Aufbruch in ein neues Leben
Das Lied des Himmels und der MeereIm Mittelpunkt von Anne Müllers neuestem Roman steht Emma, die im Jahr 1872 von Schleswig aus in die "Neue Welt" aufbricht, um in San Francisco als Gesellschafterin für eine deutschstämmige Witwe zu arbeiten, ...
Im Mittelpunkt von Anne Müllers neuestem Roman steht Emma, die im Jahr 1872 von Schleswig aus in die "Neue Welt" aufbricht, um in San Francisco als Gesellschafterin für eine deutschstämmige Witwe zu arbeiten, nachdem sie sich dem Willen ihrer Mutter widersetzt hat und sich geweigert hat, einen viel älteren Mann zu heiraten. Nach einiger Zeit in den USA lernt sie den Holzhändler Lars kennen, heiratet ihn und zieht mit ihm in einen kleinen Ort in den Norden. Dort läuft dann nicht immer alles so, wie sie es sich gewünscht hätte.
Der Roman wir aus der Perspektive von Emma erzählt, was aber immer wieder durch Briefe von ihr oder von ihrer Schwester in Schleswig unterbrochen wird, wobei die Briefform dafür sorgt, dass man von manchen Ereignissen recht komprimiert erfährt, was immer wieder Zeitsprünge ermöglicht. Das hat mir eigentlich recht gut gefallen. Sehr ansprechend finde ich auch das Cover, sowohl optisch als auch haptisch. Emma als Protagonistin ist mir sehr sympathisch, wie sie sich, obwohl die Umstände damals noch ganz andere waren, nicht alles gefallen lässt und für das kämpft, was ihr wichtig ist. Die Handlung war zudem wenig vorhersehbar und es gab immer wieder überraschende Wendungen. Der Schreibstil ließ sich gut lesen, teilweise waren typisch norddeutsche Begriffe oder Gerichte enthalten, aber das machte alles noch etwas authentischer und ich konnte trotzdem aus dem Zusammenhang erschließen, was gemeint war.