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Veröffentlicht am 01.01.2024

Endlich die lang ersehnte Fortsetzung

Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
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Der Neuzugang für alle Fans der Eragon-Reihe, der so lange auf sich warten ließ.
Nachdem ich die Eragon-Bücher allesamt gerne gelesen hatte, hat mich sofort interessiert, wie es dem Halbbruder Eragons, ...


Der Neuzugang für alle Fans der Eragon-Reihe, der so lange auf sich warten ließ.
Nachdem ich die Eragon-Bücher allesamt gerne gelesen hatte, hat mich sofort interessiert, wie es dem Halbbruder Eragons, Murtagh, wohl ergangen ist.
Es war mir eine Freude, nach Alagaësia zurückzukehren, zu sehen wie es sich verändert hat nach der Schreckensherrschaft von Galbatorix. Es hilft sicher, die Eragon-Bücher gelesen zu haben, bevor man sich Murtagh widmet. Zwingend ist es nicht, aber es macht vieles leichter.
Der Schreibstil Paolinis ist erwachsen geworden und die Figuren, um die es geht, der Drachenreiter Murtagh und sein blutroter Drache Dorn, auch. Schön zu sehen, wie bildhaft Paolini schreibt und beschreibt, wie er zum Beispiel auch den Drachen Dorn mit Humor ausstattet, aber auch mit tiefen, in ihm verborgenen Ängsten.
Murthag, der Sohn des Abtrünnigen Morzan, war in die Hände des despotischen Königs Galbatorix gelangt und wurde von ihm gebrochen und beherrscht und für seine üblen Zwecke missbraucht. Ebenso Dorn, der junge Drache, der für Murtagh geschlüpft war.
In seiner damaligen Rolle wurde Murtagh nicht eben ein Sympathieträger – die Leserschaft mag ihn wenig gemocht haben.
Nun aber im neuen, nach ihm benannten Buch gelingt es dem Reiter, sich die Sympathien der Leser zurückzuholen. Auch Dorn hat einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Beide sind ein eingespieltes Team und dennoch sind sie in vielerlei Hinsicht noch unbedarft. Sie haben vieles zu lernen, sind aber unglaublich stark in ihrem gegenseitigen Vertrauen. Sie sind Ausgestoßene, Unbeliebte, sie verstecken sich, aber sie spüren Böses in Alagaësia und machen sich auf die Suche danach.
Sie geraten von einem Abenteuer ins nächste, bis sie am Ende dort anlangen, wo das abgrundtiefe Böse sie erwartet. Bis hierher gibt es gewisse Längen in dem Buch, die manchem Leser nicht gefallen mögen. Für mich war dennoch jede Seite eine Freude und der Genuss, länger im Buch verweilen zu können. Das ist nun einfach Ansichtssache, mich haben die langen Passagen nicht gelangweilt, sondern zurückgeführt in die früheren Bücher und Schilderungen und auch meiner Erinnerung an die früheren Handlungen auf die Sprünge geholfen.
Eragon-Fans sollten dieses Buch unbedingt lesen – allerdings kommt Eragon nicht wirklich darin vor – das wäre eine falsche Erwartung. Doch Murtagh und Dorn sind ein wahrhaft würdiger Ersatz und mir beide sehr ans Herz gewachsen. Das Ende lässt Raum für Vermutungen und die Hoffnung auf ein neues Buch.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Der Ex-Jägersoldat ist zurück

Oxen. Noctis
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Noch immer ist Niels Oxen, der hochdekorierte dänische Ex-Jägersoldat wegen seiner Posttraumatischen Belastungsstörung in Behandlung. Dieses Mal aber einigermaßen erfolgreich.
Man könnte auch sagen, Oxen ...

