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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2022

Ein toller Roman

Die wundersame Reise der Bienen
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Katja Keweritsch hat mit "Die wundersame Reise der Bienen" einen Roman geschrieben der mich durchgehend berühren und überzeugen konnte.

Die Protagonisten Anna und Harm die sich begegnen nachdem Anna im ...

Katja Keweritsch hat mit "Die wundersame Reise der Bienen" einen Roman geschrieben der mich durchgehend berühren und überzeugen konnte.

Die Protagonisten Anna und Harm die sich begegnen nachdem Anna im Flugzeug eine Panikattacke hatte und jetzt ihrem Freund hinterherreisen will kennen. Harm bietet an sie nach Kiel mitzunehmen. Anna ist allerdings nicht der einzige Fahrgast, Harm hat nämlich auch eine ganze Ladung Bienen Königinnen dabei.

Anfangs sind sich die beiden Protagonisten nicht besonders sympathisch und scheitern an den ersten Eindrücken die sie voneinander haben. Allerdings kommen sie sich auf der gemeinsam Reise immer näher und lernen sich besser kennen. So ändert sich zwischen den beiden so einiges. Aber wie soll es weitergehen nachdem Anna wieder zuhause ist. Wie sollen die beiden sich wiedersehen wenn sie sich nur mit Vornamen kennen und hat das alles einen Sinn wenn sie beide in ihren Gefühlen, sie in der Angst und Panik und er in der Trauer gefangen zu sein scheinen?

Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich hatte zeitweise das Gefühl mit den beiden zusammen im Auto zu sitzen. Ich fand es spannend zu sehen wie die beiden sich entwickeln, habe es genossen die Stimmung aufzusaugen und konnte einiges über Bienen und die Imkerei erfahren.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Als wäre man dabei

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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Lena Wendt hat hier einen sehr besonderen Reisebericht geschrieben. Sie beschönigt nichts, berichtet ehrlich von Schwierigkeiten, Perspektivlosigkeit und Armut der Menschen die sie trifft, den ...

Lena Wendt hat hier einen sehr besonderen Reisebericht geschrieben. Sie beschönigt nichts, berichtet ehrlich von Schwierigkeiten, Perspektivlosigkeit und Armut der Menschen die sie trifft, den Schwierigkeiten durch Corona aber ebenso von all den Bereicherungen ihrer Reise. Sie besucht eine Zauberschule, lernt unglaublich viele interessante Menschen und deren Geschichten kennen, taucht mit Haien und vieles mehr. Neben ihren persönlichen Eindrücken erfährt man auch immer etwas über die Geschichte, Bevölkerung und Kultur der jeweiligen Gegend. Ausgeschmückt werden ihre Erzählungen mit wunderschönen Fotos was einem das Gefühl gibt mittendrin zu sein.

Ich habe schon anhand der ersten Sätze der Leseprobe gewusst das ich dieses Buch unbedingt lesen muss und hatte dementsprechend hohe Erwartungen.

Diese wurden noch bei weitem übertroffen. Es war ein unglaublich interessantes und bereicherndes Leseerlebnis das meine Sicht auf den Afrikanischen Kontinent sehr verändert hat. Interessant fand ich auch wie Lena über ihre eigenen Veränderungen, ihr verändertes Bewusstsein ihrer Privilegien und auch dem gesteigerten Bewusstsein für andere Kulturen berichtet. Von meiner Seite gibt es daher eine eindeutige Leseempfehlung und ich kann sagen das dieses Buch das Zeug zum Jahreshighlight hat.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Revolution Baby

New Moms for Rebel Girls
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"Gehe achtsam mit dir um wenn du dieses Buch liest. Es ist keine Gebrauchsanweisung dafür, wie Mütter ihre Töchter "modern" erziehen können. Es soll ein Buch sein, das uns alle ein wenig näher ...

