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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2022

Wie geht offline?

Carlotta, Henri und das Leben. Mama ist offline und nix geht mehr
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„...Wenigstens sind Ferien! Mama und Papa haben sich extra freigenommen, damit wir alle zusammen etwas unternehmen können...“

Die Autorinnen haben ein humorvolles und informatives Kinderbuch geschrieben. ...

„...Wenigstens sind Ferien! Mama und Papa haben sich extra freigenommen, damit wir alle zusammen etwas unternehmen können...“

Die Autorinnen haben ein humorvolles und informatives Kinderbuch geschrieben. Zu Beginn werden die Protagonisten in Wort und Bild vorgestellt.
Der Schriftstil ist kindgerecht. Kurze Abschnitte und viele farbige Illustrationen zeichnen das Buch aus. Fachbegriffe aus dem IT – Bereich werden allgemeinverständlich erklärt.
Die Mutter ist in den sozialen Medien unterwegs und möchte die Wohnung weiter digital aufrüsten. Der Vater ist eher der Meinung, dass weniger mehr ist. Er möchte die Kinder zu Brettspielen animieren.
Als sich Henri das Smartphone der Mutter schnappt, um auf eine App zuzugreifen, fällt es ihm aus der Hand und landet in der Toilette. Die Reparatur dauert eine Woche. Was nun?

„...Wir müssen Mama ablenken. Sie muss eine Woche offline sein, und wir müssen ihr helfen, das auszuhalten...“

Der Familie fällt eine Menge ein, was man tun kann. Noch nie haben sie so bewusst registriert, dass ihre Umgebung fast nur mit dem Smartphone beschäftigt ist, sei es im Bad oder im Restaurant.
Gekonnt wird auch auf die Gefahren des Internets hingewiesen, vor allem auf den Umgang mit persönlichen Daten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Gelugener Abschluss

Zu Vermieten
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„...Was geht uns die Vergangenheit an? Es ist unser Leben, nicht das eure...“

So einfach, wie sich Fleur Forsyte das vorstellt, ist es nicht. Noch ahnt sie nicht, welche Leichen die Familie im Keller ...

„...Was geht uns die Vergangenheit an? Es ist unser Leben, nicht das eure...“

So einfach, wie sich Fleur Forsyte das vorstellt, ist es nicht. Noch ahnt sie nicht, welche Leichen die Familie im Keller hat.
Auch der dritte Band der Reihe ist ein großartiges Sittengemälde der Zeit. Er beginnt ungefähr 20 Jahre nach dem zweiten Teil.
Im Mittelpunkt steht dieses Mal die vierte Generation. Keiner ahnt, welche Folgen es hat, als sich Fleur, die Tochter von Soames, und Jon, der Sohn von Irene, das erste Mal sehen. Beide wissen nichts vom anderen Zweig der Familie.
In den vergangenen Jahren ist viel passiert. Von der ersten Generation lebt nur noch Timothy. Sein Haus birgt eine Fülle von Erinnerungen.
Sehr deutlich wird, wie sich die Zeit geändert hat. Jolyon allerdings sieht das anders:

„...Man sagte, es sei ein neues Zeitalter. Aber mit dem Scharfblick, der einem jeden Zeitalter angemessen war, erkannte Jolyon, dass unter einer leichten Veränderung der Oberfläche die Epoche genau dieselbe geblieben war...“

Während sich Soames dem Sammeln von Gemälden widmet, fühlt sich Fleur immer mehr zu Jon hingezogen. Das wird von beiden Familien nicht gern gesehen. Man sucht Wege, um sie zu trennen.
Haben sie je eine Chance? June spricht aus ihren Erfahrungen:

„...Wir können das Leben nicht kontrollieren, aber wir können dagegen ankämpfen. Mach das Beste au den Dingen...“

Auch Soames Ehe mit Annette ist kein Glück beschieden. Sie leben nebeneinander, nicht miteinander. Und hier scheint sich die Vergangenheit zu wiederholen, als ein junger Künstler auftaucht.
Der Autor ist seinem Stil treu geblieben. Detailgenau werden die Geschehnisse dargestellt. Dazu gehört eine bildhafte Beschreibung der Landschaft.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der dritte Band rundet die Saga ab. Das Haus, was im Band I gekauft wurde, steht nun zum Verkauf.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Manipulation vom Feinsten

Imago Dei
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„...Und es ist doch klar, dass es in der trockenen Jahreszeit mit der Lunge und den Atemwegen besser wird. Dein Immunsystem kommt langsam wieder auf die Beine...“

Charlotte will ihren Mann Benjamin aufmuntern. ...

