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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2022

Ich töte was, was du nicht siehst

Schreib oder stirb
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David Dolla arbeitet als Literaturagent und lebt glücklich mit seiner schwangeren Freundin Isolde. Doch eines Tages erhält er ein diabolisches Angebot. Carl Vorlau, der sich in eine psychiatrische Privatklinik ...

David Dolla arbeitet als Literaturagent und lebt glücklich mit seiner schwangeren Freundin Isolde. Doch eines Tages erhält er ein diabolisches Angebot. Carl Vorlau, der sich in eine psychiatrische Privatklinik einweisen ließ, behauptet, die kleine Pia entführt zu haben. Um ihr Leben zu retten, soll David ein Buch über den Fall schreiben und Carl einen Verlagsvorschuss von einer Million Euro verschaffen. Sonst wird Davids Leben zur Hölle. Eine schwere Wahl muss David treffen - Risiko oder Held sein?

Ich bin ja ein großer Fitzek-Fan und habe mich auf dieses etwas andere Buch total gefreut. Eine Kombination aus Spannung und Humor? Das musste ich einfach lesen! Der Schreibstil war vertraut und doch ungewöhnlich. Das war erfrischend. Es gab viele Stellen, die ich unglaublich witzig fand. Plötzlich wurde es ernst. Und dann wieder lustig. Und wieder spannend. Das war ein verrücktes Hin und Her. Am Anfang war der Humorteil für meinen Geschmack etwas zu viel. Vieles war irgendwie erzwungen und auch nicht wirklich witzig. Später wurde es aber deutlich besser, als die Spannung etwas mehr in den Vordergrund gerückt ist und der Humor dezenter zum Vorschein kam.

David musste einiges erleben. Das kenne ich aber von Fitzek nicht anders. Es gab eine oder zwei Sachen, die ich nicht gebraucht hätte. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass nicht mehr viel passieren wird. Ich sah quasi das Ende schon vor meinen Augen. Und dann - BAMM! Eine Wendung nach der anderen, ich war geschockt, verwirrt, überrascht. Mit dem Ende habe ich wirklich nicht gerechnet und ah... das war so schön!

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Typisches Buch von Ragnar Jonasson

Schneeblind
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Ari bekommt einen Ausbildungsplatz bei der Polizei in einem Fischerdörfchen im Norden Islands. Wenn man denkt, dass hier nichts passiert, irrt man sich. Im Schnee wird eine Frauenleiche gefunden und kurz ...

Ari bekommt einen Ausbildungsplatz bei der Polizei in einem Fischerdörfchen im Norden Islands. Wenn man denkt, dass hier nichts passiert, irrt man sich. Im Schnee wird eine Frauenleiche gefunden und kurz danach stirbt ein Schriftsteller nach einem Sturz im Theater. Für Ari ist die Lösung der Fälle schwierig, denn keiner im Dorf möchte ihm helfen. Und er kann niemandem trauen.

Man muss gar nicht lesen, wer der Autor von diesem Buch ist. Nach ein paar Seiten schon erkennt man Ragnars Stil. Ich mag diese ruhige und etwas bedrückende Atmosphäre. Das Tempo ist eher langsam, aber trotzdem ist das Buch total spannend.

Ich konnte mich in Aris Lage sehr gut versetzen. Ich empfand, dass ein enormer Druck auf ihn ausgeübt wurde. Das deprimierende Wetter, die verwirrende Gefühle, der seltsame Fall und die Einheimischen, die ihn nicht ernst nehmen und sich nicht als kooperativ zeigen - das zieht einen total runter. Er war für mich als Protagonist etwas blass und konnte sich nicht durchsetzen - weder im Beruf noch im privaten Leben. Da das der Auftakt einer neuen Reihe ist, kann es natürlich sein, dass sich Ari mit der Zeit weiterentwickeln wird. Darauf würde ich mich freuen.

Bis zum Ende tappte ich im Dunkeln und wusste nicht, wer der Täter ist. Die Auflösung war schlüssig. Das offene Ende war passend und macht Lust auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Angenehme leichte Lektüre

Summer of Hearts and Souls
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Beyah hat es nicht einfach. Sie lebt bei ihrer drogensüchtigen Mutter und keiner beneidet sie für ihre Kindheit. Als ihre Mutter stirbt, bleibt Beyah keine anderen Wahl, als zu ihrem Vater und seiner neuen ...

