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Veröffentlicht am 21.04.2022

Durchaus gelungener Urlaubskrimi mit kleineren Schwächen

Der Tote im Netz
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Das Cover mag ich ziemlich gerne, weil alle schon einmal (oder auch mehrmals) auf Usedom im Urlaub waren oder dort aus der Region kommen, sofort wissen, wo sich die Seebrücke befindet. Dadurch entsteht ...

Das Cover mag ich ziemlich gerne, weil alle schon einmal (oder auch mehrmals) auf Usedom im Urlaub waren oder dort aus der Region kommen, sofort wissen, wo sich die Seebrücke befindet. Dadurch entsteht zumindest bei mir auch ein echtes Urlaubsfeeling, das sich zumindest in Teilen auch im Buch finden lässt.



Die Geschichte klang erstmal vielversprechend: Franziska Mai ist geschockt. Der Radio-Sender Bäderland-Radio, bei dem sie arbeitet, soll verkauft werden und ihr Job ist genauso in Gefahr wie die ihrer Kollegen. Doch sie will unbedingt weiterhin auf Usedom arbeiten können und so überlegt sie sich zusammen mit ihrem Volontär Janis ein neues Sendeformat, bei dem sie sich die Probleme der Hörer anhören und versuchen ihnen dabei zu helfen. Als sie von einem Fischer benachrichtigt werden, dass das Fischereiamt bei ihm übermäßig genau kontrolliert und sich auch immer wieder Tierschützer einmischen, sieht Franzi ihre Chance gekommen, einen spannenden Fall zu präsentieren. Doch plötzlich wird der Mann ermordet aufgefunden und die Kriminalpolizei in Person von Kommissar Kay Lorentz wird eingeschaltet. Doch Franzi will sich ihren Fall nicht einfach nehmen lassen und beginnt, selbst zu ermitteln, doch damit wird sie einigen Menschen ganz schön gefährlich.



Ich hatte tatsächlich ziemlich Lust dieses Buch zu lesen, vor allem weil es auf Usedom spielt, einer Insel, die ich für immer mit Sommerferien und meiner Kindheit verbinden werde, aber auch weil ich die Geschichte an sich spannend fand, so ganz überzeugen konnte mich das Buch allerdings aus verschiedensten Gründen nicht. Das liegt auch ein wenig am Schreibstil, bei dem ich gebraucht habe, um mit ihm warmzuwerden. Er ist überhaupt nicht schlecht, aber ich habe aus irgendwelchen Gründen am Anfang trotzdem eine gewisse Zeit, um so richtig in die Geschichte zu finden und mich davon fesseln lassen.



Es waren aber eher die Charaktere, die mir in dem Buch das Leben schwer gemacht haben. Franzi ist Reporterin und dementsprechend neugierig und forsch, das finde ich tendenziell auch gut, weil ich ungern Geschichten lesen, in denen die Protagonisten extrem ruhige und schüchterne Personen sind. Franzi ist aber in vielerlei Hinsicht für mich persönlich mindestens schwierig. Am Anfang war ich wirklich super genervt von ihr und hatte wenig Lust, weiterzulesen. Ich fand sie sehr auf ihren Fall fokussiert und manchmal fast schon gefühllos. So findet sie einen Toten, einen Mann, mit dem sie am Tag zuvor noch gesprochen hat und ist gefühlt nur für zwei Sekunden geschockt, bevor ihr Fall dann wieder wichtiger wird. Ich verstehe natürlich, dass man als Journalist einen gesunden Abstand zu seiner Arbeit haben muss, dennoch hätte ich mir von ihr an der ein oder anderen Stelle mehr Einfühlungsvermögen gewünscht, einfach weil sie dadurch für mich etwas nahbarerer gewirkt hätte. Kay Lorenz mochte ich etwas lieber, vielleicht weil ich sein Verhalten persönlich besser nachvollziehen konnte. Obwohl Franzi immer darüber meckert, dass er so mürrisch ist, konnte ich ihn sogar verstehen, schließlich kann er keinem so richtig gerecht werden. Seine Kollegen sehen in ihm den Polizisten, der aus der Großstadt wieder zurückkommt und sich für etwas Besseres hält, Franzi pfuscht ihm dauernd in seine Arbeit und lässt ihn nicht einmal seine Verhöre in Ruhe führen, während er gleichzeitig versucht, sich auch um seine Tochter zu kümmern. Dass man da nicht immer komplett entspannt mit der Reporterin umgeht, die sich selbst in Gefahr begibt, weil sie unbedingt über einen spannenden Fall berichten will, fand ich da doch sehr verständlich. Ich habe allerdings auch Franzi fast schon widerwillig in mein Herz geschlossen und zum Schluss auch echt mit ihr mitgefiebert.



