Wohin der Wind uns trägt
Das Geschenk der AdlerinVier Freundinnen, ein gemeinsames Wochenende mit einer Bergtour auf dem Arlberg. Das klingt spannend. Vor allem für einen Wanderfreak wie mich. Da wäre ich gerne als fünfte Person mit dabei gewesen. Nachdem ...
Vier Freundinnen, ein gemeinsames Wochenende mit einer Bergtour auf dem Arlberg. Das klingt spannend. Vor allem für einen Wanderfreak wie mich. Da wäre ich gerne als fünfte Person mit dabei gewesen. Nachdem die Freundinnen sich seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatten, flatterte überraschend bei Susanne, Katja und Linda eine Einladung von Franziska zu diesem Wochenende ins Haus. Die Lebenswege der vier Frauen war bisher sehr unterschiedlich. Haben sich ihre Träume erfüllt? Was haben sie sich zu erzählen? Der Aufstieg erweist sich besonders für Susanne als beschwerlich. Die durchtrainierte Franziska hingegen hat sportlich gesehen keine Probleme. Aber für alle vier wird diese Bergtour zu einer echten Herausforderung.
Zunächst lernen wir die vier Freundinnen kennen. Jede von ihnen trägt eine eigene Last auf den Schultern. Vom Charakter her sind die Frauen grundverschieden. Ich fragte mich, warum möchte Franziska ihre ehemaligen Freundinnen treffen, was bezweckt sie damit? Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit. Da können sie Menschen sehr verändern. Ob dieses tiefe Band der Freundschaft zwischen ihnen noch besteht? Oder hat der Alltag und das Leben die Freundschaft zerrieben?
Mein Lieblingscharakter war Susanne. Sie ist geerdet und eine total liebe. Linda war mir zu esoterisch unterwegs. Sie redet davon, Verantwortung zu übernehmen, Jammern und Ausreden schwächen uns. Sie sei die Schöpferin ihres Lebens. Sie sei kein Opfer der Umstände. Und doch macht ihr das Leben Angst, davon ist sie leider auch nicht frei. Katja empfand ich fast als aggressiv. Ihr Selbstoptimierungszwang ist sehr anstrengend, nicht nur für ihr Umfeld, auch für sie selbst. Und bei Franziska stieg ich lange nicht durch, was sie im Innern belastet. Ihre Geschichte machte mich dann sehr betroffen. Der Schreibstil der Autorin ist schnörkellos und leicht lesbar. Die Natur- und Landschaftsbeschreibungen versetzten mich als Leserin in die wunderschöne Welt der Alpen.
Eine gute Erkenntnis war für mich der Satz: Wir sollten viel öfter gemeinsam lachen. Und: Veränderung braucht ein starkes WARUM.
Fazit: Ein leicht lesbarer Unterhaltungsroman, um Frauenfreundschaft und Lebenswege, mit durchaus tiefgründigen Gedanken.