Beyah hat es nicht einfach. Sie lebt bei ihrer drogensüchtigen Mutter und keiner beneidet sie für ihre Kindheit. Als ihre Mutter stirbt, bleibt Beyah keine anderen Wahl, als zu ihrem Vater und seiner neuen Familie auf eine Halbinsel vor der texanischen Küste zu ziehen. Dort lernt sie diesen geheimnisvollen Jungen Samson kennen, der ihren Sommer in einem Abenteuer verwandeln wird.

"Summer of Hearts and Souls" ist ein sehr sympathisches, leichtes Buch für den Sommer. Beyah ist ein starkes Mädchen, das leider so viel Unschönes bei ihrer Mutter erlebt hat. Sie kennt dieses Gefühl nicht, eine tolle Familie zu haben und von dieser geliebt zu werden. Alles hat sie sich selbst erkämpft und es fällt ihr schwer, sich auf andere zu verlassen und denen zu vertrauen.

Unglaublich schön fand ich, dass CoHo keine klischeehafte reiche Familie erschaffen hat. Beyahs Stiefschwester Sara und ihre Mutter sind tolle Menschen, die sie so empfangen haben, als wäre sie schon immer Teil dieser Familie gewesen. Beyahs Vater fand ich auch sehr nett und man hat gemerkt, dass er seine Tochter liebt und sich um sie sorgt. Es hat mir gefallen, dass die beiden aber zuerst lernen mussten, miteinander zu leben. Das machte die Geschichte realistisch und glaubwürdig.

Samson war eine lange Zeit ein großes Rätsel. Das tat aber Beyah gar nicht so schlecht, wie ich empfinde. Sie hat gelernt, Menschen nicht direkt in Schubladen zu stecken, sondern sie zunächst kennenzulernen und dann zu beurteilen. Mit ihm hat sie so viele tollen Momente gehabt und ich habe es ihr vom Herzen gegönnt. Sie war eine ganz normale Teenagerin, die in einer normalen Familie wohnt und im Sommer keine Sorgen hat.

Als Samsons Geheimnis gelüftet wurde, kam etwas mehr Dramatik rein. Wie sich dann Beyah entschieden hat, hat mich sehr positiv überrascht, denn das war sehr erwachsen von ihr. Das Ende war schön und hat mich zum Lächeln gebracht.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Sehr emotional

Für immer ein Teil von dir
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Kenna und Scott sind unglaublich verliebt. Bei einem tragischen Autounfall stirbt Scott und Kenna muss hinter Gittern. Fünf Jahre später hat sie nur ein großes Ziel - ihre Tochter Diem endlich kennenlernen, ...

Kenna und Scott sind unglaublich verliebt. Bei einem tragischen Autounfall stirbt Scott und Kenna muss hinter Gittern. Fünf Jahre später hat sie nur ein großes Ziel - ihre Tochter Diem endlich kennenlernen, die ihr bei der Geburt im Gefängnis weggenommen wurde. Doch ihr Traum kann nicht so leicht in Erfüllung gehen, denn Diem lebt bei Scotts Eltern. In einer Bar trifft sie auf einen Mann, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Und das zum ersten Mal, nachdem sie Scott verloren hat. Das Schicksal ist aber ein mieser Verräter, denn Ledger ist Scotts bester Freund und hasst seine Mörderin.

Das war das erste Buch, das ich von Colleen Hoover gelesen habe. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Geschichte ist spannend geschrieben. Was die Autorin auf jeden Fall sehr gut beherrscht ist, mit den Gefühlen ihrer Leser zu jonglieren. Was habe ich geheult! Mich hat sehr selten ein Buch so emotional gemacht und mich in Dauerheulmodus versetzt. Ich weiß nicht, wie sie das schafft, aber ich konnte mich kaum beherrschen und fühlte mit Kenna mit.

