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Veröffentlicht am 21.04.2022

Die Natur schreibt ihre eigenen Geschichten

Vom Gehen und Bleiben
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Klappentext:

„Vischnanca ist klein und wunderschön am sonnigen Hang gelegen. Aber die Natur birgt Gefahr: der Berg über dem Dorf droht abzurutschen. Das betrifft alle: die junge Bäuerin Ria ist hier zu ...

Klappentext:

„Vischnanca ist klein und wunderschön am sonnigen Hang gelegen. Aber die Natur birgt Gefahr: der Berg über dem Dorf droht abzurutschen. Das betrifft alle: die junge Bäuerin Ria ist hier zu Hause, hat ihren Hof als Biobetrieb zukunftsfähig gemacht. Die deutsche Familie Blom ist neu ins Dorf gezogen und liebt alles daran – die Natur, den Garten am Haus, die gute Nachbarschaft. Doch jetzt muss die Dorfgemeinschaft abstimmen und steht vor der Entscheidung: »Bleiben oder gehen?« Ria und die Menschen um sie herum müssen sich fragen, wie sie leben wollen und was ihnen wirklich wichtig ist.“



Autorin Petra Hucke hat den Roman „Vom Gehen und Bleiben“ verfasst. Wobei man sagen muss, eine Geschichte ist es nur bedingt anhand ihrer Protagonisten, denn wenn wir mit wachen Blick auf unsere Umwelt und Natur durch die Welt laufen, wissen wir, die Natur verändert sich immer und immer wieder. Die Natur schreibt ihre eigene Geschichten genau wie das Leben. In Vischnanca verändert sich ebenfalls die Natur - ein Berg droht ein Dorf unter sich zu begraben. Höchst interessant ist dabei wie Hucke ihre Figuren mit diesem Thema umgehen lässt. Es gibt Einheimische wie Ria die mit dieser Angst leben und sich Gedanken machen, das Dorf irgendwann verlassen zu müssen und dann gibt es noch die Zugezogenen die von dem ganzen Problem nichts wissen (oder wissen dürfen/ wollen?! Wenn einer keinen warnt, kann man so etwas auch nicht wissen). Hucke lässt ihre Figuren ruhig durch diese Geschichte laufen. Wir erfahren viele Begebenheiten zu den Personen, lernen sie besser kennen, erleben so manche persönliche Geschichte, aber der Berg wird dabei niemals aus den Augen gelassen. Huckes Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt - gut so, denn der Berg ist schon Bedrohung genug. Und als der Berg dann erstmals seine Stimme erhebt, sind seine Bewohner zu seinen Füßen still und fassungslos. Petra Hucke verwebt sehr gekonnt Realität mit kleinen Geschichtchen der Menschen ohne Kitsch und Lärm. Ihr Ausdruck und ihre Sprachwahl sind dabei mit einem gewissen Lokalkolorit untermalt und bringt uns die Gegend noch näher. Man fühlt sich als Leser als stiller Beobachter des Dorfes, man fiebert mit ihnen mit und hat den großen und gefährlichen Berg vor Augen. Die Idylle täuscht und aus einem traumhaften Fleckchen Erde wird plötzlich Angst und Schrecken. Hucke hat all dies gekonnt und harmonisch zusammen gesetzt. Der Buchtitel beschäftigt den Leser immer wieder und das eigene Kopfkino beginnt. Wie würde man selbst mit dieser Situation umgehen? Kurzum: ein Roman der nachhallt, egal ob man in den Bergen wohnt oder an der Küste. Ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 10.04.2022

Unsere Welt ist bunt

Die Farben der Natur
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Klappentext:

„Die Welt ist bunt: der Himmel blau, die Wiese grün, die Blumen farbenprächtig, bei den Tieren leuchten Fell, Panzer und Federn um die Wette. Warum hat die Natur sich so angestrengt, die ...

Klappentext:

„Die Welt ist bunt: der Himmel blau, die Wiese grün, die Blumen farbenprächtig, bei den Tieren leuchten Fell, Panzer und Federn um die Wette. Warum hat die Natur sich so angestrengt, die Welt bunt zu machen?