„...Und es ist doch klar, dass es in der trockenen Jahreszeit mit der Lunge und den Atemwegen besser wird. Dein Immunsystem kommt langsam wieder auf die Beine...“

Charlotte will ihren Mann Benjamin aufmuntern. Der aber sieht seine Krankheit kritischer. Dann werden sie von Freunden zu einer Versammlung auf Treasure Island von Imago Dei eingeladen. Denen wurde dort bei ähnlicher Krankheit geholfen.
Der Autor hat einen spannenden Thriller geschrieben. Die Geschichte führt mich ins Jahr 2045. Die Medizin ist auf den Weg, den Tod zu besiegen, wenn auch mit ungewöhnlichen Mitteln. Doch ist es wirklich so einfach?
Der Schriftstil ist klar und gut strukturiert. Kurze Kapitel sorgen für einen schnellen Wechsel des Handlungsortes.
Pastor Tim bekommt eine Dokument zugespielt. Im Bereich eines Kabelbetreibers werden verstärkt Fälle der Immunkrankheit registriert, die auch Benjamin betreffen. Obwohl er erst zaudert, nimmt er sich der Sache an.
Die Welt der Zukunft, die uns der Autor hier kreiert, ist von zwei Gegensätzen geprägt.Einerseits gibt es noch Menschen, die ihr Leben Gott anvertrauen, andererseits geht es um Macht und Besitz. Dafür geht man auch gern einmal über Leichen. Damit unterscheidet sie sich gar nicht so sehr von der Gegenwart.
Gekonnt wird gezeigt, wie Menschen manipuliert und instrumentalisiert werden. Dabei trifft Tim auf einen alten Bekannten, der sich gravierend verändert hat.

„...Kim, der Sprecher in der Versammlung kam mir irgendwie bekannt vor. Sein Tonfall, der Klang seiner Stimme. Ich kenne diesen Mann...“

Die Einblicke in die künftige Medizin zeigen, dass sich der Autor auf dem Fachgebiet auskennt. Fachliche Zusammenhänge werden anschaulich und allgemeinverständlich erklärt.
Bald ahnt Tim, dass auf Treasure Island eine Katastrophe droht. Doch einer der Verantwortlichen wiegelt ab. Er sieht seine Zukunft anders:

„...Nun weiß ich, wo die goldenen Äpfel wachsen. Solch eine Möglichkeit wirft man nicht weg. Niemals!...“

Wie ein roter Faden ziehen sich durch die Geschichte die Opern von Richard Wagner. Sie geben ihr ein zusätzliches Flair.
Am Ende wird der Drahtzieher zur Verantwortung gezogen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen und komplexe Beziehungen zwischen den Protagonisten aus. Außerdem verknüpft es eine fesselnde Handlung mit christlichen Grundwerten.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Zwischen WEinen und Lachen

Rascha und die Tür zum Himmel
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„...Aber der Mensch, der ganz am Anfang kommt von allen, die ich lieb habe, das ist Oma Ida...“

Oma Ida ist die Mutter von Raschas Mutter. Übrigens verdankt er seinen Spitznamen Rascha auch der Oma.
Die ...

„...Aber der Mensch, der ganz am Anfang kommt von allen, die ich lieb habe, das ist Oma Ida...“

Oma Ida ist die Mutter von Raschas Mutter. Übrigens verdankt er seinen Spitznamen Rascha auch der Oma.
Die Autorin hat ein berührendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte wird von Rascha selbst erzählt. Der Schriftstil passt sich dem an. Dazu gehört auch manch humorvolle Szene.
Oma Ida ist der gute Geist der Familie. Sie sorgt dafür, dass Frieden im Haus herrscht. Wie sie das macht? Dazu muss man das Buch lesen.
Dann aber zieht die Oma aus. Es ist ihre Entscheidung. Sie kann die Treppen nicht mehr steigen.
Dafür erhält die Familie ein neues Mitglied. Leni wird geboren. Hier ist Raschas erster Eindruck:
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„...Wie die aussah, am Anfang! Wie eine Uroma, die zu heiß gewaschen worden war. Klitzeklein und schrumpelig war sie in ihren Riesenwindeln….“

Und das Baby schreit – mehr als Rascha vertragen kann. Auch sonst änderet sich einiges nach dem Auszug der Oma. Es ist an jeder Ecke spürbar, dass sie fehlt.
Natürlich erfahre ich auch, welche Probleme es in der Schule gibt.Nicht alles geht glatt. Rascha sieht das gelassen.

