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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2022

Überzeugende Fortstezung

Papier & Blut
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Auch der zweite Teil der Chronik des Siegelmagiers konnte mich überzeugen. Es ist eine amüsante und spannende Reise nach Australien und die keltische Mythologie. Al und seine Freunde sind ein gut funktionierendes ...

Auch der zweite Teil der Chronik des Siegelmagiers konnte mich überzeugen. Es ist eine amüsante und spannende Reise nach Australien und die keltische Mythologie. Al und seine Freunde sind ein gut funktionierendes Ensemble, von dem ich gerne mehr lesen würde. Auch hoffe ich, dass man von Gladys, die schon viel Scheiße erlebt hat (allein der Name ist schon .... witzig!!!!) und Roxanne (über die ich nicht mehr verraten werde, aber mir ist dieser Charakter sehr sympathisch geworden und ich fände es schade, wenn sie nicht mehr auftauchen würde). Worauf ich allerdings verzichten hätte können, auch wenn er für diese Story (leider) wichtig ist und Fans von Atticus das vielleicht anders sehen, ist der Eiserne Druide. Er nimmt mir zu viel Platz in der Geschichte ein und Al, der SIEGELagent hat es nicht verdient auf den zweiten Platz verdrängt zu werden. Schon gar nicht in einem Buch, dessen Hauptfigur er sein sollte. In diesem Fall wäre weniger Atticus besser gewesen.
Aber abgesehen vom Eisernen Druiden bietet auch dieser Band das was man bereits aus dem Vorgänger kennt: Es ist eine Freude Al und seine Freunde zu beobachten und ihren Wortgefechten zu lauschen. Kurzweilig, spannend mit sympathischen Charakteren und was die Story angeht wird auch einiges geboten ... lustige Monsterkreationen und ein fast episches Gemetzel. Vielleicht kommen auch die nachfolgenden Siegelmagier ohne Atticus aus.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Gelungener Serienauftakt

Das zersplitterte Land
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In seiner neuen Serie entführt Karsten Zingsheim den Leser in eine asiatisch angehauchte Welt der Magie, der Philosophie und der Kampfkunst. Wuxia aus Deutschland. Und es funktioniert ganz gut. Karsten ...

In seiner neuen Serie entführt Karsten Zingsheim den Leser in eine asiatisch angehauchte Welt der Magie, der Philosophie und der Kampfkunst. Wuxia aus Deutschland. Und es funktioniert ganz gut. Karsten Zingsheim beschreibt seine Welt sehr genau und es fällt dem Leser nicht schwer sich zurecht zu finden. Die Welt von Tiger and Dragon (oder vergleichbarer Filme) wird so im Kopf lebendig und wer Schwierigkeiten mit den asiatischen Bezeichnungen hat der findet sich schnell mit Hilfe des Glossars zurecht. Der Autor lässt sich Zeit mit seinen Beschreibungen, aber das sorgt für die entsprechende Atmosphäre. Erzählt wird die Geschichte eines Akrobaten und einer Gelehrten, beide noch am Anfang ihrer Karrieren. Die Charaktere wirken sympathisch, obwohl mich die Geschichte von Zenchi am Anfang nicht überzeugen konnte und erst im Laufe des Romans habe ich mich auch mit Zenchi anfreunden können, während Amaya von Anfang an mein Herz erobert hatte. Auch die weniger wichtigen Charaktere wirken authentisch und fügen sich harmonisch in das Ambiente des zersplitternden Landes ein. Das zersplitterte Land - Das Buch Wuji ist ein gelungener sehr kreativer Serienauftakt, der sich am Anfang vielleicht ein bisschen zu viel Zeit mit der Vorstellung der Welt lässt (was aber vielleicht auch nicht unbedingt zum Nachteil der Geschichte ist), am Ende aber für den Leser keine Enttäuschung darstellt.
Man darf gespannt sein welche Abenteuer Zenchi und Amaya noch erleben werden. Karsten Zingsheim kann mehr als nur Urban Fantasy und legt hier ein geschriebenes Wuxia-Fest vor.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Gelungener Auftakt

Schwarzlicht
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Camilla Läckberg, geboren 1974, stammt aus Fjällbacka. Von ihrer mittlerweile zehnbändigen Falck-Hedström-Krimireihe und der Golden-Cage-Thrillerreihe wurden weltweit über 30 Millionen Exemplare verkauft. ...