"Gehe achtsam mit dir um wenn du dieses Buch liest. Es ist keine Gebrauchsanweisung dafür, wie Mütter ihre Töchter "modern" erziehen können. Es soll ein Buch sein, das uns alle ein wenig näher an Freiheit und Gleichheit heranführt. [...] Wenn du möchtest, nehme ich dich mit auf die gemeinsame Reise zur Rebellion." (Einleitung, S. 28)

Alleine diese Einleitung hat mich schon total begeistert. Wie erzieht man Töchter so das sie es schaffen das Patriarchat zu überwinden oder zumindest so unbeschadet wie möglich damit leben zu lernen.

" Unsere Kultur hegt eine Idee von Mutterschaft, die beide, Tochter und Mutter, nie aus ihrer Rolle entlässt. So verhindert sie eine bereichernde Beziehung von Frau zu Frau." Claudia Haarmann.s. 145

Welche Rolle hat meine eigene Kindheit und wie ich damit umgehe auf die Erziehung von Kindern.  Wie gehe ich mit Sexualisierung, Marginalisierung und Diskriminierung um die ich selbst aufgrund meiner Geschlechtezugehörigkeit erlebt habe und inwiefern beeinflusst sie die Art wie ich mit meinen Kindern (oder in meinem Fall den Kindern die ich betreue).

Susanne Mierau hat in meinen Augen hier ein wichtiges Buch geschrieben das mit sehr vielen Praxisbeispielen aus der Elternberstung wunderbar spannend zu lesen ist und einen in die Reflexion bringt ohne mit erhobenem Zeigefinger auf die "Fehler in der Erziehung" hinzuweisen.
Ich kannte Susanne Mierau vorher nicht aber werde mir ihren blogg sowie die im Buch vorgestellten Seiten mit Sicherheit einmal genauer anschauen. Ich bin zwar selbst (noch) keine Mutter, aber eine Tochter, und es geht auch um Mutter Tochter Beziehungen. Ich finde dieses Buch auch sehr wichtig für alljene die Beruflich mit Kindern zu tun haben, sei es in Kindergarten/Krippe, Schule, als Sozialarbeiter oder Jugendbetreuer. Dieses Buch bringt defenitiv neue Sichtweisen und viele interessante Einblicke in die Historische Entwicklung der Rolle der Frau in der Gesellschaft.
Für mich absolut lehrreich, wichtig und lesenswert. Auch die Begriffserklärungen qm Ende des Buches fand ich sehr hilfreich.

Denn:
" Wir können untenrum nicht frei sein, wenn wir
Obenrum nicht frei sind." Margarete Stokowski
(Es gäbe noch sooo viele Zitate die hier anzuführen wären weil sie so unglaublich toll und passend sind, aber wer interesse hat kann ja das Buch selbst lesen 😉)

Vielen Dank an Vorablesen und den Beltz Verlag für das tolle Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Ein tolles, aufrürtelndes, wichtiges Buch

Ich rette die Welt - aber erst mal eine rauchen
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[CW: Krieg Terror, Gewalt, Mord, Bomben]

A.k. Grundig erzählt in ihrem Politthriller die Geschichte um die Kriegsreporterin Lea und ihre Kollegen.

Als Lea in Syrien nur knapp eine Explosion überlebt ...

[CW: Krieg Terror, Gewalt, Mord, Bomben]

A.k. Grundig erzählt in ihrem Politthriller die Geschichte um die Kriegsreporterin Lea und ihre Kollegen.

Als Lea in Syrien nur knapp eine Explosion überlebt und immer deutlicher wird das sich das Land immer mehr in einen Bürgerkrieg hineinmanövriert wird die Lage brenzlig.

