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Veröffentlicht am 20.04.2022

Liebe das Leben in allen Nuancen - Auch wenn es düstere und graue Tage geben wird

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen und nicht in ihr innerstes Seelenleben hinein.

Persönlich hatte ich von Kurt Krömers Depression auch erst über eine Fernsehtalkshow erfahren und wurde dann ...

Man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen und nicht in ihr innerstes Seelenleben hinein.

Persönlich hatte ich von Kurt Krömers Depression auch erst über eine Fernsehtalkshow erfahren und wurde dann auch auf sein zugehöriges Buch aufmerksam. OK man hängt eine solche Erkrankung auch einfach nicht an die große Glocke.

Kurt Krömer alias Alexander Bojcan schreibt in seinem Buch "Du darfst nicht alles glauben, was du denkst" von seiner ganz persönlichen Erfahrung mit seiner Depression.

Es ist ein unglaublich authentisches und ehrliches Buch, das mit vielen Berührungsängsten aufräumt.

Wer gibt schon gerne zu, eine psychische Erkrankung zu haben?

Die Mehrheit der Deutschen würde sich wohl eher in ein stilles Kämmerlein verkriechen, als offen und ehrlich sich selbst und anderen einzugestehen diesbezüglich Hilfe zu brauchen.

Alexander Bojcan teilt hier mit den Interessierten dann seine ganz persönliche Geschichte.

Man erlebt hautnah die rasante Achterbahnfahrt mit tiefen Abgründen, das fast tägliche Auf und Ab, wie der landesweit bekannte Komiker dann immer tiefer in die Depression schlittert.

Er zeigt aber auch auf, dass man sich Hilfe holen darf und auch solche Krankheiten geheilt werden können. Darüber berichtet er recht ausführlich von seinem persönlichen achtwöchigen Klinikaufenthalt, um die Depression in den Griff zu bekommen.

Der Schreibstil ist locker und kurzweilig zu lesen und mitunter kommt hier und da schon der Kurt Krömer-Style heraus.

Summa summarum ein sehr gelungenes Buch, das sehr intime Einblicke einer persönlichen Depression schildert und Mut macht mit Hilfe aus dem dunklen Verlies dann wieder zu entkommen.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Der Superheld Paul Pulli erklärt seinem Freund Anton die bis dato noch unbekannte Welt der produzierenden Textilkette

Magische Welt der Dinge (1) Antons geheime Reise mit Paul Pulli
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Gleich eines vorweg - der Autorin Alexandra Wagner gelingt mit "Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli" ein richtig gut gemachtes Edutainmentbuch für Kinder ab 8 Jahren.

Das Buch ...

Gleich eines vorweg - der Autorin Alexandra Wagner gelingt mit "Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli" ein richtig gut gemachtes Edutainmentbuch für Kinder ab 8 Jahren.

Das Buch macht einen guten ersten Eindruck. Richtig hochwertig von der Verarbeitung und auch die Liebe zum Detail erkennt man, wenn man darin anfängt zu blättern.

Paul Pulli, der Superheld auf Antons Kapuzenpullover, erwacht eines Nachts als der kleine Anton auf die Frage an seine Mutter, woher sein Pullover eigentlich kommt, keine Antwort erhält. Damit beginnt das großartige Abenteuer von Anton und Paul Pulli, der ihm die einzelnen Schritte vom Versand seines Pullovers bis hin zu den Baumwollfeldern dann sehr anschaulich und auch eindrücklich erklärt.

Für uns war es spannend zu erleben, wie unsere Bekleidung dann überhaupt entsteht. Der komplette Entstehungsprozess, vom Anbau des Rohstoffes auf den Baumwollfeldern bis hin zum Versand des Pullis, ist faszinierend wiedergegeben und hat unserem Nachwuchs dann auch die Augen geöffnet.

Für mich persönlich waren es jetzt sehr wenig neue und auch erschreckende Erkenntnisse dabei, da ich mich bereits seit geraumer Zeit dafür interessiere. Was mir allerdings supergut gefällt, dass bereits früh in der Kindheit ein hoffentlich verantwortungsvolleres Bewusstsein für unsere Umwelt dann durch solch ein Buch geschaffen wird. Bewusster Konsum, ein umweltverträgliches Leben und das Thema Nachhaltigkeit stehen dabei im Fokus des Buches, alles jeweils sehr kindgerecht präsentiert und ausgearbeitet.

Vom Umfang her richtig gewählt. Auch die Aufteilung zwischen Text und Bild gefällt uns durchweg gut. Die Illustrationen im Buch sind jeweilig gut gewählt und nehmen den Text sehr gut auf. Ein besonderer Dank auch an Sabine Marie Körfgen, die Illustratorin des Buches. Die Schriftgröße und auch die einzelne Kapitellänge überzeugt und motiviert zum Lesen.

