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Veröffentlicht am 19.12.2022

Zorn

Tage voller Zorn
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„Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari gehört zu den Büchern, die einen sofort fesseln und neugierig auf den weiteren Verlauf machen. Allein optisch ist das Buch bereits sehr ansprechend. Titel, Klappentext ...

„Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari gehört zu den Büchern, die einen sofort fesseln und neugierig auf den weiteren Verlauf machen. Allein optisch ist das Buch bereits sehr ansprechend. Titel, Klappentext und farbiger Buchschnitt machen einiges her und sind auf jeden Fall sehr gut gewählt. Der Prolog hält die zuvor aufgebauten Erwartungen.
Die Geschichte flacht danach etwas ab und steigert sich erst ab der Hälfte des Buches wieder. Ich hatte mir mehr Tempo erhofft. Jedoch fand ich die Einblicke, die Ausarbeitung gut und die ganze Geschichte war sehr fundiert geschrieben.
Eine Karte der Hauptstadt Finnlands befindet sich im Inneren des Buches. So bekommt man einen besseren Überblick von Helsinki. Zu dem Namens- und Sachregister am Ende des Buches hätte ich mir ein Personenverzeichnis gewünscht. Durch die Handlungsstränge und Personen ist aufmerksames Lesen angesagt.
Die Wirtschaftstheorien, die Statistiken, der politische Blick, gepaart mit einer ordentlichen Portion Spannung bilden ein homogenes Ganzes und einen spannenden Blick in eine Zukunft, die aktuelle Themen unserer Zeit aufgreift.
Der Schreibstil ist gut und die Spaltung der Gesellschaft wird gut zu den Lesenden transportiert. Wer Interesse an Politik hat und einen spannenden Rahmen mit aktuellen Themen sucht, wird bei „Tage voller Zorn“ fündig.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Sprachgewaltiger Noir

Laidlaw
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„Städte können einem den Rücken kehren, genau wie Menschen. (…) Wenn man um diese Zeit noch nicht dort ist, wo man hinwill, oder noch nicht getroffen hat, wen man treffen wollte, wird man von der Stadt ...

„Städte können einem den Rücken kehren, genau wie Menschen. (…) Wenn man um diese Zeit noch nicht dort ist, wo man hinwill, oder noch nicht getroffen hat, wen man treffen wollte, wird man von der Stadt ausgeschlossen.“ [196]
Detective Jack Laidlaw legt eine unkonventionelle Art an den Tag. Klar ist dabei auch, dass man sich in einer Stadt wie Glasgow ziemlich Ärger einfangen kann und sich nicht nur Freunde macht. „Laidlaw“ war mein zweites Buch des Autors William McIlvanney. Der Protagonist Laidlaw hat schon eine besondere Ausstrahlung. Das spürt man regelrecht beim Lesen. Zusammen mit dem düsteren Setting und dem sprachgewaltigem Schreibstil entsteht ein besonderes Leseerlebnis, das einem die vorherrschende Atmosphäre des damaligen Glasgows näherbringt.
Bei diesem Werk und im Gegensatz zu der Vorgeschichte „Das Dunkle bleibt“ hatte ich ein bisschen mehr mit Jack Laidlaw gehadert. Insgesamt ist das Werk ein guter Noir, in dem der Mörder nicht nur vor der Polizei fliehen muss, sondern auch vor der Glasgower Unterwelt. McIlvanney’s Geschichte ist schon etwas älter, was aber der Spannung und dem Leseerlebnis nicht schadet. „Laidlaw“ ist so gesehen, ein zeitloser Krimi in einer tollen Sprache.

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Sozialselektive Freiheitsberaubung

Die Welt kippt
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Die Welt kippt. Besser könnte man die aktuelle Lage oder die bevorstehenden Herausforderungen unserer Zeit nicht beschreiben. Heiko von Tschischwitz geht in seinem Roman dabei auf die aktuellen Fragen ...