Lea und ihre Kollegen Nathan und Hannes arbeiten als Kriegsberichterstatter als der Krieg ausbricht. Es wird immer deutlicher das dieser Krieg nicht so schnell vorbei sein und viel Leid verursachen wird.
Wie kann man in diesem Land weiterleben, was wird mit der Zivilbevölkerung geschehen und wie schafft man es als Kriegsberichterstatter all das Leid und den Schmerz, die Gewalt zu sehen und wie kann man darüber berichten so das es nicht an Bedeutung verliert? Wie kann man all das irgendwie verkraften? Wie macht man weiter wenn man das Gefühl hat das alles was man tut sinnlos ist und man alles verliert?

@a.k.grundig_autorin hat hier versucht das unbegreifliche zu schildern. Ihre Protagonisten scheitern grandios daran das unbegreifliche zu begreifen. Fassungslos müssen sie versuchen zu überleben und ihren Job zu machen und das im Angesicht von Krieg, Gewalt und Terror. Es wird nichts beschönigt und bei einigen Szenen musste ich wirklich schwer schlucken.

Da ich selbst viele Menschen kenne die aus Syrien, dem Irak, Iran und Afghanistan flüchten mussten interessieren mich Bücher die in dieser Gegend spielen immer besonders und ich habe sozusagen eine Art besonderen beszug zu diesen Ländern.

Ich kann dieses Buch nur sehr empfehlen. Allerdings würde ich Menschen die von Schilderungen von Krieg, Gewalt, Terror, Explosionen, Tod, Blut und Mord getriggert werden von diesem Buch abraten.

Vielen Dank an a. K. Grundig und den hybrid.verlag für dieses tolle und wichtige Buch

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Ein toller Mehrgenerationenroman

Via Torino
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[Werbung / Rezensionsexemplar]

TW: Streik, Polizeigewalt, Maffia

"Überall standen die Bewohner der Häuser jetzt auf den Balkonen und in den Eingängen, stimmten ein in die Sprechchöre der Demonstranten ...

[Werbung / Rezensionsexemplar]

TW: Streik, Polizeigewalt, Maffia

"Überall standen die Bewohner der Häuser jetzt auf den Balkonen und in den Eingängen, stimmten ein in die Sprechchöre der Demonstranten die nicht nur nach höheren Löhnen riefen, sondern nach allem was ihnen einfiel, Freiheit oder Ho Chi Minh, ganz egal. Laut wollten sie sein, stark in ihrer Vielzahl und ihrer Einigkeit." Kapitel 9, S 178/79

Aja Leuthner hat mit "Via Torino" einen Roman geschrieben der mich schon alleine wegen des Klappentextes schon total angesprochen hat.

Die Handlung zieht sich über mehrere Generationen einer deutsch italienischen Familiengeschichte. Die drei Protagonistinnen, die rebellische Eleonora die einen Arbeiterstreik unterstützen will und dort ihre große Liebe kennenlernt. Diese große Liebe wird aber nicht einfach sein, zu viele Verwicklungen, eine geplante Flucht vor der Mafia und Komplikationen werden die Beziehung zerstören, und Ihre Tochter Rosalia die, 25 Jahre später, nachdem sie eine komplizierte dreiecksgeschichte mit zwei Brüdern hinter sich gelassen hat, sich von der Familie der beiden verstoßen lassen musste, eine schwere Entscheidung treffen musste und ihre Tochter Milena alleine groszieht. Und schließlich Milena die es letztendlich nicht mehr akzeptiert nicht zu wissen wer ihr Vater ist.
Nach dem Tod von Rosalias Mann begeben sich die drei auf eine Reise auf der sie sich selbst und einander neu kennenlernen werden.

Dieser Roman hat mir wirklich sehr gut gefallen. Romane über mehrere Generationen finde ich immer sehr spannend da jede Generation ihren eigenen Blickwinkel in die Geschichte miteinbringt und jeder für sich seine eigenen ungelösten Fragen beantwortet wissen möchte. So entsteht eine Geschichte die auf mehreren Zeitebenen spielt, tief berührt und ein absoluter Genuss ist.

Vielen Dank an @vorablesen und den @harpercollins Verlag für das tolle Rezensionsexemplar

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