Alles in allem ist das Buch ein recht solider Krimi, mit dessen Ende ich so nicht gerechnet hätte und deren Charaktere ich irgendwie doch ins Herz geschlossen habe. Mir gefiel vor allem das Setting extrem gut, weil ich die Insel als Urlauberin kenne und mich dadurch wieder dorthin versetzt fühlte. Obwohl ich schon etwas gebraucht habe, um mit dem Schreibstil und der Art, wie das Buch aufgebaut ist, warmzuwerden, werde ich definitiv auch den zweiten Teil lesen.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Durchschnittlicher Thriller

Der Herzgräber
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Das Cover finde ich durchaus gelungen, weil es die Stimmung dieses Buches ziemlich gut einfängt und sehr deutlich macht, um welche Art Buch es sich hierbei handelt.

Die Geschichte klang auf den ersten ...

Das Cover finde ich durchaus gelungen, weil es die Stimmung dieses Buches ziemlich gut einfängt und sehr deutlich macht, um welche Art Buch es sich hierbei handelt.

Die Geschichte klang auf den ersten Blick wirklich vielversprechend: Jahrelang hatte Heather Evans keinen Kontakt zu ihrer strengen Mutter, doch als sich diese umbringt, kehrt sie in ihre Heimat zurück, um sich um die Beerdigung zu kümmern. Beim Aufräumen des Hauses fallen ihr Briefe in die Hände, die ihre Mutter mit den berüchtigten Serienmörder Michael Reave ausgetauscht hat. Heather ist entsetzt, besonders als sie erfährt, dass erneut Morde nach dessen Tatmuster begangen werden. Sie tritt mit den Polizisten Ben Parker in Verbindung, der sich bereiterklärt, sie mit Reave reden zu lassen, in der Hoffnung dadurch an neue Informationen zu kommen. Er zeigt sich erstaunlich zugänglich, aber als sich im Haus ihrer Mutter seltsame Dinge ereignen und die Morde nicht aufhören, beginnt Heather auf eigene Faust zu ermitteln und stößt auf ein unglaubliches Geheimnis.

Die Geschichte war zu Beginn wirklich vielversprechend, doch leider lies meine anfängliche Begeisterung recht schnell wieder nach. Das liegt allerdings eher nicht an dem Schreibstil, der mir durchaus gut gefiel. Ich bin super schnell in die Geschichte gekommen und habe es trotz einiger Schwäche auch recht schnell durchgelesen.