Kenna hat einen Fehler gemacht und wurde dafür bestraft. Fünf Jahre Gefängnis bringen kein Menschenleben zurück und ich kann mir nicht vorstellen, wie groß ihre Schuldgefühle sind. Einen geliebten Menschen zu verlieren, ist eine Sache. An seinem Tod schuld zu sein, zerfrisst einen von innen. Die Briefe, die sie an Scott geschrieben hat, obwohl sie wusste, dass er sie nie lesen können würde, waren eine schöne Art, mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Sie zeigten auch, wie wahr ihre Liebe war bzw. immer noch ist.

Eine schöne Entwicklung konnte man bei Ledger sehen. Ich habe ihn sehr gemocht und das lag wahrscheinlich hauptsächlich daran, wie er mit Diem umgeht. Er ist der Vater, den Diem nie kennenlernen durfte. Dass er sich so großartig um sie kümmert und sie erzieht, macht ihr noch sympathischer als er es schon ist. Wie er mit Kenna umgegangen ist und seine Bereitschaft, ihre Seite der Geschichte um den Unfall zu hören, machten ihn zu einem guten Menschen.

Einen Stern muss ich leider abziehen, da es ein paar Stellen gab, die unpassend waren. Wenn ein Charakter etwas seltsam handelt, ist für mich verwirrend. Das Treffen zwischen Kenna und Scotts Eltern war sehr unrealistisch. Dafür hätte sich die Autorin etwas mehr Mühe geben können.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Bischoff is back!

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Max Bischoff war einer der besten Ermittler in Düsseldorf. Doch diese Zeit ist nun vorbei. Max unterrichtet an der Polizeihochschule in Köln. Eines Tages wird er von Vater von der vor Jahren verschwundenen ...

Max Bischoff war einer der besten Ermittler in Düsseldorf. Doch diese Zeit ist nun vorbei. Max unterrichtet an der Polizeihochschule in Köln. Eines Tages wird er von Vater von der vor Jahren verschwundenen Leni Benz kontaktiert. Lenis Schulranzen ist plötzlich nach dieser langen Zeit in der Wohnung aufgetaucht und Lenis Vater ist sich sicher, dass seine Tochter am Leben ist und jemand sich einen schlimmen Scherz mit ihm erlaubt. Der Mann ist verzweifelt und bittet Max um Hilfe. So begibt sich Bischoff wieder auf die Spur des Täters.

Ich habe die "Im Kopf des Täters"-Reihe geliebt! Zu sehen, dass Strobel Max Bischoff wieder zum Leben erweckt, hat sich sehr gefreut. Er und seine Schwester Kirsten haben so viel erlebt und ich habe die beiden in mein Herz geschlossen gehabt. Sie kam deutlich zu kurz, da sie nur ein paar Male erwähnt wurde, aber im Fokus sollte auch das Come back von Max stehen.

Das Thema ist sehr schwierig und es ist eins, das mich immer wieder emotional mitnimmt. Missbrauch von Kindern ist eine der schlimmsten Taten und ich finde Menschen, die alleine darüber nachdenken, ob ein Kind auf dieser Weise anziehend wäre, abscheulich! Ich glaube, dass Max deswegen in die Rolle des "Privatdetektivs" geschlüpft ist. Es ist wirklich ein Thema, das einen nicht kalt lassen kann. Und einen ehemaligen Fallanalytiker sowieso nicht.

Es wurde oft das Gefühl vermittelt, dass Max aus der Übung ist und nicht mehr ermitteln kann. Das fand ich jedoch etwas unrealistisch. Wenn jemand seinen Job eine lange Zeit so gut gemacht hat, wird er niemals aus der Übung sein. Die Pause, die er hatte, war auch nicht so lang. Das ließ ihn oft etwas verloren wirken und ich konnte Menkoffs Aufregung verstehen. Es hat mich aber gefreut, dass die beiden einen Weg gefunden haben, besser miteinander zu kommunizieren UND zusammen zu arbeiten.

Das Ende war furchtbar. Also nicht im Sinne, dass es das Buch schlecht macht. Ich habe mich einfach über die Menschen sehr aufgeregt, die den armen Kindern das angetan haben. Solche "Menschen" verdienen die Todesstrafe! Max war bis zum Ende etwas neben der Spur, finde ich, aber man hat deutlich den Progress gemerkt. Ich freue mich auf das nächste Band!

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