Camilla Läckberg, geboren 1974, stammt aus Fjällbacka. Von ihrer mittlerweile zehnbändigen Falck-Hedström-Krimireihe und der Golden-Cage-Thrillerreihe wurden weltweit über 30 Millionen Exemplare verkauft. Bisher habe ich von ihr nichts gelesen aber die Fällbacka-Filme haben durchaus das Interesse an dieser Autorin geweckt (und nachdem ich SCHWARZLICHT gehört habe, hat sich daran nichts geändert).
Henrik Fexeus, geboren 1971 in Örebro, ist Spezialist für Psychologie und nonverbale Kommunikation. Mit seinen Vorträgen und Auftritten als Mentalist beeindruckt und fasziniert er sein Publikum. Ich denke, dass SCHWARZLICHT durch seine Mitwirkung sehr realistisch geworden ist und man doch den einen oder anderen Einblick in die Arbeit eines Mentalisten bekommt.
Vera Teltz ist bekannt als die Stimme von Filmgrößen wie Helena Bonham Carter, Naomie Harris, Alicia Keys und Elizabeth Banks. Als Hörbuchsprecherin ist sie mir bisher nur durch die seichte Krimiserie Tee? Kaffee? Mord! bekannt (aber vermutlich ist sie der Grund, warum mir die Serie gefällt). Aber Vera Teltz kann auch ernsthafte Bücher sehr gut lesen (und es fiel mir nicht schwer mich auf die Handlung von SCHWARZLICHT einzulassen, als Hörbuchsprecherin erweist sich Vera Teltz als gute Besetzung).
SCHWARZLICHT ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die beiden Hauptprotagonisten sind auf ihre Art sehr speziell und vor allem bei Mina fehlte mir der Zugang. Das war vielleicht ein bisschen zu viel des Guten. Aber auch wenn eine Geschichte von den Protagonisten lebt, so gelingt den Autoren hier das Kunststück, dass der Kriminalfall und das Drumherum so spannend geschrieben wird, dass man die Angewohnheiten von Vincent und Mina gut vergessen kann. Zumal der Rest der Akteure (Minas Kollegen, Vincents Sohn) abwechslungsreich (und weniger speziell, aber glaubwürdig) beschrieben werden. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme: Die Eifersucht und die feindseligen Kommentare von Vincents Frau Maria gingen mir schnell auf die Nerven. Darauf hätte man gut verzichten können und ich hoffe doch, dass sich Maria in den nächsten Teilen der Trilogie auf die eine oder andere Weise verabschiedet.
Die Handlung ist abwechslungsreich und überraschend und hin und wieder wird der Leser auf das Glatteis geführt.
SCHWARZLICHT ist ein fesselnder Auftakt, der Lust auf die nachfolgenden Teile macht (und das ist sicher auch Vera Teltz zu verdanken)

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Bestie Wolf? Bestie Mensch?

Wo die Wölfe sind
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Charlotte McConaghy ist ein interessanter Roman über die Auswilderung der Wölfe gelungen. Fast bekommt der Leser (oder in diesem Fall der Hörer) das Gefühl direkt vor Ort zu sein, Auge und Auge mit dem ...

