Zurück in die 80er
MofaheldMixkassetten, Rückspulgebühr und Dauerwellen – willkommen zurück in den 80er. Als Marcs Eltern ihr Reihenhaus räumen, taucht auch Marcs alte Schatzkiste wieder auf, prall gefüllt mit Fotos, Konzertkarten, ...
Mixkassetten, Rückspulgebühr und Dauerwellen – willkommen zurück in den 80er. Als Marcs Eltern ihr Reihenhaus räumen, taucht auch Marcs alte Schatzkiste wieder auf, prall gefüllt mit Fotos, Konzertkarten, Kassetten und anderen Dingen. Während Marc seine Schätze durchforstet, reist er in Gedanken zurück in seine Jugend, genauer gesagt ins Jahr 1986: Marc ist 15 Jahre alt und steckt mitten in der Pupertät. Und die ist geprägt von peinlichen Klamotten, ersten sexuellen Probeläufen, Bandproben im Keller seines Freundes Stucki und natürlich Mötley Crüe.
Lars Niedereichholz hat mit „Mofaheld“ einen sehr unterhaltsamen, witzigen Roman vorgelegt, der einen mit einem Schlag zurück in die 1980er katapultiert. Auch das Lebensgefühl pupertierender Jugendlicher bringt Niedereichholz so gut auf den Punkt, dass man sich sofort selbst wieder wie 15 fühlt. Der Schreibstil ist ein bisschen hemdsärmelig, aber auch sehr locker und flockig und eben extrem humorvoll. Ich musste an ganz vielen Stellen echt laut lachen. Die Figuren sind zwar zum Teil ein wenig überzeichnet, aber trotzdem auch authentisch. Marc ist mir sehr ans Herz gewachsen, gerade weil er ein bisschen peinlich und tolpatschig ist und bei ihm recht viel schief läuft. Richtig großartig fand ich aber Marcs Opa mit seinen trockenen Sprüchen und dann babbelt er noch so schön hessisch. Am Ende eines jeden Kapitels schlägt Niedereichholz dann aber ernstere Töne an und nimmt Bezug auf Tschernobyl – denn die Katastrophe hat ja auch das Jahr 1986 geprägt. Natürlich ist die Idee hinter dem Roman nicht besonders neu, trotzdem kann ich das Buch nur weiterempfehlen. Ein Buch voller Witz und Nostaglie – einfach tolle Unterhaltung.