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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2022

ein vielschichtiger und perfider Thriller, der nicht nur an die Nieren geht, sondern auch tiefer graben lässt

Kellergrab
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Da mich das allererste Werk von Paul Cleave vor Jahren so gar nicht begeistert hat. Hab ich die Finger komplett von seinen Werken.gelassen.
Als jetzt „Kellergrab“ von ihm rauskam, wollte ich einen zweiten ...

Da mich das allererste Werk von Paul Cleave vor Jahren so gar nicht begeistert hat. Hab ich die Finger komplett von seinen Werken.gelassen.
Als jetzt „Kellergrab“ von ihm rauskam, wollte ich einen zweiten Versuch bei ihm starten, weil es so unglaublich gut klang.
Und was soll ich sagen, manchmal lohnt es sich definitiv Autoren eine zweite Chance zu geben. Paul Cleave hat sich in meinen Augen beachtlich weiterentwickelt in den letzten Jahren. Das nächste Buch von ihm ist schon geordert.
Hier mochte ich seinen Schreibstil unglaublich gern. Einnehmend, fesselnd und teils wirklich mit gelungenem Wortwitz versehen, was mich ordentlich zum lachen brachte und dabei merklich die Ernsthaftigkeit hinter der Handlung sehr auflockerte.
Die Handlung empfand ich als sehr düster, teils etwas drückend und beklemmend. Was unglaublich gut zur Story passt.
Im Zentrum von allem steht der Schriftsteller Cameron Murdoch, dessen Perspektive wir auch erfahren. Ich möchte nicht sagen, dass er besonders tiefgründig war. Ich hab es einfach genossen in seine Seele einzutauchen und war wirklich enorm überrascht, was ich dort zu sehen bekam.
Daneben hat mich Rebecca Kent als Ermittlerin wirklich sehr begeistert, weil sie einfach auch die menschliche Seite in sich gut zum Vorschein gebracht hat.
Insgesamt sehr undurchsichtige, aber auch sehr ausdrucksstarke und authentische Charaktere, die mich wirklich begeistern haben.
Der Einstieg hatte mich direkt und ja, ich musste einfach darüber schmunzeln, bei dem was Cameron zu seinem Sohn gesagt hat. Manchmal muss man einfach schlagfertig sein, um die Hilflosigkeit angesichts der Situation nicht nach außen dringen zu lassen.
Relativ schnell verschwand auch Zach und die Täter lagen mehr als klar auf der Hand.
Auch mir ging es so, auch wenn ich wusste, dass es das nicht sein kann.
Dafür hat mich Cameron mit seiner Denkweise, als auch wie er auf bestimmte Situationen reagiert hat, wirklich überrascht.
Die Hilflosigkeit, die Verzweiflung als auch die Zerrissenheit, die ihm stattfindet, ist mehr als deutlich zu spüren.
Und trotzdem fand ich, hat hier manchmal der Wahnsinn regiert. Bis zu einem gewissen Grade absolut verständlich.
Paul Cleave führt uns hier in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele, was manchmal wirklich extrem beängstigend war, weil es so viel über den Menschen dahinter aussagt.
Doch relativ schnell wurde klar, dass es hier nicht nur um den toten Jungen geht.
Es geht vor allem darum, wie gut man die Menschen kennt, mit denen man sich umgibt.
Sind sie auch bei dem größten Schmerz, der dir widerfahren kann, an deiner Seite oder lösen sie sich in Luft auf?
Oder noch schlimmer,kämpfen sie gegen dich?
Wie weit reicht die Loyalität?
Heftig fand ich, was für eine Hetzjagd entstand. Denn egal ob die Beschuldigungen stimmen. Es zerbricht etwas in einem, du bist nicht der, der du warst und vor allem bleibst du nicht mehr unbefleckt.
Mir hat diese Story unglaublich viel Spaß gemacht. Die Ermittlungen stehen dabei weniger im Fokus, als vielmehr Camerons Wandlung. Wie er aufpassen musste, dass er nicht komplett an den Geschehnissen zerbricht und sich selbst verliert.
Es gab Aspekte in dieser Story, die haben mich extrem erschüttert und an der Menschlichkeit zweifeln lässt.
Paul Cleave baut hier Wendungen ein, die ich definitiv nicht erwartet habe und die mich immer wieder sprachlos gemacht haben.
Er gibt den Lesern Hoffnung, um sie im nächsten Moment wieder zu zerstören und das ununterbrochen. Und trotzdem baut er sehr gekonnt auch humorvolle Stellen ein.
Auf die Auflösung wäre ich jedoch nie gekommen.
Für mich ein verdammt gut ausgearbeiteter Thriller, der auch die psychologischen Aspekte nicht außen vorlässt und den Leser immer wieder zum nachdenken zwingt.
Ich bin schon riesig gespannt auf seinen nächsten Thriller.

