt. Doch Lo ist sich sicher: Sie hat sich das nicht nur eingebildet. Jemand wurde über Bord geworfen und es liegt an Lo, herauszufinden, wer dieser jemand gewesen ist.

Die Geschichte wird größtenteils aus Los Sicht geschrieben, sodass der:die Leser:in einen umfassenden Einblick in ihre Welt erhält. Ebenso ist die Geschichte mit einzelnen Facebook- und Forennachrichten gespickt, die durch Zeitungsartikel abgerundet werden. Alle Puzzleteileergeben am Ende ein vollständiges und logisches Bild.

Die Charaktere waren größtenteils sehr authentisch, bis auf Lo jedoch nicht rund, sondern eher flach gezeichnet. Dies tat der Geschichte jedoch keinen Abbruch, sondern trug zur spannenden Atmosphäre bei.
Lo handelte zwar nicht immer nachvollziehbar, war jedoch in ihrer Rolle logisch aufgebaut und für mich eine absolute Sympathieträgerin.

Auch wenn ich anfangs skeptisch war, was das Setting des Buches anging, so konnte mich die Kreuzfahrtszenerie doch immer mehr überzeugen. Ich hatte Angst, dass der Schauplatz limitiert und dadurch eindimensional werden könnte, jedoch fehlte es mir an nichts. Durch die verschachtelten und labyrinthartigen Gänge an und unter Deck, wurde eine klaustrophobische Angst in mir geweckt, von der ich bisher nur ahnte.

Auch wenn das Ende für mich ein wenig zu inszeniert und übertrieben wirkte, war die Geschichte an sich kurzweilig und fesselnd genug, um mich das Buch in einem Rutsch verschlingen zu lassen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Kennst du deine Mutter wirklich?

Ein Teil von ihr
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Andrea Oliver erlebt den Albtraum: Sie gerät in einen Amoklauf. Während sie vor Angst erstarrt ist, entreißt ihre Mutter Laura dem Täter das Messer und ersticht ihn. Andrea kann ihren Augen kaum glauben: ...

Andrea Oliver erlebt den Albtraum: Sie gerät in einen Amoklauf. Während sie vor Angst erstarrt ist, entreißt ihre Mutter Laura dem Täter das Messer und ersticht ihn. Andrea kann ihren Augen kaum glauben: Ist diese eiskalte und berechnende Frau wirklich ihre Mutter? Laura scheint mehr zu sein, als die liebende Mutter und Therapeutin, die Andrea ihr Leben lang zu kennen schien. Das Versteckspiel auf der Suche nach der Wahrheit beginnt. Andrea weiß: Antworten findet sie nur in der Vergangenheit ihrer Mutter. Diese weiß jedoch, dass sowohl sie als auch ihre Tochter Andrea in furchtbarer Gefahr sind.

Die Geschichte wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Auf der einen Seite befasst sie sich mit der Vergangenheit im Jahr 1986 und auf der anderen Seite wird die Gegenwart im Jahr 2018 dargelegt.
Der Wechsel der Zeitebenen fiel mir anfangs unendlich schwer, da ich keine Verbindung zwischen den einzelnen Strängen aufbauen konnte und ewig brauchte, um hinter die Fassade zu blicken. Es klärt sich zwar nach und nach alles auf, dennoch war es anfangs sehr frustrierend für mich.

Die Idee der Geschichte ist unfassbar spannend, leider hapert es an manchen wenigen Stellen an der Umsetzung. Unnötige Längen und Füllszenen, auf die ich gut hätte verzichten können, unterbrechen die Spannung leider hin und wieder, was den Lesefluss doch stark bremste.

Die Charaktere wiederum haben mir größtenteils sehr gut gefallen. Sie handelten zwar für mich nicht immer gleich ersichtlich logisch, dennoch fand ich sie in sich geschlossen und somit rund gezeichnet.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Durch die Rückblenden in die Vergangenheit kamen nach und nach mehr Wahrheiten ans Licht und setzten sich Stück für Stück zu einem Gesamtbild zusammen. Lediglich auf die Längen hätte ich verzichten können, jedoch sind die Idee und die Auflösung am Ende für mich sehr überzeugend gewesen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Spannungsthriller mit einigen Längen

Thirteen
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Der Strafverteidiger Eddie Flynn aus New York soll Hollywoods Liebling Robert „Bobby“ Solomon vor Gericht vertreten. Dieser wird angeklagt, sowohl seine Frau als auch seinen Securitychef brutal ermordet ...

