Eine Perle im Thrillergenre
Die Kinder von BearaAuf der irischen Halbinsel Beara legt der Regen die Leiche eines Mannes frei. Unter dem Toten finden die Ermittler Knochen. Viele Knochen. Knochen von Kindern, die vor Jahren verscharrt wurden. Eine Angehörige ...
Auf der irischen Halbinsel Beara legt der Regen die Leiche eines Mannes frei. Unter dem Toten finden die Ermittler Knochen. Viele Knochen. Knochen von Kindern, die vor Jahren verscharrt wurden. Eine Angehörige verlangt nach der Berliner Anwältin Anna Schwarz...
Das Buch hat mich ins raue und mystische Irland entführt. Ariana Lambert hat es geschafft, mir die Schauplätze so anschaulich zu machen, dass ich den beißenden Wind und den Regen beinahe wirklich spüren konnte. Auch die Personen haben mich in ihren Bann gezogen. Der Tote: ein Unsympath, der mit mehreren Frauen auf einem abgeschiedenen Hof gelebt hat. Anwältin Anna Schwarz trifft vor Ort ausgerechnet auf den Garda Benjamin Black. Mit ihm verbindet sie eine unschöne, ein Jahr zurückliegende Geschichte und deshalb viele negative Gefühle. Aber auch positive. Und die sorgen dafür, dass beide trotz aller Spannungen ein tolles Team abgeben.
Die Geschichte ist klar und flüssig erzählt. Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen. Vor allem die Ermittlungen auf dem Hof, die schweigsamen Frauen, ihr Verhalten und ihre Beweggründe haben mich gefesselt. Die ganze Story mit ihren Entwicklungen und dem fulminanten Schluss wirken über das Zuschlagen des Buches hinaus nach.
"Die Kinder von Beara" ist die Fortsetzung des Dublin-Krimis "Verrat". Es gibt immer wieder Bezüge und Erklärungen zur Vorgeschichte. So konnte ich einiges für die Story wichtige auch ohne Vorkenntnisse verstehen - obwohl mir zu diesem Handlungsstrang dadurch der emotionale Bezug gefehlt hat. Das fand ich persönlich etwas schade. Generell lässt sich "Die Kinder von Beara" aber auch einzeln gut lesen und bekommt eine absolute Leseempfehlung.