Fazit:
Paul Cleave gelingt mit „Kellergrab“ ein vielschichtiger und perfider Thriller, der nicht nur an die Nieren geht, sondern auch tiefer graben lässt.
Ein berühmtes Schriftstellerehepaar ,dessen Sohn spurlos verschwindet.
Klare Sache oder?
Ich bin wirklich begeistert, wie genial die Twists eingewoben wurden und man bis zum Ende keinen Schimmer hat.
Doch um was geht es hier wirklich?
Definitiv eine Leseempfehlung. Ich freu mich schon sehr auf sein nächstes Werk.

Veröffentlicht am 18.04.2022

Ein Jugendbuch, das völlig anders ist, als erwartet

Ancora
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Durch Zufall bin ich auf Ancora von Colin Hadler aufmerksam geworden.
Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, weshalb ich unbedingt mehr darüber erfahren wollte.
In diesem Fall hab ich das Hörbuch ...

Durch Zufall bin ich auf Ancora von Colin Hadler aufmerksam geworden.
Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, weshalb ich unbedingt mehr darüber erfahren wollte.
In diesem Fall hab ich das Hörbuch gehört, das bei Hörbuch Hamburg erschienen ist.
Gesprochen wurde es von Julia Preuß.
Mir hat ihre Art unglaublich gut gefallen. Sie schafft es mit sehr viel Leidenschaft, Feingefühl, aber auch Eindringlichkeit, den Charakteren Leben einzuhauchen.
Für mich ist es das erste Buch des Autors, aber nicht zwingend das letzte.
Weil mir diese Story wirklich enorm gut gefallen hat.
Sein Schreibstil ist sehr einnehmend und fesselnd, weshalb man auch flugs von der Story nicht mehr lassen kann.
Die Atmosphäre empfand ist düster, geheimnisvoll, aber auch sehr melancholisch.
Was einfach wunderbar zur ganzen Handlung passt.
Im Fokus steht Romy. Mir hat sie unglaublich gut gefallen, sie ist bodenständig, tough und macht sich gern ihr eigenes Bild.
Die anderen Charaktere waren für mich sehr schwer zu durchschauen, was aber nicht als schlecht zu werten ist.
Dadurch wirkt es sehr geheimnisvoll und man weiß eigentlich nie, was in Ihnen vorgeht. Insgesamt sehr greifbar, authentisch und lebendig in ihrer Art.
Die Handlung hat mich direkt gepackt. Ich mochte dieses Setting, jegliches Fehlen von Technologie unglaublich gern. Es schafft ein gewisses Survival Feeling, was direkt Abenteuerlust weckt. Und Hallo, mit Zeitreisen kriegt man mich eigentlich immer.
Weil ich diese Thematik unglaublich faszinierend und vielfältig finde.
Die Ferien gestalten sich nicht so, wie man es erwartet.
Diese komplexe Story, war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.
Es wurde noch besser, anders, intensiver, emotionaler.
Dabei hab ich die ganze Zeit sehr mit Romy mitgefiebert.
Colin Hadler gelang es einige Wendungen einzustreuen, die ich so nicht erwartet hatte.
Er bringt Aspekte zum Vorschein, die mich nachdenklich gemacht haben. Die in mir den Wunsch geweckt haben, tiefer und eindringlicher hinter die Fassade zu schauen.
Was man dabei erblickt, hätte überraschender kaum sein können.
Ich wusste nicht, ob ich erschüttert sein oder Mitgefühl zeigen sollte.
Denn urplötzlich gerät man auf ein völlig neues Level. Obwohl es Sci-Fi Einschübe hat, so fand ich das extrem genial.
Da man gerade diese Wende hier überhaupt nicht erwarten würde und deshalb umso sprachloser ist.
Fakt ist, mich konnte Ancora extrem gut unterhalten und unentwegt für Begeisterung und emotionale Momente sorgen.
Denn neben Action gibt es auch viel Verletzlichkeit. Schwäche, die als solche ganz andere Emotionen produziert und auch nicht unbedingt als Schwäche zu werten ist.
Definitiv eine Leseempfehlung.