Noch immer ist Niels Oxen, der hochdekorierte dänische Ex-Jägersoldat wegen seiner Posttraumatischen Belastungsstörung in Behandlung. Dieses Mal aber einigermaßen erfolgreich.
Man könnte auch sagen, Oxen ist wieder in der Spur – sogar so weit schon, dass er sich um andere Ex-Soldaten kümmern kann, die ebenso unter PTBS leiden.
Doch er wird herausgerissen aus seinem neuen Leben, als ihm Axel Mossmann, der ehemalige PET-Chef als Unterhändler einen neuen Job anbietet. Er soll, wieder gemeinsam mit Margrethe Franck, der besten Polizistin, die ihm je begegnet war, in einem Fall ermitteln, in dem scheinbar zusammenhangslos sieben Männer durch die Kugeln eines Scharfschützen starben. Einzig erkennbare Verbindung bisher: Alle sieben waren als Militärs in ehemaligen Kriegsgebieten stationiert.
Zu Mossmans großer Freude beißt Oxen an – woran die Wiederbegegnung mit Franck sicher einen gewissen Anteil hat.
Aber auch Mossman selbst, inzwischen längst Pensionär, scharrt mit den Hufen und will mehr sein, als nur der Bote des PET. Bald ermittelt das Trio wieder – Mossman lässt seine Verbindungen zu zahlreichen Geheimdiensten auf dem Globus spielen – überschreitet da und dort Grenzen der Befugnisse – vielleicht leichter als zuvor, da er als Pensionär keine mehr hat.
Unerwartete Hilfe bekommt das Trio von einer jungen Polizistin, Sally Finnsen, die ihre Nase unerlaubterweise in die Ermittlungen steckt. Was zunächst unliebsame Einmischung war, ist bald eine große Hilfe.
Richtig heiß und lebensgefährlich wird die Sache, als Oxen der Aufklärung viel zu nahe kommt und in einen Strudel abgrundtiefer unmenschlicher Machenschaften gerät, die ihn das Leben kosten können.
Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Ich mag die Charaktere sehr, alle haben Ecken und Kanten und eine dramatische Vorgeschichte.
Seit dem letzten Band, „Lupus“ ist der Einband der Bücher schwarz – der Name Oxen noch immer mit einer Haptik, die einfach passt.
Ich mag den Schreibstil, ich mag die Charaktere und die Handlungen sind immer dich und sehr nahe an der Zeit.
Absolute Leseempfehlung für alle, die Thriller mögen. Hilfreich ist sicher, die vier Bände zuvor gelesen zu haben, da man die Entwicklung der einzelnen Protagonisten mitbekommt.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Ein Buch für's Herz

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Dieses Buch ist das erste, das ich von der schwedischen Autorin Frida Skybäck gelesen habe.
Zunächst hatte mich das fröhlich-bunte Cover angesprochen, das einen vollgestopften Bücherschrank darstellt. ...

Dieses Buch ist das erste, das ich von der schwedischen Autorin Frida Skybäck gelesen habe.
Zunächst hatte mich das fröhlich-bunte Cover angesprochen, das einen vollgestopften Bücherschrank darstellt. Etwas, das ist als Buchliebhaberin mehr als nur nachvollziehen kann.
Als ich die Leseprobe zum Roman durchgelesen hatte, war mein Interesse geweckt. Das Buch spielt auch zwei Ebenen, bzw. in zwei verschiedenen Zeiten. Im Jetzt geht es um die junge Rebecka, die zum Haus ihrer Großmutter zurückkehrt, da diese im Krankenhaus liegt. Rebecka hat eine schwierige Jugendzeit hinter sich und hatte sich, als sie damals als Teenager nicht mehr mit ihrer Mutter zurechtgekommen war, zu ihrer Großmutter geflüchtet. Nun, da die Großmutter ihre Hilfe braucht, möchte sie für sie da sein.
Der zweite Erzählstrang ist die Jugend der Großmutter, Anna, die während des Zweiten Weltkrieges mit ihrer Mutter von Stockholm aufs Land gekommen war, wo sie sich in Sicherheit wähnten. Dort hatte Anna einen jungen Italiener kennen und lieben gelernt. Als er mithalf, jüdischen Flüchtlingen aus Dänemark zur Flucht nach Schweden zu verhelfen, wurden sie auseinandergerissen. Anna hatte nie erfahren, was mit ihm geschehen war.
Skybäck wechselt geschickt von früher zu heute, die Personen wachsen dem Leser ans Herz, ihre Probleme sind nachvollziehbar und man fiebert mit. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, es geht letztendlich um zwei Liebesgeschichten sehr unterschiedlicher Art und auch um eine Familie, die nach langer Zeit wieder zusammenfindet.
Ich habe das Buch mit Freude gelesen und kann es jederzeit weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 08.03.2019

Spannung garantiert

Lazarus
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Als großer Fan des Genres Thriller bin ich irgendwann vor einigen Jahren auf das schwedische Autoren-Duo Alexandra und Alexander Ahndoril gestoßen, die unter dem Pseudonym Lars Kepler mit Joona Linna einen ...

