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Veröffentlicht am 24.04.2022

Sowas machen Eltern doch nicht - leider doch!

Deutschland misshandelt seine Kinder
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Kürzlich habe ich das Buch „Der dreizehnte Mann“ von Michael Tsokos und Florian Schwiecker beendet. Dieses Buch ist angelehnt an das tatsächlich stattgefundene „Kentler-Experiment“ und hat mich tatsächlich ...

Kürzlich habe ich das Buch „Der dreizehnte Mann“ von Michael Tsokos und Florian Schwiecker beendet. Dieses Buch ist angelehnt an das tatsächlich stattgefundene „Kentler-Experiment“ und hat mich tatsächlich etwas fassungslos zurückgelassen.

Nach diesem Buch hatte ich das Bedürfnis mehr über Missbrauch zu erfahren und nahm das Buch von Michael Tsokos und Saskia Guddat (inzwischen Etzold) „Deutschland misshandelt seine Kinder“ zur Hand. Das Buch steht tatsächlich angefangen seit der Leipziger Buchmesse 2014 in meinem Regal, weil ich nicht die Nervenstärke hatte, es zu beenden. Ich begann es nun von vorn.

Was ist Missbrauch? Physische Misshandlung, Vernachlässigung, psychische Misshandlung und sexueller Missbrauch. Die Autoren berichten sachlich mit Fallbeispielen, in welcher Form es Missbrauch gibt. Hierbei sollen Missstände aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge vorgebracht werden. Allerdings haben mich die Fallbeispiele doch recht mitgenommen, so dass ich wie bereits erwähnt, im ersten Anlauf das Buch nicht beendet konnte.

Erschreckend das der Missbrauch aus dem engsten Umfeld der Kinder und Jugendlichen heraus geschieht. Es ist meist der Vater oder die Mutter oder der Lebensgefährte dieser Elternteile und dies nicht nur einmal, sondern meist in Serie! Die elterlichen Fähigkeiten und einige andere Faktoren spielen hierbei eine große Rolle und dadurch würde man durch genaues Hinsehen und Leisten von geeigneter Hilfestellung vieles vermeiden oder eher erkennen können. Denn viele andere Länder, in denen Kinderbetreuung und -erziehung anders und besser gehandhabt wird, haben derart gehäufte Fälle nicht!

Ein Rechtsmedizinier kommt übrigens nicht nur dann zum Einsatz, wenn es sich um einen Fall mit Todesfolge handelt, sondern wird auch dann zu Rate gezogen, um zu begutachten und zu dokumentieren, dass kein Unfall oder Krankheiten für die Verletzungen des Kindes verantwortlich sind. Auch ist der zeitliche Ablauf für die einwandfreie Täterfeststellung erforderlich.

Die Rechtsmediziner waren auch die ersten, die diese Fälle aufzeigten und dokumentierten. Aus Opfern werden Tätern und aufgrund einer ständigen Verteidigungshaltung werden aggressive Verhaltensmuster und ein zerstörtes Selbstwertgefühl zu einem brutalen Kreislauf.

Als Mutter und Sachbearbeiterin im öffentlichen Dienst bricht es einem das Herz zu lesen, dass die „Wächter des Kindeswohls“ nicht wie ursprünglich wohl vorgesehen mit glänzender Rüstung die Kinder retten, sondern mit stumpfem Schwert im Papierdschungel der Bürokratie und des Personalmangels versinken. Das Buch ist 2014 erschienen und wenn ich es heute so lese, fürchte ich, dass die Verbesserungsvorschläge bisher versandet sind. Das System krankt. Ich hoffe jedoch, auch wenn die Kinder- und Jugendhilfe bisher noch nicht modernisiert wurde, dass die Kinder- und Jugendärzte u.a. inzwischen die Gelegenheit hatten, sich mehr fortzubilden, um Warnhinweise überhaupt erkennen zu können. Die Fallbeispiele sind nichts für schwache Nerven und zeigen auf, dass die Kinder engagierten Einsatz statt zynischer Routine dringend brauchen.

Schließt nicht die Augen! Seht hin. Verfallt nicht in eine stillschweigende Duldung. Das Thema geht uns alle an, denn Herkunft und Bildung sind nicht unbedingt ausschlaggebend. Volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Ein erschütterndes Thema

Der dreizehnte Mann
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Rocco Eberhardt und Dr. Justus Jarmer ermitteln wieder. (Wer den ersten Band nicht gelesen hat, wird sich ähnlich wie bei einem Tatort mit der Handlung dieses Buches zurechtfinden, aber die handelnden ...

Rocco Eberhardt und Dr. Justus Jarmer ermitteln wieder. (Wer den ersten Band nicht gelesen hat, wird sich ähnlich wie bei einem Tatort mit der Handlung dieses Buches zurechtfinden, aber die handelnden Protagonisten haben eine Vorgeschichte und diese in der richtigen Reihenfolge zu lesen, dürfte interessant sein und das Verhältnis der Protagonisten zueinander besser darstellen.