Die Welt kippt. Besser könnte man die aktuelle Lage oder die bevorstehenden Herausforderungen unserer Zeit nicht beschreiben. Heiko von Tschischwitz geht in seinem Roman dabei auf die aktuellen Fragen in Bezug auf die Klimakatastrophe ein, führt die Gedankengänge dazu aus und wirft einen Blick in eine nicht weit entfernte Zukunft.
„Oder war es richtig, im Sinne der Wissenschaft zu schweigen? Für den Klimaschutz?“ [119]
„Die Welt kippt“ fängt spannungsgeladen an und die Geschichte erstreckt sich dann rund um den Globus. In den Ausführungen der Charaktere wird schnell deutlich, dass es nicht nur zwei verschiedene Sichtweisen geben kann, sondern dass das Ganze sehr facettenreich ist. Vieles greift ineinander und erfordert Kompromisse.
„Würden wir den Rückhalt unseres Volkes verlieren, weil der Lebensstandard nicht kontinuierlich weitersteigt, wäre der Klimawandel unser geringstes Problem.“ [279]
Es geht in diesem Werk darum die großen Probleme unserer Zeit aufzuzeigen. Heiko von Tschischwitz führt die verschiedenen Ideen und Vorstellungen weiter. Schnell stellt sich da die Frage wie weit man für den Klimaschutz und zum Erreichen der Ziele gehen würde. Die Protagonistin Tessa sieht sich mit dieser Frage auch konfrontiert.
„Wir haben so unterschiedliche Richtungen eingeschlagen, dass es so aussieht, als könnten wir uns nicht einmal mehr gegenseitig helfen.“ [184 f.]
Der Roman ist gut geschrieben. Mir gefällt, dass der Klimawandel von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachtet wird. Wer sich für die Herausforderungen unserer Zeit interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Für mich hätte es ein wenig spannender sein können.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

tolles Setting

606
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Ein Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis wie es ihn noch nie gab. Und mitten drin ist der Protagonist John Kradle. Für ihn bietet sich dabei die Chance, seine Unschuld zu beweisen. Auch wenn ...

Ein Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis wie es ihn noch nie gab. Und mitten drin ist der Protagonist John Kradle. Für ihn bietet sich dabei die Chance, seine Unschuld zu beweisen. Auch wenn das nicht ganz einfach werden wird.
Das Buch fesselt sofort. Bereits nach den ersten Zeilen ist man im Geschehen und verfolgt das spannende Geschehen. „606“ von Candice Fox überzeugt durch einen sehr gelungen Schreibstil und ein spannendes Setting. Man ist gespannt wie sich die Situation entwickeln wird, ob Kradle seine Unschuld beweisen kann und was wohl alles ans Tageslicht kommt. Es gibt da mehrere Fragen, welche geklärt werden wollen.
Das Buch lässt sich bestens lesen. Die Charaktere überzeugen. Jedoch hätte es etwas fokussierter sein können. Teils geht es doch etwas in die Breite. Insgesamt ist es ein lesenswerter Thriller, wenn auch nicht das beste Werk von Fox. Aber es ist eine tolle Unterhaltung. Mir gefällt das Setting und der wunderbar skizzierte Protagonist. Das Ganze ist eine schön inszenierte Umsetzung.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Idefix in Lutetia

Idefix und die Unbeugsamen 01
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Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Äh, nein. Wir müssen noch zwei weitere Jahre zurück in die Vergangenheit. „Idefix und die Unbeugsamen – Römer müssen draussen bleiben“ ist der Auftakt einer neuen ...

Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Äh, nein. Wir müssen noch zwei weitere Jahre zurück in die Vergangenheit. „Idefix und die Unbeugsamen – Römer müssen draussen bleiben“ ist der Auftakt einer neuen Reihe und dürfte kleinen und großen Asterix-Fans gefallen. In diesem Comic steht natürlich Idefix ganz im Vordergrund. Die bekannten Gallier tauchen auch am Rande auf. Majestix und Gutemine waren in der Asterix-Reihe des Öfteren in Lutetia und sind hier auch mit von der Partie.
Vom Stil und auch vom Zeichenstil ist man sich treu geblieben, auch wenn das Format des Comics kleiner und dafür etwas dicker wurde. An Spritzigkeit und Witz fehlt es nicht. Die drei Geschichten gefallen mir, sind aber noch ein bisschen ausbaufähig. Da gibt es im Großen und Ganzen nichts zu meckern, auch wenn die Schriftgröße etwas größer sein könnte. Der Bezug zu den Galliern könnte meines Erachtens etwas stärker ausgeprägt sein.
Insgesamt ist der Comic ein schöner Leseausflug für die kleinen Gallierfreunde.

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