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Veröffentlicht am 08.08.2024

Wer hätte das gedacht

Die Insel der besonderen Kinder
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Der 16jährige Jacob Portman ist untröstlich. Sein geliebter Großvater ist gestorben und Jacob vermisst ihn außerordentlich. Er gleitet in eine Depression ab, aus der ihn augenscheinlich nichts befreien ...

Der 16jährige Jacob Portman ist untröstlich. Sein geliebter Großvater ist gestorben und Jacob vermisst ihn außerordentlich. Er gleitet in eine Depression ab, aus der ihn augenscheinlich nichts befreien kann. Als letzte Maßnahme reist Jacob mit seinem Vater auf eine abgelegene Insel, auf der auch sein Großvater mal gelebt hat. Jacob fühlt sich erstaunlich wohl auf der Insel. Durch Zufall entdeckt Jacob ein altes Haus, von dem gesagt wird, es habe mal ein Kinderheim beherbergt. Könnte es tatsächlich der Ort sein, von dem sein Großvater Abe immer erzählt hat? Damit, dass Jacob auf die Kinder treffen könnte, die hier lebten, ist wirklich nicht zu rechnen, Ober?


Dies ist der erste Band der Reihe um Mrs. Peregrines besondere Kinder. Bevor Jacob jedoch auf Mrs. Peregrine und die Kinder trifft, muss er den Tod seines Großvaters verarbeiten. Alles andere als einfach, Abe fehlt ihm einfach zu sehr. Wenn es Jacob mal nicht gutging, hatte sein Opa Worte des Zuspruchs. Und nun? Eine Riesenlücke im Leben, die nicht mal eben zu füllen ist. Wird es Jacob auf der Insel besser gehen. Überraschend trifft er wirklich auf die Kinder, von denen Abe gesprochen hat. Schwebende Mädchen, unsichtbare Jungen und noch mehr Kinder mit erstaunlichen Fähigkeiten. Wie anders das Leben plötzlich ist, wie außergewöhnlich und gefährlich.

Beim ersten Blick auf oder in das Buch, kommt sofort der Wunsch auf, es zu lesen. Die tolle Aufmachung, die alten Fotos, daraus kann sich doch nur eine spannende und interessante Handlung ergeben. Lange stard das Buch auf der Wunschliste, bis es endlich im Korb gelandet ist. Und dann die Lektüre, die Depression, so gut beschrieben und ausgebreitet, dass es einen runterzieht und einem die Lust am weiterlesen verleidet. Und als endlich eine aktionsgeladene Handlung einsetzt, wird es bald so grausam und gewalttätig, dass man sich fragt, ob man irgendwie im falschen Buch gelandet ist. Tolle Idee, toll dargeboten und formuliert, aber eine tolle Wirkung hat es auf diese spezielle Leserin nicht. Nach langer Zeit endlich abgeschlossen mit dem Entschluss, die Reihe nicht weiterzuverfolgen. Schade, aber eben das persönliche Empfinden.

Veröffentlicht am 13.02.2023

Dunkeltag

Das Reich der Vampire
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Schon lange geht die Sonne nicht mehr auf und die Vampire sind auf dem Vormarsch. Die Menschen haben ihnen kaum etwas entgegen zu setzen. Und doch gibt es den jungen Gabriel de Leon, der mit ansehen musste, ...

Schon lange geht die Sonne nicht mehr auf und die Vampire sind auf dem Vormarsch. Die Menschen haben ihnen kaum etwas entgegen zu setzen. Und doch gibt es den jungen Gabriel de Leon, der mit ansehen musste, wie seine Schwester bei einem Überfall der Vampire umkam. Er findet seinen Weg in den Orden der Silverwächter. Nur diese können sich gegen die Vampire behaupten. Und Gabriel wird einer ihrer Besten. Doch nicht immer kann und will er sich im Sinne eines Ordens verhalten. Sein Ziel bleibt aber, die dunklen Tage zu beenden, die Vampire zu besiegen und die Sonne wieder scheinen zu lassen.

