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Veröffentlicht am 27.04.2022

Mord in Zürich

Tiefes, dunkles Blau
0

Nur wenige Tage nachdem sich die Züricher Seepolizistin Rosa Zambrano in einer Kinderwunschpraxis Eizellen hat entnehmen und einfrieren lassen, wird der Arzt Dr. Moritz Jansen tot aufgefunden. War es ein ...

Nur wenige Tage nachdem sich die Züricher Seepolizistin Rosa Zambrano in einer Kinderwunschpraxis Eizellen hat entnehmen und einfrieren lassen, wird der Arzt Dr. Moritz Jansen tot aufgefunden. War es ein Unfall oder wurde er getötet? Für diese Ermittlungen muss Rosa wieder mit der Kripo zusammenarbeiten. Jansen führte nicht nur die Praxis, sondern war auch an einem Biotech-Unternehmen beteiligt. Außerdem führen Spuren ins Rotlichtmilieu.
Dieser Roman lässt sich wirklich angenehm lesen. Die Handlung verläuft eher ruhig und ist dennoch spannend. Das ganze Handlungsumfeld ist sehr ausführlich und bildhaft beschrieben wird, so dass man Lust bekommt, auf Entdeckungsreise durch Zürich zu gehen. Es geht auch viel um Lukullisches, was einem manchmal das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Die Charaktere sind gut und vielschichtig dargestellt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich mit Rosa anfreunden konnte. Sie hat die Kripo verlassen und ist zur Seepolizei gegangen, weil ihr das Wasser wichtig ist. Sie liebt die Gärtnerei und das Kochen und hat ein nicht ganz einfaches Verhältnis zu ihrer Familie. Mit ihrer gescheiterten Beziehung zu Leo hat sie noch nicht richtig abgeschlossen. In Jansens Umfeld gibt es eine Reihe von Personen, die ziemlich verschlossen sind. Von seiner Frau hatte er sich getrennt, was diese ziemlich erbost hat. Verdächtige gibt es also einige, doch was steckt dahinter?
Es ist ein komplexer Fall, der Rosa hier beschäftigt. Dabei stellt sich die Frage, wie weit darf Forschung gehen. Natürlich kann man mit Hilfe der CRISPR Methode Krankheiten heilen, doch wie weit darf man das Erbgut manipulieren? Darf nur einer oder ein Unternehmen von den Ergebnissen profitieren oder müssen diese Erkenntnisse Allgemeingut sein? Es ist ein Krimi, der zum Nachdenken anregt und der mich gut unterhalten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2022

Der Tote im Eiskeller

Mord in Montagnola
3

Moira Rusconi kehrt nach Montagnola zurück, um nach ihrem Vater Ambrogio zu sehen, der einen Schlaganfall erlitten hat. In dem Tessiner Dörfchen geht es eigentlich ziemlich beschaulich zu, doch als ein ...

Moira Rusconi kehrt nach Montagnola zurück, um nach ihrem Vater Ambrogio zu sehen, der einen Schlaganfall erlitten hat. In dem Tessiner Dörfchen geht es eigentlich ziemlich beschaulich zu, doch als ein Toter in einer Nevèra, einem der dort typischen historischen Eiskeller, gefunden wird, ist es mit der Idylle vorbei. Moiras Jugendliebe Luca Cavadini, der leitende Rechtsmediziner des Kantons, bittet Moira als Dolmetscherin einzuspringen. Doch dann wird sie in die Ermittlungen mit eingespannt und entwickelt einen ungeahnten Ehrgeiz, die Sache aufzuklären, was gar nicht so leicht ist, denn es gibt in dem Dorf eine Menge Verdächtiger, die auf den Toten nicht gut zu sprechen sind.
Hat mir dieser Krimi gut gefallen? Eigentlich schon, doch dann kommt ein „aber“. Die Handlungsorte und das Leben im Tessin sind sehr atmosphärisch beschrieben. Man würde am liebsten gleich einen Urlaub dort verbringen und in der Osteria die Köstlichkeiten genießen. Und nun zum aber: Ich finde es nicht glaubhaft, dass eine Aushilfsdolmetscherin in die Ermittlungen einbezogen wird. Genauso wenig glaubhaft war es für mich, dass bei Luca und Moira auf den ersten Blick die alten Gefühle hochkommen, nachdem sie sich zig Jahre nicht gesehen haben.
Die meisten Personen haben wir gut gefallen und waren sympathisch. Moira ist eine Frau, die man einfach mögen muss. Sie geht auf die Menschen zu und ist empathisch, dabei hat sie auch schon einiges hinter sich. Auch ihr Vater Ambrogio ist ein sympathischer Mensch, der das Leben genießt. In seinem Haus haben seine fünf Katzen das Sagen. Bei Luca Cavadini werden alte Gefühle wach, doch er ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Ambrogios Nachbarin Agnes Tobler ist neugierig und übergriffig und eine Klatschbase. Der Tote war im Dorf beliebt, denn er war sehr hilfsbereit. Dass er dunkle Seiten hatte, ist wohl nur wenigen aufgefallen.
Am Ende löst sich dieser Fall schlüssig auf. Aber es bleiben offene Enden, die neugierig auf den Folgeband machen.
Ein sehr atmosphärischer Tessin-Krimi.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.04.2022

Ein rasanter Thriller

Der Nachtflüsterer
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Das erste Date von Ben und Viola läuft nicht besonders. Dann zeigt Ben Viola ein manipuliertes Handy, mit dem man Nachrichten von Menschen im Umkreis lesen kann. Viola ist erst beeindruckt, doch dann lesen ...

