Ankunft, Hetze und Aufruhr
Ich schiebe voraus, dass ich den ersten Teil nicht gelesen, sondern direkt mit "Dazwischen: Wir" gestartet bin, in dem Madina bereits eine Weile in Deutschland ist und den Weg nach der Ankunft, den Weg ...
Ich schiebe voraus, dass ich den ersten Teil nicht gelesen, sondern direkt mit "Dazwischen: Wir" gestartet bin, in dem Madina bereits eine Weile in Deutschland ist und den Weg nach der Ankunft, den Weg in eine neue Heimat beschreibt.
Verfasst ist das Buch im Tagebuchstil, der recht nüchtern und dennoch emotional ist, denn Madinas Gedanken und Gefühle sind schlüssig, nahbar und nachvollziehbar dargestellt. Thematisiert werden neben den neuen Umständen, der Dankbarkeit für Unterstützung, die Erfahrungen von Freundschaft und Beziehung, kulturelle Schocks und die große Verantwortung, die Madina innerhalb der Familie übernehmen musste, seit ihr Vater zurück in die Heimat gegangen ist. Vor allem jedoch werden Fremdenfeindlichkeit, Hass und Hetze gegen Ausländerinnen thematisiert. Dabei handelt es sich sowohl um Schmierereien als auch um Protest- und Demonstrationsaktionen auf dem Hauptplatz, die die Bewohnerinnen des Ortes nicht unberührt lassen. Julya Rabinowich beschreibt, wie Madina sich mit diesem Hass auseinandersetzt, sich wehrt und Verbündete findet.
Ein lesenswertes Buch, das aktueller nicht sein könnte!