Bei Tieren und Pflanzen dienen die Farben der Abschreckung oder der Tarnung, dem Betören von Sexualpartnern oder gar dem Ausdruck von Stimmungen. Die Schattierung von Mineralien verrät etwas über ihre Geschichte. Ob bei knallbunten Pfeilgiftfröschen oder schillernden Schmetterlingen - die Farben der Natur sind ein universelles Kommunikationsmittel. Und das, obwohl sich die Farbwahrnehmungen unterscheiden: So sehen etwa Insekten die Blüten ganz anders als wir. Mit diesem reich illustrierten Band tauchen Sie ein in diese unglaubliche Welt der Farben und erfahren Erstaunliches über ihre Ursprünge und Bedeutung in der Biologie.“



Ja, die Erde ist bunt und das sieht Jeder der mit offenen Augen auf dieser Welt umher wandelt. Aber warum ist das so? Warum sieht der Halsbandsittich so aus wie er aussieht? Warum gibt es Polarlichter? Und warum ist das Meer blau? Man könnte meinen, dass das eigentlich alles ganz simple Fragen sind aber so simpel sind sie gar nicht und vor allem ist eine Wissenschaft für sich, diese gekonnt und nachvollziehbar zu erklären. Abhilfe schafft dabei dieses Buch. Mit vielen Beispielen aus der Natur und Tierwelt werden all diese Fragen beantwortet. Wenn man so will, hat man hier ein Lexikon für Erwachsene in der Hand und was soll ich sagen? Als Leser fühlt man sich nicht nur wohl damit, sondern lernt dabei auch noch eine ganze Menge. Vieles ist für den Menschen und deren Verstand selbstverständlich aber nichts ist selbstverständlich und schon gar nicht in der Natur. Man könnte alles mit der Lichtbrechung in der Physik erklären aber das wäre nicht so spannend wie hier beschrieben.

Das Buch hat einen festen Einband und wirkt, wie schon beschrieben, wie ein Lexikon aber es ist viel mehr. Die Aufteilung zwischen Bild und Text ist sehr gekonnt gestaltet. Auch der Druck ist brillant und tadellos. Alles in allem ein tolles und lehrreiches Buch für alle, die die Welt richtig „in Farbe“ sehen wollen - 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 10.04.2022

Ein ganz besonderes Buch!

Expedition
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Klappentext:

„Möchte man die Natur jenseits der bewohnten Welt erkunden, lauern viele Herausforderungen und Gefahren: Man kämpft gegen Erschöpfung, Dehydration und erbarmungslosen Wind, fürchtet Gletscherspalten, ...

Klappentext:

„Möchte man die Natur jenseits der bewohnten Welt erkunden, lauern viele Herausforderungen und Gefahren: Man kämpft gegen Erschöpfung, Dehydration und erbarmungslosen Wind, fürchtet Gletscherspalten, Stein- und Eisschlag oder den Sturz ins Leere. Fernab jeglicher Zivilisation muss man selbst alles mit sich tragen, was man zum Überleben braucht. Will man Erfolg haben und gesund zurückkommen, ist man aufeinander angewiesen. Hier zählen Lebenserfahrung, Ausdauer und Übersicht vielleicht mehr als reine Kraft oder jugendlicher Wagemut. Der Fotograf Klaus Fengler begleitet seit zwei Jahrzehnten Expeditionen mit der Kamera. Bildgewaltig dokumentiert er in diesem Band das Wesen seiner Abenteuerreisen. Begleitet werden seine außergewöhnlichen Bilder von hintergründigen Essays des bekannten Autors und Filmemachers Tom Dauer….“



Es ist nicht mein erstes Buch zu diesem Thema und deshalb fällt der Vergleich besonders neugierig aus. Klaus Fengler und Tom Dauer nehmen uns hier mit auf Expedition. Egal ob Kenia, Patagonien, Nepal oder den Oman (uvm.), wir dürfen hier Zeuge werden von ganz besonderen Reisen. Neben den recht ausführlichen Texten sind die extrem grandiosen Fotografien hier das i-Tüpfelchen. Teilweise füllen sie die ganzen Seiten und das wir Leser uns diese in schwarz-weiß betrachten müssen, hat seinen guten Grund. Wir starten mit den Personen von der ersten Planung bis hin zum letzten Schritt, dem Ziel der Expedition. Ein kompletter Verlauf wird hier aufgezeigt und schnell steht fest, so eine „Reise“ geht in jeglicher Weise an die eigene Substanz.

Die Optik und Haptik und selbstredend der Inhalt rechtfertigen diesen hohen Verkaufspreis. Der Leser hält hiermit eine Art Coffetable-Book in den Händen und kann die gewaltigen Bilder somit in bester Größe genießen - besser geht es nicht. Die Qualität der Drucke ist perfekt. Die Aufteilung der Texte und der Bilder harmonisch gewählt. Hier wird nichts weggelassen oder gar „zugetextet“. Alles ist hier stimmig angeordnet und von feinster Qualität.

Solche atemberaubenden Bilder benötigen einen besonderen Rahmen und der ist hier optimal gewählt - ich vergebe hier 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Phantastisch!

Bibliotheken
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Klappentext:
„Sie sind Wahrzeichen der Kultur und zelebrieren das Lesen: Büchereien sind so viel mehr als eine Ansammlung von Bücherregalen. James W. P. Campbell hat es geschafft, ihren Zauber in Wort ...