„...Wir hatten gerade Matheunterricht, und in Mathe brauche ich nicht aufzupassen. Was Frau Brüderle da erklärt, verstehe ich sowieso nicht...“

Oft besucht Rascha seine Oma. Sie erzählt ihm von Opa und der Vergangenheit. Hier sind die Gespräche ernster und tiefer gehend. Die Oma bereitet ihren Enkel auf den Abschied vor.

„...“Rascha“, flüsterte sie. „es ist alles gut. Da ist eine Tür zum Himmel. Ich geh nur vor.“...“

Sehr eindringlich lernt Rascha begreifen, dass der Tod zum Leben gehört. Rascha lebt in einem Ort, wo die Fastnacht eine besondere Rolle spielt. Die Oma legt Wert darauf, dass sie auch in diesem Jahr an dem Fest teilnehmen. Ihre Krankheit ist kein Grund, dem fernzubleiben. Für Rascha wird das aus mehreren Gründen eine besondere Fastnacht.
Die Geschichte ist sehr schön illustriert. Auch die Kapitelüberschriften in Rot sind etwas Besonderes.
Ein Rezept der Oma ergänzt das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Auf kindgerechte Art werden hier schwierige Themen des Lebens vermittelt. Vor Beginn der Geschichte steht ein Zitat von Christian Morgenstern. Besser kann man das Geschehen nicht zusammenfassen.

„….Zwischen Weinen und Lachen schwingt die Schaukel des Lebens, zwischen Weinen und Lachen fliegt in ihr der Mensch...“

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Spannender Krimi

Mord in Montagnola
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„...Anfangs war er vor allem wütend gewesen. Aber die Zeit hatte ihn mürbe gemacht. Es drang kaum Licht durch die Türritzen bis auf den Grund seines Gefängnisses, und obwohl draußen die Sonne schien, war ...

„...Anfangs war er vor allem wütend gewesen. Aber die Zeit hatte ihn mürbe gemacht. Es drang kaum Licht durch die Türritzen bis auf den Grund seines Gefängnisses, und obwohl draußen die Sonne schien, war es hier unten kühl und klamm...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein spannender Krimi, der mir auch die Landschaft des Tessin näher bringt.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er passt sich gut der gegebenen Situation an.
Moira ist für ein paar Wochen aus Deutschland zu ihrem Vater nach Montagnola gekommen. Der hatte vor kurzem einen leichten Schlaganfall, ist aber wieder fit. Im Ort trifft sie Luca, der jetzt als Rechtsmediziner arbeitet. In ihrer Kindheit hatten sie viel gemeinsam unternommen.
Als in einem Eiskeller des Ortes ein Toter gefunden wird, soll Moira bei der Polizei als Übersetzerin aushelfen. Damit ist sie schnell in den Kriminalfall involviert.
Nebenbei erfahre ich eine Menge über den Ort.

„...Neu war für sie die Schilder, die an jeder Ecke auf Hermann Hesse hinwiesen, der viele Jahre in Montagnola gelebt hatte. Der Gemeinde war klar geworden, dass der berühmte Einwohner jede Menge deutscher Touristen anlocken würde...“

Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig. Angeblich ist jeder mit dem Toten gut ausgekommen. Dann aber werden nach und nach seine dunklen Seiten sichtbar.
Moira hat einen unverfälschten Blick auf das Geschehen. Außerdem fehlt ihr der gnadenlose Ehrgeiz der Polizei. Natürlich möchte auch sie, dass der Fall gelöst wird. Sie sieht aber auch die Menschen dahinter und deren Befindlichkeiten.
Das Privatleben wird gekonnt in das Geschehen eingebunden, sei es, dass ich beim Schleudern des Honigs zusehen darf oder die Verkostung des Grappa erlebe. Auch über Moiras Vergangenheit erfahre ich alles Wesentliche. Ein persönlicher Schicksalsschlag hat sie sensibilisiert für die Nöte ihrer Mitmenschen. Gut ausgearbeitet sind ihre Gespräche mit Luca.

„….Aber was ist ein Leben, wenn nicht eine Sammlung von guten Erinnerungen. Wer keine hat, ist viel bedauernswerter...“

Ganz nebenbei zeigt sich, dass auch außerhalb des Mordgeschehens der eine oder andere im Ort Dreck am Stecken hat.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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