Dieser erste Band einer Trilogie stellt zunächst den Aufbau von Gabriels Welt vor. Seine Kindheit, die mit einer Tragödie endet, seine Ausbildung zum Silberwächter, sein Aufstieg, sein Fall. Die Printausgabe mit gut tausend Seiten nötigt einem schon Respekt ab. Und so nimmt man gerne die Gelegenheit wahr, sich dem Roman mittels eines Hörbuchs zu widmen. Dieses wird wie auch die Nevernight-Reihe von Robert Frank gekonnt vorgetragen. Die Handlung des Romans ist auf mehreren Zeitebenen angesiedelt, was zumindest zu Beginn des Hörbuchs nicht immer leicht zu erkennen ist.

Wieder berichtet der Autor ausschweifend von den Ereignissen. Doch entgegen der Erwartungen, die durch die Kenntnis der Nevernight-Reihe geweckt wurden, vermag er diesmal nicht in jedem Moment zu fesseln. Die teilweise berichtende Erzählweise nimmt der Handlung einiges an Spannung, so dass es passieren kann, dass man das Gehörte an sich vorbei fließen lässt. Dabei gibt es auch diese mitreißenden Momente, in denen man doch gefesselt ist. Doch insgesamt überwiegen die eher langsam und ausführlich erzählten Passagen, die die Handlung nur bedingt voranbringen. Bei der durch die Leserin als Download in der Tolino-App heruntergeladenen Version kommt noch hinzu, dass weder der Download reibungslos und schnell funktionierte noch die Titel durchliefen. Besonders im letzten Drittel stürzte die App teilweise mehrmal pro Titel ab, so dass man geneigt war, kurze Passagen genervt zu überspringen.

3 Sterne (Roman)
1 Stern (Technik)

Veröffentlicht am 23.04.2022

Bekenntnis?

Das Bekenntnis
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Im Herbst 1946 beginnt der angesehene Bürger und Kriegsheimkehrer Pete Banning in Clanton, Mississippi, seinen Tag eigentlich ganz normal. Nur ein paar ungewöhnliche Vorbereitungen trifft er. Nach dem ...

Im Herbst 1946 beginnt der angesehene Bürger und Kriegsheimkehrer Pete Banning in Clanton, Mississippi, seinen Tag eigentlich ganz normal. Nur ein paar ungewöhnliche Vorbereitungen trifft er. Nach dem Frühstück mit seiner Schwester fährt er zum Haus des Pastors Dester Bell und tötet diesen mit drei Schüssen. Über die Tat und sein Motiv schweigt Banning nach der Verhaftung. Auch sein Anwalt kann ihn nicht zu einer Aussage bewegen. Seine Bannings Frau Liza ist nach einem Nervenzusammenbruch in Behandlung und die beiden Kinder sind auswärts auf verschiedenen Colleges. Wie soll die Familie jetzt zusammenhalten? Alle stehen vor einem Rätsel und der Prozess nimmt seinen Lauf.

Normalerweise steht der Autor für versierte Krimi- oder Thrillerkost, die von Spannung und Action lebt. Mit diesem Buch wählt er einen etwas anderen Ansatz, was durchaus neugierig macht. Die unterschwelligen Probleme der Familie Banning, über die sich das Familienoberhaupt ausschweigt, führen schließlich zu der grausamen Tat. Wobei dem Täter zugestanden werden kann, dass seine Erlebnisse im Pazifikkrieg und sein knappes Überleben sehr traumatisierend gewesen sein müssen. Doch warum schweigt er? Warum gibt er nicht einmal seiner Familie eine Erklärung? Wollte er sich selbst umbringen, hätte er das auch mit weniger Leid für andere hinbekommen. Schließlich hatte das Opfer auch eine Familie.