Fazit:
Colin Hadler hat mit „Ancora“ etwas für mich sehr überraschendes und vielfältiges geschrieben.
Ein Mix aus Survival, Action und Sci-Fi.
Eine komplexe Handlung, ein absolut atmosphärisches Setting und eine Protagonistin, die mich sehr begeistert hat.
Daneben findet man auch viel Verletzlichkeit, Melancholie und tragende Aspekte.
Ein Jugendbuch, das ich sehr empfehlen kann. Gesprochen von einer sehr ausdrucksstarken Julia Preuß.

Veröffentlicht am 18.04.2022

Ein absolut genialer Band mit einer tollen Dynamik

GEFESSELT bis du mich LIEBST
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Nachdem Band 2 der Reihe um Jane und Dorian mit einem sehr fiesen Cliffhanger endete, war ich froh, endlich erlöst zu werden.
Die Autorin fackelt nicht lange und setzt uns extremen Schmerzen und Ängsten ...

Nachdem Band 2 der Reihe um Jane und Dorian mit einem sehr fiesen Cliffhanger endete, war ich froh, endlich erlöst zu werden.
Die Autorin fackelt nicht lange und setzt uns extremen Schmerzen und Ängsten aus.
Ernsthaft. Ich wusste nicht ob ich schreien oder weglaufen sollte, weil es extrem heftig war und mir wirklich an die Nieren ging.
Es ist nicht nur die Perfidität und Skrupellosigkeit dahinter.
Es ist die Hilflosigkeit dahinter, das man menschlich nicht zählt. Geschweige davon, was es mit dem eigenen Sein anrichtet und was es für weitflächige Kreise zieht.
Es geht um das Weltbild im Ganzen und das du als Mensch einfach nichts mehr wert zu sein scheinst.
Nachdem sich mein Herz und meine Nerven etwas beruhigt haben, nahm diese Story eine völlig andere Richtung auf. Und ich hab es so geliebt.
Während mein Leben einen Moment vorher noch in alle Einzelteile zersprang, so wurde ich hier in ein malerisches Setting entführt, das wunderschön, traumhaft und so lebensbejahend ist.
Jane und Dorian reißen das Zepter zwar sehr an sich, dominieren aber diesen Band nicht.
Ich mochte ihre Entwicklung und ihre Dynamik so unglaublich gern.
Ein Prickeln, eine Flüstern und der Himmel tut sich auf. Es ist mehr als man mit Worten beschreiben, mehr als fühlen kann.
Es ist eine Einheit. Es ist Verlangen, Vertrauen und Loyalität.
Ein Brennen ,dass sich immer tiefer vorwärts bewegt und Träume wahr werden lässt.
Aber auch Zweifel und Ängste tun sich auf, was viel Verletzlichkeit erkennen lässt.
Daneben hab ich Law mit seinem Riesenego und seiner scharfen Zunge gefeiert. Er hat mich so unglaublich zum lachen gebracht.
Zudem heizt er das Geschehen immer wieder ordentlich ein. Gideon fühlte sich wie Balsam auf meiner Haut an und Maron hat es einfach nur perfekt gemacht.
Insgesamt konnten sie mich wieder alle begeistern, weil sie einfach so vielseitig in ihrer Art sind.
Die Handlung hätte abwechslungsreicher kaum sein können. Gefangen in einem Deja Vu taten sich so viele Aspekte vor mir auf.
Es ist sexy, verwegen, voll mit spritzigen und losgelösten Momenten.
Aber nicht alles ist ein Spiel.
Es wird sehr ernst und berührend, weil so viel Emotionen und Wahrheiten zwischen die Zeilen gelegt werden.
Die Charaktere gehen aus sich heraus und zeigen, was wirklich in Ihnen vorgeht.
Das Herz, es fühlt so viel und kann doch nicht in Worte fassen, wie sehr.
Das Herz kann nur fühlen und geben und damit spricht es wohl die beste Sprache der Welt.
Ganz so locker leicht ist es dann trotzdem nicht.
Es wird dramatisch und beklemmend.
Wahnsinn, Rachegelüste und perfide Elemente halten Einzug und bringen eine Menge beängstigende und verstörende Aspekte zum Vorschein.
Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, mich sprachlos und erschüttert zurückgelassen.
Denn nicht nur Lust und Liebe dominiert hier, es geht auch um Neid, Missgunst und Niederträchtigkeit.
Ein für mich absolut grandioser und vielschichtiger dritter Band, der so viel in mir bewegen und auslösen konnte.
Ich fiebere auf das Finale hin und lechze förmlich danach.

