Tolle Charaktere, Spannung kommt im Laufe der Geschichte erst
Midnight Chronicles - SeelenbandNach dem schrecklichen Blutbad, bei dem Ella nahestehende Menschen verloren hat, reist sie überstürzt nach Prag. Doch selbst in Prag verfolgen sie ihre Schuldgefühle. Sie versucht sie durch Patrouillen ...
Nach dem schrecklichen Blutbad, bei dem Ella nahestehende Menschen verloren hat, reist sie überstürzt nach Prag. Doch selbst in Prag verfolgen sie ihre Schuldgefühle. Sie versucht sie durch Patrouillen zu verdrängen und konzentriert sich auf die Geister vor Ort, denn Prag hat mehr als nur genug Probleme mit den Geistern. Dann plötzlich taucht Wayne auf und stellt Ellas Leben erneut auf den Kopf. Doch das klärende Gespräch zwischen den Beiden muss erst mal verschoben werden, da Ella mit den Geistern eine Menge zu tun hat. Wayne möchte helfen, sodass die Beiden sich dem Problem stellen, aber nicht nur dem Geisterproblem, sondern auch ihrem eigenen Problem.
Das Cover passt wieder hervorragend zur Reihe. Dieses Mal gefällt mir die Farbwahl sogar besser. Vorher waren die Farben eher kühl und dezent. Jetzt sind sie kräftig und warm. Das gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil von Laura ist wirklich toll. Ich finde sie hat eine tolle Art zu schreiben. Sie schreibt flüssig, spannend und emotional. Sie schafft vor allem eine abwechslungsreiche Geschichte niederzuschreiben, die mich gut unterhalten hat. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Ella und Wayne erzählt, sodass man einen guten Einblick in deren Gefühlswelt erhält.
Ella war mir schon in vergangenen Büchern sympathisch. Sie ist mutig und absolut loyal. Vor allem ihre Liebe zu den nahestehenden Menschen ist überwältigend. Sie setzt alle Hebel in Bewegung um das Richtige zu tun. Wayne ist ein eher ruhiger Typ, dessen Herz am rechten Fleck ist. Er ist verletzt und versteht Ellas Verhalten nicht. Doch statt sauer zu sein, zeigt er Mitgefühl und Verständnis. Die Liebe zwischen den Beiden kann man sehr gut innerhalb der Geschichte nachempfinden.
Ich finde es gut, dass es ein Kapitel „ Was bisher geschah“ gibt. Hier wird die vorherige Geschichte nochmal gut zusammengefasst, sodass man schnell wieder in die Geschichte findet. Vor allem wenn man bedenkt, dass einige Charaktere ein Buch überspringen, da Laura Kneidl und Bianca Iosivoni den Fokus auf verschiedene Charaktere legen.
Außerdem finde ich es gut, dass den Charakteren Zeit gegeben wurde die Geschehnisse zu verarbeiten und dass diese Ereignisse nicht spurlos an ihnen vorbeigezogen sind. Das macht sie aus meiner Sicht menschlicher. Vor allem bedingt dadurch, dass aus der Sicht von Ella und Wayne erzählt wird, bekommt man einen tieferen Einblick. Bisher fand ich die Hunter immer etwas gefühlskalt, wenn es um Kämpfe und dergleichen ging. Hier habe ich erstmalig das Gefühl, dass die Situation doch etwas mit ihnen macht und die Folgen schwerwiegender sind.
Jedoch muss ich gestehen, dass mir gerade zu Beginn der Geschichte der Fokus zu sehr auf dem Geschehenen und der Liebesgeschichte gelegen hat, sodass alles andere zu kurz gekommen ist. Erst später wurde die Mischung besser, sodass sich alles harmonischer zusammengefügt hat. Ich fand es gerade am Anfang doch etwas langatmig, weil die Handlung nicht so recht ans Laufen gekommen ist. Erst als sie in die Geisterwelt übertreten wird es rasant und spannend.
Mir hat der vierte Band der Reihe gut gefallen. Wobei ich sagen muss, dass ich keine Ahnung habe in welche Richtung es in Band 5 und 6 gehen wird. Irgendwie fügt sich für mich noch nicht alles so recht zusammen. Daher bin ich auf Band 5 gespannt.