So richtig überzeugen konnte mich die Geschichte letztlich aber nicht, obwohl ich anfangs wirklich gefesselt war. Ich fand es super spannend, dass Heathers Mutter mit einem Serienmörder in Kontakt stand, man aber nicht so richtig wusste, warum und was dahinter steckt. Das wollte ich ebenso wissen, wer hinter diesen neuen morde steckt und ob Micheal Reave vielleicht doch unschuldig war. Leider hat sich die Spannung recht schnell aufgelöst, vor allem weil mir Heather so super unsympathisch war. Sie hatte es bestimmt nicht leicht mir ihrer Mutter, aber sie ist mir in vielerlei Hinsicht viel zu extrem und anderen Menschen gegenüber echt fast schon gleichgültig. Das fand ich furchtbar, weil es in ihrem Leben ein paar Leute gibt, denen sie wichtig ist, die sie aber nur anruft, wenn es ihr passt und wenn sie etwas braucht. Ich muss auch gestehen, dass ich mich immer ein wenig damit schwer tue, mit Protagonst:innen mitzufiebern, die ich nicht mag und so ging es mir eben auch mit Heather. Es war mir ab einem gewissen Punkt auch einfach egal, was mit ihr passiert, weil ich ihr Verhalten echt nervig fand. Ben Parker mochte ich sehr viel lieber und hätte ihn als zweiten Protagonisten echt gut gefunden, er bleibt aber super blass, sodass ich auch hier nur eine oberflächliche Bindung aufbauen konnte.

Das hätte ich aber vermutlich alles noch ignorieren können, wenn mich wenigstens die Geschichte abgeholt hätte, aber ab einem gewissen Punkt fand ich sie super vorhersehbar und fast schon zu typisch für einen Thriller. Mir war ab der Hälfte der Story zumindest in groben Zügen bewusst, was passiert sein musste, was ich nicht super schlimm gefunden hätte, wenn die Aufklärung der ganzen Geschichte nicht so komplett von Zufällen und der miesen Ermittlung durch Heather abhängig wäre. Man hätte Ben einfach noch mehr einbinden können, damit die ganze Geschichte glaubwürdiger wird, er ist schließlich Polizist und bei weitem kein Anfänger. So fand ich doch alles sehr konstruiert und zum Ende hin fast schon platt.

Alles in allem hatte ich von der Geschichte einfach mehr erwartet, vor allem weil sie durchaus spannend begonnen hat. Leider fand ich Heather als Protagonistin aber super unsympathisch und die Geschichte echt vorhersehbar, sodass ich den Thriller letztlich okay fand, mehr aber auch nicht.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Leider konnte mich das Buch nicht mehr überzeugen

Keeper of the Lost Cities – Das Feuer (Keeper of the Lost Cities 3)
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Das Cover ist, wie die der ersten Bände auch, sehr süß, gleichzeitig für mich aber auch recht gelungen, weil es den Inhalt und die Stimmung des Buches ziemlich gut widerspiegelt.

Leider schafft es die ...

Das Cover ist, wie die der ersten Bände auch, sehr süß, gleichzeitig für mich aber auch recht gelungen, weil es den Inhalt und die Stimmung des Buches ziemlich gut widerspiegelt.

Leider schafft es die Geschichte nicht, mich abzuholen: Sophie hat es gerade erst geschafft, das Alicorn Silveny zu retten, da scheint es schon wieder in Gefahr zu sein, denn rund um die Zuflucht, hoch oben im Himalaya, scheinen sich seltsame Gestalten herumzutreiben. Während Sophie und ihre Freunde noch überlegen, ob es sich bei den mysteriösen Gestalten möglicherweise um ihre Entführer handeln könnte, bekommt sie die Nachricht, dass sie den ehemaligen Ratsherren und Pyromantiker Fintan heilen soll, damit er seinen Geist zurückbekommt und dem Rat die ersehnten Antworten geben zu können. Neben all dieser Ereignisse muss sich Sophie in Foxfire zudem mit anstrengenden Tutoren und fiesen Mitschülern auseinandersetzen, doch zum Glück hat sie ihre Freunde immer an ihrer Seite.

Zunächst einmal mochte ich die ersten beiden Teile dieser Reihe trotz einiger Schwächen recht gerne und habe mich durchaus auf diesen dritten Band gefreut, so richtig gefesselt hat er mich aber zu keinem Zeitpunkt. Das liegt eher nicht am Schreibstil, der wieder mitreißend und durchaus fesselnd sein könnte, wäre denn die Geschichte als solche genau das.