Fazit:
Mit den dritten Band der Reihe um Jane und Dorian, hat mich DC Odesza wieder enorm an meine Grenzen und darüber hinausgetrieben.
Es ist heiß, verwegen und unglaublich sexy.
Aber auch sehr beklemmend und verstörend.
Denn neben der traumhaften Kulisse, tun sich abseits des Weges, sehr viel dramatische Entwicklungen und Erkenntnisse auf.
Es geht nicht nur um Lust und Liebe.
Es geht auch um Neid, Missgunst und Rache.
Ein absolut genialer Band mit einer tollen Dynamik. Ich lechze förmlich nach dem Finale. Eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 16.04.2022

Mit dem zweiten Band der Skyward Reihe katapultiert uns Brandon Sanderson in ein völlig neues Level

Starsight - Bis zum Ende der Galaxie
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Nach „Skyward“ geht Spensas Abenteuer nun in die zweite Runde und was hab ich mich auf diese Fortsetzung gefreut.
In „Starsight“ geht es nicht mehr ganz so unschuldig vonstatten.
Das „Kennenlernen “ ist ...

Nach „Skyward“ geht Spensas Abenteuer nun in die zweite Runde und was hab ich mich auf diese Fortsetzung gefreut.
In „Starsight“ geht es nicht mehr ganz so unschuldig vonstatten.
Das „Kennenlernen “ ist bereits abgeschlossen und es geht tiefer in die Materie. Man gerät in eine neue völlig und andere Dimension, denn Spensa gerät in eine völlig andere Umlaufbahn.
Neue Charaktere, neue Ereignisse und Erkenntnisse.
Und irgendwann steht man an dem Punkt, wo man sich fragen muss, wer hier wirklich der Böse ist.
Oder ist es nur eine andere Form von Niedertracht und Willkür?
Wie definiert sich das Böse, was zeichnet es letztendlich aus?
Brandon Sanderson versieht dies mit Menschlichkeit und wichtigen Werten.
Er zeigt, dass Verletzlichkeit wohl das schlimmste daran ist und dass man niemals vor Bösartigkeit gefeit ist.
Egal ob nun die eigene Rasse oder eben nicht.
Denn spielt das letztendlich wirklich eine Rolle?
Spensa und M-Bot haben mich auch hier wieder sehr begeistert. Ich mag das Zusammenspiel und die Dynamik bei den beiden unglaublich gern.
Nicht zu vergessen Schreckschneck, der für einige herzzerreißende Momente bei mir gesorgt hat.
Doch daneben treffen wir noch auf weitere Charaktere, die mich komplett begeistern und überzeugen konnten.
Dabei hat mich besonders begeistert wie weitflächig und wenig eindimensional das Ganze ist. Wie sie sich entfalten und darbieten und dabei zeigen, was in Ihnen vorgeht und wer sie wirklich sind.