Klappentext:
„Sie sind Wahrzeichen der Kultur und zelebrieren das Lesen: Büchereien sind so viel mehr als eine Ansammlung von Bücherregalen. James W. P. Campbell hat es geschafft, ihren Zauber in Wort und Bild zu fassen. In diesem faszinierenden Bildband besucht er gemeinsam mit dem Fotografen Will Pryce berühmte Bibliotheken auf der ganzen Welt. Dabei verfolgt er einerseits die Entwicklung der Bibliotheksgebäude aus architekturgeschichtlicher Sicht und spürt gleichzeitig dem sich wandelnden Verhältnis der Menschen zum geschriebenen Wort nach….“

Diese Buche ist allein von der opulente Größe ein echter Knaller und auch die Fotos hauen einen fast um. Warum? Alle Bilder sind hier so beeindruckend und gewaltig, dass jeder Buchfreund hier fast Herzrasen bekommen wird. Der Verlag wbg hat hiermit ein echtes Sahnestück auf den Markt gebracht. Hier werden die bedeutendsten und schönsten Bibliotheken der Welt vorgestellt. Selbstreden sind nicht alle aufgelistete die es gibt, dafür wäre der Platz dann doch nicht ausreichend, aber das was hier geboten wird ist reinstes Seelenfutter. Der Leser erhält viele (geschichtliche, historische) Informationen und Beschreibungen der jeweilig beleuchteten Bibliothek und, wie schon gesagt, sagenhafte Bilder. Diese haben ein besonderes Flair und fest steht, der Fotograf hat hier ganze Arbeit geleistet. Bibliotheken sind besondere Wohnstätten für Bücher und das völlig zurecht.
Das Buch ist ein Schwergewicht und mutet mit seiner Größe eher einem Coffeetable-Book gleich. Die Bindung ist wunderbar fest genau wieder Einband, die Seitenstruktur ist fest und die Drucke brillant. Der Preis ist hier absolut gerechtfertigt.
Fazit: ein ganz besonderes Buch welches nicht nur mit Informationen lockt, sondern auch mit Träumereien und gedanklichen Besuchen in diesen Stätten. Ich bin restlos begeistert von diesem Werk und deshalb gibt es auch 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Ein besonderer Künstler

Renoir
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Klappentext:

„Wie kaum ein anderer Künstler hat Pierre-Auguste Renoir unser Verständnis von den stimmungsvollen Figurenbildern des Impressionismus geprägt. Sein Gemälde La fin du déjeuner, das sich seit ...

Klappentext:

„Wie kaum ein anderer Künstler hat Pierre-Auguste Renoir unser Verständnis von den stimmungsvollen Figurenbildern des Impressionismus geprägt. Sein Gemälde La fin du déjeuner, das sich seit 1910 im Städel Museum in Frankfurt befindet, ist nun Ausgangspunkt für eine weitreichende Auseinandersetzung mit einer für ihn zeitlebens bedeutenden Inspirationsquelle: dem Rokoko. Galt diese Malerei nach der französischen Revolution als frivol und unmoralisch, so erlebte sie im 19. Jahrhundert eine Renaissance und war zu Lebzeiten Renoirs überaus präsent. Dieser umfangreiche Band erscheint anlässlich der großangelegten Ausstellung des Städel Museums und untersucht Renoirs facettenreiche Traditionsverbundenheit ausgehend von erhellenden Gegenüberstellungen seiner Kunst mit Werken des 18. Jahrhunderts sowie von Zeitgenossen.“



In diesem Buch wird nur bedingt die Person Pierre-August Renoir beleuchtet als vielmehr seine Werke. Richtig so, dennoch verstehen wir die Intensionen des Künstlers durch kurze Erläuterungen. In diesem Buch, mit festem Einband, finden wir nicht nur eine Vielzahl seiner Werke, sondern eben auch kleine und größere Geschichten/ Anekdoten dazu. Diese werden von bekannten Persönlichkeiten aus der Kunstszene und von Kunstliebhabern oder vom Meister selbst erläutert/ beleuchtet. Kein anderer Maler hatte eine Stilrichtung so in Szene gesetzt wie Renoir. Er war ein Meister mit dem Pinsel, aber bewegte sich auf dünnem Eis. Er hat mit seinen Werken zwar die Zeit eingefangen aber den Zeitgeist ebenso, was nicht jedem schmeckte.

Im zweiten Teil des Buches finden wir einen ausführlichen Katalog seiner Werke.

Optik und Haptik sind entsprechend hochwertig und edel und selbstredend dem Buchpreis entsprechend. Die Buchgröße, die feste Bindung, die Aufteilung, die Druck-Farben aber auch das Gewicht zeichnen hier einen perfekten Rahmen für diesen Künstler.

Ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne für dieses gelungene Werk!