Liebeserklärung an die Handschrift
Annette Wieners erzählt eine spannende Geschichte,
die zu einer Zeit spielt, als in der BRD ein heikles Projekt gestartet wurde.
Die Einrichtung einer Ständigen Vertretung der DDR in Bonn im Jahr 1974.
Im ...
Annette Wieners erzählt eine spannende Geschichte,
die zu einer Zeit spielt, als in der BRD ein heikles Projekt gestartet wurde.
Die Einrichtung einer Ständigen Vertretung der DDR in Bonn im Jahr 1974.
Im beschaulichen Bonn trafen West- und Ostblock aufeinander.
Die Stadt war der Hotspot des Kalten Krieges und übte sich in Weltgewandtheit.
In dem Roman wird die zeitgeschichtliche Episode zu einem Drama.
Eine interessante Geschichte über ein düsteres Kapitel deutsch-deutscher Beziehungen.
Es geht um die Grafologie, die seit 1974 einen sehr guten Ruf genießt und hohe
Anerkennung bei der Wissenschaft.
Das Lebensgefühl dieser Zeit kommt sehr gut auf die Seiten.
Sehnsüchte und Sorgen einer längst vergangenen Epoche leben noch einmal auf.
Machen neugierig auf diese außergewöhnliche Frau. Die als unbeteiligte Bonner Bürgerin
in den Fokus gerät und das nur, weil sie über besondere Fähigkeiten
in der Grafologie verfügt.
Alles wird anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sehr lebensnah.
Leider kann das Buch nicht im Ganzen überzeugen.
Nach einem starken Anfang flacht die Geschichte zum Ende hin ab.
Verliert sich in viele offene Fragen, lose Fäden werden nicht verknüpft.
Gedankengänge und Handlungen sind oft schwer nachvollziehbar.
Diesem Roman fehlt das Herzliche, die Leichtigkeit, die dieses Thema verdaulich macht.