Eine tragische, aber wunderschöne Liebesgeschichte…
Rise and Fall (Faith-Reihe 1)Bevor ich richtig beginne, muss ich unbedingt loswerden, dass ich dieses Cover liebe.
Skylar und Carter lernen sich als Kinder in einer Pflegefamilie kennen. Die gemeinsame Zeit schweißt sie zusammen, ...
Bevor ich richtig beginne, muss ich unbedingt loswerden, dass ich dieses Cover liebe.
Skylar und Carter lernen sich als Kinder in einer Pflegefamilie kennen. Die gemeinsame Zeit schweißt sie zusammen, doch irgendwann ist da etwas mehr als Freundschaft und sie geben ihren Gefühlen nach. Überfordert von der Situation flieht Skylar nach Hause, doch auf dem Heimweg hat sie einen Unfall, der sie an einen Rollstuhl fesselt. Weil sie Carter seine Karrierechancen nicht verbauen will, erzählt sie ihm nichts von dem Vorfall und so fliegt er am folgenden Tag für ein halbes Jahr nach Europa. Werden die Zwei wieder zueinander finden können?
Skylar mochte ich von Anfang an. Wie niedlich und berührend sind ihre Gedanken am Anfang. Und auch wie Carter ihr dann das erste mal gegenübersteht. Das zwischen den beiden ist einfach etwas Besonderes und man spürt es die gesamte Zeit. Skylar ist und bleibt auch nach ihrem Unfall ein Sonnenschein. Sie ist sympathisch und eine Kämpferin. Sie versucht negative Gedanken nicht zuzulassen, doch natürlich passiert es trotzdem. Aber sie schafft es auch, schnell wieder positiv in die Zukunft zu sehen. Schwierig wird es als Carter wieder zurück ist und ihr immer deutlicher wird, was sie alles nicht mehr gemeinsam machen können, doch er zeigt ihr, dass es für alles eine Lösung gibt. Skylar macht eine tolle Entwicklung durch. Trotzdem fiel es mir etwas schwer, ihr abzunehmen, dass sie ihre neue Situation (Rollstuhl) so schnell akzeptiert hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Ich könnte mir vorstellen, dass man erstmal in ein gewaltiges Loch fällt und dazu kommt, dass sie ja auch die Trennung von Carter verkraften musste. Trotzdem mag ich Skylar total.
Carter fand ich auch toll. Wie er sich als Kind um die „kleine“ Skylar gekümmert hat, war echt niedlich. Und das hat sie zusammengeschweißt. Man merkt immer wieder, was er für sie empfindet und dass er alles für Skylar tun wurde. Umso bedauernder fand ich die Sache mit Megan und vor allem die Konsequenzen, die daraus entstanden sind. Es wurde ein wenig als selbstverständlich dargestellt. Das war es für mich jedoch nicht. Denn das hat den Eindruck dieser besonderen Beziehung zwischen Skylar und Carter in meinen Augen gestört. Was ich außerdem ein wenig schade fand ist, dass es von seiner Seite so gar keine Berührungsängste gab, mit Skylars neuer Situation umzugehen. Einerseits kann er nicht ein halbes Jahr an sich halten und andererseits nimmt er die neue Situation, die anfänglich ja „körperlich“ als recht begrenzt dargestellt wird, als gegeben hin. Kein einziger Gedanke dazu, ob er für sich vielleicht auch Probleme sieht. Aber das ist ebenfalls nur meine Sicht auf die Dinge. Ich persönlich hätte es glaubhafter gefunden, wenn auch er mit der Situation gehadert hätte, trotz der großen Liebe. Carters Entwicklung hat mir trotzdem gut gefallen und ich mochte ihn wirklich sehr.
Die anderen Nebenfiguren fand ich auch alle sehr gelungen und authentisch. Hazel ist eine großartige Freundin. Die Pflegeeltern sind wunderbar. Da fühlt man sich gleich mit wohl.
Die Handlung hat mir auch gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelten. Ich fand es durchweg spannend und bin durchs Buch geflogen. Die gewählten Themen waren aus meiner Sicht gut bearbeitet. Und auch das Ende hat mir sehr gefallen. Es war auf den Punkt und hat richtig gut zur Figurenentwicklung gepasst.
Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt prima ins Genre. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert. Wenn man so in eine Geschichte eintauchen kann, freut mich das immer ganz besonders. Dazu hat aber auch die Darstellung der emotionalen Ebene beigetragen. Mich haben die Figuren berührt und ich konnte mich in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.
Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil die Figuren was Besonderes sind, weil die Handlung sehr bewegend ist, weil ein derart schwieriges Thema gut bearbeitet wurde und weil ich den Schreibstil wirklich mag. Ein halbes Sternchen ziehe ich trotzdem ab. Ich hätte mir gewünscht, dass auch schwierige/negative Gedanken im Hinblick auf Skylars neue Situation zugelassen worden wären. Es sollten auch Ängste und Sorgen bei Nahestehenden erlaubt sein. Trotzdem ist es ein wundervolles Buch.
Vielen Dank an Sarah Stankewitz und den Forever-Verlag für diese Geschichte.