Der Strafverteidiger Eddie Flynn aus New York soll Hollywoods Liebling Robert „Bobby“ Solomon vor Gericht vertreten. Dieser wird angeklagt, sowohl seine Frau als auch seinen Securitychef brutal ermordet zu haben, doch er streitet alles vehement ab – und Flynn glaubt ihm. Daher tut er alles in seiner Macht stehende, um Bobby freizubekommen. Den Durchbruch erhält Flynn mitten in der Verhandlung: Der wahre Killer ist nicht Bobby, dennoch sitzt der Killer im Verhandlungssaal.

Die Geschichte wird aus den beiden Perspektiven des Killers und aus der von Eddy Flynn erzählt. So haben wir nicht nur die Chance den Protagonisten näher kennenzulernen und ihm bei vorherigen Fällen und seinem Privatleben über die Schulter zu sehen, sondern wir bekommen auch genaue Einblicke in die Gedankenwelt des Killers. Der:die Leser:in wird in einen dunklen Abgrund gezogen, in dem er:sie die perfiden Pläne, nächste Schritte und aktuelle Gedanken des Killers aus erster Hand verfolgen kann.
Kapitel aus Killersicht gefallen mir persönlich immer am besten, weil nur so das komplette Ausmaß der Grausamkeit und eiskalten Berechnung in Gänze deutlich wird.

Auch der Charakter von Eddy Flynn hat mich gut gefallen. Er war rund gestaltet, smart, sympathisch und hatte sein eigenes Päckchen zu tragen. Ein loyal und authentisch wirkender Charakter, den ich gerne begleitet habe.

Die Spannung war an sich eigentlich so gut wie durchgehend gegeben. Obwohl man den Killer bereits kennt und weiß, was seine nächsten Schritte sind, ist man dennoch durchgehend angespannt, weil ständig die Gefahr bestand, entdeckt zu werden.
Dennoch gab es bei über 500 Seiten leider viele Längen und ein paar unnötige Machtspielchen, auf die ich gerne hätte verzichten können. 100 Seiten weniger hätten dieser Geschichte gut getan, um diese kompakter und lesbarer zu machen.

Dennoch ein guter Spannungsthriller, der mit der einen oder anderen Enthüllung und Wendung daher kam.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Nicht vom Hocker gerissen

Jigsaw Man - Der tote Priester
5

Ein neuer Fall für DI Henley und ihren treuen Partner Ramouter. Ein Pastor wird in einer kleinen Londoner Kirche brutal ermordet aufgefunden. Während das Team mit der Tatortsicherung beschäftigt ist, schaut ...

Ein neuer Fall für DI Henley und ihren treuen Partner Ramouter. Ein Pastor wird in einer kleinen Londoner Kirche brutal ermordet aufgefunden. Während das Team mit der Tatortsicherung beschäftigt ist, schaut sich Henley in der Kirche um und stößt in einem Nebenraum auf einen angeketteten, halbtoten, jungen Mann, den Henley zunächst für eine weitere Leiche gehalten hat. Bereits zu Beginn ahnt Henley, dass der Mord des Pastors nicht von der gleichen Person verübt wurde, die auch den noch unbekannten Mann eingesperrt hat, aber wer war es dann? Auf der Suche nach Antworten, graben Henley und Ramouter immer weitere Schreckenstaten aus und wissen nicht, was noch alles zutage gefördert wird.

Ich hab mich anfangs wirklich extrem schwer getan, ins Buch zu kommen. Ich kann nicht genau sagen, an was es liegt, da der Schreibstil an sich sehr flüssig und bildhaft geschrieben ist. Wahrscheinlich waren es die ständigen Verweise auf den ersten Teil der Reihe, der mir leider nach über einem Jahr nicht mehr allzu präsent gewesen ist. Diese Verweise bzw. groben Andeutungen hatten in meinen Augen auch nur einen bedingten Mehrwert, daher bin ich mir unsicher, ob es sie überhaupt in diesem Ausmaß gebraucht hätte.

