Nostalgisches Eintauchen in die 70er Jahre mit etwas Krimispannung
Im Klappentext wird das Buch speziell als Siebziger-Jahre-Krimi beschrieben und im Leser erweckt das gewisse Erwartungen. Doch jeder Mensch erlebt gewisse Lebensabschnitte anders und so habe vermutlich ...
Im Klappentext wird das Buch speziell als Siebziger-Jahre-Krimi beschrieben und im Leser erweckt das gewisse Erwartungen. Doch jeder Mensch erlebt gewisse Lebensabschnitte anders und so habe vermutlich auch ich die 70er Jahre anders erlebt und in Erinnerung behalten als der Autor und es zog mich nicht wirklich in diese Zeit zurück. Jedenfalls erwies sich dieser Faktor für mich letztlich als nebensächlich, wenn man davon absieht, dass es mal ganz reizvoll ist, wenn Ermittler ohne Handy und Internet zurechtkommen müssen.
Die Grundidee des Krimis inklusive der damit verwobenen Geschichte des Biggesees ist durchaus interessant und die schrittweisen Erkenntnisse des Ermittlertrios bringen auch immer wieder Überraschendes zutage. Leider hinkt der Spannungsbogen, weil es etliche (meinen Lesefluss lähmende) Längen, zu ausführliche, lediglich beschreibende Abschnitte gibt.
Mir persönlich ist es stets sehr wichtig, dass ich den oder die Protagonisten mag. Leider gelang es keiner der drei Personen, meine Sympathie zu erlangen, weder die forsche treibende Kraft Lieselotte noch der zurückhaltende, eher tollpatschig wirkende Theo oder die auf mich farblos wirkende Sabine. Auch dialogmäßig fehlte mir zwischen diesen drei befreundeten Personen Persönliches, Wärme, Herzlichkeit oder Humorvolles.
Um die reine Krimihandlung etwas aufzulockern, hat der Autor einige „lustige“ Szenen eingebaut, die mir zu übertrieben und zu slap-stick-artig waren. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Der Schreibstil ist generell gut, sowohl sprachlich als auch vom Satzaufbau.