Also summa summarum, alles was ein gutes Kinderbuch mitbringen sollte vereint das Buch "Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli".

Wir können es guten Gewissens weiterempfehlen und werden es wohl demnächst auch bereits an Freunde ausleihen.

PS: Wer nach dem Abenteuer von Paul Pulli noch nicht genug hat, der darf sich bereits jetzt auf den zweiten Band der Reihe "Magische Welt der Dinge" im Mai 2022 freuen. Dort erwacht dann eine weitere bis dato noch unbekannte Superheldin zum Leben. Henrietta Handy öffnet dann den beiden Zwillingen Anton und Lucy die Augen und lüftet dabei ungeahnte Geheimnisse.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? - Auf "Du und Du" mit den Landsäugetieren in unseren Breitengraden

Stadt, Land, Fuchs
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Der Autor und Biologe Josef H. Reichholf erschafft mit seinem Buch "Stadt, Land, Fuchs" ein unheimlich starkes Plädoyer, sich mit den vor unseren Haustüren lebenden Landsäugetieren viel mehr auseinanderzusetzen ...

Der Autor und Biologe Josef H. Reichholf erschafft mit seinem Buch "Stadt, Land, Fuchs" ein unheimlich starkes Plädoyer, sich mit den vor unseren Haustüren lebenden Landsäugetieren viel mehr auseinanderzusetzen und sie zu respektieren.

Wer an Wildlife und wildlebende Säugetiere denkt dem kommen wohl, genauso wie mir, ziemlich schnell Löwe, Elefant, Tiger und Co. in den Sinn.

Eigentlich schade, dass wir die Säugetiere in der mal mehr oder weniger wilden Landschaft direkt vor unserer Haustüre dann viel zu wenig zu schätzen wissen und diese vielmals in Vergessenheit geraten sind.

Dieser Umstand wird dann durch das Buch sehr schnell geändert. Schlussendlich rückt der Autor gerade die Landsäugetiere in unseren Breitengraden dann ins richtige Licht und gibt ihnen die Bedeutung und den Respekt zurück, die sie seit Urzeiten haben sollten.

Ungefähr 100 freilebende Säugetiere kommen in Deutschland vor. Exemplarisch greift Josef H. Reichholf einige Exemplare bestimmter Gruppen für sein Buch heraus (z.B. Wolf, Fuchs, Biber, Fledermaus etc.) uns stellt diese in Wort und Bild näher vor.

Die informativen Texte rund um diese Säuger werden durch wunderschöne farbige Illustrationen von Johann Brandstetter ergänzt.

Ein Buch, das sich zu lesen lohnt. Es vermittelt sehr kurzweilig viele Fakten und macht Lust, die Naturlandschaft rund um seinen Wohnort zu erkunden und die Fauna zu beobachten.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens - Auf großer Schnitzeljagd durch Nordspanien

...und plötzlich Pilger
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Anno 2019 wagte der Autor Johannes Zenker den großen Wurf und entschied sich seinen ganz persönlichen Camino in Angriff zu nehmen.

Sein Buch "... und plötzlich Pilger" handelt eben von diesem Abenteuer. ...

Anno 2019 wagte der Autor Johannes Zenker den großen Wurf und entschied sich seinen ganz persönlichen Camino in Angriff zu nehmen.

Sein Buch "... und plötzlich Pilger" handelt eben von diesem Abenteuer. Er teilt mit uns Lesenden seine ganz persönlichen Erlebnisse auf sehr authentische Art und Weise und nimmt uns dabei auf die einzelnen Etappen mit.

Er bewegt sich dabei per pedes auf dem knapp 830 km langen Camino del Norte und nicht eben dem sehr viel beliebteren klassischen Camino Francés in Richtung dem großen Ziel aller Pilger, Santiago de Compostela, entlang der Atlantikküste.

Gleich eingangs des Buches kann man die Route geografisch verfolgen.

Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und kurzweilig und man fliegt nur so durch die einzelnen Etappen des Pilgers. Mit viel Witz und Charme macht man gedanklich Bekanntschaft mit den verschiedenen Begegnungen von Johannes und ist quasi mittendrin statt nur dabei bei seinem großen Weg der Selbstfindung oder - erkenntnis.

Wird Johannes sein großes Ziel erreichen - Gott leibhaftig selbst auf dem Weg zu begegnen und den Sinn des Lebens zu erkunden - oder wird er vielleicht gar Santiago de Compostela nicht erreichen? Dazu möchte ich hier nun gar nicht mehr viel selbst spoilern sondern ermutige jeden Interessierten dazu, das Buch selbst in die Hand zu nehmen und zu lesen.

