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Veröffentlicht am 23.04.2022

Eine Perle im Thrillergenre

Die Kinder von Beara
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Auf der irischen Halbinsel Beara legt der Regen die Leiche eines Mannes frei. Unter dem Toten finden die Ermittler Knochen. Viele Knochen. Knochen von Kindern, die vor Jahren verscharrt wurden. Eine Angehörige ...

Auf der irischen Halbinsel Beara legt der Regen die Leiche eines Mannes frei. Unter dem Toten finden die Ermittler Knochen. Viele Knochen. Knochen von Kindern, die vor Jahren verscharrt wurden. Eine Angehörige verlangt nach der Berliner Anwältin Anna Schwarz...

Das Buch hat mich ins raue und mystische Irland entführt. Ariana Lambert hat es geschafft, mir die Schauplätze so anschaulich zu machen, dass ich den beißenden Wind und den Regen beinahe wirklich spüren konnte. Auch die Personen haben mich in ihren Bann gezogen. Der Tote: ein Unsympath, der mit mehreren Frauen auf einem abgeschiedenen Hof gelebt hat. Anwältin Anna Schwarz trifft vor Ort ausgerechnet auf den Garda Benjamin Black. Mit ihm verbindet sie eine unschöne, ein Jahr zurückliegende Geschichte und deshalb viele negative Gefühle. Aber auch positive. Und die sorgen dafür, dass beide trotz aller Spannungen ein tolles Team abgeben.

Die Geschichte ist klar und flüssig erzählt. Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen. Vor allem die Ermittlungen auf dem Hof, die schweigsamen Frauen, ihr Verhalten und ihre Beweggründe haben mich gefesselt. Die ganze Story mit ihren Entwicklungen und dem fulminanten Schluss wirken über das Zuschlagen des Buches hinaus nach.

"Die Kinder von Beara" ist die Fortsetzung des Dublin-Krimis "Verrat". Es gibt immer wieder Bezüge und Erklärungen zur Vorgeschichte. So konnte ich einiges für die Story wichtige auch ohne Vorkenntnisse verstehen - obwohl mir zu diesem Handlungsstrang dadurch der emotionale Bezug gefehlt hat. Das fand ich persönlich etwas schade. Generell lässt sich "Die Kinder von Beara" aber auch einzeln gut lesen und bekommt eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Hintergründige Spannung bis zum Herzschlagfinale

Franzi
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Caro leidet unter Gesichtsblindheit. Eine Wahrnehmungsstörung, die es ihr schwer macht, Personen wiederzuerkennen. Ihr Freund Felix unterstützt sie liebevoll. Caro avanciert zur Schriftstellerin. Als sie ...

Caro leidet unter Gesichtsblindheit. Eine Wahrnehmungsstörung, die es ihr schwer macht, Personen wiederzuerkennen. Ihr Freund Felix unterstützt sie liebevoll. Caro avanciert zur Schriftstellerin. Als sie ihr erstes Buch herausbringt, tritt Franzi als Fan in ihr Leben - und wird zur Freundin. Aber kann Caro ihr wirklich blind vertrauen?

Die Geschichte spielt sich in schnellem Wechsel auf zwei Zeitebenen ab. "Heute" und "Vor sieben Jahren". Wo ist die Verbindung? Das wird Peu a Peu zusammengeführt - bis zum finalen WOW-Moment des Buches. Es gibt zwei Schlussvarianten. Der Leser hat die Wahl, welchen Weg Caro geht und entscheidet sich damit für eins von zwei möglichen Enden.

Ich finde es faszinierend, wie unterschiedlich die Bücher von Nadine Teuber sind. Man kann kann sie nicht vergleichen. Jedes ist anders. Jedes steht für sich. In "Franzi" baut sich durch die Erzählweise auf zwei Ebenen eine hintergründige Spannung auf. Scheinbar passiert gar nicht viel ... bis letztendlich der Zusammenhang klar wird und alles einen Sinn ergibt. Der Kniff mit dem alternativen Ende ist dann ein echtes Herzschlagfinale. Vor allem, weil man natürlich hinterher doch noch liest, welchen Weg man eben nicht gegangen ist. Das ist aufwühlend und hinterlässt noch mal einen ganz besonderen Eindruck. "Franzi" sollte man sich deshalb definitiv nicht entgehen lassen!

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Spannend und wendungsreich

15 Jahre
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WOW! Was war das bitteschön? Mit "15 Jahre" hat Nika Lubitsch einen fantastischen neuen Psychothriller vorgelegt. Kurz zur Handlung: Nicole und Andi führen seit 15 Jahren eine glückliche Ehe. Bis Andi ...