Als großer Fan des Genres Thriller bin ich irgendwann vor einigen Jahren auf das schwedische Autoren-Duo Alexandra und Alexander Ahndoril gestoßen, die unter dem Pseudonym Lars Kepler mit Joona Linna einen für mich sehr interessanten Ermittler geschaffen haben. So habe ich mich durch alle bisherigen Bände gelesen, Joona auf seinen Ermittlungen begleitet und mich auf jede Neuerscheinung gefreut.
Die einzelnen Bücher kann man gut unabhängig voneinander lesen, denn jeder Fall ist in sich abgeschlossen. Da sich aber ein Name wie ein Roter Faden durch die Reihe zieht, nämlich Jurek Walter, ist es schon empfehlenswert, die Bände alle und in der richtigen Reihenfolge zu lesen. So versteht man am Leichtesten, was Joona Linna alles erlebt hat, wie ihn und sein Leben die Jagd nach diesem Monster geprägt hat.
Wie gewohnt ist der flüssige Schreibstil dazu angetan, den Leser mitten in die Handlung zu katapultieren und von dort nicht wieder fort zu lassen.
Jurek Walter ist ein Verbrecher der Extraklasse, intelligent, skrupellos und perfide. Nachdem Joona Linnas Kollegin Saga Bauer ihn in einem Vorgängerband tödlich getroffen hatte, schien dieser Verbrecher zur Strecke gebracht. Doch wie der biblische Lazarus vom Tode auferstand, so scheint es auch mit Jurek Walter im neuesten Band der Reihe geschehen zu sein.
Richtig überzeugt von Jureks Tod war Joona Linna noch nie. Er hatte alle Vorkehrungen getroffen, seine Tochter Lumi bei einem Wiederauftauchen des Verbrechers schützen zu können.
Dann macht eine scheinbar willkürliche Mordserie in Europa Joona stutzig. Als dann der Schädel seiner verstorbenen Frau an einem Tatort auftaucht, ist er sich sicher, dass Jurek Walter noch lebt. Sehr schnell reimt er sich auch zusammen, wie dieser es geschafft haben könnte, „Beweise“ für seinen Tod zu fingieren.
Der Teil, in dem Joona mit seiner Tochter von der Bildfläche verschwindet, ist mir erklärlich dadurch, dass er alles daransetzt, sein Kind zu retten. Er warnt alle in seinem Dunstkreis, weiß er doch, dass Jurek ihn nur dadurch brechen kann, dass er alle ermordet, die er liebt. Leider stoßen seine Warnungen auf taube Ohren und unausweichlich nimmt die Handlung ihren Fortgang.
Als Leser klebt man förmlich an den Seiten, die dicht verwobenen Handlungsstränge, die sich oft erst viele Seiten später wieder verbinden, lassen keine Zeit für Unterbrechungen. Allerdings hatte selbst ich als ganz großer Fan ab und zu den Eindruck, dass die Handlung konstruiert wirkte, Jurek Walter war zu sehr der Übermensch, der immer zwei Schritte voraus war und alle Strippen für sich zog. Doch am Ende tat dies der Spannung keinen Abbruch, sie hielt bis zum Schluss.
Über das Ende des Buches kann man sich sicher streiten – zu viele sind tot, zu viele der Charaktere, die der Leser sehr mochte. Allerdings passt es zu diesem Verbrecher – ein rosarotes Ende wäre der falsche Weg. Der Cliffhanger am Ende macht extrem Lust auf eine Fortsetzung, denn noch ist nicht alles geschrieben, zu viele Fragen bleiben offen.

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  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 25.04.2017

Jugendbuch mit Gruselfaktor

Spiegel des Bösen
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Wenn Teenager mit den Eltern in den Urlaub gehen sollen, steht dies ganz selten unter einem guten Stern. Nicht anders ist es bei Sophie, die mit ihren Eltern in das wiedereröffnete Grandhotel Rabenfels ...

Wenn Teenager mit den Eltern in den Urlaub gehen sollen, steht dies ganz selten unter einem guten Stern. Nicht anders ist es bei Sophie, die mit ihren Eltern in das wiedereröffnete Grandhotel Rabenfels in die Berge fährt – ans Ende der Welt – wie sie findet. Noch bevor sie das Hotel betreten, beschleicht Sophie bereits ein merkwürdiges Gefühl. Dieses findet sie mehr als bestätigt, als Tags darauf ihre Eltern einfach weg sind. Auf ihrer Suche nach ihnen begegnen ihr noch mehr junge Leute ohne Eltern – allerdings stammen diese aus einer ganz anderen Zeit.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und packend – sehr schnell und ohne große Vorreden befindet man sich als Leser mitten im Geschehen. Alte Hotels sollten ja eigentlich Charme haben, das beschriebene dagegen führt eher ein Eigenleben und wird so plastisch dargestellt, dass das Kopfkino des Lesers auf Hochtouren läuft.
Einige der beschriebenen Vorkommnisse erinnern stark an bereits gelesenes, sind aber gut eingebaut und runden die Geschichte ab.
Die Protagonistin Sophie ist klug, mutig, aber auch verletzlich, ihrem Alter entsprechend aufbrausend und manchmal sehr schnell wütend. Insgesamt auf jeden Fall sympathisch. Auch Max, den Jungen, in den sie sich verliebt, mag man auf Anhieb. Die anderen bleiben in ihrer Beschreibung hinter den Hauptprotagonisten zurück, aber das ist auch in Ordnung so.
Nicht auf Anhieb erkennt der Leser, wer in der Geschichte vertrauenswürdig ist und wer nicht. Gut gemacht - man überlegt mit, wer mit wem wohl vielleicht gemeinsame Sache macht.
Gute eingebaut auch die Rückblenden, in denen der Leser immer wieder kleine Puzzleteile zugespielt bekommt, die dann ganz am Ende das Bild der „Frau hinter den Spiegeln“ ergeben.
Der Schluss ist fulminant, ein wenig überzuckert vielleicht, was aber sicher dem Lesealter (ab 13 Jahren) geschuldet ist.
Ich gebe eine klare Leseempfehlung für dieses Alter und auch mir hat das Buch Spaß gemacht.