Mir hat das Buch sehr gute Unterhaltung geboten und einen netten Einblick in die Pilgergemeinde verschafft.

Am Ende des Buches sind noch einige bildliche Eindrücke verewigt. Wenn man bis dato noch nicht an eine eigene Pilgerreise nach Santiago de Compostela gedacht hatte wird man dann vielleicht durch die Bilder mit dem Pilgervirus infiziert und die Sehnsucht zum baldigen Aufbruch geweckt.

Schließen möchte ich meine Rezension mit einem Zitat, das für mich wohl am besten einen Eindruck zum vorliegenden Buch wiedergibt.

"In einem habe ich mich gründlich getäuscht. Ich habe den Jakobsweg für eine todernste Angelegenheit gehalten. Ein Weg voller Depressiver und Kranker, die auf Heilung hoffen oder Gott finden wollen – was sollte es da schon zu lachen geben? De facto lache ich hier mehr denn je. Die Strecke quillt über vor Sonderlingen, die allesamt der Feder Thomas Manns entsprungen sein könnten: 80-jährige Japaner mit zwei Rucksäcken, Deutsche, die den Teufel suchen, Amerikaner, die eine Sekte prellen, und schnarchende Australier, die ich partout nicht wieder loswerde – wenn ich nur an all die schrägen Typen denke, falle ich vor Lachen fast vom Bett."

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens - Auf großer Schnitzeljagd durch Nordspanien

...und plötzlich Pilger
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Anno 2019 wagte der Autor Johannes Zenker den großen Wurf und entschied sich seinen ganz persönlichen Camino in Angriff zu nehmen.

Sein Buch "... und plötzlich Pilger" handelt eben von diesem Abenteuer. ...

Anno 2019 wagte der Autor Johannes Zenker den großen Wurf und entschied sich seinen ganz persönlichen Camino in Angriff zu nehmen.

Sein Buch "... und plötzlich Pilger" handelt eben von diesem Abenteuer. Er teilt mit uns Lesenden seine ganz persönlichen Erlebnisse auf sehr authentische Art und Weise und nimmt uns dabei auf die einzelnen Etappen mit.

Er bewegt sich dabei per pedes auf dem knapp 830 km langen Camino del Norte und nicht eben dem sehr viel beliebteren klassischen Camino Francés in Richtung dem großen Ziel aller Pilger, Santiago de Compostela, entlang der Atlantikküste.

Gleich eingangs des Buches kann man die Route geografisch verfolgen.

Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und kurzweilig und man fliegt nur so durch die einzelnen Etappen des Pilgers. Mit viel Witz und Charme macht man gedanklich Bekanntschaft mit den verschiedenen Begegnungen von Johannes und ist quasi mittendrin statt nur dabei bei seinem großen Weg der Selbstfindung oder - erkenntnis.

Wird Johannes sein großes Ziel erreichen - Gott leibhaftig selbst auf dem Weg zu begegnen und den Sinn des Lebens zu erkunden - oder wird er vielleicht gar Santiago de Compostela nicht erreichen? Dazu möchte ich hier nun gar nicht mehr viel selbst spoilern sondern ermutige jeden Interessierten dazu, das Buch selbst in die Hand zu nehmen und zu lesen.

Mir hat das Buch sehr gute Unterhaltung geboten und einen netten Einblick in die Pilgergemeinde verschafft.

Am Ende des Buches sind noch einige bildliche Eindrücke verewigt. Wenn man bis dato noch nicht an eine eigene Pilgerreise nach Santiago de Compostela gedacht hatte wird man dann vielleicht durch die Bilder mit dem Pilgervirus infiziert und die Sehnsucht zum baldigen Aufbruch geweckt.

Schließen möchte ich meine Rezension mit einem Zitat, das für mich wohl am besten einen Eindruck zum vorliegenden Buch wiedergibt.

"In einem habe ich mich gründlich getäuscht. Ich habe den Jakobsweg für eine todernste Angelegenheit gehalten. Ein Weg voller Depressiver und Kranker, die auf Heilung hoffen oder Gott finden wollen – was sollte es da schon zu lachen geben? De facto lache ich hier mehr denn je. Die Strecke quillt über vor Sonderlingen, die allesamt der Feder Thomas Manns entsprungen sein könnten: 80-jährige Japaner mit zwei Rucksäcken, Deutsche, die den Teufel suchen, Amerikaner, die eine Sekte prellen, und schnarchende Australier, die ich partout nicht wieder loswerde – wenn ich nur an all die schrägen Typen denke, falle ich vor Lachen fast vom Bett."

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