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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2022

Nicht meins

Die Wolkenstürmerin
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Marlene ist Pilotin. Wahrscheinlich allein schon aus genetischen Gründen, denn ihr Familienbetrieb hat lange Zeit Flugzeuge hergestellt. Nun soll das Unternehmen jedoch von einem Konkurrenten übernommen ...

Marlene ist Pilotin. Wahrscheinlich allein schon aus genetischen Gründen, denn ihr Familienbetrieb hat lange Zeit Flugzeuge hergestellt. Nun soll das Unternehmen jedoch von einem Konkurrenten übernommen werden. Marlene stellt sich gegen diese Entscheidung und schlägt vor ein Lufttaxiunternehmen zu gründen, um den Fortbestand des Familienbetriebes zu sichern. Dabei muss sie mit der Schikane ihres Cousins Maximilian klarkommen, welcher der Meinung ist, dass Frauen statt an ein Flugzeugsteuer in die Küche gehören. Und als wären das noch nicht genug Probleme, verliebt sie sich in Bernhard, welcher aus Ostdeutschland kommt, weswegen ihre Liebe unter keinem guten Stern steht.

Der Part in dem Marlene sich für das Familienunternehmen einsetzt und den Betrieb ihres Flugtaxis organisiert, ist durchaus spannend. Auch die historischen Hintergründe kommen zur Geltung, was auch interessant ist. Man kann sehen, wie sie sich gegen den Zeitgeist stellt und ihren Traum trotz Sexismus verfolgt.
Damit kommen wir aber leider auch schon zu den Sachen, die mir nicht gefallen. Einen riesigen Teil der Geschichte nimmt die furchtbare Liebesgeschichte zwischen Marlene und Bernhard ein. Sie verlieben sich auf den ersten Blick und sind innerhalb weniger Monate bereit, Gefängnisstrafen und ihr Leben füreinander zu riskieren. Dabei wurde mir nie so richtig klar, warum sie einander überhaupt mögen, denn bis auf ihr erstes Gespräch unterhalten sie sich nicht wirklich viel und wenn dann sind diese Gespräche zumindest für mich persönlich enttäuschend. Die gesamte Liebesgeschichte hat das Buch in meinen Augen stark beeinträchtigt. Wenn es um die Firma ging, war Marlene eine durchsetzungsfähige Frau, aber sobald es um Bernhard ging, hat sie die dümmsten Entscheidungen getroffen und sich absolut naiv verhalten. Gegen Ende des Buches geht es schon überhaupt nicht mehr um die Firma, sondern nur noch um die Liebesgeschichte.

Ich glaube, der Grund, warum meine Position zu dem Buch so negativ ist, ist einfach, weil ich enttäuscht bin. Das Buch klang toll und ich habe vor allem den Anfang auch noch genossen. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen, da es zumindest für mich persönlich neben der Liebesgeschichte noch andere Sachen gab, die ich furchtbar fand, welche ich aus Spoilergründen nicht weiter ausführen werde.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Obsessives Verhalten

Jeder Tag für dich
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Das Buch behandelt Mary und wie sie mit dem Verschwinden der “Liebe ihrer Lebens” James umgeht. James ist seit sieben Jahren verschwunden und Mary stellt sich jeden Abend an den Bahnhof und wartet dort ...

Das Buch behandelt Mary und wie sie mit dem Verschwinden der “Liebe ihrer Lebens” James umgeht. James ist seit sieben Jahren verschwunden und Mary stellt sich jeden Abend an den Bahnhof und wartet dort auf ihn. Des Weiteren spielt Alice eine große Rolle, welche sich entscheidet James zu suchen, nachdem sie Mary kennengelernt hat.

Der Anfang des Buches ist in meinen Augen ziemlich schlecht. Erst einmal ist Mary offensichtlich sehr obsessiv. Seit sieben Jahren hat sie kaum Beziehungen aufgebaut und kaum andere Sachen gemacht, als zu arbeiten, zu schlafen und sich an den Bahnhof zu stellen und auf James zu warten. Sie ist ein sehr langweiliger Charakter. Sie hat kaum Meinungen oder Interessen außerhalb ihrer Obsession mit James.
James selbst ist sehr schmierig. Er belästigt Mary direkt als sie sich das erste Mal begegnen. Auch er ist kein besonders spannender Charakter außerhalb seiner Obsession mit Mary und seiner Depression.

In der zweiten Hälfte des Buches wird es nun wenigstens etwas spannend. Hier begibt sich Alice nun auf die Suche nach James und wir erfahren als Leser auch von einigen tiefergehenden Problemen in der Beziehung von Mary und James.
Das Buch spricht gegen Ende ein recht wichtiges Thema an, was natürlich auf jeden Fall nicht schlecht ist. Es endet auch gegensätzlich zu dem, was man hätte befürchten können, was mich natürlich gefreut hat.

Insgesamt werden viele Stereotypen reproduziert, was ungünstig ist, da das Ende versucht auf ein schädliches Vorurteil gegenüber Männern hinzuweisen, was zwar wichtig ist, aber durch das Bedienen von Stereotypen nicht sehr authentisch rüberkommt.