Das erste Date von Ben und Viola läuft nicht besonders. Dann zeigt Ben Viola ein manipuliertes Handy, mit dem man Nachrichten von Menschen im Umkreis lesen kann. Viola ist erst beeindruckt, doch dann lesen sie etwas, dass sie erschreckt. Eine junge Frau soll getötet werden. Handelt es sich um einen Joke oder ist es bitterer Ernst? Viola und Ben begreifen den tödlichen Ernst der Lage und versuchen den Mörder von seiner Tat abzuhalten.
Es hat ein wenig Zeit gebraucht, bis mich die Geschichte gepackt hat. Sie ist durchaus spannend, auch wenn nicht alles wirklich realistisch ist. Die Sprache ist passend und das Buch flüssig zu lesen.
Die Personen sind gut beschrieben. Allerdings kann ich nicht sagen, dass sie mir so sympathisch waren, dass ich mitgefühlt habe. Viola und Ben bekommen beim ersten Date keinen Draht zueinander. Doch als Ben mit diesem manipulierten Handy seines Bruders Tommy auftrumpft, ist Viola Feuer und Flamme. Ich fand es blöd von Ben, dass er auf diese Weise versucht, Viola zu imponieren. Die Begeisterung von Viola und Ben ändert sich dann schnell in Bestürzung. Ben und sein Bruder wurden mir im Laufe der Geschichte sympathischer. Viola ist ständig mit ihrem Handy zugange, sie mochte ich immer weniger. Die Jagd der Beiden nach dem Mörder wird gefährlich und es wäre schlauer gewesen, die Polizei ihren Job machen zu lassen, denn aus der Geschichte kommen sie nur mit Glück heraus.
Dieser temporeiche und spannende Thriller ist nicht für Leser mit schwachen Nerven.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2022

Held wider Willen

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Die Zeiten ändern sich und Videotheken sind nicht mehr so gefragt. Auch die von Michael Hartung lief nie gut, aber die Streaming-Dienste machen es ihm noch schwerer. Als dann ein Journalist bei ihm auftaucht ...

Die Zeiten ändern sich und Videotheken sind nicht mehr so gefragt. Auch die von Michael Hartung lief nie gut, aber die Streaming-Dienste machen es ihm noch schwerer. Als dann ein Journalist bei ihm auftaucht und ihn als den Verantwortlichen für eine Massenflucht erkannt haben will, bestätigt Hartung nach einigem Zögern diese spektakuläre Geschichte, die nichts anderes ist als eine Lüge. So wird er unverhofft in allen Medien zum Helden. Doch dann trifft er Paula, die damals dabei war. Er verliebt sich und er muss aus diesem Lügengespinst wieder herausfinden.
Maxim Leo hat einen angenehmen Erzählstil. Die Geschichte wird aus der Erzähler-Sicht beschrieben, so dass man ganz nah an dem Protagonisten dran ist. Es ist auch gut dargestellt, wie es den Medien immer nur darum geht, die reißerischste Schlagzeile zu haben und damit den Umsatz zu erhöhen.
Michael Hartungs Leben ist noch nie besonders erfolgreich verlaufen. Angefangen hatte er einmal bei der Bahn und danach die unterschiedlichsten Jobs gemacht, doch nichts lief gut und war von Dauer. Er weiß genau, dass die Geschichte des Journalisten nicht stimmt, doch dann lässt er sich darauf ein. Für ihn ist es so etwas wie ein Spiel und er ahnt nicht, welche Kreise die Geschichte ziehen wird. Es lohnt sich für Hartung, doch als er aus der Sache aussteigen will, begreift er, dass das nicht so einfach ist.
Es ist eine satirische Geschichte über einen ungewollten Helden. Sie hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Marlow Murder Club

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Die siebenundsiebzigjährige Kreuzworträtsel-Autorin Judith Potts lebt in einem heruntergekommenen Herrenhaus im idyllischen Marlow. Sie genehmigt sich gerne mal einen Whisky und genießt auch das Nacktbaden ...

Die siebenundsiebzigjährige Kreuzworträtsel-Autorin Judith Potts lebt in einem heruntergekommenen Herrenhaus im idyllischen Marlow. Sie genehmigt sich gerne mal einen Whisky und genießt auch das Nacktbaden in der Themse. Dabei hört sie eines Tages einen Schuss und findet ihren Nachbarn tot auf. Doch als die Polizei erscheint, ist die Leiche verschwunden. Daher nimmt man die alte Dame nicht ernst. Als sie der Sache auf den Grund gehen will, lernt sie die Hundesitterin Suzie Harris und die Pfarrersfrau Rebecca (Becks) Starling kennen. Als „Marlow Murder Club“ ermitteln sie nun gemeinsam. Dann gibt es einen weiteren Mord.
In diesem Krimi geht es etwas beschaulich und sehr britisch zu. Der Schreibstil ist bildhaft und erfrischend.
Die Charaktere sind gut und skurril dargestellt. Judith Potts mag ihr selbstbestimmtes Leben im idyllischen Marlow und pflegt ihre kleinen Marotten. Allerdings mag sie es nicht, wenn man sie nicht vor voll nimmt und so will sie die Sache mit ihren Helferinnen selbst klären. Die Polizei soll mit geringem Aufwand möglichst erfolgreiche Ermittlungsarbeit leisten. Nicht einfach! So stellt Detective Sergeant Tanika Malik das Trio kurzerhand als Hilfspolizistinnen ein und das Trio scheint bei den Ermittlungen der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein.
Dieser Krimi verleitet dazu, dass man mit ermittelt und man kann sich nie sicher sein, ob man auch auf der richtigen Fährte ist. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen
Ein Lesespaß für Agatha-Christie-Fans. Mir hat dieses ungewöhnliche Ermittler-Trio gut gefallen und ich würde gerne wieder mit den Damen ermitteln.

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