Für diesen Roman muss man wohl offen sein. Das wird möglicherweise nicht jedem gelingen. Man beginnt mit der Lektüre und stellt fest, dass der Autor einen ungewöhnlich beschreibenden und kühlen Ansatz gewählt hat. Man sucht die spannenden Entdeckungen, die der Verteidiger machen könnte. Vergeblich. Man fragt sich, ob man die Lesezeit für fast sechshundert Seiten aufwenden soll und fängt schließlich an, die Seiten zu überfliegen, was für das Verständnis der Handlung gut möglich ist. Auf der Suche nach der Auflösung erlebt man eine Enttäuschung. Vielleicht müsste man da bessere Kenntnisse der Zeit haben, in der die Handlung angesiedelt ist, ebenso wie über die des Ortes, der Südstaaten der USA, wo Menschen das vermeintliche Recht noch eher in die eigene Hand nehmen als in Europa. Es kommt die Überlegung auf, wie der Roman hätte positiver hätte gestaltet werden können, spannender. Man kommt zu dem Schluss, dass man sich vielleicht doch nicht immer auf den Namen eines Autors, den man für gut befindet, verlassen kann.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Die Liste

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Detective William Fawkes wird zu einem Leichenfund gerufen, wer kaum zu ertragen ist. Was zunächst wie eine Leiche, die erhängt wurde, entpuppt als eine Art zusammengestückeltes Etwas, das an Schauderhaftigkeit ...

Detective William Fawkes wird zu einem Leichenfund gerufen, wer kaum zu ertragen ist. Was zunächst wie eine Leiche, die erhängt wurde, entpuppt als eine Art zusammengestückeltes Etwas, das an Schauderhaftigkeit kaum zu überbieten ist. Sechs Menschen wurden ermordet, um dieses Gebilde zu schaffen. Und wieso blickt das Fenster in Fawkes’ Wohnung genau auf diesen Fundort? Fieberhaft beginnt die Polizei mit ihren Nachforschungen.Die Opfer sind unbekannt und es scheint keine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Als ob das nicht schon schlimm genug ist, taucht auch noch eine Liste auf, mit der weitere Todesfälle angekündigt werden. Und nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit zur Rettung der Menschen, deren Name auf dieser Liste steht.

Welch ein Szenario, schlimmer kann es kaum kommen, sechs unbekannte Tode und sechs Namen auf einer Liste, die sich vermutlich in größter Gefahr befinden. Die ermittelnden Beamten gönnen sich keine Ruhe und setzen ihre privaten Beziehungen aufs Spiel. Hintergründig sind teilweise auch die Beziehungen unter den Polizisten. So ist der leitende Ermittler William Fawkes aus einer Suspendierung zurückgekehrt. Er war in psychiatrischer Behandlung und es ist ungewiss, wie gut er die Erkrankung überstanden hat. Und auch scheinen die Kollegen nicht immer optimal zusammen zu arbeiten.

Mit seinem Erstlingswerk ist dem Autor ein ausgesprochen spannender Thriller gelungen, der einige sehr grausame Szenen aufweist. Ein besonderes Augenmerk wird zusätzlich auf die akribische Ermittlungstätigkeit gelegt, die das Buch sehr spannend macht. Doch manchmal sind die Szenenwechsel etwas abrupt, so dass man einen Moment innehalten muss, um sich kurz noch einmal zu orientieren. Die Namensgebung des leitenden Ermittler als William Oliver Layton-Fawkes kurz Wolf weist zwar zum einen einen gewissen Witz auf, zum anderen ist es aber nicht ganz leicht sich die verschiedenen Versionen seines Namens zu merken und diesen dann auch noch von dem Kollegen Finley zu unterscheiden. Und so ist es manchmal wirklich schwierig am Ball zu bleiben. Weiterhin ist die Handlung hin und wieder wie eine Tour de Force, mit der man sich anfreunden muss. Nicht jedem wird es gelingen. Es kann wohl sein, dass die Zumutung etwas groß gerät. Wieso nach diesem Start noch weitere Bände um Fawkes folgen sollen, bleibt unklar. Leider vermochte dieser zwar mit einer ausgesprochen fiesen und verwickelnden Geschichte punktende Thriller nicht völlig zu überzeugen.
2,5 Sterne