Schwächer als Band 1
Lovely Dreams. Nur ein Kuss von dirInhalt
Seit Jahren kümmert sich Nova um ihre immer schneller verblindende Großmutter und den Souvenirshop von Goodville. Sie hat ihre Freundinnen, ihren neugegründeten Ladys Club und ist auch sonst zufrieden ...
Inhalt
Seit Jahren kümmert sich Nova um ihre immer schneller verblindende Großmutter und den Souvenirshop von Goodville. Sie hat ihre Freundinnen, ihren neugegründeten Ladys Club und ist auch sonst zufrieden mit ihrem Leben. Einen Mann braucht Nova auf keinen Fall, vor allem weil ihre letzte Beziehung eher unschön geendet hat. Dass sie bei Jax deswegen immer ins Stottern oder Schweigen verfällt, gefällt Nova überhaupt nicht. Schließlich soll er bloß nicht denken, dass der gutaussehende Singlemann Interesse in ihr wecken könnte. Als Jax ihr dann unvorhergesehen anbietet, die Rolle als besten Freund zu übernehmen staunt Nova nicht schlecht. Aber nicht nur Jax scheint auf einmal großes Interesse an ihr zu haben, auch der neue Deputy Steve. Während sie bei letzterem eher versucht die Avancen abzuwenden, nähert sie sich Jax immer mehr. Und Novas Herz schlägt schnell höher…
Meine Meinung:
Auch in diesem Buch verzaubert Polly Harper mit einem sehr angenehmen und ruhigen Schreibstil. Man versinkt sofort in den Seiten und schafft es, beim Lesen abzuschalten und in der Geschichte zu versinken.
Das Cover ist dem zu Band 1 sehr ähnlich. Ich mag die Holzoptik gerne, denn das passt gut zum Setting.
Nova und Jax lernt man bereits in Band 1 ein bisschen am Rande kennen und ich fand es toll sie hier ein bisschen näher kennenzulernen und in ihr Innerstes zu blicken.
Ich mochte Nova gerne. Ihre schüchterne Art gegenüber Jax hat dafür gesorgt, dass ich mich gut mit ihr identifizieren kann und sie schnell in mein Herz geschlossen habe. In ihrem Kopf ist sie allerdings viel direkter und extrovertiert. Genauso bei ihren Freundinnen. Sie ist kreativ und lustig dabei aber auch manchmal viel zu freundlich und ich hätte mir das ein oder andere Mal echt gewünscht, dass sie ihre Meinung wirklich sagt, anstatt sie nur zu denken. Ihre Großmutter ist ihr das wichtigste. Das merkt man in der Art wie sie sich um sie kümmert und zu jeder Tageszeit für sie da ist. Dabei bleibt für mich aber ihr eigenes Leben auf der Strecke und ich hätte mir ein bisschen mehr gewünscht, was ihren Charakter angeht als dass sie vor allem ihre Großmutter versorgt. Das war zwar sehr rührend, aber hat der Handlung auch viel Spielraum genommen. Allerdings sieht man vor allem auch in der Storyline eine große Entwicklung an Nova und das ist eigentlich das wichtigste. Den ein oder anderen Vergangenheitshinweis gibt es auch und diese waren auch sehr neugierig machend. Trotzdem fehlt mir bei Nova etwas. Irgendwie etwas greifbares, für mich kam sie trotz ihrer Unsicherheiten zu perfekt rüber.
Ich mag Charaktere, die ein ganz anderes Image an sich haben als sie eigentlich sind. Das findet man bei Jax wirklich sofort. Der heiße Single Mann der Stadt, den jede Frau haben will aber nur für eine Nacht. Jax dagegen wünscht sich Halt. Liebe und Geborgenheit und da hatte er mich eigentlich auch schon an der Leine. Manchmal sind Good Boys doch einfach besser. Jax ist lustig, scheint immer einen Spruch auf Lager zu haben und ist verständnisvoll und süß. Allerdings steht er auch zu dem, was er möchte und was das ist, ist schnell klar: Nova. Anfangs noch etwas zurückhaltend geht eigentlich die ganze Dynamik in der Beziehung von Jax aus. Er hält die beiden zusammen, weil er das Vertrauen und den Mut hat und das fand ich super bei ihm. Sein Machogehabe fand ich in den Momenten in denen es auftrat eher passend, als unsexy. Allerdings fehlt mir auch bei Jax ein bisschen Realität und Greifbarkeit. Ich hätte mir mehr Vergangenheit gewünscht und vielleicht auch ein bisschen mehr Verletzlichkeit statt Verständnis.
Goodville mochte ich ja bereits in Band 1 als Setting sehr gerne, weil es einfach diesen Wohlfühl-Kleinstadt Vibe ausstrahlt. Es ist gemütlich und heimelig und sorgt für eine besondere Atmosphäre. Auch hier war diese wieder vorhanden und es war schön zurück in die Stadt zu kehren.
Band 2 fand ich insgesamt deutlich schwächer als Lovely Hearts. Wo Band 1 noch ein Highlight war, weil es tiefgründig und voller Gefühlen war hat mich Lovely Dreams eher enttäuscht. Es war keinesfalls schlecht, aber es war eher ein solides New Adult Buch. Die Beziehung zwischen Nova und Jax war mir ab einer gewissen Stelle zu viel Auf und Ab. Ich war genervt davon, dass Nova nicht wusste, was sie will und Jax diese Beziehung eher allein geführt hat. Der Funke war da und man merkt auf jeden Fall, dass sie gut zueinander passen, aber für mich war da zu wenig Romantik und zu wenig Zweisamkeit. Anstatt dass die beiden etwas miteinander unternehmen, reden, sich besser kennenlernen war Nova ständig mit ihrer Großmutter unterwegs und hat Jax eher so im Vorbeigehen getroffen. Immer auf Achse. Bei einem Buch, in dem es hauptsächlich um ein Liebespaar geht wünsche ich mir schon etwas mehr Romantik und Gefühl.
Die Storyline, die sich später herauskristallisiert hat mich zwar neugierig werden lassen, aber sie wirkte auch ein bisschen erzwungen. Als müsste es einen großen Twist geben, den hier Novas Eltern darstellen. Es war echt unterhaltsam und ich habe sehr mitgefiebert, aber das Besondere daran hat mir gefehlt. Einzig und allein die letzten Seiten habe ich so überhaupt nicht habe kommen sehen, dafür Respekt. Es war actionreich und hatte wirklich Suchtpotential. Ansonsten war das Buch Handlungsmäßig ganz okay.
Fazit
Nach einem wirklich hammermäßigen Band 1 hat mich Lovely Hearts eher ein bisschen enttäuscht. Es war nicht schlecht, aber für mich hat das Besondere hier gefehlt. Die Charaktere wirken etwas flach und auch in der Handlung fehlt mir das Gefühl. Das Setting war allerdings wieder grandios, genauso wie der Schreibstil. Wer weiß, vielleicht kehren wir ja noch einmal zurück nach Goodville. Ich habe da einige Ideen, was passieren könnte.