Ich hatte eine recht unverfängliche Liebesgeschichte erwartet und wurde ziemlich enttäuscht.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Furchtbare Umsetzung

Stolz und Vorurteil
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Stolz und Vorurteil ist ein absoluter Klassiker und wird oft als das ursprüngliche Enemies to Lovers Buch bezeichnet. Die Geschichte wurde in den unterschiedlichsten Medien aufgegriffen und in diesem Buch ...

Stolz und Vorurteil ist ein absoluter Klassiker und wird oft als das ursprüngliche Enemies to Lovers Buch bezeichnet. Die Geschichte wurde in den unterschiedlichsten Medien aufgegriffen und in diesem Buch wurde es als Graphic Novel verarbeitet.

Ich habe Stolz und Vorurteil gelesen und den darauf basierenden Film von 2005 gesehen. Dieser hat das Buch meiner Meinung nach gut umgesetzt, da es die Stärken des anderen Mediums, also den visuellen Aspekt, gut genutzt hat, um die Geschichte noch besser darzustellen. Das kann man von dieser Graphic Novel leider nicht sagen. Sie wirkt hauptsächlich am Film orientiert und auch wenn die Illustrationen selbst grundsätzlich sehr schön sind, werden an einigen Stellen moderne Techniken angewendet, die ich für ein historisches Liebesdrama absolut unpassend fand. So wird an manchen Stellen bildlich übertrieben und die Gesichtsausdrücke oder Bewegungen übersteigert dargestellt, wie in einem Manga. Dagegen habe ich grundsätzlich nichts, aber bei dieser eigentlich gediegenen Geschichte finde ich es einfach vollkommen fehl am Platz.
Die Graphic Novel lässt sich nicht besonders viel Zeit mit der Geschichte, stattdessen werden über wenige Seiten Plotpunkte zusammengestaucht, die im Buch wesentlich länger sind. Die ganze Graphic Novel hätte bedeutend davon profitiert, einfach ein gutes Stück länger zu sein und mehr Hintergrund und Charakterisierung zu bieten. Da Stolz und Vorurteil eine Geschichte ist, die sich viel Zeit nimmt, ist das meiner Meinung nach besonders bemerkbar.
Ich habe mich etwas schwer getan, die Graphic Novel zu bewerten, da die Geschichte, die aufgegriffen wird, logischerweise einfach standardmäßig die des Buches ist, aber da ich die Übertragung zu einer Graphic Novel desaströs fand, kann ich das Buch unmöglich gut bewerten.

Wer Jane Austens Stolz und Vorurteil verehrt, findet hier noch einmal die Geschichte bildlich gestaltet. Für Leute, die das Buch noch nicht gelesen oder den Film gesehen haben, finde ich, dass der Geschichte massive Teile fehlen, weshalb ich es ihnen nicht empfehlen würde. Wenn es darum geht, wie gut die Geschichte von Buch zu Graphic Novel übertragen wurde, muss ich sagen, dass ich es schwach fand.

Veröffentlicht am 29.08.2023

Ein ewiges Hin und Her

Vom Ende der Nacht
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Im Buch geht es um Rosie und Will. Seit sie Jugendliche sind, haben sie Interesse aneinander, obwohl ihre Lebensentwürfe unterschiedlicher nicht sein können. Nach einem tragischen Erlebnis trennen sich ...

Im Buch geht es um Rosie und Will. Seit sie Jugendliche sind, haben sie Interesse aneinander, obwohl ihre Lebensentwürfe unterschiedlicher nicht sein können. Nach einem tragischen Erlebnis trennen sich ihre Wege, wobei sie nie übereinander hinwegkommen.

Der Anfang des Buches war noch ganz okay. Ich fand es gut, dass die Hauptcharaktere nicht als perfekte Personen dargestellt werden, sondern mit ganz konkreten Problemen zu kämpfen hatten. Das betrifft zum einen ihr Aussehen und zum anderen ihr Innenleben.
Dann aber ging es damit los, dass es sehr klischeehaft war, da er der böse Badboy ist und sie die liebe, brave Unscheinbare. Das hätte ich aber noch geflissentlich übersehen können, wenn wenigstens der Rest gut wäre. Aber leider hat mich das ewige Hin und Her der Beiden unfassbar genervt. Sie haben nur ständig darüber geredet, warum sie nicht zusammen sein sollten, ob sie es nicht doch versuchen sollten und wer eigentlich auf die blöde Idee gekommen ist, nicht zusammen zu sein. Zum Schluss war ich der Meinung, dass sie wirklich nicht zusammenkommen sollten, weil wir gefühlt keine Dialoge mehr erlebt haben, wo es nicht um eine der drei eben genannten Dinge ging.
Im Mittelteil des Buches war ich zusätzlich noch wahnsinnig gelangweilt, weil außer ihrer repetitiven Streitigkeiten und Entschuldigungen quasi nichts passiert ist.
Rosie war irgendwann sehr anstrengend, weil sie nur noch schlecht gelaunt war aufgrund von Entscheidungen, die sie selbst getroffen hatte, und Will war mir persönlich zu sehr Macho, weil er sich vorgestellt hat, Rosies Ehemann zu verprügeln. Als ob der irgendwas dafür kann, dass die beiden ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen.

Die Charaktere waren unsympathisch und die Story war im besten Fall nichtssagend und im schlechtesten Fall nervig. Ich kann das Buch persönlich nicht empfehlen.

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