Die Protagonisten Henley und Ramouter waren mir noch aus dem Vorgängerband wirklich sympathisch in Erinnerung geblieben. Jedoch muss ich zugeben, dass Henley mir immer unsympathischer und sehr wenig nachvollziehbar vorkam. Ihre privaten Entscheidungen waren für mich teilweise so schwer nachvollziehbar, dass ich auch keine Lust mehr hatte, ihr gegenüber Empathie zu zeigen. Ramouter kämpfte noch mit den Nachwirkungen des ersten Teiles, was es mir bei ihm anfangs auch schwer machte, ihn als die starke Person zu sehen, die mir im ersten Teil im Gedächtnis geblieben war.

Andere Charaktere überraschten mich jedoch wirklich sehr und erinnerten mich daran, nicht immer auf mein erstes Gefühl zu hören bzw. keine unüberwindbaren Vorurteile zuzulassen.

Generell geht es viel um das Privatleben bzw. die privaten Verbindungen zu einigen der Charaktere, was mich teilweise stark mit den Augen rollen ließ. Einzelne Hinweise sind vollkommen okay, aber die Beziehung oder Nicht-Beziehung von Henley und ihrem Boss nahm so viel Raum ein, dass ich mich hin und wieder so fühlte, als sei ich Gast in einer Soap Opera.

Die Spannung startete zu Beginn gleich auf ihrem Höhepunkt und flachte dann langsam, aber sicher ab und blieb für mich auch im unteren Bereich stehen.

Die Auflösung überraschte mich zwar, ließ mich aber nicht mein Leben hinterfragen.

Ich bin mir ein wenig unsicher, ob ich ungerechtfertigt die Vergangenheit romantisiere, aber der zweite Teil war für mich leider schwächer als der erste, womit ich mit einem "So lala"-Gefühl zurück bleibe.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Seichtes Familiendrama

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
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Kirsty und ihre Cousine Selena waren in der Vergangenheit unzertrennlich. Aber Selena lügt, wo sie nur kann, sodass sich Kirsty immer mehr entfernt. Bis zu jenem Tag, der alles für immer veränderte und ...

Kirsty und ihre Cousine Selena waren in der Vergangenheit unzertrennlich. Aber Selena lügt, wo sie nur kann, sodass sich Kirsty immer mehr entfernt. Bis zu jenem Tag, der alles für immer veränderte und bei den beiden für absolute Funkstille sorgte. Jahre später kehrt Kirsty zurück in ihre Heimatstadt nach Wales und eröffnet mit ihrer Familie und ihrer Mutter eine Pension. Ihr erster Gast: Selena. Warum ist sie zurückgekommen und was will sie von Kirsty? In der Pension geschehen merkwürdige Dinge, doch ehe eine Erklärung gefunden werden kann, wird Selena ermordet aufgefunden.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Kirsty Sicht in der Gegenwart geschrieben, vor allem aber gegen Ende tauchen hin und wieder ein paar Schnipsel aus der Vergangenheit auf.

Auch wenn Kirsty die Protagonistin ist und ich oft mit ihr mitfühlen konnte, wunderte ich mindestens genauso oft über ihre Naivität und darüber, Dinge zwar zu zerdenken, sie aber nicht anzusprechen. Ihr kommen so viele Dinge seltsam vor, aber anstatt weiter zu bohren, bricht sie ab und beendet damit die meisten Gespräche. Schade.
Die Mutter ist eine kratzbürstige Alte, für welche man problemlos Antipathien entwickelt. Auch wenn es am Ende dafür eine kleine Auflösung gibt, stellte sie mich nicht wirklich zufrieden.
Ebenso Ade konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die Einzigen, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind, sind die Mädchen, die eigentlich nur oberflächlich gestreift werden.

Mit der Auflösung hätte ich niemals gerechnet, was jedoch nicht zur Spannung beigetragen hat, sondern eher ernüchtert von mir aufgefasst wurde. Es ist die am unbefriedigendste Möglichkeit, die absolut ersetzbar ist.

Der Schreibstil ist sehr angenehm. Fluffig, gut konsumierbar und plätschert nur so dahin.
Die Atmosphäre ist düster und bedrohlich. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass etwas passiert, aber muss sich leider relativ schnell damit abfinden, dass die Bedrohung zwar vorhanden ist, sich aber sehr in die Länge zieht. Offensichtliche Spannungselemente sind sehr rar gestreut, weswegen es einige Längen gab, in denen ich mir ein bisschen mehr Fahrt gewünscht hätte.

Auch wenn mich das Buch nicht in der Thriller-Kategorie überzeugen konnte, hab ich es in einem Rutsch gelesen und empfand es als kurzweilig.

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