Charlotte McConaghy ist ein interessanter Roman über die Auswilderung der Wölfe gelungen. Fast bekommt der Leser (oder in diesem Fall der Hörer) das Gefühl direkt vor Ort zu sein, Auge und Auge mit dem Wolf. Und auch wenn man nie die Wildheit der Tiere aus den Augen verliert so werden sie nicht böse dargestellt, sondern als das was sie sind: Tiere, die wie Tiere handeln und nicht deswegen existieren, um dem Menschen das Leben zur Hölle zu machen und Kinder und Nutztiere zu töte. Mit diesen Vorurteilen hat Inti zu kämpfen, und nur schwer kann sie die Bevölkerung überzeugen und das auch nur teilweise.
Aber nach und nach erfährt der Leser (Zuhörer) mehr über Inti und ihre Familie selbst und nach und nach zeigt sich, dass der Wolf als Bestie stigmatisiert wird, man die Augen aber vor den wahren Monstern verschließt. McConaghy zeigt dem Leser/Hörer die menschliche Seele und die Unfähigkeit die eigenen Unzulänglichkeiten zu erkennen.
Es ist eine nachdenkliche Geschichte, die auf angenehm ruhige Weise erzählt wird, und dadurch eine viel stärkere Wirkung erzielt, als es bei einer actionbetonten Story der Fall wird. Wolf und Mensch, wer ist die Bestie? Und mit Inti hat MacConaghy eine interessante, vielschichtige Person geschaffen, die als Verbindung zwischen den verschiedenen Geschichten dient und diese sehr menschlich werden lässt, egal ob es sich dabei um die Wiederansiedlung der Wölfe oder der menschlichen Probleme handelt.
Aber die Geschichte ist (noch) Fiction. Meines Wissens wurden in Schottland noch keine Bemühungen zur Wiederansiedelung von Wölfen unternommen, aber so ganz an den Haaren herbeigezogen ist WO DIE WÖLFE SIND nicht. Im Yellowstone Park wurde der Wolf Mitte der 1990er wieder heimisch gemacht. Und das ist ein kleines Erfolgserlebnis für den Naturschutz, von dem nicht nur die Wölfe profitieren.

Fast vergessen: Eva Meckbach erzählt auf emotionale und sehr angenehme Weise diese Geschichte. Als Inti, welche die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, ist sie glaubwürdig und schafft es mit der Erzählerin perfekt zu verschmelzen.
Meckbach ist Schauspielerin, Hörbuchsprecherin und Preisträgerin des Deutschen Hörbuchpreis 2019 als Beste Interpretin für Deutsches Haus von Annette Hess.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Überraschend einleuchtend

Mrs Agatha Christie
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Das Verschwinden der Agatha Christie ist eines der Mysterien, die nie geklärt wurden. Selbst in ihrer Autobiografie schweigt sich die Autorin dazu aus und behält dieses Geheimnis für immer für sich. Vermutlich ...

Das Verschwinden der Agatha Christie ist eines der Mysterien, die nie geklärt wurden. Selbst in ihrer Autobiografie schweigt sich die Autorin dazu aus und behält dieses Geheimnis für immer für sich. Vermutlich ist es etwas vollkommen Banales, aber wie sicher kann man sein? Marie Benedict nimmt sich in ihrem Roman diesem Geheimnis an und findet ihre eigene, durchaus nicht unmögliche Lösung.
Ähnlich wie ihre Krimis plant Agatha Christie ihr Verschwinden. Das Buch erzählt dabei zwei verschiedene Bereiche aus dem Leben der Autorin. Teil eins befasst sich mit der Planung der Tat und dem Leben von Agatha Christie. Teil zwei befasst sich mit dem Verschwinden und ist dabei auf den Ehemann fokussiert. Anfangs fällt es schwer, dem Roman zu folgen, da beide Abschnitte abwechselnd beschrieben werden. Aber lässt man sich erst einmal darauf ein wird man gut unterhalten (auch wenn ich es Marie Benedict wohl nicht verzeihen kann dass sie den Mörder aus ALIBI verrät, dadurch geht der Reiz dieses Buchs verloren, was eines der Besten von Agatha Christie ist).
Man darf keinen Krimi erwarten, das ist es nicht, es ist auch keine reine Biografie, da sich Marie Benedict natürlich einige Freiheiten herauslässt. Ich würde auch nicht unbedingt sagen, dass ein wahrer Christiefan zu diesem Buch greifen muss, aber wer eine Erklärung für das verschwinden haben möchte (und wie gesagt eine glaubhafte dazu), dann wird der Leser (bzw. vermutlich eher die Leserin) sehr viel Vergnügen bei diesem Roman haben.

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