Im Nu war ich in der Story verschwunden und hab es wieder so sehr geliebt.
Zum Inhalt lässt sich gar nicht so viel sagen, weil es direkt massiv spoilern würde.
Aber Spensa legt hier eine beachtliche Wandlung hin und zeigt ,was für eine großartige und feinfühlige Protagonistin sie ist.
Sie kämpft nicht für sich, sondern für andere.
Sie steht für sie ein und ist es nicht das, was eine Person in ihrer Position machen sollte?
Spensa hat hier einiges zu umschiffen und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Dabei gilt es einige Geheimnisse zu entschlüsseln. Dabei ist die Wahrheit nicht immer schön. Oftmals tut sie sogar ziemlich weh.
Und dabei gibt es Wissen, dass mich wirklich sprachlos gemacht und zutiefst erschüttert hat.
Denn mit diesem Wissen wird zugleich so viel aufgezeigt. Macht, die nicht jeder haben sollte.
Brandon Sanderson hat hier einen genialen und vielschichtigen zweiten Band geschaffen, der mich vor allem mit den Hintergründen und dem Setting so sehr begeistern konnte.
Seine Charaktere, die so viel Leben erzeugen, daneben aber auch viel Verletzlichkeit und Stärke erkennen lassen.
Es ist nicht mal so, dass die Wendungen so extrem und überraschend sind. Viel mehr sind es die Erkenntnisse, die daraus resultieren.
Ich bin wieder komplett geflasht, denn damit erreicht diese Reihe ein völlig neues Level.
Für Sci-Fi Fans ein absolutes Muss.

Fazit:
Mit dem zweiten Band der Skyward Reihe katapultiert uns Brandon Sanderson in ein völlig neues Level.
So viele Geheimnisse und Erkenntnisse.
Ein zweiter Band der mit einer großartigen Spensa und ihrem Team punktet.
Es gibt herzzerreißende Momente, es gibt Dramatik und dazwischen gibt es auch viele wichtige Werte.
Letztendlich muss man sich fragen, ob es das wirklich und wahrhaftige Böse eigentlich gibt und wie es sich auszeichnet.
Für mich ein absolutes Highlight und für Sci-Fi Fans ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 16.04.2022

Erschütternd, sehr emotional und beklemmend

MÄRCHENTRÜMMER
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Bei Märchentrümmer von Mia M. Hope handelt es sich um das Debüt der Autorin.
Umso bewundernswerter, dass sie sich gleich mit so einer sensiblen und heftigen Thematik befasst, die definitiv nicht leicht ...