Mein größtes Problem ist im Prinzip genau das, was ich auch in den ersten Teilen schon angeprangert habe, was mich hier aber noch eine Spur mehr gestört hat. Zum einen ist das Sophies Rolle in der Welt der Elfen. Sie ist mir da einfach zu wichtig, das klingt vielleicht seltsam, wenn man das über die Protagonistin einer Reihe schreibt, aber ich bin wirklich genervt davon, wie besonders und wie einzigartig sie ist. Nahezu in jeder Situation entwickelt sie eine neue ‚Super-Eigenschaft‘, die letztlich alle rettet. Am Anfang war das noch nicht so wild, aber mit jedem Buch kommen gefühlt drei neue dazu, sodass ich immer wieder welche vergesse und dann erneut die Augen verdrehe, weil Sophie diese eine Sache natürlich auch noch kann. Es wird auch nicht dadurch besser, dass versucht wird diese ganzen Eigenschaften mit ihren dauernden Verletzungen auszugleichen, weil sich Sophie moralisch ansonsten immer einwandfrei verhält. Damit ist sie natürlich ein tolles Vorbild. Für mich persönlich aber auch absolut langweilig, weil ich einfach Charaktere mag, die auch mal ein paar Schwächen haben, das macht sie einfach nahbarer.

Auch die Geschichte ist für mich in diesem Band schwächer als bei den Vorgängern, was vielleicht daran liegt, dass ich das Gefühl habe, dass sich viele Handlungsstränge und deren Umsetzung einfach wiederholen. Kaum ist die eine Situation gelöst, landen Sophie und ihre Freunde ohne Umschweife in der nächsten. Sie haben nie eine Möglichkeit, zu verweilen oder einfach in die Schule zu gehen. Das ist allerdings etwas, worüber ich lesen möchte. Ich will wissen, was Sophie in Foxfire lernt, welche Kurse sie besucht und wann sie ihre Freunde trifft, doch genau diese Alltäglichkeiten werden nur erzählt, wenn sie einem der erwähnten Handlungsstränge dienen und ich habe dadurch auch ein bisschen den Überblick verloren, in welchem Schuljahr Sophie jetzt eigentlich ist und welche Fächer sie besuchen muss.

Alles in allem ist das Buch nett, es reißt mich aber leider so gar nicht mehr vom Hocker, obwohl ich die grundsätzliche Idee noch immer wirklich gut finde. Doch leider ist mir die Geschichte zu redundant und die Charaktere schaffen es von Band zu Band weniger mich abzuholen, deswegen werden ich den vierten Teil der Reihe wohl nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Leider nicht mehr als durchschnittlich

Perfect Day
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Das Cover passt sehr gut zu den vorherigen Thrillern von Romy Hausmann und ich mag die Gestaltung auch durchaus recht gerne, obwohl man sie nicht als besonders außergewöhnlich bezeichnen kann.

Die Idee ...

Das Cover passt sehr gut zu den vorherigen Thrillern von Romy Hausmann und ich mag die Gestaltung auch durchaus recht gerne, obwohl man sie nicht als besonders außergewöhnlich bezeichnen kann.

Die Idee der Geschichte fand ich durchaus spannend: Schon seit Jahren ermordet jemand kleine Mädchen und führt die Suchenden mit roten Bändern zu den Leichen der Opfer. Dadurch wird er bald nur als der Schleifenmörder bekannt und berüchtigt. Obwohl die Polizei seit vierzehn Jahren versucht, den Mörder zu finden, gibt es scheinbar keinen Hinweis, bis eines Abends der bekannte Philosophieprofessor Dr. Walter Lesniak verhaftet. Ein Schock für seine einzige Tochter Ann, die an die Unschuld ihres Vaters glaubt und eigene Ermittlungen anstellt. Schnell hat sie einen Verdächtigen, doch auch die Presse ist auf den Fall aufmerksam geworden und Anns Spuren scheinen aus Berlin herauszuführen.

