Leise Töne, besondere Figuren und Humor
Das unglaubliche Leben des Wallace PriceMeinung:
Ich muss wirklich zugeben, dass ich auf das Buch nur durch den großen Hype um den Vorgänger des Autors aufmerksam geworden bin. Die Kurzbeschreibung hat mich aber auch wirklich angesprochen und ...
Meinung:
Ich muss wirklich zugeben, dass ich auf das Buch nur durch den großen Hype um den Vorgänger des Autors aufmerksam geworden bin. Die Kurzbeschreibung hat mich aber auch wirklich angesprochen und meine Neugier geweckt.
Zu Beginn des Buches ist Wallace wirklich ein Arschloch. Man kann es nicht anders sagen. Er lebt nicht nur für seine Arbeit, sondern hat keinerlei Mitgefühl und behandelt andere Menschen wie Fußabtreter. Sein Tod passiert recht schnell und damit beginnt Wallace Geschichte erst so richtig.
Denn auch wenn er nicht verstehen will, dass er tot ist, muss er sich damit abfinden.
Dabei helfen ihm einige besondere Figuren. Mei ist ein Sensenmann bzw. eine Sensenfrau und begleitet Wallace nach seinem Tod zu dem ungewöhnlichen Haus, wo Fährmann Hugo und sein bereits verstorbener Opa Nelson und der gleichfalls verstorbene Hund Apollo leben. Eine sehr spezielle Kombi, aber einfach tolle Charaktere.
Mei ist direkt, quirlig und frech, doch manchmal auch einfach herzlich und echt. Hugo ist ruhig und besonnen und trifft immer die richtigen Worte und Nelson ist teilweise brummig, aber doch auch ein Witzbold und weist Wallace auch oft in seine Schranken. Zusammen sind sie ein perfektes Team und man muss wirklich sagen, dass ich die von T. J. Klune beschriebene Vorstellung, wie der Übergang nach dem Tod ablaufen könnte, einfach schön fand.
Ich verrate nicht zu viel, wenn ich schreibe, dass Wallace sich nach der Anfangszeit zu verändern beginnt und feststellt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Dabei gibt es in der Geschichte sehr viele leise und auch viele Zwischentöne, die die Geschichte besonders machen.
Dazu gehört auch der spezielle Humor. Obwohl das Thema ja eher traurig ist und es dazwischen auch wirklich einige bedrückende Szenen gibt, versteht der Autor es, viel Humor, angebrachte Situationskomik und passenden Wortwitz in die Geschichte zu bekommen. Die Mischung hat mir sehr gut gefallen.
Der Plot an sich ist durchaus durchdacht und unterhaltsam, jedoch hatte ich mir insgesamt noch ein bisschen mehr erwartet. Das Ende ging extrem in die Friede-Freude-Eierkuchen Richtung, was mir fast schon etwas zu viel war. Es passt aber durchaus zur Geschichte, weshalb es schon ok und auch besser, als ein zu tragisches Ende war.
Fazit:
Eine Geschichte die von ihren besonderen Figuren, den vielen leisen Tönen und gleichzeitig vom gut platzierten Humor lebt. Auch die beschriebene Vorstellung des Übergangs in den Tod fand ich doch sehr angenehm. Der Plot an sich ist unterhaltsam, aber ich hatte mir insgesamt noch ein bisschen mehr erwartet. Der Schluss ist schon sehr kitschig, aber es passt zur Geschichte und ist auf jeden Fall besser, als ein extrem tragisches Ende. Somit gibt es von mir gute 4 Sterne.