WOW! Was war das bitteschön? Mit "15 Jahre" hat Nika Lubitsch einen fantastischen neuen Psychothriller vorgelegt. Kurz zur Handlung: Nicole und Andi führen seit 15 Jahren eine glückliche Ehe. Bis Andi von einem Tag auf den anderen spurlos verschwindet. Die Polizei scheint wenig hilfreich. Nicole begibt sich selbst auf Spurensuche und findet heraus, dass ihr Mann wohl ein Doppelleben geführt hat ... So weit, so gut. An diesem Punkt angekommen, habe ich gedacht, die Geschichte läuft nach Schema X. Dann, auf einmal eine kleine Irritation. Ähm, wie war das jetzt? Und schon war ich mittendrin in einer völlig anderen Wendung der Geschichte. Und wenn man sich als Leser gerade wieder in Sicherheit wiegt, überrascht der Plot gleich nochmal mit einem Twist. Nika Lubitsch' Schreibstil würde ich hier mal als unaufgeregt und im positiven Sinne fast schon unspektakulär bezeichnen - was im krassen Gegensatz zur Aufgeregtheit des Lesers steht, die sich unweigerlich einstellt. Mit diesem widersprüchlichen Spannungsgefüge der Emotionen und unerwarteten Entwicklungen hat mich "15 Jahre" vollkommen überzeugt

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Gelungene Fortsetzung der Reihe

Nordlicht - Die Spur des Mörders
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Wer spannende Kriminalfälle und die ausführliche Schilderung polizeilicher Ermittlungsarbeit mag, kommt bei der Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs voll und ganz auf seine Kosten. In "Die Spur des Mörders" ...

Wer spannende Kriminalfälle und die ausführliche Schilderung polizeilicher Ermittlungsarbeit mag, kommt bei der Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs voll und ganz auf seine Kosten. In "Die Spur des Mörders" trifft das deutsch-dänische Ermittlerduo Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg wieder aufeinander. Beide Charaktere hatte ich bereits im ersten Band liebgewonnen. In Band 2 lernt der Leser beide jetzt noch besser kennen. Die Figuren werden interessant weiterentwickelt. Das Privatleben beider spielt eine große Rolle und beeinflusst teilweise auch die Ermittlungen.

Diesmal müssen Vibeke und Rasmus den Mord an dem 73-jährigen Karl Bentien aufklären. Sein Schicksal wird mit einigen Rückblenden in die Nachkriegszeit aufgearbeitet, die auch ein Stück Zeitgeschichte offenbaren. "Die Spur des Mörders" ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe - ein insgesamt wieder sehr lesenswerter Kriminalroman. Ich mag auch hier wieder die Atmosphäre und die Beschreibung der Umgebung. Um dem Leser die Orte der Handlung noch näher zu bringen, gibt es Fotos der wichtigsten Schauplätze im Umschlag. Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen und empfehle es euch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Starker Thriller mit noch stärkerem Helden

Finsterthal
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"Drei verschwundene Mädchen. Drei Väter, die ein dunkles Geheimnis verbindet. Ein Entführer, für den es keine Regeln gibt."

"Finsterthal" von Linus Geschke hat alles, was einen guten Thriller ausmacht. ...

"Drei verschwundene Mädchen. Drei Väter, die ein dunkles Geheimnis verbindet. Ein Entführer, für den es keine Regeln gibt."

"Finsterthal" von Linus Geschke hat alles, was einen guten Thriller ausmacht. Sofort war für mich klar: Das wird ein kurzes aber sehr intensives Lesevergnügen. Story und Schreibstil haben mich vom ersten bis zum letzten Wort gefangen genommen und mitgerissen. Der Plot erlaubt sich keinen Hänger und dem Leser damit eigentlich keine Lesepause. Das Buch ist ein Pageturner. Ich konnte und wollte es auch gar nicht aus der Hand legen.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist Protagonist Alex Born. Er ist ein Thriller-Ermittler, wie er im Buche steht. Ein etwas verbrauchter ex-Cop. Ein sympathischer Badboy. Ein Typ mit Ecken und Kanten und Facetten. Born hält sich nicht an Regeln. Er hat bereits Grenzen überschritten und ist bereit, das wieder zu tun. Er hat nichts mehr zu verlieren. Ein sehr interessanter Typ auf jeden Fall.

"Finsterthal" ist Band 2 der Born-Trilogie. Auf die Geschehnisse im Vorgänger "Tannenstein" wird gekonnt Bezug genommen. So haben sich mir die Story und die Person Born auch als Quereinsteiger erst mit Band 2 gut erschlossen. Gleichzeitig wird aber nicht zu viel verraten, so dass man den Auftakt der Trilogie auch im Nachhinein noch gut lesen kann. Und natürlich gibt es am Ende einen Mega-Cliffhanger, der den großen Showdown in Band 3 antizipiert.

Fazit: Ich bin in Null-Komma-Nix zum Born-Fan geworden. Er trägt den Plot und treibt ihn voran. Eigentlich schade, dass eine Trilogie nur drei Teile hat.

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