Ich habe schon viel Positives über die Bücher von Romy Hausmann gehört und wollte deswegen unbedingt auch einmal einen Krimi von ihr lesen, so richtig überzeugen konnte es mich aber leider nicht. Das liegt auch an dem Schreibstil, den ich zu Beginn noch anders und interessant fand, der es mir aber mit zunehmendem Verlauf schwer gemacht hat, Nähe zu den Charakteren und auch zur Geschichte aufzubauen. Stilistisch sind die immer wieder eingeschobenen Aufsätze aus Anns Kindheit über die verschiedensten Gefühle durchaus gut gemacht und ergeben vor allem nach Ende des Buches wirklich viel Sinn, sie haben für mich den Lesefluss aber eher gestört als gefördert, sodass ich nie so richtig den Drang hatte, das Buch unbedingt weiterlesen zu wollen, was ich sehr schade fand.

Mein größeres Problem waren aber eher die Charaktere. Ich habe einfach keinen Zugang zu ihnen gefunden, zu keinem von ihnen und ich brauche einfach eine gewisse Beziehung zu irgendwem der Charaktere, um so richtig bei einem Buch mitfiebern zu können. Ann wirkt auf mich einfach das gesamte Buch über sehr distanziert, fast schon kalt. Es wird immer wieder erklärt und verdeutlicht, warum das so ist, das ist auch nachvollziehbar, aber es fällt mir dennoch schwer, ihr echt Sympathie entgegenzubringen, vielleicht auch weil ich selten nachvollziehen kann, warum sie auf die eine oder andere Art handelt. Auch die anderen Figuren schaffen es nicht wirklich, mich abzuholen oder in irgendeiner Weise zu berühren. Ich habe zwar deren Geschichte gelesen, aber ich konnte leider nicht wirklich mitfiebern, obwohl es mich durchaus interessiert hat, was passiert ist und wer jetzt der Täter ist. Doch leider ist auch die Geschichte nicht so ganz rund. Es gibt einfach viel zu viele Zufälle und unrealistische Wendungen, die es teilweise gar nicht gebraucht hätte, weil man die Sachen etwas anders, vielleicht weniger dramatisch hätte lösen können. Ich fand es einfach nicht glaubwürdig, dass Ann zufällig mit der Mutter eines der Opfer zusammenarbeitet und dass die Familien der Opfer ihr einfach so Auskunft geben, schließlich ist sie die Tochter des mutmaßlichen Täters, aber häufig wirkt es, als hätte sie Mitleid mit Ann, was ich eher unglaubwürdig fand.

Alles in allem hat mich das Buch vor allem zu Beginn durchaus unterhalten, aber nicht wirklich mitgerissen, dafür konnten mich sowohl die Figuren als auch die Geschichte als solche nicht wirklich überzeugen. Ich weiß noch nicht so genau, ob ich nicht noch einmal ein anderes Buch von Romy Hausmann lesen werden, weil mich der Schreibstil leider ebenfalls nicht so richtig abholen konnte.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Tolles Fantasy-Universum, dessen Geschichte aber nicht ganz rund wirkt

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Das Cover des Buches ist wirklich toll. Ich mag die Kombination aus dem grauen Hintergrund und der schwarzen Flüsigkeit mit den goldenen Highlights wirklich gerne. Zudem passt es nahezu perfekt zu Tycho ...

Das Cover des Buches ist wirklich toll. Ich mag die Kombination aus dem grauen Hintergrund und der schwarzen Flüsigkeit mit den goldenen Highlights wirklich gerne. Zudem passt es nahezu perfekt zu Tycho und ihrer Geschichte.

Die Idee der Geschichte klang auf jeden Fall auch erst einmal gut: Tycho ist Studentin und arbeitet in einer Bar, doch da ist diese Dunkelheit, in ihr, die sie immer wieder zu überwältigen droht. Diese kann sie nur unter Kontrolle behalten, wenn sie Alkohol trinkt, denn entwickelt sie sie unmenschliche Kräfte und übt als Captain Wodka Selbstjustiz an übergriffigen Männern. Davon darf aber niemand etwas erfahren, nicht einmal ihr bester Freund Logan und dessen Familie, die nach der Ermordung ihrer Eltern ihre wichtigsten Bezugspersonen geworden sind. Dann trifft sie auf die attraktive Grayson und ihre ganze Welt gerät ins Wanken, sie muss sich fragen, wem sie noch vertrauen kann.