Bei Märchentrümmer von Mia M. Hope handelt es sich um das Debüt der Autorin.
Umso bewundernswerter, dass sie sich gleich mit so einer sensiblen und heftigen Thematik befasst, die definitiv nicht leicht darzubringen ist und definitiv keine leichte Kost darstellt.
Das besondere für mich ist hier wirklich das Setting. Denn dadurch kommt eine leicht dystopische Stimmung auf, was die Trostlosigkeit nur noch mehr verstärkt, die die Grundstimmung darstellt.
Dabei befinden wir uns im Jahre 2035, größtenteils ist alles digitalisiert und Naturkatastrophen suchen das Land immer wieder heim.
Ich fand es extrem beängstigend, wie sehr man eigentlich überwacht wird. Auch wenn es nicht allzu großflächig thematisiert wird und eigentlich spielt es auch nur am Rande eine Rolle.
Es handelt sich hier um Jo’s Geschichte.
Demzufolge erfahren wir auch ausschließlich ihre Perspektive, wodurch wir einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen.
Ich mochte Jo sofort. Mit ihren 17 Jahren handelt sie oftmals sehr naiv und blauäugig.
Was aber bis zu einem gewissen Grade nachvollziehbar ist.
Aus einer Not heraus ,gerät sie an eine Gang, die schon bald zu ihrem Zentrum wird.
Dabei könnten die Mitglieder dessen unterschiedlicher kaum sein.
Mir hat vor allem Alex unglaublich gut gefallen. Aber die Autorin versteht es auch die Antagonisten unglaublich gut darzustellen. Man versteht warum Jo tut, was sie eben tut.
Daneben waren Brenda und Kyle mein absolutes Highlight. Jeder sollte solche Menschen in seinem Leben haben.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht. Ich fühlte mich, als wäre ich direkt in einer Dystopie gelandet. Wodurch alles sehr düster und beklemmend wirkt.
Mia M. Hope hat hier eine etwas andere Liebesgeschichte geschrieben, die sich mit toxischen Aspekten auseinandersetzt.
Missbrauch, Gewalt in jeglicher Form, ob physisch oder psychisch spielen ebenfalls eine große Rolle.
Jo wirkt da fast wie das geborene Opfer.
Was definitiv nichts gutheißt.
Denn jedem kann das passieren, was Jo widerfährt.
Doch Jo ist unglaublich stark und mutig.
Mehr als man sich überhaupt vorstellen kann.
Die Autorin befasst sich hier mit einer äußerst schwierigen und sensiblen Thematik, die alles andere als leicht ist.
Mit viel Feingefühl und schonungslosen Worten zeigt sie auf, wodurch man sich abhängig macht und wie leicht es ist, sich in so eine Situation hineinzumanövrieren.
Drin ist man schnell, doch wie soll man sich daraus wieder lösen?
Mich hat Jos Geschichte wirklich stark belastet. Weil ich so mit ihr gefühlt habe, weil ich mit ihr und für sie gekämpft habe.
Weil ich sie in jeder einzelnen Sekunde beschützen wollte.
Mia M. Hope spart auch nicht mit Details, wodurch es extrem an die Nieren geht.
Anhand der Hintergründe wurde auch vieles nachvollziehbarer.
Jos Geschichte ist aber leider kein Einzelfall.
Es ist wichtig, sich aus dieser Rolle zu lösen, es zu realisieren, aufzuwachen, für sich einzustehen und zu kämpfen.
Denn wenn du nicht für dich kämpfst, wer soll es dann tun?
Märchentrümmer ist der erste Band einer Dilogie, der Schreibstil ist recht einfach gehalten, konnte mich durchweg fesseln.
Obwohl die Handlung recht vorhersehbar war, hat mich das nicht gestört.
Einfach weil es mich emotional vor eine schiere Zerreißprobe gestellt hat.
Wer sich nicht vor Themen wie Gewalt oder Missbrauch scheut, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
Mir hat es unglaublich gut gefallen.
Weil es dir zeigt, egal wie schwer es fällt, du dich niemals selbst aufgeben darfst.
Und irgendwo gibt es immer jemanden, der dir Hoffnung und Trost spendet.
Ein Roman, der definitiv zum nachdenken bringt und einiges mit auf den Weg gibt.
Ich bin wahnsinnig gespannt, wie es in Band 2 weitergehen wird.

Fazit:
Märchentrümmer ist definitiv keine leichte Lektüre. Um ehrlich zu sein, ist es extrem erschütternd und beklemmend.
Eine Lovestory die sich so wunderschön anfühlt und plötzlich stehst du vor den Scherben.
Mia M. Hope bindet sensible und schwierige Themen ein, die sie mit sehr viel Feingefühl und schonungslosen Details untermauert.
Eine Story, die nicht unbedingt mit Überraschungen punktet, dafür emotional umso mehr herausfordert.
Ich bin sehr gespannt, wie es in Band 2 weitergehen wird.
Definitiv eine Leseempfehlung.