Rocco Eberhardt ist überrascht, als die Journalistin Anja Liebig und Timo Krampe bei ihm in der Kanzlei auftauchen und um Hilfe bitten. Immerhin ist er Strafverteidiger, wie soll er da helfen, einen Vermissten wiederzufinden? Doch schnell stellt sich heraus, es steckt viel mehr dahinter: Timo Krampe und der verschwundene Jörg Grünwald waren dabei, der Journalistin ein brisantes Interview zu geben. Dieses sollte das Granther-Experiment aufdecken. Ein Experiment, dass etliche Kinder und Jugendliche in den Missbrauch getrieben hat. Das dies politische Folgen haben und für ordentlich Medienrummel sorgen würde, ist hierbei fast nebensächlich, als eine Wasserleiche auftaucht.

Wer hatte dieses Experiment zu verantworten? Welche Existenzen sind betroffen? Wer hat nach all den Jahren, das Motiv, Jörg Grünwald zum Schweigen zu bringen und ist Timo Krampe auch in Gefahr?
Der Schreibstil ist wie bereits im Vorband mit knappen temporeichen Kapiteln gespickt. Wie bei den einschlägigen Krimiserien, in denen Ermittler und Justizbehörden Hand in Hand arbeiten, geht der „Spielball“ hin und her.

Obwohl die Ermittlungsarbeit (bis auf die Obduktion, in der natürlich ganz „Tsokos like“ sofort das Unterhautfettgewebe erwähnt wird) recht klassisch durch Wälzen von Akten und Fakten vorgenommen wird, ist die Spannung packend. Dies liegt hauptsächlich an dem bewegenden Thema, das den Hintergrund des Falles für Eberhardt und Jarmer gibt. Denn nicht nur Dr. Justus Jarmer ist engagiert im Kinderschutz. Wer Michael Tsokos schon länger folgt und ihn auch bereits bei Lesungen erlebt hat, weiß, dies ist ein Thema, das ihn nicht nur als Rechtsmediziner, sondern auch als Vater sehr wichtig ist. Dieses Engagement liest man auch aus dem Engagement der Protagonisten heraus. Doch Eberhardt und Jarmer sind nicht allein, sie bekommen nun auch Unterstützung durch die Staatsanwältin Claudia Spitzer und einen Freund von Jarmer, Carlo Holland. Damit wird das „Team“ ordentlich aufgestockt und könnte damit mit neuen Fällen durchaus gestärkt weitermachen.

Das Buch ist angelehnt an das tatsächlich stattgefundene „Kentler-Experiment“ und hat mich tatsächlich etwas fassungslos zurückgelassen. Ich vergebe volle Punktzahl, da mich das Buch mitgerissen und bewegt hat.

Nach diesem Buch hatte ich das Bedürfnis mehr zu erfahren und nahm das Buch von Michael Tsokos und Saskia Guddat „Deutschland misshandelt seine Kinder“ zur Hand. Das Buch steht tatsächlich angefangen seit der Leipziger Buchmesse 2014 in meinem Regal, weil ich damals nicht die Nervenstärke hatte, es zu beenden. Rezension hierzu folgt demnächst.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Nobody does it better…Happy Birthday

God Save the Queen. Was wir an Elizabeth II. bewundern
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Obwohl ich wenig Sachbücher und Biografien lese, gibt es Themen, die interessieren mich immer, obwohl ich vermeintlich schon viel darüber weiß. Eins davon ist sicherlich die Queen und ihr Land. Damit bin ...

Obwohl ich wenig Sachbücher und Biografien lese, gibt es Themen, die interessieren mich immer, obwohl ich vermeintlich schon viel darüber weiß. Eins davon ist sicherlich die Queen und ihr Land. Damit bin ich jedoch nicht allein, denn die Herausgeberin Denise Schweida hat einige Texte von namhaften Autoren (z. B. Ann Anders, Franziska Augstein, Pieke Biermann, Patricia Dreyer, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, Sali Hughes, Thomas Kielinger, Renate von Matuschka und Gordon Tyrie) über einer der berühmtesten Frauen unserer Zeit zusammengesammelt.

Sie begleitet bereits mehrere Generationen als konstante Regentin. Sie ist Frau, Mutter, Ehefrau, Großmutter, Urgroßmutter und der Goldstandard für Staatsoberhäupter und darin liegt vermutlich der Reiz und das Interesse am englischen Königshaus. Her Majesty the Queen (HMG) ist eine Jahrhundertqueen. Sie begleitet uns seit 70 Jahren und ist durch ihre geschickte Kleiderwahl ein Farbtupfer für alle Zuschauer, Fotografen und Journalisten.

Bei Ihrer Krönung am 02.06.1953 war es durch die technische Neuheit einer Fernsehübertragung der ganzen Welt möglich, dabei zu sein (statt nur 7000 auserlesene Repräsentanten). Auch zeigt sie Präsenz in Theaterstücken, Kinofilmen wie James Bond und Johnny English, einer Netflixserie und sogar einigen Zeichentrickfilmen. Wer kann das schon von sich behaupten?