Ich war wirklich sehr gespannt auf diese Geschichte, weil ich die Idee ziemlich spannend fand und schon so viel Positives über die Bücher von Marie Grasshoff gehört habe, so ganz überzeugen konnte mich das Buch aber leider nicht. Das liegt allerdings nicht an dem wirklich guten Schreibstil des Buches, der dafür sorgt, dass ich ab einem gewissen Punkt durchaus von der Geschichte gefesselt war.

Eines der größten Probleme war für mich tatsächlich der Klappentext, der fast den gesamten Inhalt des Buches spoilert, sodass ich die ganze Zeit auf gewisse Handlungsstränge gewartet habe, mit denen ich sonst vermutlich nicht gerechnet hätte. Das hat mich echt gestört, weil mir so einige Überraschungsmomente genommen wurden und mir ein bisschen die Geschichte im Ganzen verdorben hat. Diese wirkt an manchen Stellen aber auch nicht ganz ausgearbeitet. Das bedeutet nicht, dass mir die Idee nicht gefallen hätte, ganz im Gegenteil, ich habe sowas in der Art noch nicht gelesen und würde definitiv auch einen weiteren Teil lesen, der in diesem Universum spielt, aber ich hatte an manchen Stellen das Gefühl, dass sie nicht richtig ausgearbeitet war. Besonders zum Ende hin, fand ich, dass die Geschichte ein wenig gehetzt wirkte und ich es besser gefunden hätte, wenn man den Charakteren noch einen zweiten Teil gegeben hätte, damit sie in der Geschichte wachsen können.

Dennoch waren die Charaktere und vor allem Tycho ein großer Pluspunkt der Geschichte. Ich fand es hervorragend, wie überzeugend und mitreißend sie gestaltet ist. Sie ist keinesfalls perfekt, sondern hat vielmehr einige Schwächen, doch das macht sie nicht unsympathisch, sondern authentischer. Man fühlt ihren Schmerz fast schon körperlich und in eigenen Szenen musste ich schon schlucken, weil die Dunkelheit so greifbar war und ich sie auf eine gewisse Weise sehr gut verstehen konnte. Auch ihr Verhalten nach einigen traumatischen Erlebnissen war unglaublich eindringlich und glaubwürdig, wie ich es selten in einem Fantasy-Roman erlebt habe. Die anderen Charaktere waren auch nicht schlecht angelegt, aber auch hier war durch den Klappentext schon recht klar, dass man dem ein oder anderem nicht so ganz vertrauen kann, sodass ich von Anfang an eine gewisse Distanz gehalten habe. Das wäre vermutlich ein wenig anders gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte, in welche Richtung es geht und durch den Verlauf ein wenig mehr überrascht worden wäre. Aber auch abseits davon waren die Charaktere abseits vom Tycho nicht ganz rund, wirken an manchen Stellen fast ein wenig platt. Das bedeutet nicht, dass ich sie nicht mochte, ein paar fand ich durchaus cool, aber sie haben mich nicht so ganz emotional abholen können und hätten vielleicht ein wenig mehr Zeit gebraucht, um zu mehr als Namen zu werden.

Alles in allem hätte ich das Buch wirklich gerne geliebt und an manchen Stellen habe ich gedacht, dass ich an diesen Punkt kommen könnte, aber leider war mir die wirklich geniale Idee an vielen Stellen nicht genug ausgearbeitet. Die Geschichte ist überhaupt nicht schlecht und hatte mit Tycho eine tolle Protagonistin, aber so richtig konnte sie mich leider einfach nicht mitreißen.

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