Cover-Bild Liebesheirat
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 19.03.2022
  • ISBN: 9783608118360
Monica Ali

Liebesheirat

Roman
Dorothee Merkel (Übersetzer)

Yasmin Ghorami ist sich sicher: Mit Joe Sangster hat sie den Mann fürs Leben gefunden. Doch als der Hochzeitstermin näherrückt und Yasmins Eltern auf die unkonventionelle, feministische Mutter von Joe treffen, wirbeln ungeahnte Geheimnisse Yasmins strukturiertes Leben durcheinander. Was als tragikomischer Liebesroman beginnt, entwickelt sich zu einer bewegenden Geschichte über Menschen aus zwei Kulturen, die versuchen, einander zu verstehen.
Yasmin und Joe haben große Pläne für die Zukunft. Doch bevor es für die beiden angehenden Ärzte ans Heiraten geht, steht das erste Kennenlernen ihrer Familien an. Und das hat es in sich. Denn während Yasmins traditionsbewusste Eltern schon bei einem Zungenkuss empört den Fernseher ausschalten, hat sich Joes Mutter schon vor Jahren einen Ruf als feministische Ikone erarbeitet. Und tatsächlich hält das Abendessen im noblen Primrose Hill überraschende Entwicklungen bereit. Jedoch völlig anders als gedacht, denn die beiden Familien verstehen sich blendend und zwischen den beiden Müttern des jungen Brautpaars entsteht eine außergewöhnliche Freundschaft, die mit althergebrachten Mustern und Gewissheiten bricht. Schon bald stehen Yasmin und Joe nicht nur vor der Herausforderung, ihre eigene Beziehung noch einmal neu zu bewerten, sondern auch die Beziehungen zu ihren Eltern auf den Prüfstand zu stellen. Nach über zehn Jahren hat die große britische Erzählerin Monica Ali endlich ihren lang erwarteten neuen Roman vorgelegt. Ein guter Zeitpunkt, um diese außergewöhnliche Autorin zu entdecken.
 "Monica Ali schreibt mit einer Weisheit und Geschicklichkeit, die nur wenige Autoren in ihrem Leben erreichen"  The Sunday Times 
»Eine Autorin mit einem genauen Blick für Details und einem Stil, der scharfe Beobachtungsgabe und Poesie vereint und einen rasant in die Welt des Romans abtauchen lässt.« The Times 
 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2022

Multikulti

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Die britische Schriftstellerin Monica Ali
ist in Bangladesch geboren und in Großbritannien aufgewachsen.

Die Protagonistin Yasmin aus dem Roman „Liebesheir“ hat den gleichen Hintergrund.
Nach dem Titel ...



Die britische Schriftstellerin Monica Ali
ist in Bangladesch geboren und in Großbritannien aufgewachsen.

Die Protagonistin Yasmin aus dem Roman „Liebesheir“ hat den gleichen Hintergrund.
Nach dem Titel und dem Anfang denkt man es wäre nur ein Liebesroman, aber er entwickelt sich ganz anders.

Yasmin ist Assistenzärztin und mit Joe verlobt.
Da werden langsam richtige Tragödien ans Lict gezerrt.

Die Autorin schreibt mit einfühlsamen und gekonnten Ton. So wird gute Literatur gemacht.
Allerdings wurde es mit mittendrin etwas langatmig, dann kam Schwung in die Geschichte ud es wird wieder interessanter. Vielleicht wären ein paar Seiten weniger angebracht.

Trotzdem ist der Roman lesenswert und unbedingt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 24.04.2022

Gefühlswirrwarr und Konfliktchaos

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Yasmin Ghorami, 26, Assistenzärztin in der Geriatrie, und ihr Verlobter, der 30jährige Arzt Joe Sangster, haben beschlossen zu heiraten - zuvor jedoch steht noch das Kennenlernen der beiden Familien an. ...

Yasmin Ghorami, 26, Assistenzärztin in der Geriatrie, und ihr Verlobter, der 30jährige Arzt Joe Sangster, haben beschlossen zu heiraten - zuvor jedoch steht noch das Kennenlernen der beiden Familien an. So treffen sich Yasmin mit ihren konservativen und prüden bengalischen Eltern zum Abendessen mit Joe und dessen moderner, alleinerziehender Mutter Harriet in deren Londoner Haus, um die Modalitäten der Hochzeit zu besprechen. Entgegen der Befürchtungen des Paares verstehen sich die beiden so unterschiedlichen Mütter auf Anhieb, was für alle Beteiligten noch ungeahnte Folgen haben wird …

Die britische Schriftstellerin Monica Ali wurde 1967 in Bangladesch geboren. Sie ist die Tochter eines bengalischen Vaters und einer englischen Mutter. Später zog ihre Familie nach England, wo sie in Oxford Philosophie, Politik- und Wirtschaftswissenschaften studierte. Heute lebt Monica Ali mit ihrem Mann und zwei Kindern in London. „Liebesheirat“ ist der fünfte Roman der Autorin, der in deutscher Übersetzung erschienen ist.

Titel und Cover lassen einen humorvollen Liebesroman erwarten, doch dem ist nicht so. Zerlegt man den Titel in Liebe + Heirat, lassen sich bereits Gegensätze erkennen. Die Autorin verarbeitet hier das Aufeinandertreffen gänzlich verschiedener Kulturen, die doch so verschieden gar nicht sind. Alle Beteiligten haben ihr Traumata, machen Fehler, alle haben ihre Geheimnisse und alle schweigen lieber, anstatt sich auszusprechen. Sie versuchen sich zu verstehen, reden aber meist aneinander vorbei. So müssen sich auch Yasmin und Joe Gedanken über ihre Beziehung machen und ihr Verhältnis zu den Eltern neu ordnen.

Monica Ali hat einen Schreibstil, der sich leicht und ohne Mühe lesen lässt. Trotz einiger in meinen Augen unnötiger Längen, zu vielen medizinischen Fachbegriffen und unzähligen religiösen Floskeln bleibt eine gewisse Spannung durchgehend erhalten. Es geht in der Geschichte um sehr vielschichtige Probleme. Nicht nur das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen wird thematisiert, auch ganz alltägliche Themen wie Missstände in der Gesundheitspolitik, Personalmangel im Krankenhaus, Unterbezahlung, Rassismus und der Entscheid zum Brexit werden behandelt. Sehr interessant fand ich auch Joes Besuche bei einem Sexualtherapeuten, wobei gleich weitere Themen wie Fremdgehen und der Umgang mit Sexualität aufgegriffen werden.

Sehr vielschichtig sind auch die Charaktere der einzelnen Protagonisten, von denen nicht alle Sympathieträger sind. Besonders Yasmin konnte bei mir nicht punkten. Ich fand ihr Benehmen oft kindisch und einer 26Jährigen nicht angemessen. Sie neigte dazu, für alle ihre unbedachten Handlungen anderen die Schuld zuzusprechen und für ihre fortwährende Wut auf Freunde, Kollegen und Familienmitglieder nie die Fehler bei sich selbst zu suchen und einzugestehen. Alle Personen neigen zu überraschenden Sinneswandel, so dass insgesamt keine Langeweile aufkommt. Der Schluss war für mich, nach den gehäuft aufgetretenen Krisen und Problemen, doch etwas zu versöhnlich und auf heile Welt programmiert.

Fazit: Ein durchaus lesenswerter Roman mit vielen aktuellen Themen und überraschenden Wendungen.

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