Die Schreiberlinge, die in dieser Anthologie vereint sind, zeichnen eine wundervolle Hommage über eine Frau, die 14 Premierminister und etliche Krisen erlebt hat und den Zepter hoffentlich noch lange schwingt. Jeder Beitrag ist mit einem Foto der Queen versehen und ist für sich genommen eine Besonderheit. Lesenswert. Nobody does it better….in diesem Sinne volle Punktzahl für den Goldstandard und Happy Birthday!

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Auf ans Meer

Schokuspokus 5: Ein paar Tropfen Abenteuer
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Farbenfroh geht es mit den 7 Kindern weiter. 4 Bände liegen bereits hinter uns in denen wir den heiligen Becher und bereits 4 Zutaten für die Herstellung des Glückskakaos nach altem Mayarezept gefunden ...

Farbenfroh geht es mit den 7 Kindern weiter. 4 Bände liegen bereits hinter uns in denen wir den heiligen Becher und bereits 4 Zutaten für die Herstellung des Glückskakaos nach altem Mayarezept gefunden haben. Wir haben mit Amanda, Fiete, Oskar, Jantje, Lina, Klarissa, Kalle zusammen viel gelernt und könnten fast selbst Schokolade herstellen (…alternativ einfach nur essen).

Wenn da nicht die schokoladensüchtige Agathe Nieswurz wäre, die Direktorin des Waisenhauses und wahre Sklaventreiberin bei der Herstellung von Schokoladentafeln. Auch wenn mein Sohn und ich inzwischen nicht mehr unbedingt zur Zielgruppe der Leser ab ca. 7 Jahren gehören, wollen wir natürlich wissen, wie die Suche nach den Zutaten ausgeht und ob der Kakao am Ende dann glücklich macht. Auch tut sich bisher jedes Kind durch Erfüllung eines Herzenswunsches hervor und Amandas Nase, ja, die scheint …na lest selbst.

Diesmal gehen die Kinder sehr trickreich vor, um ans Meer zu kommen, denn dort wird die fünfte Zutat vermutet. Der Direktorin wird kurzerhand ein Hotelaufenthalt in einem Schokoladenhotel als Gewinn vorgegaukelt. Ob das gut geht? Und wie kommen sie ans Meer? Tatsächlich haben sie ein bisschen Unterstützung…und mit den Bildern von Franziska Harvey kann man fast ein bisschen in Urlaubsstimmung kommen.

Wer sich noch an den Schoko-Schokoladen-Song erinnert, kann auch in diesem Buch ein wenig mitträllern. Es wird immer spannender, das können wir Euch verraten, denn das Geheimnis um den Glückskakao scheint auch mit dem Schokoladenfabrikant Adalbert Ambrosius zusammen zu hängen.

Wer Spaß an Geschichten mit tollen Freunden hat, der ist hier genau richtig: volle Punktzahl. Leider müssen wir uns nun gedulden bis es endlich weitergeht.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Auf ins Museum

Schokuspokus 4: Die magische Maya-Krone
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Die 7 Kinder sind wieder da! Durch die Legende des Glückskakaos sind sie auf der Suche nach den 7 Zutaten. Den heiligen Maya-Becher und drei Zutaten haben sie bereits und liegen unter Amandas Kopfkissen. ...

Die 7 Kinder sind wieder da! Durch die Legende des Glückskakaos sind sie auf der Suche nach den 7 Zutaten. Den heiligen Maya-Becher und drei Zutaten haben sie bereits und liegen unter Amandas Kopfkissen. Seid Ihr wieder mit dabei? Zum Selbst lesen oder Vorlesen lassen, ist dieses Buch auf jeden Fall ab 7 Jahren geeignet. Selbst Schokoladenmuffel werden hier schwach. Die Bilder hat Franziska Harvey beigesteuert und man versinkt in der Geschichte.

Amanda, Fiete, Oskar, Jantje, Lina, Klarissa und Kalle suchen nun nach der Feder eines Quetzals (was auch immer das ist), um der fiesen Fieswurz…äh….Nieswurz und den blöden Regeln und Strafen zu entkommen. Bisher hatten Sie ordentlich Gelegenheiten und ein bisschen Glück, um nach den Zutaten suchen zu können. Oder ist es Schicksal?

Wie wäre es mit einem Ausflug ins Museum? Immerhin gibt es da eine Ausstellung mit einer Federkrone…rein zufällig von den Mayas. Die Kinder dürfen natürlich nicht einfach durch das Museum schlendern, wie wir das üblicherweise tun, nein, Frau Nieswurz will bei der ellenlangen Museumsnacht volle Spendendosen sammeln und gesungen werden soll auch. Alles wieder total gemein, da könnte man sich aufregen. Das die Kinder doch wieder etwas dazulernen (und Ihr auch) ist ja wohl klar wie Schokoladensoße.

Der Schoko-Schokoladen-Song geht übrigens trotz musikalischen Ausreißern genau wie Zucker gleich ins Blut über. Also seid gefasst und singt einfach mit und neben einer neuen Zutrat findet Amanda Unglaubliches heraus! Aufgeregt? Wir fanden die Fortsetzung total spannend.

Volle Punktzahl und esst ein Stückchen Schokolade – zur Beruhigung.

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